Medica schrieb:Nimm es mir bitte nicht übel, aber deine Vorstellungen von psychotische Erkrankungen sind oft nicht ganz zutreffend und in der Argumentation rutschst Du in meinen Augen zu sehr ins Schwarz-Weiß-Denken ab ("entweder er war völlig außer Kontrolle und hatte Todesangst, oder er war sehr kontrolliert und hatte einen Plan"). Anschließend unterstellst du den Vertretern einer psychischen Ursache der Abläufe, sie würden engstirnig argumentieren
Liebes Wesen, was sich hinter dem Nick Medica verbirgt. Solltest du dein, nenen wir es mal Wissen, über die Psyche für berufliche Zwecke erworben haben, tu dir, mir und zahllosen anderen Menschen bitte einen Gefallen, verbrenn alle Urkunden und grill dir was Schönes drauf.
Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich ständig von "i.d.R." und "in aller Wahrscheinlichkeit" schreibe, und bereits mehrfach darauf hingewiesen habe, dass vieles möglich ist, was ja einem "Schwarz-Weiss-Denken" schon per se widerspricht, habe ich in meinen Ausführungen, die Du zitiert hast, lediglich von den allgemeinen IDC-10 codierten Diagnosen F20-F25 F28 und F29 geschrieben.
Meschen mit Psychose würden kein Coping Mechanismen entwickeln, entschuldige, aber ist totaler Schrott. Irgendjemand, ich finde leider den Post unter den 100ten nicht mehr, hat hier ein Video einer Schizophreniepatientin, mit einem eher typischen und sehr durchschnittlichen Verlauf, reingestellt. Sie berichtet selbst. Da wird sehr schön deutlich, dass sie am Anfang sehr wohl merk, dass an ihrer Wahrnehmung was nicht stimmt und diesen Belief auch bis zum Entdecken, oder Herausbrechen, bei einem Arzt hat. Sie beschreibt den Leidensdruck und auch was sie tut, um die Krankheit geheim zu halten. Das ist ein klassischer, Textbuch Coping Mechanism. Sie erkennt sehr wohl, dass es nicht normal ist Stimmen zu hören. Natürlich sind diese Stimmen Bestandteil der Realität, aber der Patientin ist es sogar peinlich.
Mir geht es insgesamt darum, dass hier die Psychokeule geschwungen und dabei so getan wird, als wäre das eine Erklärung für das Verhalten.
Und da sage ich kategorisch nein.
Was
@Wölfin_89 hier eindrucksvoll schreibt (großes Kompliment und Danke):
Wölfin_89 schrieb:Ich selber leider an Angst/ Panikstörung und hatte auch schon die ein oder andere aktive Psychose. Und einmal ging es mir so schlecht... Binnen weniger sek. War ich wie von Sinnen bin quer über die Straße gelaufen... Dabei fast in ein Auto gerannt ich stand an der Bushaltestelle und wollte ach Hause weil plötzlich alle komisch und anders wurde.ich hab nur ca. 200m bis nach Hause und laufe nur über eine Straße.
Ölweiter also als erstes nahm ich nicht Mal ehr das Auto richtig wahr merkte nur das es definitiv zu nah war. Kurz vor meiner Haustür ließ mich mein Kopf gegen eine gefühlte Mauer laufen und ich traute mich nicht zur Eingangstür geschweige den in den Hausflur zu meiner Wohnung.... Also rannte ich weiterhin wie von Sinnen alles war verschwommen schehmenhaft teileweise müsste ich stehen bleiben um zu wissen wo ich bin.
Ca. Eine Stunde später fand ich eine Bank in einem Park. Wonich mich endlich setzte und langsam runter kam und direkt und Arbeit anrief.
Ich will hier Mal mein erleben einer aktiven Psychose schildern. Da viele Leute sich so wie ich es immer wieder feststellen musste arge Schwierigkeiten bzw. Psychischen Notsituation wirklich nachvollziehen können.
Von nichts anderem schreibe ich seit Wochen!
I.d.R. Sind Menschen mit derartigen „Schüben“ sehr viel kopfloser unterwegs, und man sieht es ihnen auch in aller Regel an. Das liegt einfach in der Natur der Sache.
Gerade weil von Lars gar nichts in der Richtung bekannt ist, müssen wir doch davon ausgehen, dass es sich um einen Erst- und/oder Einzelevent handelt und, da er an einem Flughafen über einen Zaun springt, auch um einen eher heftigen.
Und dafür sehe ich im Video kaum Anhaltspunkte. Um mehr geht es nicht.