Kopfschussmord mit Schrotflinte auf Einödhof in Niederbayern (2021)

SteamedHams schrieb:Was mir ganz nebenbei noch bei einer kurzen Recherche via maps aufgefallen ist:

Es gibt im Ort bereits 2 Unternehmen welche offenbar in der selben Branche (Erdarbeiten, Abtransport etc) tätig waren wie das Opfer. Ein paar Kilometer südlich gibts dann auch noch ein drittes Unternehmen mit einem Bagger.

Ich verdächtige hier natürlich explizit keinen Konkurrenten.
Dennoch erscheint mir die Dichte für eine ziemlich ländliche Gegend schon sehr hoch.

Da verwundert die angespannte finanzielle Situation des Opfers natürlich nicht.
Zumal die Mitbewerber zumindest auf dem ersten Blick deutlich größer aufgestellt sind und daher wahrscheinlich auch mehr Renommée in der Region genießen.

Für einen kleinen Einzelunternehmer kann das schon einmal bedeuten dass man absolut aufs Minimum kalkulieren muss um überhaupt ein paar Aufträge abzustauben.

Tatsächlich gibt es hier (auch in dem Ort Hebertsfelden, der im Beitrag erwähnt wurde) viele Baggerunternehmen, viele dieser Unternehmen sind aus alten Höfen entstanden.

OverdoseGame schrieb:Komisch das man den einen Sohn der Mutter als so mies gelaunt dargestellt hat. Das macht man doch nicht einfach so ohne Grund.

Das habe ich mir auch gedacht, aber irgendwie ist so ein Verhalten dem "Neuen" gegenüber doch "normal" oder? Pubertierende Junge trifft den "Neuen" der Mutter.
Ob man hier sehr viel reininterpretieren kann, ... schwierig. Aber ja, laut Beitrag geht die Ermittlung auch im engsten Umfeld weiter.

Ich finde die Uhrzeit etwas seltsam.
Wer ist so früh schon unterwegs?

@kittyka
Vielleicht ein Schichtarbeiter der Feierabend gehabt hat.

kittyka schrieb:Ich finde die Uhrzeit etwas seltsam.
Wer ist so früh schon unterwegs?

Wie meinst du das? Wer ist als Mörder so früh unterwegs oder als Opfer?
Für Selbständige (wie das Opfer) ist es glaub ich normal so früh aufzustehen, denn dann kann man - ohne auf der Baustelle sein zu müssen, ohne Telefonate tätigen zu müssen, etc. - in Ruhe Rechnungen schreiben, die Buchhaltung machen.

Mein Mann (selbstständiger Elektriker) steht ebenfalls jeden Tag um 05.15 Uhr auf, um in Ruhe am PC arbeiten zu können.

fin2302 schrieb:Wie meinst du das? Wer ist als Mörder so früh unterwegs oder als Opfer?

Als Mörder.

Welche 2 Fragen mich zum ganzen Tatablauf am stutzigsten machen:

1. Woher wusste der Täter dass das Opfer alleine im Büro ist?

Im Film wird es so dargestellt, als wäre es eine Ausnahme dass das Opfer bereits so früh am Morgen aufsteht und alleine im Büro den Papierkram erledigt.
Woher wusste also der Täter dass das Opfer just an diesem Morgen alleine im Büro sitzt und nicht beispielsweise am Frühstückstisch mit seiner Familie?
Der Täter scheint ja wie im Film dargestellt, den Hof ausgespäht zu haben und er wusste wohl dass das Opfer bereits wach ist weil er mit dem Hund vor die Türe ging.
Dennoch nur auf dieser Sichtung basierend die Tat zu starten erscheint mir sehr dürftig.

Einfachste Begründung hierfür wäre eigentlich dass das Opfer am Vortag gegenüber irgendjemanden angekündigt hat morgens früh aufstehen zu müssen um Geschäftliches zu erledigen.


2. Woher wusste der Täter wo sich das Büro befand?

Ich kenne solche alten Bauernanwesen, die können mitunter sehr viele Räume aufweisen.
Ein Täter muss sich also entweder im Haus auskennen, oder sehr mutig bzw. leise sein wenn er sich durchs Haus schleicht auf der Suche nach dem Opfer.


Wäre interessant zu wissen ob das Opfer in seinem Büro auch Kunden, Geschäftspartner oÄ. empfangen hat.


Für mich würde beides eher darauf hindeuten dass der Täter eher aus dem geschäftlichen Umfeld des Opfers kommt (seien es jetzt legale oder illegale Geschäfte) als ein eifersüchtiger Ehemann

Die "kriminelle Szene" die auch ein mal bei XY vom Ermittler als "Rockermilieu" beschrieben wurde, klingt für mich schon fast verzweifelt. Es gibt in Niederbayern zwar die typischen Rockergruppen, ich kann mir jedoch nicht vorstellen dass ein ernsthafter Verdacht in diese Richtung besteht. Das einzige Indiz ist hier wohl das Gefängnis, wo er solche Kontakte geknüpft haben könnte.
Das typische Jagdgewehr klingt auch weniger nach "Rockergruppe", jedenfalls für mich als Laien.

Weiß man eigentlich mehr zu diesem "Kauf und Verkauf von Baugeräten"? Es wurde nur ganz kurz nebenbei erwähnt und klingt auch nicht so unwichtig.

SteamedHams schrieb:Ich kenne solche alten Bauernanwesen, die können mitunter sehr viele Räume aufweisen.
Ein Täter muss sich also entweder im Haus auskennen, oder sehr mutig bzw. leise sein wenn er sich durchs Haus schleicht auf der Suche nach dem Opfer.

Das stimmt allerdings. Solche alte Häuser haben häufig Durchgangszimmer und haben was von einem Labyrinth. Der Täter muss gewusst haben, wo sich das Büro befindet.

https://www.idowa.de/inhalt.eggenfelden-landshut-drei-jahre-haft-fuer-feuerteufel-33.f9952d9a-b4f3-4353-a1c7-2999f7d9c2e7._amp.html

Hier steht keine Vorstrafen bis auf diese Tat mit seinem Bruder

Möglicherweise hat sich das Opfer auch am Vorabend mit jemandem getroffen, der ihm aus den finanziellen Nöten heraushelfen sollte/konnte. Der Person hat er auch davon erzählt, dass er am nächsten Tag früh raus wollte. Vielleicht war sogar etwas abgesprochen.

Es kann aber genauso gut sein, dass er abends noch einen Abstecher zu einer seiner weiblichen Bekanntschaften gemacht hat.

Diese halbe Stunde am Vorabend scheint ja der Schwerpunkt der Ermittler zu sein, weil sie dazu noch überhaupt keine Informationen haben. Scheinbar wird davon ausgegangen, dass dieser Umweg mehr oder weniger direkt mit der Tat in Zusammenhang steht. Sonst hätte man da nicht so intensiv drauf hingewiesen.

SteamedHams schrieb:Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund warum weder in der Polizeifahndung noch im xy-Film der genaue Tatort benannt wird?
Normal wird ja bei so gut wie allen Fällen in der Sendung der Tatort eingeblendet.

Macht Aktenzeichen das jetzt vielleicht öfter? Bei dem Überfall auf den alten Mann war die gesamte Straße markiert und der genaue Tatort nicht näher bezeichnet.

enidan17 schrieb:Macht Aktenzeichen das jetzt vielleicht öfter? Bei dem Überfall auf den alten Mann war die gesamte Straße markiert und der genaue Tatort nicht näher bezeichnet.

In dem Fall wird das Opfer vielleicht noch da wohnen. Die Namen waren ja ebenfalls geändert. Opferschutz gehört auch dazu.

kittyka schrieb:Als Mörder.

Naja, wenn ich als Mörder ein Ziel habe, ist mir doch die Uhrzeit egal oder? Dann richtige ich mich doch nach meinem Opfer?
Gerade in einem so komplexen Fall wie hier.

SteamedHams schrieb:1. Woher wusste der Täter dass das Opfer alleine im Büro ist?

Es war ja mitten unter der Woche, von daher würde ich sagen, der Täter ging davon aus /wusste, dass das Opfer um die Zeit im Büro sein würde, also das das Opfer werktags eben früher aufstehen würde.

Markus997 schrieb:https://www.idowa.de/inhalt.eggenfelden-landshut-drei-jahre-haft-fuer-feuerteufel-33.f9952d9a-b4f3-4353-a1c7-2999f7d9c2e7._amp.html

Hier steht keine Vorstrafen bis auf diese Tat mit seinem Bruder

Interessant auch hierbei: "Verteidiger Arm zufolge hatte Michael S. tatsächlich „über einen längeren Zeitraum hinweg eine Beziehung“ zu den Stieftöchtern seines Bruders." (https://www.idowa.de/inhalt.eggenfelden-landshut-drei-jahre-haft-fuer-feuerteufel-33.f9952d9a-b4f3-4353-a1c7-2999f7d9c2e7._amp.html)

Interessant für mich auch das es dem Täter wohl egal war ob man ihn erwischt oder nicht. Ich nehme noch nicht eine Schrotflinte und erschieße damit jemanden in einem Haus in dem noch 5-6 andere Leute wohnen.
Die Gefahr auf dem Weg ins Büro und danach weg davon ist doch sehr groß.

Es könnte natürlich auch eine Täterin gewesen sein,die merkte das sie nicht die einzige war.
Es müsste doch aber möglich sein über sein Handy herauszufinden was er ein Tag vorher gemacht hat.

fin2302 schrieb:Interessant auch hierbei: "Verteidiger Arm zufolge hatte Michael S. tatsächlich „über einen längeren Zeitraum hinweg eine Beziehung“ zu den Stieftöchtern seines Bruders." (https://www.idowa.de/inhalt.eggenfelden-landshut-drei-jahre-haft-fuer-feuerteufel-33.f9952d9a-b4f3-4353-a1c7-2999f7d9c2e7._amp.html)

Interessant das er morgens auch seinen Bruder fast erschlagen hat und das er seine Stieftöchter wohl sexuell missbraucht hat.
Mit Sicherheit wurde der Bruder hier schon befragt etc.aber eine rachetat finde ich sehr logisch.(,von wem auch immer ausgeführt)
Spricht dafür das der Täter den Weg zum Büro wusste und das der Hund auch nicht gebellt hatte .

OverdoseGame schrieb:Es müsste doch aber möglich sein über sein Handy herauszufinden was er ein Tag vorher gemacht hat.

Wie ist das mit der Handyortung in einem Funkloch?
Wenn ich von der Fahrtrichtung des Opfers am 21.07 abends ausgehe, eben anstatt auf der B388 nach rechts abbiegen, gerade aus über die Kreuzung der PAN20 folge, kann es sein, dass das Opfer irgendwann in ein Funkloch kommt. Ein Handynetz ist hier bei uns auf dem ländlichen Gebiet stellenweise nicht vorhanden.

Im Film wurde Folgendes erzählt:
Ein Knacki lernt bei einem Gefangenenbesuch die Freundin einer Freundin kennen. Im Film heißt sie Inge. Sie ist 9 Jahre älter als der Einsitzende. Noch während der Haftzeit kommt man sich näher. Nach der Entlassung zieht er direkt bei ihr auf ihrem Einödhof ein, in dem sie mit ihren zwei Söhnen und der Mutter unter einem Dach wohnt.
Er bringt offenbar kein Vermögen mit, verschuldet sich und macht sich mit einer Firma selbständig. Die Firma läuft mehr schlecht als recht.
Er wird als Frauenheld beschrieben, der mehrere Beziehungen gleichzeitig unterhält. Vermutlich auch nach der Haftentlassung.
Habe ich das richtig wiedergegeben?

Korrekt @Kielius

Weiss man wie alt die beiden Stieftöchter waren? Vielleicht waren sie ja mit den beiden Söhnen seiner neuen Partnerin befreundet.


Ich finde diese Schrotflinte allerdings auffällig. Ein Jäger hat so etwas. Ein Jäger der Schicht arbeitet sollte man auffinden.
Des weiteren sollte man die Gewässer der Gegend mit Magneten absuchen um diese Waffe vielleicht zu finden.

fin2302 schrieb:ie ist das mit der Handyortung in einem Funkloch?
Wenn ich von der Fahrtrichtung des Opfers am 21.07 abends ausgehe, eben anstatt auf der B388 nach rechts abbiegen, gerade aus über die Kreuzung der PAN20 folge, kann es sein, dass das Opfer irgendwann in ein Funkloch kommt. Ein Handynetz ist hier bei uns auf dem ländlichen Gebiet stellenweise nicht vorhanden

Ich meinte eher das man WhatsApp,SMS usw doch sich anschauen kann ob es da Chats gab. Oder die Anruflisten. Handy ist ja nicht verschwunden.

Juris019 schrieb:Scheinbar wird davon ausgegangen, dass dieser Umweg mehr oder weniger direkt mit der Tat in Zusammenhang steht. Sonst hätte man da nicht so intensiv drauf hingewiesen.

Es ist nicht unüblich, dass man die letzten Stunden eines Mordopfers lückenlos rekonstruieren möchte. Deshalb muss in den noch fehlenden 30 Minuten aber nicht unbedingt etwas passiert sein, was die Tat am nächsten Morgen ausgelöst hat. Interessant wäre zu wissen, ob es solche längere Heimfahrten öfter gab oder ob das eine einmalige Angelegenheit war.

LackyLuke77 schrieb:Es ist nicht unüblich, dass man die letzten Stunden eines Mordopfers lückenlos rekonstruieren möchte. Deshalb muss in den noch fehlenden 30 Minuten aber nicht unbedingt etwas passiert sein, was die Tat am nächsten Morgen ausgelöst hat. Interessant wäre zu wissen, ob es solche längere Heimfahrten öfter gab oder ob das eine einmalige Angelegenheit war.

Genau das ist es ja. Hat im Beitrag so geklungen, als sei das ungewöhnlich. Er ist wohl abends gelegentlich oder auch öfter mal ausgegangen, aber vorher immer noch zuhause gewesen. Der Umweg ergibt für die Ermittler zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn. Daher ist ein Zusammenhang zumindest nicht sehr unwahrscheinlich. Bislang hat sich wohl noch niemand gemeldet, der diese 30 min füllen könnte. Allerdings müsste die Tat doch mittlerweile in der Umgebung bekannt sein. Bleibt also die Frage, warum zufällig am Abend vor der Tat eine halbe Stunde auch nach 1,5 Jahren noch völlig ungeklärt ist.