Liebe am Arbeitsplatz

Syringa schrieb:Daran glaube ich persönlich nicht. Anziehung ja, aber Liebe? Man kennt den anderen doch gar nicht,wie soll/kann man ihn dann nur nach einem kurzen Augenblick lieben? Ich habe es bisher so erlebt, dass sich Liebe entwickeln kann, aber dass sie sofort vorhanden ist, das kenne ich nicht und ich glaube auch bei anderen nicht daran.

Liebe auf den ersten Blick ist ein Begriff. Ob man daran glaubt oder nicht, und ob man sie nun selbst nie erlebt hat, es gibt sie nunmal. Und natürlich hat die mit der Liebe eines Paares, das seit Jahren zusammen ist, nur recht wenig zu tun.

https://www.spektrum.de/frage/gibt-es-liebe-auf-den-ersten-blick/1560830

paxito schrieb:Blödsinn. Klar ist das möglich, ich muss dem aber nicht nachgeben. Die Entscheidung ob ich da bei ersten Gefühlen mehr investiere oder nicht, liegt einfach bei mir.

Da das Leben eh schon viel zu kurz ist und wir davon auch noch die meisten Zeit am arbeiten sind, wäre das aber nicht immer klug, sollte sich zwei Kollegen ineinander verlieben und nur weil sie Kollegen sind/wären dem, also ihren Gefühlen füreinander, nicht nachgeben.

kittyka schrieb:Würdet ihr euch darauf einlassen oder wäre euch das zu heikel, eine Liebesbeziehung am Arbeitsplatz zu haben?

Wenn man wirklich Gefühle für den Anderen hat, würde ich mich drauf einlassen. Kein Job der Welt wäre es mir wert auf mein privates Glück zu verzichten, zudem, ne Garantie gibts nie. Ich werde mich hüten, mein Beziehungsleben von äußeren Umständen beeinflussen zu lassen, solch ein verkopfter Umgang war und ist nichts für mich.
Ich hab das mal mit einem Kollegen gehabt, in dem Fall allerdings habe ich die Gefühle nicht erwidert. Er hat dann seinen Vertrag nicht verlängert und gut. Hätte ich bei umgekehrter Situation vielleicht auch so gehandhabt.

paxito schrieb:Man trifft einfach keine Kollegen außerhalb der Arbeitszeit. Man muss sich da vor überhaupt nix drücken, man kann auch ein hervorragendes Verhältnis haben. Dabei bleibt es dann aber auch. So schwierig ist das nicht.

paxito schrieb:Hab ich jetzt schon mehrfach erklärt. Mir ist die Trennung meines Berufs- und Privatlebens deutlich wichtiger, als das ich aus Kollegen Freunde oder Beziehungspartner machen würde. Ist aber jedem selbst überlassen und hat auch wirklich überhaupt nix mit meinem Arbeitgeber zu tun.

Also nun wirds albern, finde ich.

Nicht mal mit Kollegen befreundet sein und außerhalb der Arbeit was mit ihnen machen? Dein Ernst?

Je nach Job haben Menschen wahrscheinlich kaum andere Möglichkeiten als nur über die Arbeit freundschaftliche Kontakte zu knüpfen.

Alsop würdest du auch Freundschaften ablehnen? Und würdest auch jedes Treffen mit einem Kollegen oder einer Kollegin außerhalb der Arbeit absagen/ablehnen?




Na Hauptsache ihr würdet auch so strikt Privat- und Berufsleben während des Homeoffice trennen können. Warst du nicht auch ein Verfechter davon?

@paxito
@sooma

Wie sieht das dann bei meinen genannten Beispielen aus? Also Weihnachtsfeiern, Firmenfeiern oder auch wenn man mal auf Dienstreise fahren muss und im gleichen Hotel einquartiert ist? Geht ihr dann getrennt essen und ignoriert euch außer es geht dann um den beruflichen Kontext?
Ich frage nur interessehalber.

@Hanne_Lore

Hanne_Lore schrieb:Wenn man wirklich Gefühle für den Anderen hat, würde ich mich drauf einlassen. Kein Job der Welt wäre es mir wert auf mein privates Glück zu verzichten, zudem, ne Garantie gibts nie. Ich werde mich hüten, mein Beziehungsleben von äußeren Umständen beeinflussen zu lassen, solch ein verkopfter Umgang war und ist nichts für mich.
Ich hab das mal mit einem Kollegen gehabt, in dem Fall allerdings habe ich die Gefühle nicht erwidert. Er hat dann seinen Vertrag nicht verlängert und gut. Hätte ich bei umgekehrter Situation vielleicht auch so gehandhabt.

So meinte ich das auch. Und schön gesagt; Kein Job der Welt ist es wert sein Herz zu ignorieren.

Wenn Gefühle über die reine Anziehung und Sympathie hinaus erst mal da sind, kann passieren, wenn Menschen täglich miteinander zu tun haben, dürfte es schwer werden diesen zu widerstehen, wenn nicht gerade wirklich gravierende Gründe dagegen sprechen sollten.

Ein einfach nur den oder die finde ich anziehend - ja dem kann man noch leicht widerstehen und entgehen und versuchen nicht mehr draus werden zu lassen.
Habe ich selber die letzten Jahre so gehandhabt.

Wäre aber schon schwieriger geworden, wenn man täglich mit diesen Menschen zu tun gehabt hätte wie bspw. zusammen zu arbeiten. Da können dann auch schon mal Gefühle über die reine Anziehungskraft und Sympathie hinaus entstehen. Und dann wird es schwer sein Herz zu ignorieren. Besonders wenn es auf Gegenseitigkeit beruhen sollte.

Ps.


Na ja, bin froh, dass ich mit einigen hier nicht zusammen arbeiten muss. Wären mit zu kalt und professionell unterwegs. Mit solchen Kollegen würde mir Arbeiten egal wo und was keine Freude bereiten.

*Nachtrag weil es mir gerade noch eingefallen ist.
Eine liebe Kollegin geht mit Ende des Jahres in Pension und die Kollegschaft sammelt für sie Geld. Jeder gibt eine Kleinigkeit her. Wie machen das dann die Mitschreiber hier die Beruf und Privat komplett trennen?

janedoe95 schrieb:Eine liebe Kollegin geht mit Ende des Jahres in Pension und die Kollegschaft sammelt für sie Geld. Jeder gibt eine Kleinigkeit her. Wie machen das dann die Mitschreiber hier die Beruf und Privat komplett trennen?

Die wird erst gar keiner fragen, ob sie sich an dem Geschenk beteiligen und die werden auch nicht zum Abschied auf ein Gläschen Sekt eingeladen.

Ich bin längst in Rente, aber es gibt immer noch Kontakte zu ehemaligen Kollegen. Wobei sich da die Reihen leider schon gelichtet haben.

rhapsody3004 schrieb:Wäre aber schon schwieriger geworden, wenn man täglich mit diesen Menschen zu tun gehabt hätte wie bspw. zusammen zu arbeiten. Da können dann auch schon mal Gefühle über die reine Anziehungskraft und Sympathie hinaus entstehen.

So ist es halt auch mir bereits während der Ausbildung im dritten Lehrjahr passiert. Unter den neuen Azubis war eine Frau, die ich vom ersten Tage an anziehend und auch sympathisch fand. Wir arbeiteten auch regelmäßig zusammen. Mal alleine - mal mit mehreren.
Sollten den Neuen auch einiges zeigen.

Auch nur Morgens vor Arbeitsbeginn unterhielten wir uns oft. Mal allein oder auch in der Gruppe.

Und da sie zufällig nur einen Ort weiter von mir gewohnt hatte, fuhren wir ab der dritten Woche auch gemeinsam hin und zurück.

Klar, dass sich bei so einem Kontakt dann auch mehr entwickeln kann. Und Gott sei Dank beruhte das damals auf Gegenseitigkeit.

Denke aber das wäre auch passiert, wenn ich sie nicht täglich hin und zurückgenommen hätte. Also im Auto. Waren uns halt vom ersten Tage an sympathisch.


Was ich eigentlich nur sagen will; je mehr Zeit man auch nur auf der reinen Arbeit oder auch nur in Pausen oder unmittelbar vor Arbeitsbeginn und vorm Feierabend mit Kollegen oder Kolleginnen verbringt und sich dabei logischerweise auch über alles mögliche als nur strikt über die Arbeit unterhält und wenn dann unter Kollegen eh schon eine Grundsympathie vorhanden ist - können sich mit der Zeit daraus auch ernsthaftere Gefühle entwickeln.

Ps.
Hätte ich mit Kollegen so gar nichts außerhalb der Arbeit zu tun haben wollen, wären mir damals auch einige geile Homepartys entgangen.

Die meisten Menschen, die in Lohn und Brot stehen, dürften alt genug sein um selbst zu entscheiden. In Deutschland gibt es keinen Code of Conduct wie z. B. manchmal in den USA, von daher Feuer frei.
Es ist allerdings kein Fehler sich auch mal Gedanken zu machen, wie man verfährt, wenn die Liebe sich verflüchtigt, die Romanze/Affäre beendet wird.
Chacun à son goût, da sollte man seinen Mitmenschen nicht reinreden.
Meines Wissens haben auch schon auf Allmy Menschen zueinander gefunden. Mit den unterschiedlichsten Ergebnissen. :D

emanon schrieb:In Deutschland gibt es keinen Code of Conduct wie z. B. manchmal in den USA, von daher Feuer frei.

Und in den USA und in den Bereichen, wo dieser Kodex da gilt, halten sich natürlich auch alle Menschen dran, wenn das Herz anfängt eine andere Sprache als der Kodex zu sprechen? (Nicht ernst gemeint die Frage.)

Wobei aus Angst den Job verlieren zu können, sollte man etwas mit Kollegen oder Kolleginnen anfangen, wahrscheinlich dann doch mehr als hierzulande.

USA sollen ja im Vergleich zu Deutschland ein weniger streng reguliertes Arbeitsrecht haben, was je nach Arbeitgeber bestimmt auch eiskalt ausgenutzt wird, sollten Mitarbeiter entgegen eines internen nur vom jeweiligen Arbeitgeber aufgestellten Kodex wie bspw. nichts mit Kollegen untereinander anzufangen oder noch strenger nicht zu eng mit Kollegen befreundet zu sein handeln.

janedoe95 schrieb:Eine liebe Kollegin geht mit Ende des Jahres in Pension und die Kollegschaft sammelt für sie Geld. Jeder gibt eine Kleinigkeit her. Wie machen das dann die Mitschreiber hier die Beruf und Privat komplett trennen?

Das betrifft doch nicht das Privatleben, weder Deines noch ihres. Es geht auch nicht darum, möglichst garstig zu den Kollegen zu sein. ;)

emanon schrieb:In Deutschland gibt es keinen Code of Conduct

In einigen Betrieben schon, ob das arbeitsrechtlich haltbar ist, weiß ich -und hoffe ich mal- nicht. Aber ich hatte selber schon einen Arbeitgeber, der Partnerschaften unter Kollegen als deutlich unerwünscht gekennzeichnet hat und bei Bekanntwerden (natürlich gab es eine Beziehung) den beiden Beteiligten nahegelegt hat, einer von beiden möge doch nun endlich eine interne Versetzung anstreben. So lange gab es dienstliche Order, dass wir die Beiden nicht zusammen in die gleichen Schichten planen durften. Die Beiden haben sich gefügt, würde mir im Traum nicht einfallen.

emanon schrieb:Es ist allerdings kein Fehler sich auch mal Gedanken zu machen, wie man verfährt, wenn die Liebe sich verflüchtigt, die Romanze/Affäre beendet wird.

Es gibt doch nicht so viele Optionen: Entweder man funktioniert danach noch als Kollegen in friedlicher Koexistenz, oder man orientiert sich um.

emanon schrieb:Meines Wissens haben auch schon auf Allmy Menschen zueinander gefunden. Mit den unterschiedlichsten Ergebnissen. :D

Auch das virtuelle Leben kann eine Daily Soap sein...loooool

4 Worte. Don't fuck the company.

rhapsody3004 schrieb:Da das Leben eh schon viel zu kurz ist und wir davon auch noch die meisten Zeit am arbeiten sind, wäre das aber nicht immer klug

Jeder wie er mag. Du scheinst immer noch nicht zu verstehen, dass ich das so handhabe und nicht das ich will das alle oder überhaupt jemand das so macht.

rhapsody3004 schrieb:Nicht mal mit Kollegen befreundet sein und außerhalb der Arbeit was mit ihnen machen? Dein Ernst?

Jupp. Mein voller Ernst, das mach ich jetzt ja schon ne Weile so.

rhapsody3004 schrieb:Je nach Job haben Menschen wahrscheinlich kaum andere Möglichkeiten als nur über die Arbeit freundschaftliche Kontakte zu knüpfen.

Nicht mein Problem? Nochmal: so mach ich das. Kein Anspruch das jemand anders das nachmachen muss.

rhapsody3004 schrieb:Alsop würdest du auch Freundschaften ablehnen?

Nicht würde, das ist so. Arbeite seit einem Vierteljahrhundert, Zahl der Freundschaften durch Arbeit: 0. Und das nicht, weil es nicht möglich gewesen wäre, sondern weil ich es nicht will.

rhapsody3004 schrieb:Und würdest auch jedes Treffen mit einem Kollegen oder einer Kollegin außerhalb der Arbeit absagen/ablehnen?

Ja. Gab auch nie ein Problem, die Kollegen haben meine Haltung da immer verstanden.

rhapsody3004 schrieb:Na Hauptsache ihr würdet auch so strikt Privat- und Berufsleben während des Homeoffice trennen können. Warst du nicht auch ein Verfechter davon?

Geht so, in meinem Job eh nicht von Belang.

janedoe95 schrieb:Wie sieht das dann bei meinen genannten Beispielen aus? Also Weihnachtsfeiern, Firmenfeiern

Sagte ich schon, ich drücke mich da nicht aktiv vor, lege aber auch keinen gesteigerten Wert drauf. Ich bin bei solchen Geschichten aber kein unangenehmer Geselle, im Gegenteil.

janedoe95 schrieb:auch wenn man mal auf Dienstreise fahren muss und im gleichen Hotel einquartiert ist?

Sowas gab es in keinem Job den ich je gemacht habe, also schwer zu beantworten. Ich hab öfters mal Schwerkranke in den Urlaub begleitet, da sind dann 2 (oder mehr) Pfleger dabei. Ich weiß nicht ob man das vergleichen kann.

Hanne_Lore schrieb:In einigen Betrieben schon, ob das arbeitsrechtlich haltbar ist, weiß ich -und hoffe ich mal- nicht.

Eine rechtsverbindliche Klausel, die Beziehungen zwischen Angestellten verbietet, gibt es meines Wissens in Deutschland nicht.
Das würde meines Erachtens zu sehr in die Persönlichkeitsrechte eingreifen. Ich bin allerdings kein Jurist, deshalb sieh es bitte als Meinungsäusserung.

Hanne_Lore schrieb:Es gibt doch nicht so viele Optionen: Entweder man funktioniert danach noch als Kollegen in friedlicher Koexistenz, oder man orientiert sich um.

Das ist zwar recht schnell gesagt, aber die Aufgabe des Arbeitsplatzes ist ja nun mal ein einschneidendes Ergebnis und keine Kleinigkeit.

Hanne_Lore schrieb:Auch das virtuelle Leben kann eine Daily Soap sein...loooool

Natürlich, Allmy ist kein Drama fremd. :)

emanon schrieb:Das würde meines Erachtens zu sehr in die Persönlichkeitsrechte eingreifen.

ja, stimmt, Art. 1 und Art. 2 GG

Hanne_Lore schrieb:In einigen Betrieben schon, ob das arbeitsrechtlich haltbar ist, weiß ich -und hoffe ich mal- nicht.

Nein, pauschal kann der AG das nicht verbieten oder gar verlangen, dass das Pärchen das dann dem AG anzeigt. Weil: ist Privatsache.

emanon schrieb:Eine rechtsverbindliche Klausel, die Beziehungen zwischen Angestellten verbietet, gibt es meines Wissens in Deutschland nicht.
Das würde meines Erachtens zu sehr in die Persönlichkeitsrechte eingreifen.

Sehe ich genau so, kann mir auch nicht vorstellen, dass das bei entsprechender Gegenwehr durch gegangen wäre. Aber sie haben es ja so hingenommen. Vermutlich vor dem Hintergrund, dass der AG sie sonst unter enorme Beobachtung gestellt hätte und jeden anderen Fliegenschiss sanktioniert hätte.

emanon schrieb:Das ist zwar recht schnell gesagt, aber die Aufgabe des Arbeitsplatzes ist ja nun mal ein einschneidendes Ergebnis und keine Kleinigkeit.

Das kommt sicher drauf an, in welchem Bereich man arbeitet. Wenn man in unserem Bereich qualifiziert ist und man nicht gerade Einträge im Führungszeugnis hat, dann findet man innerhalb weniger Tage eine gute Stelle.
Und, man kann es ja nochmal auseinander pflücken, egal ob eine ein paar Monate andauernde Episode, die nicht zur langfristigen Beziehung taugt oder eine längere Beziehung, wenn man sich gütlich trennt, ermöglicht dies einem vielleicht die entsprechende Haltung im Job sachlich und fachlich und frei von negativen Befindlichkeiten weiterhin miteinander zu arbeiten.
Jobwechsel wäre ja nur das Worst Case Szenario, wenn es einfach gar nicht klappt. Gibt ja noch Zwischenstufen, Abteilungs-/Bereichswechsel, Filial- oder Dienststellenversetzung, entgegengesetzte Dienste usw (ja ich weiß, nicht überall möglich).
Die Gedanken an Auswirkungen im Job bei eventueller Trennung, würden mich trotzdem nicht davon abhalten.
Ist sicher ne Typfrage, ich bin einfach jemand, der Herzensangelegenheiten nicht zur Kopfsache macht.

@sooma
Ja, macht ja auch Sinn.

Ist meist weder für den Arbeitnehmer gut, noch für den Arbeitgeber (oder sollte man besser schreiben erst recht nicht?).