Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Jürgen57 schrieb:Gestern schrieben die Prozeßbeobachter sinngemäß: BS, das große Kind und eines der Zwillinge würdigten HS keines Blickes.

Ich denke auch dass man daraus keine sinnvollen Rückschlüsse ziehen kann. Die gesamte Familie befindet sich in einer Extremsituation, egal wer nun in welcher Weise in den Mord verwickelt ist. Alle Familienmitglieder , auch die Angeklagte, müssen gleich mit mehreren Problemen klarkommen, von denen ich noch nichtmal eines haben wollte. Insofern kann ich mir auch schwer vorstellen was in Teenagern vorgeht, die im Gericht ihrer des Mordes angeklagten Mutter begegnen.
Eine starke Verunsicherung und vor allem die Grußkarte zu Neujahr kann ich da noch am ehesten nachvollziehen, obwohl letztere hier im Thread auch teilweise kritisiert wurde.

@Jürgen57

Hallo Jürgen, soweit ich weiß, wird erst bei der Fahrzeugübergabe eine Kaution abgebucht. Also wenn du das Auto am Freitag abholst, wird dir eine Kaution abgebucht werden, außer du hast es bei einer kleineren Verleihfirma gemietet, die sich mit den persönlichen Daten zufrieden gibt.

Von daher hat HS nicht per se unrecht mit ihrer Aussage.

Es ist keine große Kunst eine Zündkerze zu wechseln. Dazu bekomme ich nach einer Minute googlen eine anschauliche Anleitung. Davon abgesehen war der Wagen allgemein in einem schlechten Zustand.
Ich bin mit meinem ersten Auto auch mit allerlei Macken weite Strecken gefahren, da ich aber nicht durch die Gegend gefahren bin, um einen Mord zu begehen, hätte ich problemlos den ADAC rufen können. Das scheidet für sie natürlich aus.

Ich halte es für möglich, dass sie einen Teil der Strecke mit ihrer Klapperkiste gefahren ist, dann auf ein technisch einwandfreies Auto umzusteigen.

Ich finde es allerdings seltsam, dass HS die Tat bis in Detail geplant haben und sich über alles gut informiert haben soll, aber danach verhält sie sich so selten dämlich ggb der Polizei. Wenn ich schon am googlen bin, recherchiere ich auch, wie ich mich am besten nach der Tat verhalte.

zum Thema Mietwagen und Kaution.
die meisten Firmen buchen die Kaution nicht ab, sondern blockieren einen Betrag auf der Kreditkarte, dann kommt weder eine Belastung noch die Gutschrift. Aber man muss die Kreditkarte vorlegen und i.d.R. auch damit bezahlen.

Ist aber von Fa. zu Fa. unterschiedlich.

ich sehe es ganz ähnlich wie @Jürgen57.

zu dem BMW: es ist möglich, dass HS mit dem BMW in Horchheim war, auch wenn es sicher mutig gewesen wäre, mit so einem alten Auto zu fahren. Genausogut kann sich aber auch der Motorradfahrer getäuscht haben, was aber ja trotzdem nicht automatisch ein Beweis ihrer Unschuld ist.

Lediglich das Motiv für eine eventuelle Tat hat sich gestern verfestigt.

Die Reaktionen der Angehörigen sind reine Spekulation und sollten meiner Meinung nach nicht überbewertet werden.

Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann: Warum bleibt HS nicht wenigstens bei Ihrer Version des Geschehens? Warum erzählt Sie der KP die Rosenschneide-EC-Karten-Verletzungsgeschichte und dem Freund dann was ganz anderes? Das wirkt sich doch jetzt sicher so aus, dass man Ihr die erste Variante auch nicht mehr wirklich glaubt, obwohl an der EC-Karte ja ihre Blutspuren gefunden wurden.

@blomquist
Ich denke, dass sie einen übersteigerten Selbstbeobachtungstrieb hat. Möglich, dass sie Angst hatte, dass die EC-Kartenverletzung zu lapidar war um damit Blutspritzer an der Tür zu verursachen, deshalb lieber noch eine schlimmere Verletzung dazu gedichtet, die aber im Prinzip niemanden mehr etwas anging.

Sie wollte sich doch damals beim Nachbarn auch ein Urteil abholen ob er als Mediziner die Verletzung schlimm oder weniger schlimm fand. Das war die Dornenverletzung am Morgen danach.

@regenbogen1

das klingt plausibel!

Wenn sie wirklich die Täterin war, mußte sie agieren mit:" Augen zu und durch".
Wenn sie sich alle Eventualitäten vorher als Supergau ausgemalt hätte, wäre es zu dieser Tat nicht gekommen.
Die Gedanken was an Spuren möglicherweise doch veursacht wurde, kamen erst nach der Tat und dieses Spurenszenario hat sie dann wohl nicht mehr losgelassen und sie begann Dinge zu inszenieren die absolut nicht nötig waren. Eben doch kein Profikiller, der von seiner Arbeit zu 100% überzeugt ist.

Eine Bekannte, die gestern beim Prozess anwesend war bezeichnete die Blicke zu H.S. rüber als liebevoll.
Ich könnte mir denken, dass B.S. wenn ihm die Schuld seiner Frau doch schwant, eine gewisse Mitschuld empfindet.

Er hatte die Attacken seiner Mutter gegen H. sicher nicht zu ernst genommen, hätte sie stärker schützen und verteidigen können und letztendlich wäre es auch nicht zu dieser Tat gekommen wenn er beruflich erfolgreicher gewesen wäre und die Zuschüsse von daheim aus Stolz nie angenommen hätte. Indirekt hatten die Sen. die Jun. doch auch in der Hand und haben mit dem Geld taktiert. "Wir wollen, dass ihr so lebt wie wir uns das vorstellen, ansonsten....."

Später nach dem natürlichen Tod das Erbteil zu genießen ist eine andere Sache. Das ist dann einfach Glück, das man als Kind hat.

J. und T. waren nicht auf der Konfirmation

J. sagte dem Richter das HS ihr erzählt habe das es an der Konfirmation Streit gab wegen der Tischdeko usw. und das HS gesagt hat sie wollte WS Abführmittel geben. (Aber das mit dem asozial hat J. natürlich vor Gericht weg gelassen)

Hier noch mal der zeitungsartikel

Doppelmord-Prozess: Familie schweigt vor Gericht

Koblenz - Er hält zu seiner Ehefrau Henrike Schemmer (46) - obwohl sie seine Mutter und seinen Vater erstochen haben soll. Als der 47-Jährige jetzt im Doppelmordprozess vor dem Landgericht Koblenz den Gerichtssaal betrat, hätte er den Richtern erzählen können, ob er etwas über die Bluttat von Koblenz-Horchheim weiß, ob seine Frau die Toten hasste oder an deren Erbe wollte.


Aber: Er sagte kein Wort. Er berief sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht, warf seiner Frau ein Lächeln zu und verschwand wieder. Die 80 Zuhörer im Saal, die ihn anstarrten, ignorierte er nach Kräften.

Die Angeklagte bestritt die Tat bei der Polizei, im Prozess schwieg sie bisher. Laut Anklage fuhr sie am Abend des 7. Juli 2011 von ihrem Wohnort Haren (Niedersachsen) 350 Kilometer nach Koblenz, drang ins Haus ihrer Schwiegereltern Waltraud (68) und Heinrich (75) Schemmer ein und erstach beide im Schlafzimmer. Am 9. Juli meldeten sie und ihr Mann der Polizei, dass sie die Toten entdeckt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 46-Jährige unter anderem aus Habgier tötete.

Auch die drei Töchter (18, 15, 15) der Angeklagten kamen am neunten Prozesstag in den Gerichtssaal. Eine nach der anderen erklärte, dass sie keinerlei Fragen des Gerichts beantwortet. Henrike Schemmer fixierte ihre Töchter, verfolgte jede Bewegung, gierte förmlich nach ihren Blicken. Mal erntete sie ein Lächeln, mal eine kalte Schulter. Zum Schluss betrat die Mutter (74) der Angeklagten den Saal. Auch sie verweigerte die Aussage - hauchte ihrer Tochter aber ein schnelles Küsschen zu.

Wo war der Ehemann der Angeklagten in der mutmaßlichen Tatnacht? Er besuchte einen Freund (50) in Neuss. Der schilderte jetzt im Prozess: "Wir aßen Pizza auf dem Balkon und sprachen über Gott und die Welt." Sie hätten Apfelsaft getrunken und Apps auf ihre Handys geladen. Gegen 1.30 Uhr seien sie zu Bett, nach 6.30 Uhr gemeinsam aufgestanden. Ja, der Ehemann hätte die Wohnung nachts unbemerkt verlassen können. Aber er schließe das aus. Er hätte zwar nachts zur Tür hinausgekonnt, aber morgens nicht wieder hinein. Denn er hatte keinen Wohnungsschlüssel.
Hier gehts zur Bilderstrecke

Das Verhältnis der Angeklagten zu ihren Schwiegereltern soll lange Zeit eher schlecht gewesen sein - und ein paar Monate vor der Bluttat soll es zum Eklat gekommen sein. Ein weiterer Freund (44) des Ehemanns berichtete dazu: Es passierte auf einer Familienfeier, die Schwiegereltern waren in Haren zu Gast. Die Angeklagte ging nachts zur Toilette und will aus dem Gästezimmer gehört haben, dass Waltraud Schemmer deren Familie als "asozial" bezeichnete. Der Ehemann der Angeklagten versuchte, die Wogen dann am nächsten Morgen zu glätten.

Henrike Schemmer schilderte bei der Polizei, wie sie am 9. Juli zum Haus ihrer Schwiegereltern kam, den Hauschlüssel aus ihrer Tasche zog - und sich dabei an einer zerschnittenen EC-Karte eine blutige Fingerwunde zuzog. Doch dem 44-jährigen Freund ihres Mannes erzählte sie eine andere Geschichte. Sie habe sich geschnitten, als sie die Leiche von Heinrich Schemmer untersuchte. Der hatte etwas in der Faust, was sich später als seine randlose Brille herausstellte. Sie habe die Faust geöffnet, dabei sei die Brille kaputt gegangen und sie selbst habe sich verletzt. Der Prozess geht am 13. Februar weiter.

den letzten satz finde ich wieder echt kühn: HS&BS kommen ins haus, der mann geht die kinder wegbringen, HS läuft durch die ganze wohnung streichelt betten und und (pardon) schon riechende leichen und dann "untersuchte sie noch die leiche von heinrich schemmer".
"Sie habe die faust geöffnet, dabei sei die brille kaputt gegangen" - unglaublich, die geschichte ist ja wirklich sowas von blöd.
Wie darf ich mir den sowas vorstellen, die faust einer leiche so zu öffnen, dass dabei die brille kaputt geht? Mit soviel kraft ? Und warum??? Weil sie wisen wollte was er in der hand hatte? Naja klar, das zu wissen ist in der situation natürlich das allerwichtigste - nach dem streicheln der bettdecken, versteht sich. Hier zeigt sich wieder, dass,das alles andere als ein perfekter mord war. gegenüber so vielen leuten über einen langen zeitraum zu lügen ist eben doch eine SEHR ansruchsvolle aufgabe.
Da verheddert man sich dann eben irgendwann, stellt das auto wahlweise beim netto oder bei der werkstatt ab und wenns niemand glaubt, war man halt bei leer um sich umzubringen
(obwohl die schrottkarre kaum fahrtüchtig war.). eigene verletzungen hat man sich dann wahlweise beim rosenschneiden und/oder der EC karte oder eben an heinrich schemmers brille zugezogen. Und dabei die haustür mit blut besudelt - von daher bittet man dann helfer da nochmals besonders gründlich zu putzen - glaubt mans :-D ? Neben dieser episode sehe ich das wie meine vorredner insbesonder@blomquist :

blomquist schrieb:Lediglich das Motiv für eine eventuelle Tat hat sich gestern verfestigt.

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Die zündkerzengeschichte sollte nochmals gutachterlich geprüft werden - damit auch da keine zweifel entstehen.

armleuchter schrieb:Hier zeigt sich wieder, dass,das alles andere als ein perfekter mord war.

Die besondere Ironie bei der Geschichte: Die eigentliche Tatbegehung war aus Tätersicht schon ziemlich perfekt. Wenn sie es denn war, hätte sie dann nur hinterher nicht versuchen sollen mit besonders hanebüchenen Stories präventiv Spuren zu erklären, die es überhaupt nicht gab. Diese Stories hätte sie sich auch für den Fall aufbewahren können dass Spuren gefunden werden - dann würde sie jetzt wesentlich besser dastehen, und falls doch Spuren gefunden worden wären würde sie zumindest nicht wesentlich schlechter dastehen. Sie hätte ja immer noch behaupten können sie habe nichts von ihrem Verhalten am Tatort erzählt weil sie Angst hatte in Verdacht zu geraten.

@Jürgen57

Du olltest ein Auto aus den 80 Jahren nicht mit einem Auto vergleichen das über einen geregelten Kat verfügt.

Des weiteren habe ich nicht geschrieben das H.S.ihren Freund in HH.besuchen wollte sondern das das Verhältnis der J.in HH lebte und sie da wohl auch ev. einen Leihwagen brauchte und das drum herum wohl eher ihrer eigenen Geschichte zu HH gleicht.

Also, nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.

Wie jemand wie BS, der 1967 geboren ist, 47 sein kann, erschließt sich mir nicht so recht.

Also ich habe gestern nichts davon gehört das der Zeuge sagte die Brille sei beim öffnen der Hand kaputt gegangen sondern ich habe nur gehört das er sagte das HS ihm erzählte als sie die Hand öffnete um nach zu sehen was er da hat hätte sie sich geschnitten.

Aber vielleicht haben @jungler und @Verbum_peto
das besser verstanden.

Aber davon mal abgesehen der Rheinzeitungstyp saß ganz links außen im Gerichtssaal der konnte also garnicht sehen ob die Familie Schemmer junior+ HS Mutter HS angelächelt hat oder nicht er hätte ja dann nur den Rücken der Zeugen gesehen.

Wenn man sich mal die riesen Brillen der Seniors auf dem Foto ansieht Frage ich mich wie soll man die übersehen in einer Hand was soll der Senior denn für Pranken gehabt haben? (Vorausgesetzt es waren am Tattag die gleichen Brillen wie auf dem Foto)

Hailey25 schrieb:Frage ich mich wie soll man die übersehen in einer Hand was soll der Senior denn für Pranken gehabt haben?

:-D .. die geschichte war eh komplett unglaubwürdig und - falls so erzählt - nur eine weitere variante der "wie -erkläre- ich- eventuelle-spuren-am tatort-"märchen.


Hier noch die anleitung zum zündkerzenwechsel:

http://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikatforum/topic.asp?TOPIC_ID=104938

@Hailey

ganz klar kann man keine Brille komplett in der Hand halten, ohne dass da was rausguckt, ok, war vielleicht viel mit Blut verschmiert, aber trotzdem.
Ich habe es so verstanden, dass sie sich beim Öffnen der bereits steifen Hand verletzt haben will, an der Brille, da muss man ja von Glasbruch ausgehen, wäre die Frage, ob es nicht sogar Kunststoffgläser waren, wie eigentlich üblich.

@Jürgen57

HuHu, schön, das du nun auch hier bist.

@ all

Ich glaube nicht, das irgendjemand den Senioren erzählt hat, dass die beste Freundin von HS als Domina arbeitet. So was lässt man schön unter der Decke und hausiert nicht damit rum, besonders nicht bei den (Schwieger-)Eltern.

@Willy

Willy schrieb:Des weiteren habe ich nicht geschrieben das H.S.ihren Freund in HH.besuchen wollte sondern das das Verhältnis der J.in HH lebte und sie da wohl auch ev. einen Leihwagen brauchte und das drum herum wohl eher ihrer eigenen Geschichte zu HH gleicht.

ach so war das, die J. brauchte eigentlich den Leihwagen und will das jetzt der HS in die Schuhe schieben, damit der T. nix davon mitbekam.

Auch ne Variante, Mensch auf was ihr hier alles kommt :-)

jungler schrieb:Auch ne Variante, Mensch auf was ihr hier alles kommt :-)

allerdings .-D. Nur bleibt hier völlig unklar, warum J. ihre eigene geschichte - umgeschrieben auf HS - vor gericht verbreiten sollte. Ergibt das

irgendeinen

sinn?

Mich wundert gerade, dass die Seniors zur Konfirmation der Zwillinge doch in Haren übernachtet haben. Denn die Nachbarin sagte ja aus, dass sie noch am selben Tag heimgegangen seien. Oder war der Streit so schlimm, dass man mitten in der Nacht weg ist?
Nicht, dass das jetzt von größter Wichtigkeit sei, aber ich fände es schon interessant zu wissen, ob der Zwist so groß war, dass man tatsächlich mitten in der Nacht zurückfuhr nach KO oder ob die Nachbarin sich einfach geirrt hatte.

Die Schwiegereltern habe sie einmal zur Konfirmation gesehen, die seien aber am gleichen Tag wieder abgereist.

wieso schreibt die Zeitung "randlose Brille". Hat das jemand gesagt? oder weiss noch jemand was von dem Foto der Brille als die Tatortfotos gezeigt wurden? - da war ich leider gerade draussen.

@sensibella

ich vermute es waren min. 2 Übernachtungen geplant, eine vor und eine nach der Feier.