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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

173 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:12
@stonewall
Zitat von stonewallstonewall schrieb:Ein bewaffneter Student,der einen unbewaffneten Polizisten bei einer Auseinandersetzung erschossen hätte (in den Tagen des Jahres 68) würde vermutlich noch Heute im Knast sitzen
Der letzte in dieser Richtung kommt jetzt im Januar ja frei.


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:13
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Naja wenn dem so ist wäre es ja eben KEINE friedliche Demo gewesen oder?
auf ner friedlichen Demo kippt man auch keine Bullenautos um;)


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:15
@Doors
Seid dem Mauerfall. So empfinde ich es zumindest gab es in Deutschland eine klare Mentalitätsänderung. Ich glaube die Einstellung zur Unterdrückung und zum Faschismus hat sich seid zimlich geändert.

@Atheisten
Ich dachte das war aus Wut weil ihr von den Polizisten verprügelt wurdet. :D


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:15
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:auf ner friedlichen Demo kippt man auch keine Bullenautos um
Selbst auf die meisten friedlichen Demos schleichen sich oft schwarze Schafe, die nur kommen um gewaltätig aktiv zu werden und anderen auf die Schnauze zu hauen...


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:16
@AtheistIII

Nach wieviel Jahren?


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:17
eine demo ist ja auch nicht gleich eine lösung ... daher ist eine gewaltätige DEMO immer schwachsinn!


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:19
seit... ich meine seit.... was ist nur mit meiner Rechtschreibung los? -.-


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:31
Zitat von stonewallstonewall schrieb:Nach wieviel Jahren?
28 glaub ich.
aber ich glaube, ich habe auch bereits klargemacht, was ich von der Unabhängigheit des deutschen Rechtssystems halte.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Ich dachte das war aus Wut weil ihr von den Polizisten verprügelt wurdet.
Wer da zuerst losgehauen hat, weiss ich nicht mehr, wahrscheinlich kamen von uns aus irgendwoher ein paar Steine, woraufhin die Bullen erstmal übberreagiert haben, sich durch die Menge knüppeln wollten, und dann is Achterbahn.
So lief es jedenfalls meistens ab, mit einer Ausnahme, das war ne Spontandemo gegen die Schliessung eines Autonomen Zentrums im Rahmen der G8-Durchsuchungen, die zufälligerweise auf irgendne CDU-Veranstaltung traf.
ein paar Minuten später waren ein paar Streifenwagen da, die (bis dahin friedlichen) Demonstranten sollten abhauen, wir haben uns geweigert, dann haben die Bullen den Initiator rausgegriffen und wollten ihn festnehmen, und dann wurden wir sauer, haben die Polizisten (immer noch friedlich!) daran gehindert, die Bullen haben sich erstmal verpisst, dann kamen mehr Bullen zurück, und wir ham aufs Maul bekommen.


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:35
Gewalt ist blind.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:36
@the Secret:

Was der "Mauerfall" damit zu tun hat, ist mir allerdings nicht so ganz einsichtig.

Aber immerhin, die Gefangenen des "Hamburger Kessels" von 1986 bekamen pro Nase stolze 200 DM Schadensersatz.


Noch was zum Thema "Gewalt gegen die Polizei":


Eine "ganz deutsche" Geschichte
Vor zehn Jahren erschoß der Startbahn-West-Gegner Andreas Eichler zwei Polizeibeamte.

"Die politische Kultur ist zerfallen." Achim Bender aus Rüsselsheim, einer der hartnäckigsten Kämpfer gegen die Startbahn 18 West am Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt, kommentierte zwei Tage nach der "unfaßbaren Tat" das Ereignis. Schüsse waren abgefeuert worden im Mönchbruchwald, aus einer Gruppe von Demonstranten heraus auf eine Gruppe von Polizisten. Der 44jährige Polizeihauptkommissar Klaus Eichenhöfer wurde durch einen Unterbauchsteckschuß tödlich verletzt. Der 23jährige Polizeiobermeister Torsten Schwalm starb an einem Bauchsteckschuß. Tatzeit: 2. November 1987 gegen 21.30 Uhr.

Die politische Kultur war zerfallen - allerdings schon Jahre vor der Bluttat. Acht Jahre lang war der Todesschütze dabeigewesen, seit dem Bau des Hüttendorfes 1980. In all diesen Jahren: Prügelnde Polizisten; Polizisten, die Tränengas- und Blendschockgranaten verschießen; Polizisten in Turnschuhen mit zwei Meter langen Holzknüppeln auf Menschenhatz im deutschen Forst. Auf der anderen Seite: Tausende von gewaltfreien Demonstranten. Aber es flogen auch Brandsätze auf Einsatzfahrzeuge. Und es wurden mit Zwillen Sechskantmuttern aus Stahl verschossen - mitten hinein in die Meute der Beamten.

"Mordversuche" seien das gewesen, sagte ein Polizeisprecher schon in der Nacht nach der Besetzung des Hüttendorfes durch die Polizei. "Mordversuche" seien das gewesen, sagten Demonstranten nach der Knüppelorgie der Polizei in der Rohrbachstraße in Frankfurt. Dutzende von schwer verletzten, blutüberstömten Menschen lagen nach diesem "Einsatz" auf dem Asphalt. Es hätte schon vor diesem 2. November 1987 Tote geben können.

Die gab es dann, als die Zeit der Massendemonstrationen gegen die Startbahn längst vorbei war. "Sonntagsspaziergänge" nannten die letzten Gegner die allwöchentlichen, zum Ritual gewordenen Scharmützel mit der Polizei: Streben aus der "Schandmauer" knacken, Feuerwerkskörper auf die Polizei werfen, Ausfälle provozieren - wegrennen. Business as usual für die Beteiligten, bis zu diesem 2.November 1987. Da war einer dem Aufruf der Bürgerinitiative zum Jubiläumsprotest an der Startbahn gefolgt - mit einer Pistole im Rucksack. Ein Tabu sei in dieser Nacht verletzt worden, sagte Joschka Fischer, damals Fraktionsvorsitzender der oppositionellen Grünen im hessischen Landtag. Nie zuvor hätten Demonstranten in der Auseinandersetzung mit der Staatsgewalt zu einer Feuerwaffe gegriffen. Und Daniel Cohn-Bendit, heute Europaabgeordneter der Bündnisgrünen, schrieb in seinem Stadtmagazin Pflasterstrand : "Keine Unterdrückung, keine Ungerechtigkeit, kein ökologischer Wahnsinn kann eine solche Tat legitimieren." Die Gourmets des radikalen Widerstands gegen den Staat, die den "Putz" als revolutionäre Praxis verteidigten, müßten jetzt diese Praxis öffentlich zur Diskussion stellen.

Doch genau das passierte nicht. Der "einseitige Gewaltverzicht", über den nachzudenken auch Alexander Schubart, der exponierteste Startbahngegner, aufforderte, stand nicht auf dem Programm der Autonomen und der sogenannten Antiimperialistischen. Dafür wurde an wilden Geschichten vom bezahlten Agent provocateur oder vom "durchgekeksten Einzeltäter" gebastelt: Geschichtsklitterung.

Und an der wurde auch dann noch hart gearbeitet, als die Bundesanwaltschaft den mutmaßlichen Täter präsentierte. Andreas Eichler habe geschossen, hieß es. Aus einer Pistole der Marke Sig Saur, die von der Polizei in seinem Rucksack in der Wohnung seiner Freundin gefunden worden war. Andreas Eichler war damals 33 Jahre alt. Kein Agent provocateur und auch kein durchgekekster Einzeltäter, sondern Kopf einer seit Jahren militanten Gruppe von Startbahngegnern aus der Region.

Mit von der Partie auch beim Umsägen von Strommasten oder beim Abfackeln von Funkfeuern am Flughafen war Frank Hoffmann, damals 24 Jahre alt. Sohn einer der legendären Hüttendorf- Küchenfrauen aus der Keimzelle der Bürgerinitiative, der Startbahn-Frontstadt Mörfelden-Walldorf. Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte, ging der zur Militanz neigende Flügel der Bewegung dazu über, Andreas Eichler als Opfer der Fahndungshysterie der Sonderkommission Startbahn und der Bundesanwaltschaft zu bezeichnen. Im Hörsaal VI an der Universität in Frankfurt gingen die Sammelbüchsen um: "Freiheit für Andy." Eine Woche später in Wackersdorf skandierten vermummte Demonstranten: "Sig Saur - unsere Power."

Für die meisten Startbahngegner aus der Region seien die Schüsse dagegen ein "Schock" gewesen, erinnert sich Dirk Treber, einer der Sprecher der Bürgerinitiative. "Die Kugeln trafen auch die Bewegung tödlich. Danach gab es keinen organisierten Protest mehr gegen die Startbahn. Die Tat war damals für fast alle absolut unbegreiflich. Und das ist sie bis heute geblieben." Treber hat keine schnelle Erklärung dafür parat, wie es so weit kommen konnte. Einige hätten wohl die Niederlage von 1981 nicht verkraftet. "Die haben über Jahre hinweg einen Kleinkrieg mit der Polizei geführt, obwohl doch längst alles verloren war."

Daß die Schüsse eine Zäsur waren, belegt auch eine Erklärung der Bürgerinitiative gegen die Flughafenerweiterung, die im Vorfeld des 10. Jahrestages der Bluttat regional verbreitet wurde. Darin wird "bedauert", daß zwei Polizeibeamte durch die Schüsse getötet wurden. Und es wird festgestellt, "daß durch diese Gewalt dem Anliegen, gewaltfrei gegen die Flughafenerweiterung zu wirken, geschadet worden ist."

Von einem Schützen aus den Reihen der Startbahngegner ist in dieser Erklärung der kleinen Nachfolgeorganisation der ehemaligen Massenbewegung nichts zu lesen - auch zehn Jahre danach nicht. Auch eine Form der Geschichtsklitterung.

Andreas Eichler ist vor wenigen Tagen aus der Haft entlassen worden. Um seinen Kopf zu retten, hatte er Frank Hoffmann beschuldigt, die tödlichen Schüsse abgefeuert zu haben. Das Landgericht Frankfurt, dessen Urteil von 1991 in einem Revisionsverfahren vom Bundesgerichtshof bestätigt wurde, verurteilte nach einem Indizienprozeß Andreas Eichler als den Totschläger von der Startbahn zu lebenslanger Haft. Hoffmann wurde wegen anderer, von der "Gruppe Eichler" begangener Delikte zu einer viereinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.

Das Fazit hatte niemand eindrucksvoller gezogen als der holländische Polizist Herman van Hoogen, der 1987 an der Beerdigung seiner deutschen Kollegen Eichenhöfer und Schwalm teilnahm: "Das scheint mir eine ganz deutsche Geschichte zu sein. Ich habe den Eindruck, daß man in Deutschland immer etwas gründlicher ist. Links etwas gründlicher - und rechts etwas gründlicher... Aber man muß wegkommen von der Endsieg-Mentalität, daß man den anderen niedermachen und besiegen will." Der Polizist van Hoogen war bei einer Schießerei mit der RAF schwer verletzt worden. Dennoch hatte er später die Aussöhnung mit den Tätern von einst gesucht.

(TAZ, 1.11.97)


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 17:54
Menschen die es gut gemeint nicht verstehen und bei denen auch eine verbale Auseinandersetzung sie nicht zum umlenken bringt, quasi Menschen die förmlich nach "Gewalt" schreien sollen auch ihre "Gewalt" bekommen. Ich mach da kein großes Ding draus. Also Situationsbezogen kann Gewalt in der Tat durchaus auch eine Lösung sein.
Man muss von ihr vorsichtig und umsichtig Gebraucht machen.
Krass ist es dagegen wenn man nur Gewalt anwendet ohne zu "sprechen" oder umgekehrt. Menschen die angegriffen werden nach Hilfe schreien oder um Gnade flehen anstatt sich zu verteidigen. Verbale und körperliche Problembewältigung sind zwei Seiten einer Medaille. Du kannst so perfekte Argumente benutzen wie du willst oder auch mit handfesten Beweisen um dich schmeissen. Ein Mensch dessen IQ nicht höher als sein Alter ist wird nicht darauf anspringen.


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Ist Gewalt MANCHMAL doch eine Lösung?

02.12.2008 um 23:04
Glücklicherweise komme ich so gut wie nie in Situationen, in denen ich mich prügeln muß. Kann insgesamt gut mit Menschen um, das beinhaltet natürlich auch Aggressive, Besoffene oder Leute, die sich einfach nicht benehmen können. Und selbst wenn ich auf solche Leute treffe, gibt es nur im absoluten Ausnahmefall eine gewalttätige Auseinandersetzung. Ich kann gut deeskalierend wirken.

Wenn ich allerdings bedroht, oder gar überfallen werde (alles schon vorgekommen), dann laß ich mich, wenn möglich auf garkeinen Kampf ein, sondern knack dem Typen gleich so eine vor die Birne, daß bereut mir jemals begegnet zu sein.

Kommt, Gott sei dank, so gut wie nie vor. Ich glaub die letzte "richtige Schlägerei" hatte ich vor über 10 Jahren. Wenn ich die Möglichkeit habe, Gewalt zu vermeiden, versuche ich es immer.


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