Verweichlichte Jungs - Fehlt das männliche Vorbild?

@darcera

darcera schrieb:Muss das eine denn das andere ausschließen? Kann Mann nicht denn auch lieb, zurückhaltend und zart aber trotzdem selbstbewusst und durchsetzungsfähig sein?

Auch durchsetzungsfähige Männer können freundlich sein, klar.


Aber wenn du zart und zurückhaltend bist, dann bist du meiner Meinung nach eher nicht so durchsetzungsfähig.

Nehmen wir mal das Beispiel, dass jemand sich bei einer Auswahl für einen Job hinstellt und sagt:,,So, Sie sind beide gleich gut qualifiziert. Wer zuerst zugreift, kriegt den Job!"

Ein durchsetzungsfähiger, offensiver Typ würde dann sofort hingehen, sich den Vertrag schnappen und unterzeichnen, während der zurückhaltende Typ erstmal überlegt, ob er das nun wirklich machen sollte, ob das vielleicht dem anderen schadet, was macht der andere überhaupt...


Wenn ein durchsetzungsfähiger Kerl eine gute Idee hat, dann kann man eher davon ausgehen, dass er zum Vorgesetzten geht und das auch gegen Widerstände vertritt.

Der zurückhaltende Mann dagegen sagt sich eher erstmal:,,Ach, naja, ich will eigentlich keinen Stress haben, vielleicht ist die Idee doch nicht so gut...Und der Chef mag das vielleicht auch nicht..."


Thema Zartheit: Der eine nimmt es sich vielleicht schon sehr zu Herzen, wenn ihm der Chef mal etwas schärfer sagt:,,Herr XY, Sie haben Scheiße gebaut, das darf nicht nochmal vorkommen!", dann bekommt er vielleicht Panik, fühlt sich schlecht, arbeitet schlechter.

Jemand, der härter drauf ist, sagt:,,Okay, ich geb mir Mühe." und das war`s, er arbeitet idealerweise dann besser, fertig.


Also ich würde schon sagen, dass sich Durchsetzungsfähigkeit, Zartheit und Zurückhaltung irgendwo ausschließen.

darcera schrieb:Again, diese einzigartige Kombi ist mir noch nie begegnet. Ich kenne keine Jungs, die laut und "hart", aber trotzdem kreativ waren. Gerade stille Wasser sind tief und vielleicht im persölnichen Kontakt witziger, als die Lauten, die auf einer Party ttimmung machen.

Es hat ja nicht jeder alle Eigenschaften :D
Logisch.

Das war eine Aufzählung von Eigenschaften, die man eher als typisch männlich bezeichnet.


Das mit dem ,,stille Wasser sind tief und interessant und nett", das stimmt ja alles.
Aber beobachte mal, wer in Freundeskreisen meistens sagt, was gemacht wird, wer die Führerrolle übernimmt.
Wer organisiert Parties und Grillfeste, wer sagt:,,Hey, lasst uns einen Ausflug machen!"?

Wer stellt sich vor eine Aktionärsversammlung oder tütet Deals von großen Konzernen rein, wer leitet Abteilungen?

Wer signalisiert eher:,,Mit mir kann man Spaß haben, ich nehm nicht alles so ernst, ich weiss, was ich will!"?

Das sind so ziemlich immer die ,,lauteren", offensiveren, härteren Typen.

darcera schrieb:Das haben "Mr. Niceguys" auch nicht nötig. (Ich würde letztere auch zu richtigen, korrekten Männern zähen, aber da ich vermute dass du dies nicht tust, dachte ich ich hebe das nochmal hervor. )

Mr. Niceguys machen andere nicht fertig oder nehmen ihnen [vermeintlich] irgendwas weg oder geben den Ton an, weil sie eben Mr. Niceguys sind.

Die netten, verlässlichen Jungs und Männer, die man mag, aber die eben weder cool noch ,,männlich-attraktiv" sind.
Und das trifft eben auch bei Frauen zu: Die meisten Frauen mögen natürlich nette, brave Jungs.

Aber sie stehen eher nicht auf sie, weil diese jedenfalls im Vergleich mit den offensiven, lässigen, selbstbewussten Typen entweder gar nicht oder nicht so gut auffallen.

darcera schrieb:Ich finde es sehr positiv, wenn Jungs entgegen der Rollenvorstellungen Gefühle zeigen können. Alles andere finde ich eher schwach.

,,Gefühle zeigen können" ist was vollkommen anderes, als ständig in Tränen auszubrechen, wenn ein Insekt zertreten wird oder eine Blume verwelkt oder der Chef einen anherrscht, man solle sich gefälligst wieder konzentrieren, anstatt zu träumen.

Oder gleich zu trauern und sich angstvoll-unterwürfig zu zeigen, wenn man auf Hindernisse oder Auseinandersetzungen trifft.

Das fällt mir ein wenig schwer, es dir abzukaufen, dass du sowas attraktiv finden würdest ;)

@Heijopei

Heijopei schrieb:Ich denke wir verstehen darunter das gleiche , aber andere wiederum verstehen darunter etwas völlig anderes.
Ich bin auch eher in der Welt die ich mir mache gefangen, obwohl ich weiss das es nicht immer richtig so ist.

Damit hast du Recht.

Es hat halt jeder seine eigenen Vorstellungen, wie genau ein Mann sein sollte.
Darüber kann man sich unterhalten, aber es muss einem klar sein, was man eigentlich selbst denkt.

Was ich beschrieben habe, das sind ja vor allem Beobachtungen an mir selbst und anderen Menschen, wer mit welchem Verhalten eher als männlich anerkannt wird.

@Kc

Kc schrieb:Was ich beschrieben habe, das sind ja vor allem Beobachtungen an mir selbst und anderen Menschen, wer mit welchem Verhalten eher als männlich anerkannt wird.

Dito.

Ich bin eher der brachiale Typ und werde gemeinhin als Arschloch angesehen , weil ich nicht besonders Diplomatisch bin und die Sachen so sage wie ich sie in dem Moment denke.
Das ist zwar gut um bei Frauen anzukommen für den schnellen ****,
allerdings weiss ich das es nicht der richtige weg ist , um sich dauerhaft binden zu können muss man beide Seiten können.
Ich persönlich tue mich bei dem Emotionalen Part "Weichei" sehr schwer was wahrscheinlich auch der Grund ist weshalb es keine Frau bei mir aushält :|.

@Heijopei

Man muss so eine Balance finden zwischen selbstbewusstem Typ, der weiss, was er will und gutem Benehmen.

Das eine schließt das andere ja nicht aus, das kann man auch trainieren.


Wie gesagt, es ist ein dicker Unterschied, ein mieser Typ zu sein oder ein selbstbewusster, aber korrekter Typ.

Und um das rauszufinden und an sich zu arbeiten braucht man kein männliches Vorbild!

@Kc

Kc schrieb:Man muss so eine Balance finden zwischen selbstbewusstem Typ, der weiss, was er will und gutem Benehmen.

Das stimmt , allerdings ist es nicht einfach immer die Etikette zu wahren.
Bei mir ist es zb. so das ich regelmässig übers Ziel hinnausschiesse wenn mich etwas emotional bewegt , das ist im positiven wie im negativen Sinne so.
Das ist aber nicht nur bei mir als Mann so sondern es gibt genug Frauen die mit der gleichen Problematik zu hadern haben.
Menschen die mich kennen , können damit umgehen, wenn es allerdings darum geht neue Menschen kennenzulernen ist das oft sehr hinderlich.

Nachtrag :
@Kc

Kc schrieb:Wie gesagt, es ist ein dicker Unterschied, ein mieser Typ zu sein oder ein selbstbewusster, aber korrekter Typ.

Das wiederum liegt im Auge des Betrachters , weil die genau eben dieses Urteil über dich fällen.
Und da ich gelernt habe das ich es nicht jedem rechtmachen zu können , bleibe ich mir lieber selbst treu und verkaufe mich nicht an anderer Leute gutdünken.
Die Zeche muss am Ende sowieso ich bezahlen , so oder so .

ich würde mich gegen eine kleine unkosten pauschale als männliches vorbild zur verfügung stellen.

@25h.nox

25h.nox schrieb:ich würde mich gegen eine kleine unkosten pauschale als männliches vorbild zur verfügung stellen.

Aha und für was genau?

@ahri
Ich überwinde jeden zweiten Tag meinen inneren Schweinehund, um zu trainieren. Es ist nicht immer so einfach, aber Mann/Frau gewöhnt sich daran und wenn die Zeit ruft, geht's es doch.

@25h.nox
falls das was du mir was mitteilen willst was gegen die forumsregeln verstösst >>

Pm an mich und die Sache ist geritzt ;)

Wir müssen wegen sowas ja kein Fass aufmachen , oder ?

@Heizenberch

Heizenberch schrieb:Ich habe nicht nach Beispielen für die Einteilungsverfahren gefragt,

...was war dann das...

Heizenberch schrieb:Wie kann man sagen, dass die Gefühle "männlich" oder "weiblich" sind, wenn jeder sie in sich trägt?

Beispiel: Du hast eine Rote und eine Blaue Legokiste. Nun gibt es Steine, die in beiden vorkommen. Wie willst du diese Steine, die in beiden Kisten sind einer Kiste zuordnen?

...?...was dann auch die oben gestellte frage in deinem post beantwortet...


@raitoningu

raitoningu schrieb:Ich hab es mindestens genauso oft bei Männern erlebt, wie bei Frauen.

...na wenn du das schreibst... ;) ...

vorbilder? sie existieren nur in comics/filmen.

real ich sehe keine. weder m noch w.

Konstrukt schrieb:real ich sehe keine. weder m noch w.

Du siehst keine Vorbilder? Wie kommst du zu der Ansicht? Bzw. dazu, dass sie nur in Filmen etc. existieren.

@ahri
was für den einen ein ideal ist, ist für mich vllt keiner.

@ahri
da fällt mir ein zitat ein:

Ich glaube Vorbilder sind ein menschliches Urbedürfnis. Wir werden als total hilflose Wesen geboren, und deshalb brauchen wir Erwachsene, die mit der Welt zurechtkommen und an denen wir uns orientieren können. Außerdem brauchen wir Ideale, nach deren Verwirklichung wir streben können. Sonst sind wir einem Gefühl der Leere ausgesetzt. Nehmen Sie die Religion, auch sie ist auf dieses Bedürfnis zurückzuführen. was die kollektive Verehrung von Personen angeht, sind wir zu Recht vorsichtig geworden. Durch unsere autoritäre Tradition waren wir dafür sehr anfällig. Wir sehnten uns immer nach irgendwelchen Göttern, die uns beschützten. Und nachdem die Religion uns dann nicht so ganz das Richtige zu sein schien, haben wir Hitler zu Gott gemacht. Diesen kompletten Loser, der wirklich keinerlei Begabung und Vorzüge hatte. Danach konnte es keine Götter mehr geben.

@Konstrukt

Ein Vorbild ist doch aber nicht automatisch "ideal". Es ist eine Person, an der man sich orientiert, weil man sieht, dass ein bestimmtes Verhalten der Person erfolgreich war. Dann ist es wahrscheinlich, dass man sich an der Person orientiert. Jedes Kind hat "Vorbilder", wenn auch unbewusst. Denn jedes Kind lernt auch indem es sich an anderen Personen orientiert. Lernen am Modell heißt das.

@ahri
achso. naja ich hab nur ideale aber keine vorbilder ^^

@Konstrukt

Gut, dann meinen wir glaube ich einfach irgendwie nochmal zwei verschiedene Dinge mit dem Wort "Vorbild" :) Ich denke, ich weiß dann auch wie du es gemeint hast jetzt. :D

@ahri
in filmen werden werte wie menschlichkeit übermittelt und sowas fehlt in der realen welt.
es ist einfach nur ein wort.
ob jetzt jemand erfolgreich ist oder ein star interessiert mich nicht^^