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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

245 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jugend, Bürgergeld ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 13:02
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das sehe ich etwas anders. Vielleicht fällt dir das auch auf, dass in vielen Social-Media Foren "Milliarden Studenten" rumhängen. Ich lese fast immer über Studenten, von NC, HC usw. Einer überbietet den anderen, es gibt kaum noch konventionelle Lehrlinge, die sich irgendwo mal äußern, die sind total abgeschreckt von soviel Selbstüberzeugung von den "Studenten".
Das sehe ich ganz genauso. Aber wenn die Priorität Arbeit und Karriere wäre, dann müsste ich auch über meinen eigenen Schatten springen und die ach so unbeliebte Ausbildung beginnen. Ein Meister seines Berufes verdient bis zum 60. Lebensjahr so viel wie kein anderer und wird erst ab da von einem Akademiker mit Master eingeholt. Also es lohnt sich auf jeden Fall.

Und ich behaupte, es gibt wirklich sehr attraktive Ausbildungsberufe, da ist für fast jeden was dabei.

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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 13:41
Zitat von ToxidToxid schrieb:. Wenn du selbst Mutter bist, dann weißt du, dass dein eigener Einfluss Grenzen auf dein Kind hat und ab einem gewissen Alter des Kindes Mutti und Papa doof sind und keine Ahnung mehr haben
Wenn du Kinder hast, weißt du, dass Wertevermittlung deine Aufgabe ist.
Und wenn dein Kind als junge erwachsene Person "missraten" ist, dann ist in der Erziehung und Bindung etwas schief gelaufen.
Wenn eine ganze Generation "missraten" ist, haben sich das diejenigen zuzuschreiben, die diese Generation großgezogen haben. Nicht nur Eltern, sondern auch Institutionen, wie Schule.

Natürlich läuft Sozialisation auch in der Peergroup. Aber die Grundlagen werden im Elternhaus gelegt.



Was erwartest du von jungen Erwachsenen, die von ihren Eltern so "überpampert" werden, dass Mutti und Pappi die Kids bis in die Erstsemesterveranstaltungen und Orientierungswochen in der Uni bringen?
Denn streng genommen müsste es bei vielen Eltern heißen: „Wir studieren Jura“. Nicht dass die Eltern auch Kurse an der Uni belegen, nein, aber sie begleiten doch gern mal das Studentenleben ihrer Kinder bis in den Hörsaal hinein. An mancher Uni gibt es heute sogar schon Elternabende.
....
Doch längst nicht alle Eltern sind so zurückhaltend. Gerade Erstsemester tauchen immer öfter in Begleitung ihrer Eltern an den Universitäten auf.
Quelle: https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article120293829/Wenn-Mama-und-Papa-zum-Elternabend-an-die-Uni-kommen.html


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 13:44
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Kann mich noch an frühere Zeiten erinnern, wo Arbeitnehmer ohne Ausbildung gutes Geld verdient haben. Wie ist das damals finanziert worden?
Mein Vater war so jemand: Volksschule bis zur 8. Klasse (auch da ihm das Lernen nicht so leicht fiel), danach ohne Ausbildung "in die Fabrik". Er verdiente damit anfangs relativ gutes Geld.

Es handelte sich um Tätigkeiten die heutzutage a) ins Ausland ausgelagert sind, b) von Maschinen übernommen werden, c) mit höherqualifizierten Tätigkeiten gekoppelt sind.
Beispiele der Tätigkeiten:
- Arbeiten in einer Schuhfabrik (solides Gehalt, reichte für die Familie, reichte für Extras; Fabrik schloss dann Ende der 80er)
- Kleidungsschnittmuster zuschneiden (auch schon mit dem Gehalt war's zu Hause trotz viel Sparsamkeit eher knapp, Fabrik schloss in den 90ern)
- einfache Verpackungstätigkeiten (hier wurden die Anforderungen nach und nach erhöht, u.a. waren plötzlich Englischkenntnisse gefragt, selbstständiger Umgang mit dem Computer - Dinge die mein Vater nicht beherrschte und die er sich auch nicht mal eben schnell beibringen konnte, mein Vater hat vermutlich eine Lernbehinderung; Kündigung dann Anfang der 2000er)
Zitat von ToxidToxid schrieb:Und ich behaupte, es gibt wirklich sehr attraktive Ausbildungsberufe, da ist für fast jeden was dabei.
Der Meinung bin ich auch ("obwohl" ich nach der Ausbildung noch das Abitur nachgeholt und studiert habe - von den Kenntnissen aus der Ausbildung profitiere ich übrigens noch heutzutage).


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 13:45
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:enn streng genommen müsste es bei vielen Eltern heißen: „Wir studieren Jura“. Nicht dass die Eltern auch Kurse an der Uni belegen, nein, aber sie begleiten doch gern mal das Studentenleben ihrer Kinder bis in den Hörsaal hinein. An mancher Uni gibt es heute sogar schon Elternabende.
....
Doch längst nicht alle Eltern sind so zurückhaltend. Gerade Erstsemester tauchen immer öfter in Begleitung ihrer Eltern an den Universitäten auf.
Ach du liebe Frau Justitia.

Das Helikoptern nimmt ja ganz neue Dimensionen an. Sowas lese ich zum ersten Mal. Meine Güte.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 13:46
Zitat von ToxidToxid schrieb:Aber wenn die Priorität Arbeit und Karriere wäre, dann müsste ich auch über meinen eigenen Schatten springen und die ach so unbeliebte Ausbildung beginnen.
Warum sollte man eine Ausbildung beginnen, wenn man studieren möchte und kann?
Solange der Notendurchschnitt für eine attraktives Studium reicht, studiert man eben, wenn man dazu Lust hat.
Niemand mach irgend eine Ausbildung, nur weil gerade bestimmte Berufe gebraucht werden.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:02
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Warum sollte man eine Ausbildung beginnen, wenn man studieren möchte und kann?
Solange der Notendurchschnitt für eine attraktives Studium reicht, studiert man eben, wenn man dazu Lust hat.
Niemand mach irgend eine Ausbildung, nur weil gerade bestimmte Berufe gebraucht werden.
So sieht es nun mal aus.

Darum würde es nicht mal helfen, wenn die Geburtenraten wieder steigen würden. Denn wer garantiert, dass sich der liebe Nachwuchs später ausgerechnet für die Studien- und Ausbildungsberufe entscheidet, in denen der Ruf nach Nachwuchs (das Defizit) besonders laut (groß) ist/wäre?

Ohne Regulierung bzw. weitere Eingriffe in Art.2 und Art.12 GG wären mehr Geburten wohl reines Glücksspiel für Staat, die liebe Wirtschaft und uns als Gesellschaft.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:09
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Die stehen Spalier vor den Lehrerzimmern, die hauen auf die Tische und weisen an, ob der Nachwuchs Abi macht - auch mit einer 6!
Na, scheinbar hilft Tischhauen auch nix:
Weniger junge Menschen in Deutschland machen Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss wie etwa eine Berufsausbildung. Hatten 2015 nur 13 Prozent der 25- bis 34-Jährigen keinen Abschluss im Sekundarbereich II, waren es vergangenes Jahr 16 Prozent. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem jährlichen Bildungsbericht „Bildung auf einen Blick“ mit.

Der Trend in Deutschland läuft der Entwicklung in den anderen OECD-Staaten entgegen. Im Schnitt stieg der Anteil der Menschen, die einen Abschluss in der Sekundarstufe II machen, von 82 auf 86 Prozent. Länder wie Mexiko, Portugal und die Türkei verzeichneten sogar einen Anstieg um mehr als 10 Prozentpunkte.
Quelle: https://taz.de/Schulabschluesse-in-Deutschland/!5956731/


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:17
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wenn du Kinder hast, weißt du, dass Wertevermittlung deine Aufgabe ist.
Ja klar, ich rede nicht von meinem Kind, das macht erst gerade Abitur.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Und wenn dein Kind als junge erwachsene Person "missraten" ist, dann ist in der Erziehung und Bindung etwas schief gelaufen.
Wenn eine ganze Generation "missraten" ist, haben sich das diejenigen zuzuschreiben, die diese Generation großgezogen haben. Nicht nur Eltern, sondern auch Institutionen, wie Schule.
Ach herrje...
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was erwartest du von jungen Erwachsenen, die von ihren Eltern so "überpampert" werden, dass Mutti und Pappi die Kids bis in die Erstsemesterveranstaltungen und Orientierungswochen in der Uni bringen?
Ist das dein Ernst? Wie denn nun? Zu viel Aufmerksamkeit der Eltern oder zu wenig? Du musst dich da schon entscheiden...

Also siehst du es genauso, dass da was dran ist, dass GenZ grundsätzlich ein Problem mit Arbeit hat?! Für dich ist nur nicht ganz die Schuldfrage geklärt?
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Warum sollte man eine Ausbildung beginnen, wenn man studieren möchte und kann?
Solange der Notendurchschnitt für eine attraktives Studium reicht, studiert man eben, wenn man dazu Lust hat.
Niemand mach irgend eine Ausbildung, nur weil gerade bestimmte Berufe gebraucht werden.
Ja sicher, aber wenn dort keine Stelle zu finden ist, dann wählt man was anderes. So, wie es alle anderen Generationen auch gemacht haben. Man kann gerne auch nen Jahr warten und sich dann nochmal orientieren. Aber bis 25 warten, dass mal einer mit nem guten Studienplatz um die Ecke kommt? Nein, das läuft so nicht und das lief noch nie so...


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:22
Zitat von DoorsDoors schrieb:Na, scheinbar hilft Tischhauen auch nix:
Also irgendwie gewinne ich langsam den Eindruck, dass die auch für viele spätere Ausbildungsberufe wichtige goldene Mitte immer mehr fehlt, kann das sein?

Es gibt entweder nur noch erfolgreiche Abiturienten und dann auch Studierende (ob erfolgreich oder nicht, zeigt sich da erst später) oder die, die gar keine Abschlüsse mehr machen.

Wo sind die Realschulabsolventen geblieben? Oder auch die guten Hauptschüler? Und ja, die dann gleich nach der Schule eine solide-bodenständige Lehre/Ausbildung beginnen?


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:24
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wo sind die Realschulabsolventen geblieben? Oder auch die guten Hauptschüler?
Selbst mit Abitur kann man auch eine normale Ausbildung angehen. Zu meiner Zeit haben das einige Branchen auch vorausgesetzt. Man ist ja mit Abi nicht verdammt dazu, Akademiker zu werden.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:33
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ist das dein Ernst
Ja.
Zitat von ToxidToxid schrieb:Wie denn nun? Zu viel Aufmerksamkeit der Eltern oder zu wenig
Lies bitte meine Beiträge sorgfältig, wenn du sie kommentieren möchtest.
Ich habe nie von zu wenig Aufmerksamkeit geschrieben.
Zitat von ToxidToxid schrieb:ich rede nicht von meinem Kind, das macht erst gerade Abitur.
Dann kannst du es ja jetzt in irgendeine Ausbildung reinquatschen, die grad gebraucht wird.
Altenpfleger:in wird dringend gebraucht.
Gas und Wasserimstallateur:in auch


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 14:38
Man sollte die Jugend nicht schlecht reden, man urteilt immer viel zu schnell, ich nehme mich da auch nicht raus.
Aber die Zeiten ändern sich, rapide sogar.

Wir wissen doch heute noch gar nicht, was die Digitalisierung für neue, bessere Wege eröffnet, auch arbeitstechnisch. Das weiß die Gen. Z bestimmt besser. Zumindest weiß sie, dass sie nicht so abgewrackt wie ihre Vorgänger ihr Leben ableben, vom Cent in den Mund, hohen Steuern und Abgaben. (Fettmarkiertes selbst getätigt).
Wenn die Boomergeneration in Rente ist, werden es sieben Millionen sein. Arbeiten um zu leben, nicht leben um zu arbeiten: Daran muss sich die Wirtschaft gewöhnen.
Quelle: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Faule-Jugend-Stimmen-die-Vorurteile,panoramadrei4374.html

Ach, und dann das noch, sehr interessant und lesenswert...
5000 Jahre Kritik an Jugendlichen – Eine sichere Konstante in Gesellschaft und Arbeitswelt
Quelle: https://bildungswissenschaftler.de/5000-jahre-kritik-an-jugendlichen-eine-sichere-konstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt/


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 15:04
Zur Debatte darüber, ob alle AbiturientInnen studieren gehen:
Eine wachsende Zahl von Schulabgängern mit Abitur entscheidet sich für eine Berufsausbildung. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil derer, die mit Abitur eine duale oder schulische Ausbildung beginnen, von 35 Prozent im Jahr 2011 auf 47,4 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. "Von einer mangelnden Attraktivität der Berufsausbildung für Abiturienten kann keine Rede sein", sagt Dieter Dohmen, Direktor des FiBS und Autor der Studie. "Und auch nicht davon, dass sich Abiturienten zu wenig für berufliche Ausbildungen interessieren würden."

Ganz anders stellt sich die Situation für Hauptschüler und -schülerinnen dar: Schulabgänger und Schulabgängerinnen mit Hauptschulabschluss haben es immer schwerer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Es sinkt nicht nur die Zahl der Hauptschulabsolventen insgesamt, sondern auch der Anteil derjenigen, die eine Ausbildung machen. Zwischen 2011 und 2021 hat sich der Anteil der Jugendlichen, die mit einem Hauptschulabschluss die Berufsausbildung beginnen, um ein Fünftel verringert.
Quelle: https://www.foraus.de/de/aktuelles/immer-mehr-abiturienten-machen-eine-ausbildung-170611.php


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 15:51
Zitat von DoorsDoors schrieb:Zur Debatte darüber, ob alle AbiturientInnen studieren gehen:
Dann ist dieser Trend zurückgegangen?:
Das ganze Land drängt an die Universitäten
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/article200124928/Studium-Ganz-Deutschland-draengt-an-die-Uni.html
Zitat von DoorsDoors schrieb:Eine wachsende Zahl von Schulabgängern mit Abitur entscheidet sich für eine Berufsausbildung.
Und trotzdem bleiben jedes Jahr viele Lehrstellen bzw. Ausbildungsplätze unbesetzt. Und daran sich sicherlich auch nicht nur die jeweiligen Unternehmen und Betriebe schuld, wegen bspw. zu hoher Anforderungen für Haupt- und Realschüler.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 15:51
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mein Vater war so jemand: Volksschule bis zur 8. Klasse (auch da ihm das Lernen nicht so leicht fiel), danach ohne Ausbildung "in die Fabrik". Er verdiente damit anfangs relativ gutes Geld.
Mein Vater hatte Glück im Unglück, sozusagen. Vor dem Abitur aus der Schule geschmissen, weil er einen Lehrer eingesperrt hatte.
Dann lernte er Tischler, bis er in den Krieg zog und schwer verwundet nach Hause kam, bekam dann ein Holzbein.
Er bekam einen Job bei der Stadtverwaltung und arbeitete sich bis zum Abteilungsleiter hoch.
Finanziell ging es uns, noch zwei Geschwister, ziemlich gut. Nur das stille Leiden unseres Vaters war deprimierend.

Damals war es noch so, dass arbeitende Frauen sich die Einwilligung des Mannes einholen mussten. War auch kein Problem und ich war immer stolz, wenn ich meine Mutter als Kassiererin beim Konsum besuchte.
Jetzt bin ich etwas vom Thema gekommen, pardon.


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13.09.2023 um 15:52
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Dann kannst du es ja jetzt in irgendeine Ausbildung reinquatschen, die grad gebraucht wird.
Altenpfleger:in wird dringend gebraucht.
Gas und Wasserimstallateur:in auch
Passiert bei Studiengängen häufig: BWL, Informatik, Maschinenbau... Für letzteres beides (bin in der Forschung tätig, berate zudem Studenten/Studieninteressenten und biete auch Mentoring an) sehe ich regelmäßig junge Leute die kein ausgeprägtes Interesse daran, keine wirklichen Zukunftsvorstellungen* in dem Bereich, definitiv auch keine privaten Interessen in die Richtung haben. Noten gehen auch nicht wirklich in die Richtung. Aber: Die Eltern wollen.
Der Verdienst als z.B. Ingenieur mag ja gut sein - aber wenn man das Studium nicht schafft, oder abbricht weil man sich ganz ehrlich eingestehen muss dass es einem nicht liegt...

*Die nicht mal realistisch sein müssen, und ich weiß dass sich über die Jahre hinweg viel verändern kann. Aber wenigstens irgendetwas, eine Idee... meinetwegen "ich würde gerne neue Antriebstechniken für die Raumfahrt entwickeln", "Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad", "ein innovatives System gegen die Vermüllung von Städten". Das waren z.B. die Ideen von interessierten Studenten, die auch das ein oder andere private Interesse wie Hobby, Mitgliedschaft in einer Schul-AG oder einem Verein in die Richtung nennen konnten.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 15:55
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Dann kannst du es ja jetzt in irgendeine Ausbildung reinquatschen, die grad gebraucht wird.
Da brauche ich ihn nicht reinquatschen, er will in die Pflege. 😉


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 16:11
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Passiert bei Studiengängen häufig: BWL, Informatik, Maschinenbau.
Habe gehört und auch mal gelesen, dass besonders Jura, BWL und Medizin zu den nach wie vor beliebtesten Studiengängen zählen sollen.

Letztes soll auch weiterhin mehr nur aus Leidenschaft und Interesse studiert werden. Jura und BWL hingegen aber halt oftmals noch nach wie vor, weil entweder die jeweiligen Eltern das so wollen oder auch die Kinder selbst sich davon lukrative Karrierechancen später erhoffen. Und ob dafür wirklich geeignet und auch für interessierend, ist (soll) nebensächlich sein.

Der Erkenntnisgewinn, dass es einem selbst gar nicht liegt und doch schwerer als gedacht ist oder man sich auch nicht sonderlich für den Stoff interessiert, soll dann natürlich recht bald während des Studiums folgen. Und mit aufsteigenden Semestern umso mehr.


Na ja, wie dem auch sei; ich glaube BWLer und Juristen (mit Ausnahme des öD) brauchen wir nicht so viele wie wir Lehrer, ITler und die verschiedensten Ingenieure brauchen. Behaupte ich jetzt mal frech.
Der Markt dürfte mit BWLern und Juristen gut genährt sein. Mit Ausnahme des öD wie in der Justiz bspw. wie gesagt.

Ps.
Und wer sich bei Jura nicht mal im Entferntesten für die Thematiken selbst interessiert und sich womöglich auch zu fein oder zu faul zum Texte lesen ist - ist natürlich zum Scheitern verurteilt, behaupte ich jetzt mal.

Und lukrative Karrierechancen und quasi die freie Wahl zu haben, dürfte auch nach wie vor nur den besten Absolventen vorbehalten sein. Öffentliche und private Arbeitgeber warten bestimmt nicht in Summe nur auf den Durschnitt oder auf die noch schlechteren Absolventen.
Wobei ich finde, dass wenigstens alle Durchschnittsabsolventen überall eine Chance verdient hätten.
Zitat von ToxidToxid schrieb:Da brauche ich ihn nicht reinquatschen, er will in die Pflege.
Das ehrt ihn. Habe ich immer großen Respekt vor. Ich persönlich könnte das nicht. Das würde mir zu sehr zusetzen - vor allem psychisch.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 16:21
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das ehrt ihn. Habe ich immer großen Respekt vor. Ich persönlich könnte es nicht. Das würde mir zu sehr zusetzen - vor allem psychisch.
Auch nach jahrelanger Übung bekommt er keine Schraube mit dem Akkuschrauber ins Holz, als Linkshänder mit beiden Händen ungeschickt. Aber seine Stärken kennt er auch, und da passt die Pflege für ihn perfekt. Vielleicht mit späterem Upgrade nach der Ausbildung, wenn es gut läuft. Für mich wäre das auch nichts, aber manch einer ist dafür geboren.


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Warum leben so viele Jugendliche (unter 25 Jahre) vom Bürgergeld?

13.09.2023 um 16:54
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und daran sich sicherlich auch nicht nur die jeweiligen Unternehmen und Betriebe schuld, wegen bspw. zu hoher Anforderungen für Haupt- und Realschüler.
Nun, es kann natürlich auch mit dem demografischen Wandel zusammen hängen. Immer weniger junge Menschen kommen auf den Ausbildungsmarkt. Ein anderer Aspekt könnte natürlich auch in der mangelnden Attraktivität bestimmter Berufe liegen, sowohl, was die Ausbildung angeht, als auch, was spätere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten betrifft.

So lange es mehr offene Lehrstellen als Suchende gibt, haben diese natürlich, anders als frühere Generationen, die grössere Auswahl. wer will es ihnen verdenken, wenn sie diese nutzen?


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