Die Enthauptung von James Foley...

@insideman

Ja, genau, das ist ein guter Vergleich.
In Extremsituationen ist das rationale Denken anscheinend oft ausgeblendet.
Es gibt Dinge und Situationen, die der menschliche Verstand nicht verarbeiten kann.

Insofern ist der obige Link interessant, Menschen, die soetwas überlebt haben, berichten nicht selten davon, sich "ausgeklinkt" zu haben, manche glauben, Übernatürliches gesehen zu haben. Vielleicht so eine Art "Schutzmechanismus" der Psyche...

insideman schrieb:wenn er sich 100 prozentig sicher war zu sterben, finde ich es nicht selbstverständlich dass er da noch einen von den Terroristen gewünschten Text sprach.

Opfer von Kidnapping und Geiselnahme leiden oft am Wikipedia: Stockholmsyndrom und das würde Einiges erklären.

@KillingTime

So viel ich weiß, gibt es beim Stockholmsyndrom 4 Aspekte.

Einer ist Indoktrination, das kann hier passiert sein. Ein anderer ist die Gegenwart einer reellen Gefahr, die auch sicher gegeben war.

Einer ist mit entfallen, der letzte war aber eine Aussicht. Die Opfer müssen eine Belohnung in Aussicht gestellt bekommen, sprich die Freiheit.

Womit wir wieder bei der Hoffnung wären.

@Mao1974
Es gibt in der Tat eine Art Schutzfunktion unseres Gehirns: In Situationen, welche wir als traumatisierend empfinden (was sich unter anderem z.B durch Todesangst bemerkbar macht) fängt unser Hirn an zu 'shuttern'. D.h., es nimmt nicht mehr 'alles' und 'kontinuierlich' wahr sondern, ähnlich wie bei einer manipulierten Filmkamera, nur noch jedes zweite Bild und nur noch stark abgeblendet. Das soll den Grad des entstehenden Traumas helfen abzuschwächen - und ist mit ein Grund dafür, weshalb sich viele Menschen an ihre traumatischen Erlebnisse nur bruchstückhaft erinnern können - kleine Details, bestimmte Momente...aber selten an das gesamte Geschehen.
Was hingegen in der Psyche oder später in der Seele eines Menschen vor sich geht, ist vermutlich individuell verschieden - keine Menschenseele ist haargenau wie eine andere.

@Driftwood

Danke für Deine Erklärung.
Ist für mich durchaus logisch, wie auch der Körper im Falle extremster Schmerzen quasi eine "Notbremse" zieht...

Ich kenne Videos von Enthauptungen durch die IS(IS). Sie gleichen dem Video von der Enthauptung des James Foley. Ja, ich habe mir diese Videos bewusst angesehen. Vor James Foley wusste ich / wir, dass viele übele Gräultaten begangen wurden und werden... was aber dahinter steckt, weiss ich (wir) erst seit der Ermordung von James Foley. Enthauptung ist wohl das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Es werden täglich Menschen enthauptet. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich gern kotzen würde, wenn ich diese Hirnlosen Zombies sehe.

Deshalb kann ich mir sehr gut erklären, warum Leute wie @lessie so geschockt sind und den Thread aufgemacht hat, denn ich bin es auch.

Die Messer, die in anderen Videos gezeigt wurden, sind wesentlich kleiner, als das gezeigte Messer. Auch das Blut ist nicht immer in Form einer riesen-Pfütze zu sehen, was einfach daran liegt, dass sich das meiste Blut wohl unter dem Körper von James befindet. Der Sand saugte es auf, d.h., es läuft nicht wie ein Rinnsal durch die Gegend.

Was ich an dem bekannten Video nicht verstehe ist, dass die eigentliche Tötung nicht zu sehen ist. Auf den anderen Videos sieht man sie deutlich.

Ich weiss nicht, ob James in der Szene tatsächlich getötet wurde oder ob man im Zeitraum zwischen der "Rede" und dem "Ergebnis" andere Mörder zu ihm gingen und ob er ev. von weiteren Personen festgehalten wurde.

Hinter ihm liegen seine Schuhe - ein sauberes Messer liegt rechts von ihm. An den Beinen hinten ist viel Blut zu sehen... da lief definitiv mehr ab.

Ich denke, dass das Video echt ist, aber das es wesentlich schlimmer war, als das, was gezeigt wurde, bzw. angedeutet wurde.

Mir, wenn ich es mal ganz brutal ausdrücken darf, hat das Video voll in die Fresse geknallt und ich bin tief erschüttert.

Hoffentlich ging es schnell. Wenn die Halsschlagader durch ist, kriegt das Opfer zum Glück nichts mehr mit. Diese Monster - hirnlose, dumme Monster! Und den Leuten, die so eine Enthauptung für unmöglich halten, empfehle ich, sich zu informieren.

Wo soll das noch hin führen?

@Heike75

Guter Beitrag, stimme Dir völlig zu.
Mich hat es auch geschockt, manche Bilder (wie das mit dem Kopf auf dem Rücken zB ) gehen einem nichtmehr aus dem Kopf.

@Mao1974

Mao1974 schrieb:(wie das mit dem Kopf auf dem Rücken zB)

Bei vielen Hinrichtungen legen sie den Kopf entweder auf die Brust des Opfers oder auf den Rücken - je nach dem, wie das Opfer liegt.
Verräter werden an einem Kreuz aufgehangen, die Beine auf dem Boden stehend auseinander und den Kopf dazwischen.

Damit stellen sie ihre Strafe für die "Missestaten" ihrer Opfer zu schau.
Das dient nur der Abschreckung und so bauen sie ihre Macht auf und aus.

Ich wollte gerade sagen, dass es dieses Vorgehen krank ist, aber "krank" trifft es nicht im entferntesten.

Wenn die Opfer "platziert" werden, laufen KINDER in Armeanzügen umher... 10, 12 Jahr alt. Was soll aus den Kindern werden? Sie sehen doch solche Bestrafungen als normal an und werden später selbst zu Mörder.

Hoffentlich gebietet diesen Monster Jemand Einhalt. Ich hoffe auf Amerika, wenigestens haben die "Arsch in der Hose". Wobei ich nicht will, dass auch nur ein Soldat für solche Idioten sein Leben lässt. Aber wie soll man sonst vorgehen? Machen lassen und weg kucken? Erst Syrien, jetzt Irak... was kommt dann? Die Türkei? Angeblich wurden sie ja zu Beginn von den Türken unterstützt... oder ist das nur üble Propaganda gegen die Türkei? Was kann man noch glauben?

@Heike75

Wie gesagt, vollste Zustimmung!

Man darf hier nicht wegsehen und auch ich hoffe da in erster Linie auf Amerika, sonst tut sich ja nichts. Meines Erachtens müsste sich Europa viel stärker engagieren, nicht nur mit Waffenlieferungen. Wir haben durchaus Berufssoldaten, die da, zB mit Tornadoeinsätzen, helfen könnten und das auch wollen!

Wenn wir weiter wegsehen haben wir das irgendwann mitten in Europa, das ist meine Befürchtung. Dieser radikale Islamismus breitet sich gnadenlos aus und findet immer mehr Unterstützer, ja, das macht Angst...

Was aus den Kindern wird? Ich mags mir kaum vorstellen, man muss dem Einhalt gebieten, sonst potenziert sich das Gewaltpotential.
Kein Kind dürfte solche Szenen sehen müssen, trotzdem sehen es zu viele jeden Tag.
Und die werden später genauso abgestumpft und brutal sein wie die jetzigen " Kämpfer", oder noch schlimmer.

@Mao1974
Es gab mal einen Mann der allein in einem Spalt tief im Berg mit einem vom Fels eingequetschten Arm fest saß, er musste sein Arm mit einem Taschenmesser abschneiden um nicht dort langsam und qualvoll zu sterben. Ich frage mich was den in seinem Gehirn in dem Moment durch ging oder ob er Bewusst wahrgenommen hat das er sein eigenen Arm langsam und schmerzvoll abschneidet.
Ich hab mal gehört das wenn man in einem Schock Zustand ist, man kaum Blut verliert, z. B. kam mal in den Nachrichten, das ein kleiner Junge seinen Arm durch die Waschmaschine verlor, aber er stand so unter Schock, das er nicht verblutet ist, leider konnten sie den Arm nicht wieder dran nähen, da der Bruder den Arm in den Kühlschrank stellte, aber die Eltern vom Unfall zu spät erfuhren ...

Das könnte vielleicht begründen warum so wenig Blut zu sehen ist und warum Foley so ruhig war.

@Helion

Keine Ahnung, ich kenn diese Fälle nicht.

Aber ja, es könnte durchaus begründen, warum sich Opfer so verhalten, wie gesehen und warum wir, die noch nie in einer solchen Situation waren, das nicht nachvollziehen können.

Körper und Seele sind in Extremsituationen zu erstaunlichen Dingen fähig!

@Helion

Helion schrieb:Es gab mal einen Mann der allein in einem Spalt tief im Berg mit einem vom Fels eingequetschten Arm fest saß, er musste sein Arm mit einem Taschenmesser abschneiden um nicht dort langsam und qualvoll zu sterben. Ich frage mich was den in seinem Gehirn in dem Moment durch ging oder ob er Bewusst wahrgenommen hat das er sein eigenen Arm langsam und schmerzvoll abschneidet.

Du meist den Kletterer Aron Ralston ? Was ihm durch den Kopf ging, kann man ganz gut in seinem Buch "Im Canyon" nachlesen. Ich habe es gelesen und fand das teilweise schon sehr schwer, weil er die Amputation sehr sachlich, sehr deutlich beschreibt. Für ihn war nach der langen Zeit des eingeklemmt seins klar, daß er sterben wird, wenn er es nicht tut... und evt. auch, wenn er es tut. Dennoch fällte er die Entscheidung bewußt und schrieb auch, daß ihn danach eine gewisse Ruhe überkam. Wahrscheinlich ist es wirklich so, daß bei einigen diese Ruhe eintritt, wenn Entscheidungen über Leben und Tod gefallen sind - liest man auch häufiger mal, wenn Menschen berichten, die versuchten sich umzubringen.

Vielleicht war es bei Foley auch so. Man weiß nicht, was die IS vorher mit ihm gemacht hat, vielleicht wurde er gefoltert, gebrochen... vielleicht kommt in einer solchen Situation wirklich irgendwann die Ruhe, weil man weiß - noch ein Mal Qual und dann ist es vorbei. Vielleicht unterdrückt das den Selbsterhaltungstrieb, weil der Lebenswille gar nicht mehr vorhanden ist. Evt. wirkt es wie ein Schock.

Die Ermordung von J. Foley, so furchtbar sie auch ist, ist eigentlich nur ein weiterer Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Sein Name steht für Hunderte und Tausende Opfer, namenlose Opfer dieser Schlächter und ich hoffe ebenfalls auf die USA. Es darf nicht länger tatenlos zugesehen werden !

Photographer73 schrieb:Die Ermordung von J. Foley, so furchtbar sie auch ist, ist eigentlich nur ein weiterer Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Sein Name steht für Hunderte und Tausende Opfer, namenlose Opfer dieser Schlächter und ich hoffe ebenfalls auf die USA. Es darf nicht länger tatenlos zugesehen werden !

haha
Genau!
Einmarschieren!
Sofort!



Etwas mehr Misstrauen wäre angesagt, gerade bei US-Einsätzen im Irak!
War da nicht mal was?

1.
Brutkastenlüge

Als Brutkastenlüge wird die über längere Zeit als wahre Tatsache verbreitete Lügengeschichte bezeichnet, irakische Soldaten hätten bei der Invasion Kuwaits im Jahr 1990 kuwaitische Frühgeborene getötet, indem sie sie aus ihren Brutkästen rissen und auf dem Boden sterben ließen. Sie hatte großen Einfluss auf die öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zugunsten Kuwaits und wurde unter anderem vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush und von Menschenrechtsorganisationen vielfach zitiert. Erst nach der US-geführten militärischen Intervention zur Befreiung Kuwaits, dem Zweiten Golfkrieg, stellte sich die Geschichte als Erfindung der amerikanischen PR-Agentur Hill & Knowlton heraus. Diese war von der im Exil befindlichen kuwaitischen Regierung bezahlt worden, um eine Rückeroberung Kuwaits mittels Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.

Original anzeigen (0,2 MB)


2.
Februar 2003
US-Außenminister Colin Powell lügt vor dem UNO-Sicherheitsrat und wirft dem Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen vor und begründete damit die US-Invasion im Irak:






3.
August 2014
Foley-Fake-Video?

Vorsicht...
In England wird man jetzt schon von Scotland Yard gejagt, wenn man das Video analysiert:

@SpürnaseAnna

Du hast recht, man sollte einfach weiter zuschauen und sich daran ergötzen, daß man Video's als angebliches Fake enttarnt, bei denen Menschen enthauptet werden. Schön, wenn man so empathisch ist !

Was Du anscheinend nicht verstehst; es ist eigentlich sogar fast egal, ob es ein Fake ist oder nicht. Ich halte es für echt, aber selbst wenn es gestellt wäre, hat die IS genug Gräueltaten verübt, die einen Eingriff rechtfertigen. Foley's Ermordung ist nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Aber auch ohne ihn muß diesen Irren endlich Einhalt geboten werden. Vielleicht solltest Du mal Dein Feindbild überdenken.

ich habe kein Feindbild.
Es geht nur um dieses Video, in dem eben kein Mensch enthauptet wird.

Auch ich bin dafür, dass man IS bekämpft und Kurden und Christen ausrüstet und mit Luftschlägen unterstützt.

Und man muss natürlich die Unterstützer von IS stoppen: Türkei, Katar, Kuweit, Saudi-Arabien.

@SpürnaseAnna

Jeder Idiot sieht, daß das ein und derselbe Mann ist.
Schau Dir die Nase, Lippen usw an, das ist def. Foley!!!

@SpürnaseAnna

SpürnaseAnna schrieb:Etwas mehr Misstrauen wäre angesagt, gerade bei US-Einsätzen im Irak!

Mit wie vielen US-Soldaten, die im bei "Desert Storm" dabei waren, hast Du geredet?
Was weisst Du von den Einsätzen?

Du pickst Dinge raus, die nicht annähernd das widerspiegeln, was damals los war.

Wie erklärst Du Dir die "Auftritte" / Aussagen der Eltern von James Foley?
Ironie an: Oder sind es nicht seine Eltern, sondern zwei CIA-Agenten "spielen" seine Eltern?
Ironie aus... *kopfschüttel*

@Helion

Helion schrieb:Ich hab mal gehört das wenn man in einem Schock Zustand ist, man kaum Blut verliert

Das stimmt. Ich hatte einen Motorradunfall. Eine Verletzung am Kinn und eine am Bauch. Beide haben fast 10 Minuten nicht geblutet... aber dann!

Im übrigen:

Selbst wenn dieses Video die Enthauptung von James Foley zeigt, dann:

ist nicht IS Urheber des Videos, sondern eine andere Gruppierung.

Denn:

- Es fehlt Allah Akhbar - Geschrei
- Es fehlen Mitkämpfer
- Es fehlen Koran-Zitate
..............

@SpürnaseAnna

Das ist natürlich ein zwingendes Argument!
Mein Gott, wie erbärmlich...