Der Betonkäfig

Kürbis schrieb:Aber ich denke auch, dass es absolut sinnvoll ist, seine Welt in der Welt zu bauen.
Wie soll etwas Neues kommen, wenn keiner anfängt?
Wie einfach oder schwer das ist, ist freilich eine andere Frage.

Was bringt es denn wenn sich jeder zurück zieht, der diese scheisse nicht ertragen möchte? Denkst du irgendwer, der dieses System feiert denkt sich, oooooooh sieh an, der hat recht, nein der denkt sich pffff einer weniger der mir meinen Wohlstand streitig macht. Alternativen gibt es viel für einzelne Schicksale, doch es soll keine Alternative sein, sondern eine globale Veränderung und die wird nicht geschehen, wenn sich einzelne nur zurück ziehen und der Großteil wie kopflose Zombies konsumiert.

@Eya
Nur bleibt einem ja wirklich gar nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen, wenn sogar das Schlachtvieh die Taten des Bauern gutheißt und sagt: "Wir müssen dran glauben, also du auch."

Also ich kann @Zeo schon verstehen, mir geht es auch so dass ich kein Arbeitssklave sein will, deshalb bin ich auch selbstständig, wobei man ja schon der Sklave des Finanzamtes ist usw.

So richtig zufrieden scheinst du ja auch nicht zu sein @Zeo , würdest du denn etwas arbeiten wollen, wenn du eine perfekte Arbeit finden würdest?

@Zeo
Ich bin dafür dass man für sich und seine Bedürfnisse arbeitet, aber, nicht um jeden Preis. Ich bin für die Chancengleichheit, aber die Praxis zeigt uns etwas anders auf. Wieviele alte Menschen leben nicht am Existenz oder unterm Existenzminimum, die sich im Winter nichtmal die Heizung leisten können, Menschen die für den Wiederaufbau viel Schweiß und Lebenskraft und zeit investiert haben weil es immer irgendwo Menschen gibt die nur an ihren eigenen Wohlstand denken und diese Krankheit "Habgier" ist nicht so leicht heilbar. Die Armut ist gewollt, weil man die Armen so toll ausbeuten kann und die Unterschicht in westlichen Ländern sind gewollt, weil die gezwungen sind billig Produktionen zu kaufen, obwohl auch Markenartikel nichts mehr mit Qualität Zutun haben sondern nur mit Profit.

@YvonneS
Genau aus dem Grund habe ich mich auch selbstständig gemacht. Ich kann jetzt selbst entscheiden, welche Aufträge ich annehme und welche nicht. War mir dabei nur immer wieder auffällt ist diese Amazon-Generation. Es muss alles sofort verfügbar sein und am besten schon gestern geliefert.

Es ist zwar einiges an mehrarbeit, weil ich mich wirklich um alles selbst kümmern muss (edv, buchhaltung, etc) aber dafür kann ich mir die Zeit selbst einteilen, kann von zu Hause aus arbeiten und hab Zeit für meine Familie. Da stören mich auch die Nachtschichten nicht.
Allerdings geht das auch nur, weil mein Mann dafür auch Aufgaben im Haushalt übernimmt usw.

Das trauen sich aber auch nicht viele, weil es auch eine große Verantwortung ist. Die ziehen dann lieber scheiß Arbeitsbedingungen und regelmäßiges Einkommen vor :/ was ich zum Teil auch verstehen kann, gerade wenn man Kinder hat.

@alicemcgee
Brauchst ja auch ein gewisses Startkapital wenn du dich nicht unbedingt Verschulden möchtest, muss ja auch erstmal erarbeitet und angehäuft werden und gegen Großkonzerne in gewissen Sparten hat man kaum Überlebenschancen.

YvonneS schrieb: würdest du denn etwas arbeiten wollen, wenn du eine perfekte Arbeit finden würdest?

Ja. Wenn dadurch am Ende des Monats auch mal Geld übrig bleiben würde und die Arbeit irgendwo auch Spaß machen würde, sodass ich nicht den ganzen Tag nur auf die Uhr schaue und den Dienstschluss herbeisehne.

@alicemcgee
jup, ist schon was wert wenn man sich die Zeit frei einteilen kann.

@Eya
ich hatte kein Startkapital, ich war sogar im minus auf dem Konto LOL


Ich denke was heutzutage fehlt bei dieser ganzen Lohnarbeit usw. ist, dass man sich nicht selbstverwirklichen kann. Man arbeitet um Geld zu bekommen, Punkt.

Das andere Problem ist, ich weiß nicht wie man das am besten schreiben soll, dass die Arbeiten die man heute ausführt irgendwie nichts mit Überleben direkt zu tun hat.
Früher z. B. hatte jeder einen Garten, das war nötig um sich zu ernähren, jeder war für sich selbst verantwortlich, jeder war wichtig und hatte eine Aufgabe, von der man sofort profitiert hat.

@Eya
Ich hatte verfluchtes Glück, dass ich es ohne Startkapital geschafft habe, das war aber auch ein hartes Stück arbeit, was erstmal mit vielen Entbehrungen verbunden war. Die Hilfen vom Staat, die man bekommen kann, sind eigentlich auch nur ein Strick, den man sich anlegt, der einem später das Genick bricht, wenn man dem Staat nich mehr in den Kram passt.

@Zeo

naja das hört sich ja schonmal nicht auswegslos an

@Zeo
Arbeit die Spaß macht, ist keine Arbeit mehr :D

Meine Eltern sind auch her gezogen um eine bessere Perspektive sich zu ermöglichen und haben dafür gerackert wie die blöden um sich was aufzubauen und darunter litt die Familie, denn als Landwirte hatten sie keine Möglichkeit mehr über die Runden zu kommen, weil das Angebot zu groß war und die Nachfrage zu klein und somit der Verkaufswert stetig sank bis einem das Wasser eben bis zum Hals stand.

@YvonneS
Bisher war mir das Glück nicht vergönnt. Ich hatte nur Scheißjobs. Ein paar davon wären nicht so übel gewesen, WENN die Arbeitskollegen nicht solche Bastarde gewesen wären, oder die Bezahlung nicht so unterirdisch. Aber ich pack das einfach nicht mehr, Jahr für Jahr täglich mit Leuten zusammenzuarbeiten, die so ekelhaft sind. Die Schulzeit und Arbeitswelt haben mich krank gemacht. Heute bin ich in psychiatrischer Behandlung deswegen.

@Zeo

ich glaube am besten wäre eine Arbeit für Dich, wo du alleine arbeiten kannst. Alleine in einem Büro oder so. Mein Freund hat das Aspergersyndrom und kann auch nicht mit fremden Leuten zusammenarbeiten, hat sich auch selbstständig gemacht. Und ich arbeite eigentlich auch nicht gerne mit Leuten zusammen.

alicemcgee schrieb:Die Hilfen vom Staat, die man bekommen kann, sind eigentlich auch nur ein Strick, den man sich anlegt, der einem später das Genick bricht, wenn man dem Staat nich mehr in den Kram passt.

Ja, das ist es eben und sich selbständig machen wird auch immer schwieriger, ich meine ich weiß nicht wie lange du schon selbstständig bist, ich sehe es nur daran wieviele in Insolvenz gehen müssen weil es einfach alles im Überfluss gibt, aber vielleicht ist eine Selbstständigkeit am Land einfacher.

YvonneS schrieb:ich glaube am besten wäre eine Arbeit für Dich, wo du alleine arbeiten kannst.

Verdammt schwer sowas zu finden. Deswegen such ich seit Jahren nach etwas, das man in Heimarbeit erledigen kann. Aber das sind auch wieder nur Ausbeuterangebote. Für Menschen wie mich gibts einfach keine Jobs (mehr). Früher hätte ich Leuchtturmwärter werden können. Aber die sind heute auch fast überall automatisiert.

@Eya
Wohne nicht auf dem Land, sondern in einem Ballungszentrum. Es kommt eben drauf an, womit man sich selbstständig macht. Wenn ein Monat mal nicht gut läuft, fängt das Gehalt meines Mannes das ab. Das wird wohl ein Risiko bleiben, dass man kein festes regelmäßiges Einkommen hat, mit dem man rechnen kann, aber für mich als Mutter ist es immer noch besser 200€ mehr zu haben, von denen keine Fahrtkosten oder so mehr abgehen, als mich irgendwo abzurackern und mit einer Kündigung rechnen muss, wenn ich mal früher gehe, weil mein Kind krank ist.

Mir fällt halt auf, dass viele mit einer falschen Vorstellung in die Selbstständigkeit gehen und sich nicht richtig informieren. Ist fast so wie mit den Auswanderern, die kein Thai können, aber in Thailand eine Tauchschule eröffnen wollen ^^

alicemcgee schrieb: Ist fast so wie mit den Auswanderern, die kein Thai können, aber in Thailand eine Tauchschule eröffnen wollen ^^

Da muss man eh nicht reden. Nur die Taucherhandzeichen machen und *Blubblubblubblubb*. xD

@Doors
Du könntest auch mal aufhören rumzujammern, dass hier soviele rumjammern. Meinungen sind gefragt über Gesellschaft und Co und nicht wer wieviel rumjammert, ob rumjammert oder nicht. Das steht nicht zur Debatte, jeder hat das recht sich hier mal ordentlich über diese Gesellschaftsform/System/Banken/Stadt/Menschen auszukotzen.

@Eya
Freut mich ehrlich, dass du das so siehst. In deinem Thread fühl ich mich nicht unerwünscht, wie sonst überall. ^^

alicemcgee schrieb:Mir fällt halt auf, dass viele mit einer falschen Vorstellung in die Selbstständigkeit gehen und sich nicht richtig informieren. Ist fast so wie mit den Auswanderern, die kein Thai können, aber in Thailand eine Tauchschule eröffnen wollen ^^

Selbstständig klingt halt immer so nach Firma :D mit Mitarbeitern und Theke :D dabei gibt es soviele Möglichkeiten wenn man sein eigenes Talent entdeckt und wirklich etwas produziert ob handwerklich, musikalisch oder wie auch immer nur leider schaffen es viele nichtmal ihr eigenes Potential auszuarbeiten da sie zu sehr mit Leistung beschäftigt sind und eingespannt das so n tolles Talent Flöten geht

Zeo schrieb:Freut mich ehrlich, dass du das so siehst. In deinem Thread fühl ich mich nicht unerwünscht, wie sonst überall. ^^

Das nennt man Meinungsfreiheit und da möchte ich nicht ständig was von hören das man rumjammert oder bescheuert ist nur weil man Dinge anspricht die viele einfach nicht hören wollen. Freut mich ^^

Eya schrieb:nur weil man Dinge anspricht die viele einfach nicht hören wollen

Also ich wills hören!

Ich geb jedem, der sich traut, einen Jammer-Freischein. Das ist das Mindeste, was einem erlaubt werden sollte, in dieser Scheißgesellschaft, wo man sich eh schon zuviel gefallen lassen muss.

@alicemcgee
@YvonneS
Mit was habt ihr euch denn selbständig gemacht?

Da ja jeder hier schreiben darf, was sonst niemand hören will, will ich auch einmal etwas sagen. Aber erst muss ich noch was rausfinden.

@Zeo
Was hast du denn gelernt?

@Kürbis
Wie ich bereits gesagt habe es gibt Vor- und Nachteile. Jeder muss diese für sich selber abwägen. Es gibt nun einmal kein Schema F, welches auf jeden zutrifft.

Eire schrieb:Jeder muss diese für sich selber abwägen. Es gibt nun einmal kein Schema F, welches auf jeden zutrifft

Aber nicht jeder hat die Möglichkeit, nicht jeder einen vernünftigen Start in die Wiege gelegt bekommen, manche sind so kaputt von dieser ganzen Kacke dass sie sich von ner Brücke stürzen. Perspektivlosigkeit wächst.

@Eya
Liegt es aber nicht an jedem selber was man aus seinem Leben macht. Mir hat auch keiner was geschenkt, musste mir auch alles selber erarbeiten ob in Schule/Studium oder jetzt im Arbeitsleben. Hatte auch viele Niederlagen, man muss sich eben auch selber Mut machen. Wenn man aber immer nur pessimistisch ist, kann das doch auch nichts werden.

Ich denke schon das jeder die Möglichkeit hat sich ein Leben nach seinen Wünschen aufzubauen. Das hat ja nicht zwagsläufig immer etwas mit Reichtum zu tun.