Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

Um dies sicherzustellen hätte aber ein notarieller Vertrag verfasst werden müssen, denn wie will man verhindern, dass jemand (trotz der Abfindung) später dennoch Kindesunterhalt geltend macht?

@Scipper
also ich habe einmal gehört dass es früher durchaus so lief, dass die kindsmutter dem Jugendamt mitteilte sie würde keine Ansprüche gegen den Vater geltend machen, weil dieser nun eine neue Frau hätte und auch Kinder. Damit war die sache wohl dann geritzt.
Mich wundert das nicht...genaue diese knüngeleien bei den jugendämtern müssen doch mal ein ende nehmen oder?
Bei Halbgeschwistern dasselbe....da wird garnicht weiter nachgeforscht....

@raschier

Auf Kindesunterhalt kann keine Kindesmutter nach "Gutdünken" verzichten, denn sonst müsste ja der Staat dafür aufkommen. Man kann aber, so meine ich, durch notarielle oder gerichtliche oder amtlich beglaubigte und abgesicherte Verträge den Kindesunterhalt rechtsverbindlich regeln und sicherstellen.

ja ich weiss dass man als mutter nicht verzichten kann....weil es ja garnicht ihr geld ist sondern das geld des kindes...das wurde mir vor 19 jahren ja auch gesagt.

Was du sagst glaube ich ganz sicher dass man dies kann....

@raschier

Der willkürliche Unterhaltverzicht einer Kindesmutter ist anfechtbar oder nichtig oder rechtsunwirksam, wenn der gesamte Unterhalt des Kindes nicht vertraglich oder gesetzlich (ordentlich) abgesichert ist.

Kinder haben Anspruch auf Kindesunterhalt. Der Staat ist nicht bereit den Kindesunterhalt zu zahlen, wenn eine Mutter auf Kindesunterhalt verzichtet, was außerdem auch gar nicht erlaubt sein dürfte, es sei denn, die Mutter wäre Millionärin und würde den gesamten Kindesunterhalt alleine bezahlen.

würde mich interessieren ob es dann ginge...

alles in allem ist es immer schlimm wie ein kind auch hier zu einer "Ware" wird. Vor 29 jahren wurde mir soagar seitens der familie abgeraten den kindsvater überhaupt zu nennen, damit derselbe keine Versorgungsansprüche geltend machen kann.

Von vorne bis hinten muss da glaub alles ma neu geregelt werden. Kann doch nciht sein, dass ein ungeborener Erdenbürger Anlass geben muss für die Gier des Menschen....

Bestimmt dachte Lolita wie viele andere liebevolle junge Mütter......sie wollte nur für ihr kind dasein und geld war ihr völlig egal....aber diese gierhälse von Reichen da hatten nix besseres im sinn als sie beide einfach "auszuschalten".....

jedenfalls machen diese ganzen dinge mutter und kind krank.....das verkraftet kein junger mensch soein theater um Geld...die entwicklung von beiden ist doch dann absolut gefährdet von den übertragenen negativen sachen alle.
Der schutz von mutter und kind spielt da keine rolle mehr...an wen hätte sollen sich lolita denn wenden?...Sie hätte können von keiner seite wirkliche hilfe erfahren.Is doch oft so....wenn einer sagt leib und leben ist in gefahr nehmen dat alle auf die leichte schulter....bis etwas passiert...

@raschier

Maßgebend ist bei gesetzlichen Unterhaltsansprüchen eines Kindes nicht nur der Wille der Mutter oder des Kindesvaters oder der Großeltern, sondern der Wille des Staates, also des Gesetzgebers.

Auf dem Lande herrschten bis in die 80er Jahre mitunter konservative oder überholte Vorstellungen von Ehre. Nur so ist der Fall Lolita Brieger zu verstehen. Man kann sogar von einer Doppelmoral sprechen.

wie meinst du das mit doppelmoral?

@raschier

Doppelmoral bedeutet, dass man nur nach außen den guten Ruf wahren will. Lolita hat ein Kind vom Sohn des reichen Bauern erwartet, aber die Familie Lolitas war dem Bauer nicht gut genug. Lolita stammte aus einfachen Verhältnissen und ihr Freund aus einem reichen Bauernhaus.

@raschier

In diesem Fall liegt nicht nur Doppelmoral, sondern sogar ein Doppelmord vor, denn Lolita war schwanger, so dass der Täter sogar zwei Menschen (Mutter und Kind) auf dem Gewissen hat.

@Scipper
danke für deine Erklärung.

Wozu war die Abfindung bzw. Geldsumme (laut Pressebericht angeblich 70.000 DM) bestimmt?

Etwa als Abfindung auf den gesamten Kindesunterhalt oder für den vorzeitigen Erbausgleich?

Ein Schwangerschaftsabruch war nach damaligem Recht (§ 218 StGB) verboten. Also muss das Geld für etwas anderes bestimmt gewesen sein, wenn man unterstellt, dass der reiche Landwirt nichts Unrechtes verlangen wollte. Ich nehme an, dass er durch diese Abfindung nur verhindern wollte, dass das Mädel seinen Sohn heiratet. Klar dürfte sein, dass 70.000 Mark unter Umständen nicht ausreichen um die gesamten Unterhaltsansprüche eines Kindes vom ersten Lebensjahr bis zu seiner Volljährigkeit oder bis zum Abschluss seiner Ausbildung (falls es studiert) abzudecken, so dass der Bauer damit recht gut weggekommen wäre, wenn man die Teuerungsrate bedenkt (je nach Berechnungsgrundlage).

Habe -möglicherweise- den Schuppen ausfindig gemacht, in welchem die junge Frau von ihrem Mörder umgebracht, in Silofolie verpackt und dann bis zum Abtransport auf die Müllkippe in Frauenkron versteckt worden ist...



...vom Anwesen des Tatverdächtigen Josef K. in Scheid...



...ist es in Richtung Losheim etwas über 1 km an Wegstrecke...



...bis zu einem alten Schuppen, gelegen rechts auf einer Weide. Ganz genau so, wie es im "Kölner Stadtanzeiger vom 27. März 2012 / 17.08 h beschrieben ist: "Beide seien dann in seinem Wagen, einem Ford 20 M, zu einem Schuppen auf einer Weide rechts neben der Straße nach Losheim gefahren, etwa einen Kilometer vom Ort entfernt. Dort lag ein verschnürtes Bündel, das der Körper einer Frau hätte sein können." ( http://www.ksta.de/html/artikel/1332436859003.shtml (Archiv-Version vom 30.03.2012) )

Meines Erachten hat der Bauer, sofern das Geld als Kindesunterhalt gedacht war, falsch gerechnet. Man kann es einfach mal so nachrechnen: 300 Euro mtl. mal 12 Monate mal 27 Jahre = 97.700 Euro. Oder bis 18 Jahre gerechnet wären das 64.800 Euro. Bezahlen wollte er aber nur 70.000 DM (Mark).

Obgleich er diesen Betrag ja auch hätte verzinslich anlegen können, also gewinnbringend für das Kind, so dass das also nicht unbedingt zu wenig sein muss, je nachdem wie man es berechnet, zumal auch nicht auszuschließen ist, dass er später noch etwas Unterhalt nachzahlen wollte oder konnte, falls es sich herausgestellt haben würde, dass der Betrag als Abfindung auf den Unterhalt nicht ganz ausreicht.

Es stellt sich die Frage warum der Täter Lolita und damit auch das ungeborene Kind ermordet hat. Es hätte nur eines ausdrücklichen NEIN seitens des Freundes bedurft, um die Heirat zu verhindern. Wenn er das Mädel auf Anraten seines Vates nicht heiraten wollte, konnte ihn niemand dazu zwingen. Sein Vater war offenbar vermögend und bereit und in der Lage den Kindesunterhalt aufzubringen. Warum hat sich niemand fachkundig beratend eingeschaltet, als man erkannte, dass das Mädel schwanger war, um alle anstehenden Fragen (Unterhaltsfragen etc.) ordentlich und ohne Streit zu regeln?

@Bernard

Vielen Dank für die Luftaufnahmen, damit man sich die Örtlichkeiten besser vorstellen kann.