Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

Es gibt einen Podcast zum Psychogramm des gestörten Andreas S.
https://www.podcast.de/episode/615920270/polizistenmoerder-andreas-s-wilderer-waffennarr-moerder
Nicht uninteressant

Polizistenmörder von Kusel muss wieder vor Gericht.
Es geht um seine Lieblingsbeschäftigung, nämlich um Jagdwilderei !

https://www.bild.de/regional/saarland/saarland-news/jagd-wilderei-polizisten-moerder-von-kusel-muss-wieder-vor-gericht-87711838.bild.html[/quote]

Der Bäckermeister soll angeblich ohne Berechtigung ein Reh geschossen haben.

@Turmfalke23
Ist das jetzt noch wichtig oder braucht man diese Verurteilung um Ihn bzgl. Verkauf von Waren aus der Jagd zu unterbinden? Der Mann wird hoffentlich nie wieder an Waffen kommen, wenn er jemals wieder frei kommt.

SvenLE schrieb:hoffentlich nie wieder an Waffen kommen, wenn er jemals wieder frei kommt.

Sorry, aber zwei Menschen bzw. Polizisten erschossen, da gehe ich doch 100 Prozent davon aus, dass der nie wieder in Freiheit kommt. Ansonsten verstehe ich die Welt nicht mehr...

@Lindström
Davon gehe ich auch aus. Nur macht es für mich keinen Sinn, jemand noch wegen Wilderei zu verklagen. Der Mann sitzt wegen zweifachem Mord hinter Gittern.

Warum muss man den Justizapparat also hier noch mal bemühen? Ich verstehe es nicht.

SvenLE schrieb:Warum muss man den Justizapparat also hier noch mal bemühen? Ich verstehe es nicht.

Diese Frage wird in dem von @Turmfalke23 verlinkten Artikel doch beantwortet:

Im Februar 2023 stand Andreas S. wegen Wilderei dann erneut vor dem Richter – diesmal vor dem Amtsgericht Neunkirchen im Saarland.
Die Anklage warf ihm Jagd-Wilderei, versuchte gefährliche Körperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor.

(...)

Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen das Urteil von Neunkirchen ein – mit Erfolg. Jetzt wird der Wilderei-Prozess gegen den gebürtigen Zweibrücker vor der 12. Strafkammer des Saarbrücker Landgerichts ab 30. April neu aufgerollt. Drei Verhandlungstage sind angesetzt.

Der Prozess ist nicht neu, es wurde lediglich Berufung eingelegt.
Wenn man sich dazu durchlest um was es geht hat es doch durchaus seine Berechtigung, dass hier wieder verhandelt wird. Hier hätte auch ein weiterer Mensch getötet werden können und es gab einen Freispruch.

Lindström schrieb:Sorry, aber zwei Menschen bzw. Polizisten erschossen, da gehe ich doch 100 Prozent davon aus, dass der nie wieder in Freiheit kommt. Ansonsten verstehe ich die Welt nicht mehr...

Laut Urteil des BVerfG muss jeder Mensch die Chance auf Freilassung haben. Wenn man sich die gängige Praxis anschaut ist es recht wahrscheinlich, dass der Mörder nach 20+ Jahren wieder freikommen wird.

Lebenslänglich+besondere Schwere der Schuld bedeutet in Deutschland im Schnitt 24 Jahre Haft.

Herbstkind schrieb:Wenn man sich dazu durchlest um was es geht hat es doch durchaus seine Berechtigung, dass hier wieder verhandelt wird. Hier hätte auch ein weiterer Mensch getötet werden können und es gab einen Freispruch.

Auch wenn er schuldig gesprochen wird, ändert sich nichts an seinem Strafmaß.

@JosephConrad
Aber es könnte in vielen Jahren eine Wirkung haben, wenn es um eine Entlassung geht.

PaterBrown schrieb:Aber es könnte in vielen Jahren eine Wirkung haben, wenn es um eine Entlassung geht.

Eigentlich nicht: es wird eine Gesamtfreiheitsstrafe aus allem zusammen gebildet. Mehr als lebenslänglich geht nicht.
Es gäbe aber eine Ausnahme, wenn er nach 2017 vor den Morden wegen irgend einer Straftat verurteilt worden wäre. Dann würde u.U. aus der Strafe für diese Tat und aus der Wilderei eine neue längere Strafe gebildet, die er erst einmal absitzen müsste, bevor die Uhr für die lebenslängliche Haft losläuft.

https://weeplay.de/2x-lebenslaenglich-fuer-einen-ladendiebstahl-der-fall-jenisa-zeigt-das-ist-auch-in-deutschland-moeglich/

@JosephConrad
Das meinte ich nicht. Meine Einlassung zielte auf eine mögliche Prognose in der weit entfernten Zukunft ab.

Herbstkind schrieb:Der Prozess ist nicht neu, es wurde lediglich Berufung eingelegt.
Wenn man sich dazu durchlest um was es geht hat es doch durchaus seine Berechtigung, dass hier wieder verhandelt wird. Hier hätte auch ein weiterer Mensch getötet werden können und es gab einen Freispruch.

So sehe ich es auch. 

Rechtsanhängig wurde die Angelegenheit schon im Herbst 2017 !
Es ist hier der rein formale, juristische Weg, den das Saarbrücker-Landgericht abarbeitet und hoffentlich abschließt.

PaterBrown schrieb:Das meinte ich nicht. Meine Einlassung zielte auf eine mögliche Prognose in der weit entfernten Zukunft ab.

Wenn eine Prognose getroffen wird, dann wird sie sich auf die Einschätzung des Gefangenen zum Zeitpunkt der Prognose beziehen.

@JosephConrad
Ich will es jetzt nicht zerreden. Die Beurteilung des Verhaltens in der Haft ist ein Aspekt.
Der andere Teil sind die Vorstrafen.
Auch Degowski & Rösener ( Geiselnahme mit Tötung Ende der 80iger Jahre) hatten mehrere Anträge gestellt, die mehrfach abgelehnt wurden.
In der Haft waren die lammfromm, aber das alleine reicht nicht. Es geht hier auch um eine Rückfall- bzw. Gefährdungsprognose. Ich werde es nicht mehr erleben, vermutlich.

Andreas S. muss morgen nochmals vor dem Landgericht Saarbrücken erscheinen.
Die Staatsanwaltschaft legte erfolgreich Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Neukirchen wegen Jagdwilderei ein.

https://www.saarland.de/lgsb/DE/aktuelle-meldungen/ab_2023/Gerichtstermine/GT_042024_Download.pdf?__blob=publicationFile&v=1

An der erhaltenen Gesamtstrafe ändert diese Entscheidung kaum was.

PaterBrown schrieb am 01.04.2024:Auch Degowski & Rösener ( Geiselnahme mit Tötung Ende der 80iger Jahre) hatten mehrere Anträge gestellt, die mehrfach abgelehnt wurden.
In der Haft waren die lammfromm

Der Mann heißt "Rösner" und "lammfromm" würde ich das nicht bezeichnen, wenn jemand in der Haft ungeniert seiner Heroin-Sucht frönt. Der Drogenbesitz hat ihm auch eine zusätzliche 6-monatige Haftstrafe eingebrockt.

MysteryGuy schrieb:Der Mann heißt "Rösner" und "lammfromm" würde ich das nicht bezeichnen, wenn jemand in der Haft ungeniert seiner Heroin-Sucht frönt. Der Drogenbesitz hat ihm auch eine zusätzliche 6-monatige Haftstrafe eingebrockt.

Muss man aber im Verhältnis sehen. Das war ein Vorfall in Jahrzehnten und er hat das ja nur zwischengelagert und sich davon abgezwackt und nicht damit gehandelt. Und für so einen Hangtäter ist das schon eher positiv zu sehen, wenn der nur seine paar Gramm Heroin nimmt und von Gewaltdelikten umsteigt.

Das Landgericht Saarbrücken hat einen weiteren Prozess gegen den verurteilten Polizistenmörder von Kusel eingestellt. Der 40-jährige Andreas S. musste sich in einer Berufungsverhandlung unter anderem wegen Jagdwilderei verantworten.

https://www.zeit.de/news/2024-04/30/verfahren-um-jagdwilderei-gegen-polizistenmoerder-eingestellt

Ein Urteil wäre für das Landgericht Saarbrücken für das bereits ausgesprochene Strafmaß unerheblich und stellte das Verfahren ein.

Puh, sowas kann ich immer nur schwer nachvollziehen. Dass es an der Gesamtstrafe nicht wirklich was ändern würde, mag ja sein. Aber irgendwie widerstrebt es meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass sowas dann einfach eingestellt wird, und er keinerlei Verantwortung dafür übernehmen muss, auch diesbezüglich nicht als vorbestraft gilt. Statt einer Haftstrafe könnte man ja auch ein Urteil mit einer Geldstrafe aussprechen. Selbst wenn diese nur zum Teil, oder erst später eingetrieben werden könnte.

Und spielt bei der Entscheidung, ab wann er irgendwann mal mit Hafterleichterungen, Freigängen oder einer späteren Entlassung zu rechnen hat, oder ob von ihm möglicherweise weiterhin eine Gefahr ausgeht, nicht auch seine gesamte Einstellung, Persönlichkeitsstruktur und (kriminelles) Verhalten in der Vergangenheit mit eine Rolle? So wäre zumindest mein Empfinden.

Weil man immer für das schwerste Verbrechen bestraft wird. Nehmen wir an, er wäre in der Tatnacht beim abhauen mit 150 in ner 60er Zone gefahren und geblitzt worden, dann wäre das gar nicht erst zur Sprache gekommen.