Postmortem Fotografie

@cute_lenore

Genau - nursingwiki wars - danke!

@nanusia
gerne,

dieses wunderschöne PM noch zur Ergänzung. Die Bandage ist hier deutlich erkennbar.

.......

hier war mir ein Fehler unterlaufen, dieser Beitrag kann kpl. gelöscht werden !

Also, ich hab jetzt einige Tage lang diesen Beitrag hier durchgelesen und zahlreiche Fotos gesehen.
Auch ist mir nicht entgangen, daß einige diese Bilder ekelhaft, unmöglich und sogar überflüssig finden.

bei manchen Bilder muß ich wirklich schlucken. Besonders kleine Kinder nehmen mich sehr mit.
Nun könnte man sagen: Wieso guckt sie sich diese Bilder dann an?
Ganz einfach: Ich habe selber ein Sternenkind!

Meine Tochter ist 1994 mit nur zwei Wochen verstorben.
Ich habe zwar ein paar wenige Bilder von ihr, aber das sind viel zu wenig Erinnerungen.
Ich würde alles drum geben, so ein PMFoto von ihr zu haben. Aber das war damals nicht möglich.
Sie wurde am offenen Herzen operiert und bekam zahlreiche Medikamente, die man ihr auch ansah.
Wir haben sie nochmal kurz nach der OP sehen dürfen, da lag sie an vielen Schläuchen und Maschinen. Hinterner haben wir erfahren, daß sie im Grunde zu diesem Zeitpunkt schon tot war.
Sie sah nicht mehr aus wie ein 2 wochen altes Baby. Sie sah alt aus :( Total aufgeschwemmt. Ich wollt sie so nicht mehr fotographieren. Heute bereue ich es zutiefst.

Ich kann also sehr gut verstehen, daß damals viele Eltern nochmal ein Foto von ihrem Kind haben wollten. Und da Fotos zu dieser Zeit teuer waren, ließen sie noch die Geschwister und sich selbst mit ablichten. Ob ich das gekonnt hätte, weiß ich nicht. ich hatte schon immer Berührungsängste bei Leichen, egal ob Mensch oder Tier.

Als der Opa meines Mannes gestorben ist, lag er im offenen Sarg in der Leichenhalle. Hier fand die Aussegung statt (wir sind katholisch). Alle gingen nochmal zum Sarg und haben sich verabschiedet, ich aber konnte es nicht. ich hatte eine Blockade, die ich nicht überwinden konnte.
Ich habe einmal mit einem Psychologen privat drüber gesprochen und wir fanden eine erklärung für mein verhalten.
Als ich 9 Jahre alt war, starb meine damals beste Freundin ganz plötzlich.
Ihre Mutter kam damals vorbei und hat uns das mitgeteilt. Sie meinte, wenn ich stark genug bin, kann ich sie nochmal sehen. Sie liegt in einem Glassarg in der Aussegungshalle.
Ich habe so lange meine mutter bearbeitet, bis sie mit mir hingegangen ist. ich wollte mich unbedingt von ihr verabschieden. aber was ich da zu Gesicht bekam, war nicht meine Alexandra, so wie ich sie kannte ;(
Da lag ein "schneewittchen" im Glassarg wie im märchen. Rot bemalte Lippen, lackierte Fingernägel, die Haare zu Locken geformt. nein, das war nicht meine freundin. sie war anderes zu lebzeiten. ich habe diesen anblick nicht verkraftet und das steckt tief in mir drin.
und wenn ich dann hier so manches Foto seh, merk ich, es wurde und wird heute noch oft so gemacht.

so, das wollte ich jetzt mal niederschreiben.

@Christine70
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das sein muss, wenn das eigene Kind stirbt... Einfach nur schrecklich. Ich hoffe, du hast den Verlust deines Kindes so gut es geht überstanden!

Liebe Grüße
Luma30

ich wünschte, Ihr würdet mehr Emotionalität in diesen Thread legen, anstatt sich scheinbar gefühlslos über verschiedene Techniken der "Leichenpräparation" auszulassen.
Es klingt hier alles zu wissenschaftlich, das macht das ganze sehr gefühlskalt und meiner Meinung nach auch ein Stückchen morbid.

Bitte nicht falsch verstehen, das ist kein Urteil gegen bestimmte User hier, es ist mir nur aufgefallen.

aber dennoch Respekt an @Luma30 und @cute_lenore , die einen nahezu spamfreien Thread eröffnet haben und sich sehr gut um ihn kümmern.

@nataS
Nur gehört das genauso dazu finde ich.
Es ist eine interessante Darstellung und wenn man wissen will wie man diese Leichen "aufgestellt" hat ist so eine Diskussion auch notwendig und ich finde es gibt mindestens genauso viele emotionsgeladene Seiten wie wissenschaftlich gesehene. :)
Und es bleibt ein Forum, man sieht den Gesichtsausdruck des Schreibers nicht also kommt alles etwas kälter vor als es eigentlich ist :)

nataS schrieb:aber dennoch Respekt an @Luma30 und @cute_lenore , die einen nahezu spamfreien Thread eröffnet haben und sich sehr gut um ihn kümmern.

Da muss ich dir wirklich Recht geben. Ihr 2 habt einen super Thread erschaffen und alle Spammer und Miesmacher erfolgreich "abgewehrt".
Und das bei einem dennoch etwas heiklem Thema.
Super Bilder mit viel Gefühl :)

Meine Meinung zu solchen Fotografien ist sehr positiv. Wie @Christine70 bereits sagte bereut sie es kein PM Foto von ihrem Kind zu haben.
Und ich denke wenn man solche Bilder wirklich besitzt hat man etwas besonderes.
Viele mögen es makaber nennen, finde ich nicht.
Die Bräuche verschiedener Länder werden so sichtbar und die Ehre die Toden noch zuteil wird ist fantastisch.

@Christine70
Mein aufrichtiges Beileid. :(

@Jinana
natürlich gehören auch "trockene" wissenschaftliche Aussagen hierzu, dennoch wünschte ich mir hier etwas mehr emotionalität, als trockene Beschreibungen...vieleicht habe ich eine andere Meinung dazu.
Aber wie Du schon sagtest, der Thread ist wirklich sehr gut, viele Informationen zu diesem Thema und 2 sehr engagierte Schreiberlinge.

@nataS
:) Du wirst schon recht haben wenn du so empfindest wird es vl noch mehrere geben.
Aber meinerseits muss ich gestehen das mich diese Bilder jetzt nicht so schockieren oder mitnehmen wie viele andere hier.
Ich find es egal ob es tote Erwachsene oder Kinder sind. Also erwarte ich wohl auch nicht so viel Emotion :)
Oder eher verstehe ich nicht wie so ein Bild einen mitnehmen kann.

@nataS
@Jinana

Vorerst DANKE für die lieben Worte. In meinem allerersten Beitrag in diesem Thread war ich ganz anders eingestellt in Bezug auf Postmortem Fotografie, ich fand sie abstoßend, ich habe aber meine Sicht der Dinge verändert.

Es ist sicherlich wichtig einen eigenen Standpunkt bzw. Sichtweise zu etwas zu haben, aber
diesen Standpunkt zu verändern ergibt sich schon daraus, dass wir uns weiter entwickeln.

Man muss die Sicht der Dinge immer wieder neu überprüfen, wäre bei manchen Usern in den Geister-Threads auch sehr notwendig... ;)


Liebe Grüße
Luma30

@Luma30
Gerne :)

Das viele sie abstossend, schockierend, krank, makaber finden ist wohl einfach nur auf das Thema Tod zurückzuführen :)
Ich sehe nichts negatives in diesem Thema und man liest hier ja schon öfter das viele das gerne gehabt hätten.

Die Ehre die diesen Toden zuteil wird ist wirklich toll. Obwohl die eigentlich e nichts davon mitbekommen (Ja je nach Kultur wird man glauben die Seele sieht zu oder so) dennoch so ein Spektakel zu machen und sie voller Schönheit der ewigen Ruhe hingeben :)
Egal wie krank sie waren oder wie gewaltsamer sie getötet wurden, man machte so einfach wieder schön.

Luma30 schrieb:Man muss die Sicht der Dinge immer wieder neu überprüfen, wäre bei manchen Usern in den Geister-Threads auch sehr notwendig...

Ufo und Religions-Threads vielleicht auch ;)

@luma und alle anderen

Danke für eure worte..

Ja, ich habe es recht gut verarbeitet. Klar habe ich Momente, da weine ich, vor allem an ihrem Geburtstag und Todestag.
Ich habe nach ihr noch zwei lebende Kinder bekommen. Meine Tochter ist jetzt 16 und mein kleiner Sohn ist 9 Jahre alt.

was aber nicht heißt, daß ich meine Franziska vergessen habe. das wird nie der Fall sein.

Ich muß jetzt noch etwas zum Thema PM Fotos schreiben

Ich habe heute Morgen viel drüber nachgedacht, was die Eltern/Angehörigen damals wohl mit diesem Fotos gemacht haben.
Haben sie sich diese Fotos (die ja oft sehr schöne Rahmen hatten) in die Stube gehängt? Haben sie die Bilder vielleicht in eine Schachtel gelegt, um sie immer mal wieder rauszuholen?

Ich kenne eben durch mein Sternenkind viele betroffene Eltern, die auch ihre Kinder hergeben mußten. Und einige davon haben zuhause sowas ähnliches wie Altare aufgebaut. Dort findet man oft auch Fotos von den Kindern nach dem Tot, Blumen, Kerzen und kleine Andenken an ihre Kinder.
Ich finde, solche Altare oder Gedenk-Ecken kommen diesen PM-Fotos schon sehr Nahe.

Hier wurde auch weiter vorne mal geschrieben, daß es heutzutage solche Fotos nicht mehr oder nur noch selten gibt. Das liegt aber meiner meinung nach daran, daß GOTT SEI DANK nur noch sehr selten babys und Kleinkinder sterben. Aber die paar wenigen Sterneneltern haben oft Fotos von ihren Toten Kindern . Die einen zeigen sie öffentlich auf Homepages, oder zuhause auf den Altaren, anderen wiederum, wie ich auch, legen diese Fotos in eine Kiste. Ich habe auch so eine Erinnerungskiste, die am Dachboden steht. Dort ist alles drin, was mich an mein Engelchen erinnert.

Heutzutage geht man ganz anderes mit dem thema Sterben um. Und gerade das sterben eines Kindes ist das größte tabutheme in der heutigen gesellschaft.

@Christine70
tut mir echt leid, so etwas durchzumachen ist das schlimste, was einer Mutter passieren kann.
Vor allem die Gedanken, was nun aus ihr geworden wäre, welche Schule sie besucht hätte, welche Ausbildung sie gemacht hätte etc...
Allein der Gedanke daran ist sehr bedrückend....

liebe @Christine70,
auch von mir ganz aufrichtiges Beileid und alles liebe und vor allem Gesundheit für Deine beiden
Kinder ;-*

auch kann ich Deine spätere Abneigung an der Aussegnung teilzunehmen nachvollziehen. Nach diesem für Dich verstörenden Anblick Deiner aufgebahrten verstorbenen Freundin.


Und Danke an euch für eure Zustimmung und Anerkennung zu Lumas und meinen bescheidenen Beiträgen hier.
Allein das ist für mich Motivation genug , diesen Threat auch weiterhin zu verfolgen und zu unterstützen.

@nataS
dieser Threat hat sich inzwischen zu einer abwechslungsreichen Diskussion und Erfahrungsaustausch entwickelt. Mehr als nur das bloße Einstellen und Betrachten von Bildern.
"voyeuristisches Begaffen" wie jemand sinngemäß einige Seiten vorher mal unterstellt hat.

Deswegen gehören Beiträge, die Hintergründe oder Begleitgeschichten zu den Bildern schildern dazu.
Die können schon mal off Topic geraten oder sehr dröge wissenschaftlich, eigentlich für ein Medizin- oder "FragenandenBestatter"-forum, zugegebenermaßen.

Aber solche Beiträge gehören dazu. Sie sagen uns viel darüber, was vor dem Foto, welches wir uns anschauen und in uns sehr unterschiedliche Reaktionen hervorruft, nötig war und wie es überhaupt so entstehen konnte.
Medizinisch-/wissenschaftle Fakten sind nun mal meist recht trocken und kühl.
Natürlich kann man auch solchen Darstellungen durch entsprechende Wortwahl oder Ausdrucksweise mehr Emotion oder Lebendigkeit einhauchen.
Aber nicht jeder kann das so.

@Christine70
Ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn ich eines meiner Kinder durch den Tod verlieren würde. Ich glaube, das ist mit Abstand das Schlimmste, was Eltern passieren kann und obwohl ich mich schon oft mit dem Tod und Sterben beschäftigt habe, daran, dass eines meiner Kinder sterben könnte, mag ich gar nicht denken. Dein Beitrag hat mich wirklich sehr betroffen gemacht und ich kann dir nur meine Anteilnahme aussprechen.

Ich habe übrigens auch, ganz ähnlich wie du meine beste Freundin aus meiner Kinderzeit durch den Tod verloren. Sie war damals 12 Jahre alt und Ihr Tod traf mich total unvorbereitet. Ich habe zwar vorher schon öfter Leichen gesehen, denn die wurden damals noch viel öfter offen aufgebahrt als heute. An der Hand meiner Großmutter habe ich mir die dann angesehen. Meine Großmutter war eine sehr starke Persönlichkeit und an ihrer Hand fühlte ich mich sehr sicher. Sie hat meine kindlichen Fragen beantwortet und ihre natürliche Art mit dem Tod umzugehen hat auch mir die Angst genommen. Von meiner toten Freundin habe ich mich aber ganz alleine verabschiedet und das war einerseits sehr sehr schwer, andererseits bin ich heute, mehr als dreißig Jahre später noch froh, dass ich das getan habe. Sie war wunderschön, wie sie da so im Sarg lag und sie sah sich noch ähnlich. Das hat mir sehr geholfen, zu "kapieren" dass sie wirklich tot ist. Trotzdem trauerte ich noch lange um sie und z.B. meine Noten in der Schule sanken erst mal in den Keller, weil ich mit der Situation nicht zurecht kam.
Ich habe seitdem noch öfter Tote gesehen, auch solche, die mir nahestanden und zum Glück sahen sie alle sehr schön und friedlich aus. Und genau dieses friedliche Aussehen hat mich immer getröstet. Nun mag der nüchterne Wissenschaftler sagen, dieses Aussehen kommt davon, weil alle Muskeln erschlafft sind. Das mag schon stimmen, aber für mich ist es trotzdem ein großer Trost, wenn der Verstorbene so entspannt und friedlich aussieht. Nur von meiner geliebten Großmutter konnte ich mich nicht richtig verabschieden und das tut mir heute noch leid. Aber ich habe sie kurz vor ihrem Tod noch gesehen. Sie ist sehr plötzlich gestorben, ohne vorher krank zu sein und die sie als letze lebend gesehen haben, haben erzählt, sie habe vorher noch gelacht. Das passt zu ihr und auch das hat mich getröstet.

@cute_lenore
Ich verfolge diesen Thread nun schon sehr lange und ich muss sagen, ich bin froh, dass er so "langlebig" ist, denn er ist auch sehr lebensbejahend und ich finde hier viel Menschlichkeit. Die Beiträge sind fast durchweg gut und lesenswert und es sind keine blöden oder hirnlosen Kommentare dabei, wie man sie fast in jedem anderen Thread findet.
Die Bilder sind einerseits wunderschön, andererseits machen mich gerade die Fotos von den Kindern oder sehr jungen Menschen auch traurig. Ich denke einfach immer an die Eltern, die diese Kinder zu Grabe getragen haben. Es ist einfach traurig, wenn so ein junges Leben, kaum dass es begonnen hat, schon zuende ist. Aber ich glaube an ein Leben nach dem Tod und diese Kinder und jungen Menschen wurden wahrscheinlich "drüben" schon früher gebraucht. So hat mir das meine Großmutter erklärt und ich glaube, sie hatte Recht damit.

Jinana schrieb am 27.04.2012:Oder eher verstehe ich nicht wie so ein Bild einen mitnehmen kann.

Ich bin eigentlich ein eher kuehler Mensch, was den Tod angeht, aber trotzdem gibt es immer mal wieder Bilder, die mich wirklich beruehren. Eins habe ich gerade erst neulich auf einer Seite fuer verwaiste Eltern gesehen. Zu sehen waren die Eltern nach der Geburt ihres Kindes, der Vater hielt die Mutter im Arm, die Mutter das Kind, beide schauten in die Kamera. Eben wie nach einer Geburt. Nur war das Baby tot. Die unendliche Traurigkeit in den Augen der Eltern war so greifbar, dass ich tatsaechlich nur vom Ansehen des Bildes die Traenen in den Augen hatte.

Bin grade bei YT zufällig über dieses Video gestolpert und finde, es passt wie Faust aufs Auge in diesen Thread, und die Hintergrundmusik gibt die Stimmung dieses Themas wirklich gut wider.

Donald Bruer, starb 1945 im Alter von 3 Jahren, als er beim Spielen in einen Zaun stürzte und dabei von einem der Pfähle aufgespießt wurde.
Ein schlimmer Tod. Dem armen Kind sind hoffentlich lange Qualen erspart geblieben.