Rund um Homosexualität im gesellschaftlichen Leben

@insideman

insideman schrieb:Es gab in den Medien, die ja für deinen Doppelmoral Vorwurf herhalten mussten, ausschließlich positive Reaktionen.

Dann lies mal die Kommentare unter diesen Artikeln.

Heizenberch schrieb:Ich will dir nicht zu nahe treten, aber es ist etwas naiv, von sich auf andere zu schließen.

Sieh es als Beispiel, wie man für sich selbst positiv damit umgehen kann.

Heizenberch schrieb:Viele haben keine andere Wahl.

Also ich denke dass man als Erwachsener fast wie immer die Wahl hat.

Draiiipunkt0 schrieb:Dann lies mal die Kommentare unter diesen Artikeln.

Diese Leute sind aber nicht für die Titten in den Medien verantwortlich. Die selben Leuten können genauso gut auch dies verurteilen, das weißt du ja nicht.

Und Leserkommentare sind in der Regel extrem, entweder in die eine oder andere Richtung.

@insideman

insideman schrieb:Diese Leute sind aber nicht für die Titten in den Medien verantwortlich.

Verantwortlich sind auch die, die es konsumieren.

Wenn man an das Bild glaubt, das unsere zwangsfinanzierten Medien zeichnen, ist man eh verloren.

@insideman

insideman schrieb:Also ich denke dass man als Erwachsener fast wie immer die Wahl hat.

Man kann aber nicht davon ausgehen, dass alle Homosexuellen erwachsene Menschen sind. Von daher kann man auch nicht davon ausgehen, dass Homosexuelle immer eine Wahl haben.

Auch haben viele Erwachsene keine Wahl. Ich zB bin auf meine Eltern angewiesen, wenn ich mein Studium beenden möchte. Würden die mich vor die Tür setzen, wäre es das für mein Studium.

insideman schrieb:Sieh es als Beispiel, wie man für sich selbst positiv damit umgehen kann.

Das bringt den vielen Homosexuellen, die darunter leiden auch nichts.

Draiiipunkt0 schrieb:Verantwortlich sind auch die, die es konsumieren.

Was du aber nicht weißt, von den Lesern deren Kommentare zu gelesen hast.

Auch in ich mir sicher, dass die meisten Beiträge weit schlimmer waren, als das Anprangern der Übersexualisierung-- ungesehen.

@insideman

Nur leider lesen sich solche Kommentare oft so, als kämen sie von gewissen Leuten, mit denen ich zwangsweise auch im real life zu tun habe^^

@Draiiipunkt0
zur übersexualisierung:
Natürlich wirkt es für Heteros so, als sei der schwerpunkt Homosexueller Identität die Sexualität. Aber meiner Meinung nacht entspringt das anderen Dynamiken.
Da Homosexuelle sich nicht von Heterosexuellen unterscheiden, was die alltägliche Lebenswirklichkeit angeht
(es gibt keine "homosexuellen" Supermärkte oder dezediert homosexuelle Lebensmittel ;) )
ist der einzge unterschied, den Heterosexuelle wahrnehmen können, die Sexualität. Und jede Form einer konstruierten (hat er konstruiert gesagt?! Ja, hat er! :D ) homosexuellen Kultur notgedrungen sexualisiert, weil es keinen anderen hervorzuhebenen Unterschied gibt außer die Sexualität, wenn man nicht in diskriminierende Klischees verfallen will :D

@Wraithrider

Wraithrider schrieb:Was du unter dem Stichwort sexualisierte Gesellschaft beschreibst, ist mir völlig fremd. Klar ist das beim ersten Mal iwo ein Thema, wenn es recht spät passiert, also gegenüber dem ersten Sexualpartner. Aber abgesehen davon wurde bei uns und jetzt zehn Jahre später bei meiner Schwester nie so eine Frage gestellt oder Sex vorausgesetzt/Druck ausgeübt, von Mobbing gar nicht zu reden.
Woher kommt dieser Eindruck bei dir?

Weil das in der Grundschule schon losging. Auf Tischen wurde oft rumgemalt "x+x=Sex". Dann später nur Themen wie Sex. Auf Klassenfahrt haben die gleich Hardcore Pornos angeschaltet usw..
Und eben auch diese ständige Sexualisierung. Bei Youtube Videos z.b steht oft in den Kommentaren "boah die Alte würd ich gerne mal rannehmen", obwohl das Video nichts mit Sex zutun hat.

@HotMysteryBoy

HotMysteryBoy schrieb:ch kenne einige Schwule, die negative Erfahrungen gemacht haben, auf einer "normalen" parties Männer anzusprechen, weil sie schon verbale und tw. körperliche Gewalt erfahren haben
Deshalb meinte ich, homosexuellen Parties als Geschützter Raum und der verweis von Heteros auf diese, wenn sie dann mal angebaggert werden oder in hypothetischen Gesprächen darüber reden

Das ist schon erstaunlich. Entweder die Gegenüber waren Homophobe, oder die vorgegebene Toleranz ist eine Lüge. Jemanden anzusprechen rechtfertigt keine Gewalt!

Aber von den "homosexuellen Partys" als geschützter Raum halte ich garnichts. Es würde nur das ausgrenzen fördern nach Motto "habt ihr euren eigenen Bereich aber bleibt uns fern". Sollen dann Homosexuelle noch T-Shirts tragen mit der Aufschrift "Achtung ich bin Homosexuell", damit man sie gleich schon ignorieren kann.

Einfach sagen "Tut mir Leid bin nciht schwul" kriegen die wohl alle nicht auf die Reihe, lieber gleich zuschlagen. Erbärmlich!

Eigene Veranstaltung sind zwar gut, aber man sollte abgesehen davon auch noch auf "normalen" (ich hasse dieses Wort langsam) Partys tanzen dürfen.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Ob Hitzelsberger nun schwul ist oder Kanye West mit Kim Kardashian zusammen ist, ist doch beides der gleiche Boulevard Mist, der keinen gebildeten Menschen interessiert.
Nur bei Hitzelsberger schreien alle "gay Agenda" oder "Übersexualisierung", aber gegen Titten in der Bild hat keiner was.
Ekelhafte Doppelmoral.

Sehe ich genauso.

@HotMysteryBoy

HotMysteryBoy schrieb:Natürlich wirkt es für Heteros so, als sei der schwerpunkt Homosexueller Identität die Sexualität.

HotMysteryBoy schrieb:weil es keinen anderen hervorzuhebenen Unterschied gibt außer die Sexualität

Wenn man dieses Denkmuster hat, kann man aber nicht besonders clever sein, denn das müsste ja im Umkehrschluss bedeuten:

"Der einzige Unterschied zwischen Homos und Heteros ist die Sexualität, deshalb halten Homos die konstruierte heterosexuelle Kultur für übersexualisiert."
Dieses Argument habe ich aber noch nie gehört.

Es geht vielmehr darum, dass viele Homofeindliche glauben, es ginge in einer homosexuellen Beziehung nur um die sexuelle Lustbefriedigung.
Dabei ignorieren sie, dass es auch um Geborgenheit, Vertrauen, Liebe usw. geht.
Manche sprechen Homosexuellen ja sogar Gefühle wie Liebe ab:
"Zwei Männer, das ist keine Liebe!" , als hätten sie das Recht über Gefühle anderer Leute zu urteilen.

Draiiipunkt0 schrieb:gegen Titten in der Bild hat keiner was

Ach so? Und welche Idioten sind dann der Grund dafür, dass das Seite 1 Mädchen nach 28 Jahren nicht mehr das Seite 1 Mädchen ist?

Draiiipunkt0 schrieb:Tu bitte nicht so, als würde dieses Schlagwort in solchen Debatten über Homosexualität nicht fallen.

Im expliziten Bezug auf Homosexualität ist mir der Begriff Übersexualisierung aber auch noch nicht untergekommen, nur immer gesamtgesellschaftlich.

Regenerate schrieb:Weil das in der Grundschule schon losging. Auf Tischen wurde oft rumgemalt "x+x=Sex". Dann später nur Themen wie Sex. Auf Klassenfahrt haben die gleich Hardcore Pornos angeschaltet usw..
Und eben auch diese ständige Sexualisierung. Bei Youtube Videos z.b steht oft in den Kommentaren "boah die Alte würd ich gerne mal rannehmen", obwohl das Video nichts mit Sex zutun hat.

Gibt's da evtl. einen Unterschied zwischen Großstadt-Schulen und Vorort-Schulen? Wobei das schon ein krasser Unterschied wäre.
Was du für Youtube-Videos schaust wäre in dem Zusammenhang ebenfalls interessant. Ich glaube dieses Empfinden hat sehr viel damit zu tun wo man hin schaut. Teilweise hab ich den Eindruck, manch einer sucht geradezu nach der (Über)Sexualisierung oder besser gesagt nach einer bestimmten Art von Sexualisierung, die er vermutet.

Draiiipunkt0 schrieb:Es geht vielmehr darum, dass viele Homofeindliche glauben, es ginge in einer homosexuellen Beziehung nur um die sexuelle Lustbefriedigung.
Dabei ignorieren sie, dass es auch um Geborgenheit, Vertrauen, Liebe usw. geht.
Manche sprechen Homosexuellen ja sogar Gefühle wie Liebe ab:
"Zwei Männer, das ist keine Liebe!" , als hätten sie das Recht über Gefühle anderer Leute zu urteilen.

Das widerum ist mir in solchen Debatten noch nie unter gekommen. Generell dringt man m. E. im Gespräch mit homophoben Menschen kaum je auf eine Ebene vor, über Beziehungen und Liebe zu sprechen.

@Regenerate

Regenerate schrieb:Einfach sagen "Tut mir Leid bin nciht schwul" kriegen die wohl alle nicht auf die Reihe, lieber gleich zuschlagen. Erbärmlich!

Dafür bräuchte man eben ein Mindestmaß an Intellekt.
Dass viele das nicht haben, ist nur noch traurig.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:"Der einzige Unterschied zwischen Homos und Heteros ist die Sexualität, deshalb halten Homos die konstruierte heterosexuelle Kultur für übersexualisiert."
Dieses Argument habe ich aber noch nie gehört

Unsinn ;) Homosexualität ist noch kein elementares Gründungsmoment der westlichen Kultur. Faktisch gesehen ist somit jeder Bereich des kulturellen Lebens, der nicht endeutig als homosexuell definiert wird, unbewusst heterosexuell

@Wraithrider

Wraithrider schrieb:Gibt's da evtl. einen Unterschied zwischen Großstadt-Schulen und Vorort-Schulen? Wobei das schon ein krasser Unterschied wäre.
Was du für Youtube-Videos schaust wäre in dem Zusammenhang ebenfalls interessant. Ich glaube dieses Empfinden hat sehr viel damit zu tun wo man hin schaut. Teilweise hab ich den Eindruck, manch einer sucht geradezu nach der (Über)Sexualisierung oder besser gesagt nach einer bestimmten Art von Sexualisierung, die er vermutet.

Eine Großstadt Schule war das nicht. Aber man merkt deutlich, dass es nicht lange dauerte, bis das losging. Kann nur sagen was ich erlebt habe.
Ich schaue normale Youtube Videos, nicht Videos wo es um Übersexualisierung geht. Also ich scuhe nicht explizit nach solchen Dingen.

Mal was interessantes. In Japan galt Homosexualität früher als die reinste Form der Liebe. Bis die Sexualwissenschaft und der Wunsch nach Zivisilation das ganze beeinflusste.

Homosexualität ist in Japan aus alten Zeiten überliefert und wird auch gegenwärtig akzeptiert. In früheren Zeiten wurde Liebe zwischen Männern sogar als die reinste Form der Liebe überhaupt betrachtet. Zu keiner Zeit wurde Homosexualität in der japanischen Gesellschaft und Religion als eine Sünde angesehen; jedoch hat die moderne Sexualwissenschaft und der Wunsch, „zivilisiert“ zu erscheinen, auch in Japan die Auffassungen von gleichgeschlechtlicher Liebe beeinflusst.

Wikipedia: Homosexualität in Japan

Interessant zu lesen.

@HotMysteryBoy

HotMysteryBoy schrieb:Faktisch gesehen ist somit jeder Bereich des kulturellen Lebens, der nicht endeutig als homosexuell definiert wird, unbewusst heterosexuell

Falsch.
Als Kultur kann man laut Definition fast alles bezeichnen, was eine Gemeinschaft hervorbringt.
Eine homosexuelle Gemeinschaft (bspw. mein Partner und ich) hat mit Heterosexualität nichts zu tun.

@Regenerate
Was sind denn "normale" Youtube-Videos? Also ich schaue viele Fanvideos zu Spielen und Filmen, sowie viele Motorrad- und Quad-Videos, wo dann auch oft genug mal schöne Frauen zu sehen sind, und klicke sogar auf die typischen Videos wo dann steht "Thumb up if you came for the boobs", aber dieser Youtube Running Gag war's dann eigentlich auch schon, was mir bei solchen Videos in der Richtung auffällt. (Lese allerdings auch meist nur die Top Comments und die erste Seite.)

Ich wüsste gern, woher diese völlig verschiedene Wahrnehmung kommt, dass der eine sich von sowas überschwemmt sieht und der andere gar nichts davon mitbekommt.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Als Kultur kann man laut Definition fast alles bezeichnen, was eine Gemeinschaft hervorbringt.
Eine homosexuelle Gemeinschaft (bspw. mein Partner und ich) hat mit Heterosexualität nichts zu tun.

Das heißt also, du lebst in deiner eigenen Gemeinschaft mit eigenen tradierten Regeln unabhängig von der heterosexuellen Majorität die dich umgibt?

@HotMysteryBoy

Die heterosexuelle Majorität ist nicht kausal für das, was in unserer Gemeinschaft geschieht.
Es würde sich an unserer Gemeinschaft nichts ändern, gäbe es keine heterosexuelle Majorität.

Draiiipunkt0 schrieb:Die heterosexuelle Majorität ist nicht kausal für das, was in unserer Gemeinschaft geschieht.

Äh, doch?

@Draiiipunkt0
ich denke schon
die kultur ist heteronormativ-patriachal geprägt. Wäre sie das nicht, wäre Homosexualtät keine Bedrohung, die man aussondern muss. Dann könnte Homosexualität fernab jeder diskriminerung stattfinden oder nicht? ;)