Wo ist Rebecca Reusch?

Die Indizien deuten auf den Schwager als Tatverdächtigen hin, dies ist korrekt und nachvollziehbar.

Häufig wird hier darauf verwiesen das die Behörden mehr Indizien haben als uns bekannt und wir keinen Einblick in die Akten haben.

Der Schwager wird allerdings anwaltlich vertreten, daher hat er aber Einblick in die Akten, ich gehe davon aus, dass insbesondere in diesem Fall diese Information mindestens von Rebeccas Eltern ebenfalls von ihm gefordert wurden.
(das mindeste was diese für Klarheit tun können, sollte er dies verweigern wäre die Situation sicherlich anders)

Ergo denke ich das die Aktenlage nicht viel mehr hergibt als bekannt und daher Florian bei den Eltern noch moralisch als unschuldig gelten kann.

Liege ich falsch?

rhapsody3004 schrieb:In der Nacht schließe ich aus.

Vorher war er ja auf einer nachgeholten Weihnachtsfeier und soll erst gegen 5.45 Uhr Morgens nach Hause gekommen sein. Wohl von einem Arbeitskollegen gebracht worden sein.

Das wird man auch überprüft haben.


Ebenso werden die EB die genauen Zeiten der Internet-Aktivitäten genauso deren Inhalt oder auch nur nach was er gesucht hat vorliegen haben. Bestimmt wissen sie das alles haargenau spätestens seit letztem Jahr.

Und ist dann paar stunden später besoffen auto gefahren?

MrProfiler schrieb:Häufig wird hier darauf verwiesen das die Behörden mehr Indizien haben als uns bekannt und wir keinen Einblick in die Akten haben.

Nein da liegst du falsch. Die Anwälte haben nicht immer volle Akteneinsicht, gerade in derart gelagerten Fällen. Die Behörde kann die Einsichtnahme verweigern, wenn dies den Verfahrenserfolg beeinträchtigen könnte. Teile können zurückgehalten werden. Nach Abschluss der Ermittlungen besteht uneingeschränkte Akteneinsicht.
Siehe § 147 ABS. 1 StPO

PS: vorliegend sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.

MrProfiler schrieb:Liege ich falsch?

Akteneinsicht kann Beschuldigten als auch Angehörigen von Opfern verwehrt oder auch nur teilverwehrt werden.



Selbst Anwälte von Beschuldigten oder Opfer-Anwälten bekommen unter bestimmten Voraussetzungen nicht immer volle Akteneinsicht.

@Lassgard
Du warst schneller - danke.



Ich kann mir hier gut vorstellen, dass zumindest oder insbesondere F als Beschuldigter die Akteinsicht verwehrt worden sein könnte. Ganz oder auch nur teilweise, sollte das das Ermittlungsverfahren gefährden.

ces-u schrieb:Und ist dann paar stunden später besoffen auto gefahren?

Das hatten wir doch alles schon. Adrenalin kann wieder nüchtern machen.

Zumal wir nicht mal wissen in welchen genauen Zustand er überhaupt nach Hause gekommen ist. Kann auch nur angetrunken und angeheitert gewesen sein.

Oder durch E-Drinks und Alk auch richtig aufgekratzt, wach gewesen sein.

Wir wissen es nicht. Wir kennen nicht seine genaue Verfassung.

MrProfiler schrieb:Liege ich falsch?

Gut ausgeführt und klingt plausibel. Auch wenn es vielleicht die Variante ist, die man nicht gerne hört hinsichtlich der Indizienlage.

Irgendwie kriege ich es nicht hin mehrere zu zitieren.

Leider muss ich euch enttäuschen, bei U-Haft ist vollständige Akteneinsicht zu gewähren, daher meine Annahme

rhapsody3004 schrieb:Na ja, gerade Journalisten (nicht alle) wollen sich damit bestimmt auch nur profilieren und Fälle möglichst spannend halten oder sich damit ja auch nur selbst als schlaue journalistische Querdenker hervortun.

Davon mal ab dürfte auch dieser Journalist keine vollständige Akteneinsicht haben.

Hast du den MDR-Podcast angehört? Der Jounalist macht auf mich nicht den Eindruck. Er wohnt ja in Berlin, wieso sollte es ihn nicht auch auf anderer Ebene beschäftigen - so, wie uns hier auch?

Von vollständiger Akteneinsicht war nicht die Rede. Dass er von Ermittlern und Eltern Hintergrundinformationen erhalten hat, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind, davon kann man ausgehen.

Zitat von watnuwatnu schrieb am 05.02.2024:
Vertraulichkeitsstufen für Journalisten
Stufe 1:
Alle Informationen und die Quelle, also der Namen der Person, von der die Informationen stammen, dürfen veröffentlicht werden.
Stufe 2:
Die erhaltenen Informationen dürfen ohne Nennung der Quelle veröffentlicht werden. Statt Namen ist dann z. B. von „gut informierten Kreisen“ usw. die Rede.
Stufe 3:
Die in sog. "Hintergrundgesprächen" erhaltenen Informationen sollen nicht veröffentlicht werden. So können Journalisten aber zusätzliche nützliche Informationen und Einschätzungen von Beteiligten erfahren. (Sie müssen aber auch aufpassen, dass sie nicht durch vorgespielte Vertraulichkeit instrumentalisiert werden.)
https://www.deutschlandfunk.de/medien-abc-vertraulichkeit-100.html[/quote]

rhapsody3004 schrieb:Tatbegünstigende Einflussfaktoren müssen nicht immer nur Alk oder Drogen oder Wutausbrüche aus Streits resultierend sein. Können auch bestimmte Videos oder überhaupt das Ansehen oder Lesen bestimmter Inhalte sein.

Daher für so irrelevant halte ich das nicht.

Zumindest denkbar für mich.

Vielleicht bin ich naiv, vielleicht lasse ich mich auch wirklich von der Tatsache beeinflussen, dass die Familie ihm anscheinend nichts böses zutraut.
Aber dein Szenario wäre quasi eine Vergewaltigung (mit Todesfolge/sogar mit Tötungsabsicht?). Da müsste er ja schon ganz enorm und vor allem auch über längere Zeit völlig die Kontrolle über sich verloren haben, was ich selbst unter dem Einfluss von Substanzen und aufgestachelt durch Pornos relativ schwer vorstellbar finde. Schwerer vorstellbar jedenfalls, als dass es einen Streit mit einem kurzen Gewaltausbruch gab, der böse endete.

Seine langjährige Ehefrau, die ihn ja sicher auch schon das eine oder andere mal betrunken und geil erlebt hat, sollte ja einschätzen können ob er unter diesen Umständen zu einem gefährlichen, unkontrollierten Vergewaltiger werden könnte. Es würde mich wundern, wenn sie dann immer noch an seine Unschuld glauben würde.

Habe mal kurz recherchiert. Fehler vorbehalten.

Aktenhoheit hat während des Ermittlungsverfahrens die Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet als „Herrin des Ermittlungsverfahrens“ grundsätzlich nach eigenem Ermessen darüber, ob, wann bzw. in welchem Umfang sie dem Verteidiger die Akten zur Einsichtnahme herausgibt.

Quelle: https://www.rudolph-recht.de/akteneinsicht-im-strafrecht/amp/

Da es ein laufendes Ermittlungsverfahren ist, gehe ich davon aus, dass die Staatsanwaltschaft derartige Forderungen ablehnen kann.

MrProfiler schrieb:Leider muss ich euch enttäuschen, bei U-Haft ist vollständige Akteneinsicht zu gewähren, daher meine Annahme

Nein, da liegst du falsch. Die Einsicht kann verweigert werden oder Teile der Akten werden entfernt. Dem Beschuldigten stehen dann aber Rechtsbehelfe zur Verfügung. Siehe meine sowie die Erklärung von @rhapsody3004.

MisterDoe schrieb:Da es ein laufendes Ermittlungsverfahren ist, gehe ich davon aus, dass die Staatsanwaltschaft derartige Forderungen ablehnen kann.

Genau oder Teile werden entfernt.

ces-u schrieb:Und ist dann paar stunden später besoffen auto gefahren?

Wir wissen doch gar nicht wie betrunken er überhaupt war. Ein paar Stunden später und voller Adrenalin sieht die Welt außerdem auch gleich wieder ganz anders aus und mit einer Leiche im Kofferraum dürfte Fahren mit Restalkohol so ungefähr das kleinste Problem sein.

Chriisssii schrieb:Wir wissen doch gar nicht wie betrunken er überhaupt war. Ein paar Stunden später und voller Adrenalin sieht die Welt doch gleich wieder ganz anders aus und mit einer Leiche im Kofferraum dürfte Fahren mit Restalkohol so ungefähr das kleinste Problem sein.

Wer weiß schon ob er angetrunken, betrunken oder nur leicht angeheitert war. Vielleicht hat F. auch etwas enthemmendes oder sonstwelche Substanzen (Pillen) eingenommen.

Ich fasse nochmal kurz zusammen (subjektiv)

Wenn Rebecca das Haus nicht lebend verlassen haben soll, dann war der Täter im Haus, demnach ist Florian tatverdächtig.

Das entscheidende Indiz ist die Zustellung der WhatsApp der Mutter, diese wurde zugestellt obwohl Florian behauptete sie ist bereits aus dem Haus (Telefonat)

Da der TV in U-Haft war hat dieser über seinen Anwalt auch vollständige Einsicht in die Akten. Über diese wird er die Eltern informiert haben müssen. Es besteht die Theorie das diese WhatsApp auch außerhalb der Hauses zugestellt werden könnte. (BR: Die hängen sich an einem Haken auf) Daher der Glaube der Eltern an die Hoffnung der Unschuld.

Da die eventuelle Verbringung der Leiche nicht die Tat ist , ist diese für die Ermittler auch nicht so extrem relevant, eventuell ein Indiz für die Täterschaft, die aber gerichtlich nie zur Überführung reicht.

Ich schlussfolgere mehr Dinge gibt es nicht in den Akten und selbst bei Fund der Leiche wird die Indizienkette niemals geschlossen werden. Das Ding ist durch, leider….

MrProfiler schrieb:Da der TV in U-Haft war hat dieser über seinen Anwalt auch vollständige Einsicht in die Akten.

Nochmal:

Lassgard schrieb:Nein, da liegst du falsch. Die Einsicht kann verweigert werden oder Teile der Akten werden entfernt. Dem Beschuldigten stehen dann aber Rechtsbehelfe zur Verfügung. Siehe meine sowie die Erklärung von @rhapsody3004.

@Lassgard
Selbst wenn nicht, die relevanten Fakten sind ja bekannt:

FR: Rebecca ist aus dem Haus
Behörden: What’s App wurde trotzdem später zugestellt
BR: Die hängen sich an einem Haken auf

(Theoretisch könnte diese aber auch woanders zugestellt worden sein z.B vor dem Haus)

Das war es, der Rest ist leider nicht relevant

Bei besonders schwerwiegenden Maßnahmen gegen den Beschuldigten im Rahmen des Ermittlungsverfahrens, wie insbesondere der Anordnung von Untersuchungshaft oder der vorläufigen Beschlagnahme von Vermögen (Vermögensarrest) ist nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sowie des Bundesverfassungsgerichts dem Verteidiger jedenfalls Einsicht in die Aktenbestandteile zu gewähren, die für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit der Maßnahme wesentlich sind.

Hintergrund für diese Rechtsprechung der obersten Gerichte, die für den Schutz der Grundrechte zuständig sind, ist der Grundsatz rechtlichen Gehörs, der jedenfalls bei schwerwiegenden Grundrechtseingriffen zum Tragen kommt: Es wäre mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht vereinbar, wenn man wir in einem Roman von Franz Kafka festgenommen wird, ohne zu wissen, weshalb.

Werden Eingriffsmaßnahmen vom Gericht im strafprozessualen Ermittlungsverfahren ohne vorherige Anhörung des Betroffenen angeordnet, muss das rechtliche Gehör jedenfalls nachträglich im Beschwerdeverfahren gewährt werden. Zum Anspruch auf rechtliches Gehör vor Gericht gehört auch die Information über die entscheidungserheblichen Beweismittel (BVerfG vom 05.05.2004; Az. 2 BVR 1012/02).

Quelle: https://www.rudolph-recht.de/akteneinsicht-im-strafrecht/

Eine U-Haft lag vor, so dass man davon ausgehen kann, dass der Anwältin von F. weite Teile der Akte vorliegen.

ces-u schrieb:Und ist dann paar stunden später besoffen auto gefahren?

rhapsody3004 schrieb:ces-u schrieb:
Und ist dann paar stunden später besoffen auto gefahren?

Das hatten wir doch alles schon. Adrenalin kann wieder nüchtern machen.

Zumal wir nicht mal wissen in welchen genauen Zustand er überhaupt nach Hause gekommen ist. Kann auch nur angetrunken und angeheitert gewesen sein.

Oder durch E-Drinks und Alk auch richtig aufgekratzt, wach gewesen sein.

Wir wissen es nicht. Wir kennen nicht seine genaue Verfassung.

Er ist nicht selbst gefahren sondern wurde von einem Kollegen nach Hause gebracht.

MrProfiler schrieb:Da der TV in U-Haft war hat dieser über seinen Anwalt auch vollständige Einsicht in die Akten.

Nein, er hat keine vollständige Einsicht in die Akten.