Habt ihr Angst vor Dingen, an die ihr nicht glaubt?

@Lidili:
geht mir auch so. Ich 32, m, 1,86m, 76kg, Frau, Kind, Haus, gestehe, dass ich keine Horror Filme gucken kann, ohne noch Tage danach Probleme im Dunkeln zu haben. Nach dem Film Mirrors bin ich Nachts draußen pinkeln gegangen, weil im Bad zwei große Spiegel hängen.
Eine befreundete Psychotherapeutin meinte, es könnte mit Erlebnissen in der Kindheit zu tun haben, eher wahrscheinlich sei aber meine Ausgesprochen große Fantasie und Vorstellungskraft und zum Authismus neigendes Verhalten beim Filme schauen oder beim Lesen von Büchern. Ich bin quasi immer mittendrin und der Film/das Buch ist vorübergehend meine Realität. Um mich herum bekomme ich dann oft kaum was mit, zumindest wenn Buch oder Film spannend und von Interesse für mich sind.

Ich verzichte weitestgehend auf Horrorfilme und wenn doch mal wieder so eine irrationale Angst entsteht, frage ich mich erst mal warum ich grade Angst habe usw. Seit der Geburt meiner Tochter ist das Problem auch weitestgehend eliminiert worden. Einfach so...

CharlyPewPew schrieb:Film Mirrors

Ah, der ist spannend gemacht. Aber allein das Wissen, dass die Geschichte an sich einfach nicht real ist ist, verhindert dann, dass ich wirklich Angst bekomme.

Wie gesagt, vor der Fantasie muss man sich nicht fürchten, nur vor der Realität. Was mich wirklich nächtelang nicht schlafen ließ, war der Anblick des Fotos, das das letzte Jack the Ripper Opfer zeigt. Solche Typen und Taten sind nämlich leider Realität, vor der man sich zu Recht fürchtet.

off-peak schrieb:Was mich wirklich nächtelang nicht schlafen ließ, war der Anblick des Fotos, das das letzte Jack the Ripper Opfer zeigt. Solche Typen und Taten sind nämlich leider Realität, vor der man sich zu Recht fürchtet.

Oh ja. Ich hätte wirklich Angst vor so einem wie Ed Kemper 🙈

Oder vor Kartellgangstern. Was die machen mag man sich nicht mal vorstellen.
Jüngst sah ich ein Video, in dem solche Typen einem das Gesicht abgezogen und damit rumgeblödelt haben.

off-peak schrieb:Wie gesagt, vor der Fantasie muss man sich nicht fürchten, nur vor der Realität. Was mich wirklich nächtelang nicht schlafen ließ, war der Anblick des Fotos, das das letzte Jack the Ripper Opfer zeigt. Solche Typen und Taten sind nämlich leider Realität, vor der man sich zu Recht fürchtet.

Sowas hebt mich nun wiederum gar nicht an. Ich habe auch kein Problem mit Splatter und viel Blut und Körperteile etc. nur dieses Psycho- Paranormale- Mystery-Horror Gedöhns (Ring z.b. war mit 15 mein Endgegner) ist mein Kryptonit.

skagerak schrieb:Oh ja. Ich hätte wirklich Angst vor so einem wie Ed Kemper

Der ist ein Superbeispiel dafür, wie unglaublich naiv und eigentlich völlig ahnungslos sogar die Justiz und Sozialbehörden im Umgang mit diesem Typus Mensch sind. Der hat beide Großeltern erschossen, da war er geradem al 15. Trotzdem bekam er nicht lebenslänglich, sondern wurde auf Bewährung frei gelassen.
Einen psychisch schwer kranken Menschen mit mörderischen Gelüsten frei zu lassen, das grenzt eigentlich an Wahnsinn.
Weitere sechs Todesopfer plus Mutter und deren Freundin, also, acht, waren dann auch die Folge.

Habe da auch mal was zum Thema Angst, und was man draus machen kann zum Besten zu geben.

Hin und wieder träume ich einen wirklich absolut realistischen Traum. Mit leichten Abwandlungen, aber von der Story her immer gleich.

Ich sitze z.B. vorm PC und arbeite oder surfe. Langsam wird es spät und dunkel im Zimmer. Dann ändert sich die Stimmung, es wird irgendwie unheimlich, gruselig, und oft ist ein Geräusch zu hören, vielleicht vom Flur, oder aus 'nem Nebenraum.

Also mache ich das Licht an, doch das glimmt nur, es wird nicht hell. Auch eine weitere Lampe versagt den Dienst, es bleibt dunkel, auch Handy oder Taschenlampe funzeln nur kurz und versagen den Dienst - und dann weiß ich, dass etwas sehr Bedrohliches da ist, ja fast dämonisch. Die Situation ist dann sehr beängstigend und ich steh im Dunkeln ... und auf jeden Fall ist es dann sehr gut, wenn ich aufwache!

Neulich war das wieder genau so und ich wachte dann ziemlich angegruselt auf, dachte über den Traum nach, stand auf und wollte mal Richtung Klo ... mache das Licht an, und ... es funzelt nur kurz und es bleibt dunkel. Nächste Lampe auch. Aaahh ... :)
Das war echt heftig - und dann wachte ich wirklich auf. :)

Das war so dermaßen realistisch, das erste Aufwachen. Ich war völlig klar und bei mir. Ziemlich erschreckend, wie in 'nem schlechten Film, da gibt's sowas ja auch hin und wieder.

Aber: seit dem ist es so, dass wenn ich wieder träume, dass das Licht nicht richtig angeht, ich nun weiß, dass ich träume. Und sofort habe ich die Kontrolle im Traum und die Stimmung kippt von gruselig zu "ich bin hier Herr der Lage". Ich kann dann z.B. fliegen, wenn ich will. Die "Bedrohung", der Dämon, oder was auch immer wird von mir beschimpft oder auch bedroht, ich werd' dann richtig aggro zu dem, der sich nie zeigt, aber immer ein Angst-Gefühl hinterlässt und anwesend ist. Aber sobald ich mir der Situation des Träumens bewusst bin, kann der mir nichts mehr, dann bin ich zumindest ebenbürtig (und ich hoffe, dass das so bleibt).

Ziemlich schräg, aber so hat sich was echt Grusliges in was echt Cooles verwandelt. Zur Fähigkeit klar zu träumen. Aber nur mit dem Trigger bedrohliche Stimmung zieht auf und Licht geht nicht an. Aber dann weiß ich sofort, "alles klar, Du träumst - mach was draus."

Vielleicht ein bisschen Off-Topic - weil ich eben doch ein klein wenig an Dämonen glaube ... :)

Erinnert stark an The Cell von 2000 🤔

@RogerHouston
Wow, sowas ähnliches kenne ich von mir.

Ich hatte auch mal so eine Phase. Da hatte ich auch solche wie von Dir beschriebene recht realistische Träume. Sie drehten sich um die Zeit irgendwie um Dämonen und so´n Vampirkram oder so, so´n Mischmasch halt. War eine Zeit wo ich hier viel in solchen Threads gelesen hab. Nicht dass ich wirklich Ängste hatte dadurch, aber sicherlich hat sich mein Unterbewusstsein damit beschäftigt. Gruselfaktor halt.

Ich hatte da manchmal beim Einschlafen so die Horrorvorstellung, "wenn ich meine Augen jetzt öffne, könnte mich plötzlich etwas Schreckliches (meine schlimmste Vorstellung sind wohl Aliens) direkt anstarren könnte.
Ich konnte mich da halt so reinsteigern und das schlug sich irgendwie auf meine Träume nieder.
Ich träumte dann halt echt von meinem Zimmer, ich aufwachte und plötzlich ein dunkler Schatten vor war, was sich als Dämon (oder was auch immer, war halt traumtypisch nicht eindeutig) herausstellte, und wir uns anknurrten. Es war halt so echt dass ich mich wirklich bedroht fühlte und irgendwie reagiert habe. So richtig gruselig halt.
Es ging sogar so weit dass ich aufwachte, in der Wahrnehmung im Schlaf laut geknurrt zu haben.

Wie sich denn aber für mich herausstellte, war es nur mein Schnarchen. Das hat meinen Traum total beeinflusst.

Als mir das so bewusste wurde, ging es wieder, also ich "erholte" mich davon sozusagen.

@RogerHouston
Ich muss noch ergänzen.
Dadurch kam ich auch, aber nur fast zum luziden Träumen. Es klappt aber nicht so richtig. Ich kann sogar macnhmal fliegen. Aber , im Traum, nur mit ganz starker Konzentration. Aber selbst dann nur bis ich plötzlich wach werde.

Belhaven schrieb:Erinnert stark an The Cell von 2000 🤔

Ja, das Thema gibt's in einigen Filmen. Freddie Krüger, etc.
Im Traum ist man halt erstmal wehrloser und die Welt ist surrealer, kein Wunder, dass das in Filmen verarbeitet wird.

skagerak schrieb:Dadurch kam ich auch, aber nur fast zum luziden Träumen. Es klappt aber nicht so richtig.

Bei mir war's wie gesagt, der Trigger "Licht geht nicht und die Situation wird unheimlich". Dann ist mir sofort klar, dass ich träume.
Aber das macht's nicht weniger real. Die Bedrohung ist noch da, aber die Kräfteverhältnisse kippen. Und ich kann mich auch aus der Situation lösen, und ganz was anderes machen.

skagerak schrieb:und wir uns anknurrten

Interessant, dass Du Dich auch zur Wehr setzt. Vielleicht keinen Kampf startest, aber immerhin nicht aufgibst und naja, eben knurrst.

RogerHouston schrieb:Bei mir war's wie gesagt, der Trigger "Licht geht nicht und die Situation wird unheimlich". Dann ist mir sofort klar, dass ich träume.

Keine Ahnung was bei mir der Trigger war. War eher random. Es war halt irgendwie so wie luzides Träumen. Ich war mir dessen bewusst, konnte aber nichts machen.
Aber es war so echt, sodass ich beim Aufwachen echt schweißgebadet war, und mir fast die Tränen liefen, verdammt emotional.

Und um ot zu bleiben. Ich denke solche Erfahrungen kann bei entsprechend empfänglichen Menschen zu ganz irrationalen Schlussfolgerungen kommen, wie etwaige Zusammenhänge im realen Leben und so.

RogerHouston schrieb:Und ich kann mich auch aus der Situation lösen, und ganz was anderes machen.

Mittlerweile kann ich das ja auch. Endet meistens damit dass ich versuche zu fliegen 😁

Ist vielleicht auch von der "Schlafqualität" abhängig. Ich habe einen recht schlechten Schlafrhythmus, da kommen öfter solche "krassen" Realträume vor.

RogerHouston schrieb:Interessant, dass Du Dich auch zur Wehr setzt. Vielleicht keinen Kampf startest, aber immerhin nicht aufgibst und naja, eben knurrst.

War vielleicht auch das was mich dann zum Aufwachen bewegte, dass ich "gefühlt" im Traum "aktiv" wurde, oder wessen ich mir im Traum eben "echt" bewusst wurde, wie Wachträumen halt.
Ging denn halt eben so weit, dass ich wach wurde. Ich merkte denn halt beim zweiten Mal dass ich geschnarcht haben musste, da ich dann immer leichte Halsschmerzen bekomme.
In der dritten Nacht wurde es mir denn klar und es klärte sich auf irgendwie.

Nachtrag: Soll heißen, erstaunlicher finde ich, wie das Umfeld, das Äußere und Dein Körper offenbar Deine Träume beeinflusst.

Mal angenommen z.B. ein (nicht besonders gut aufgeklärtes) Mädchen würde glauben, man könne von einem Kuss schwanger werden, so könnte das unter Umständen mit einer entsprechenden Angst verbunden sein, auch wenn es unmöglich ist. Entscheidend wäre nur, dass das hypothetische Mädchen daran glaubt. So hätte sie vor etwas Angst, das in Wirklichkeit nicht existiert, wie eben die Gefahr oder Möglichkeit durch einen Kuss schwanger zu werden.

Insofern könnte man die titelgebende Frage mit ja beantworten.

Die Angst oder das "Gruseln", wie man es bei einem Horrorfilm oder durch fiktive Monster empfindet, ist definitiv anders gelagert, da es sich nicht wirklich um eine Angst "vor" etwas handelt. Denn man weiß ja, dass es sich um Fiktion handelt.

Beim "Gruseln" handelt es sich imho um Ängste, die eh schon in uns "schlummern" und lediglich z.B. durch den Horrorfilm auf ein konkretes Objekt (z.B. fiktives Monster) gelenkt werden.

Sonst würden Horrorfilme ja auch nicht so einen "Spass" machen, weil sie einen, im Gegensatz zu anderen Genres, direkt am Unterbewusstsein packen^^

Sorry Doppelpost: Bin mit dem Threadtitel durcheinander gekommen. Es heisst ja nicht "Angst vor Dingen, die es nicht gibt" sondern "Angst vor Dingen, an die man nicht glaubt"

Den Teil mit dem vom Küssen schwanger werden einfach überspringen...

Der Spaß am Horror ist wie einige hier wahrscheinlich bereits gehört haben mit dem Überlebens-Instinkt verbunden.
Ein gruselige Film triggert im Gehirn einen biochemischen Vorgang wobei Dopamin ausgeschüttet wird welches dann an den Rezeptoren andockt.
Drogen wie z. B kokain oder meth funktionieren genauso, der Unterschied ist dabei nur die Menge an Dopamin die ausgeschüttet wird.

Dopamin wirkt schmerzstillend, aufputschend und euphorisch. Es erhöht die Ausdauer und auch die Kraft, in der Natur hat das unseren Vorfahren geholfen bei Angriffen von Raubtieren bessere Überlebenschanchen zu haben, man nennt das fight or flight response.

In der heutigen Zeit wäre dieser Mechanismus nicht mehr überlebensnotwendig da der Mensch durch seinen technologischen Fortschritt an der Spitze der Nahrungskette steht.
Evolutionär betrachtet ist der Zeitraum zwischen Steinzeit und heute ein Wimpernschlag, unser Körper hat sich in den letzten hunderttausend Jahren kaum verändert.

Dinge, an deren Existenz ich nicht glaube, gibt es für mich folglich auch nicht. Warum sollte ich also vor nicht existierenden Dingen Angst haben?

@Doors

Es gibt Leute mit Angststörungen. Die haben irreale Ängste. Die haben z. B Angst vor Geistern (ne Bekannte von mir) obwohl sie wissen, es gibt keine.

Istdochwurscht schrieb am 05.07.2022:fight or flight response

Ja, nur dass man beim Schauen von Horrorfilmen weder kämpft noch flüchtet.
Stattdessen richtet man in angespanntem Zustand den Blick wie gebannt auf den Bildschirm und lässt sich die Nerven kitzeln.
Doch was ist der Anreiz, sich Momenten von Angst und 50 shades of this emotion auszusetzen? - Das Erlebnis, der Kick. Du hattest bereits Dopamin erwähnt und dessen Wirkung; gibt noch weitere Neurotransmitter wie Adrenalin und Noradrenalin, die (angst-)stimulierend wirken. Oder das Hormon Cortisol, das in Stresssituationen freigesetzt wird und uns in einen Erregungszustand versetzt: Blutdruckanstieg, beschleunigte Atem- und Herzschlagfrequenz, Ausschüttung von Glukose in den Blutkreislauf - alles physiologische Reaktionen, die der Selbsterhaltung dienen, nun aber zum Genuss des Angstzustandes genutzt werden.

Es gibt ein Ranking der gruseligsten Filme, in dem laut Studie "Host" den 1. Platz belegt. *gruselgrusel*
Ich habe den Film noch nicht gesehen. Noch nicht.

FlamingO schrieb:Ja, nur dass man beim Schauen von Horrorfilmen weder kämpft noch flüchtet.

Und exakt das erhöht den Stresspegel enorm. Wenn aber der Stress nicht abgebaut wird, dann schadet er dem Körper, Nervosität oder Schreckhaftigkeit danach sind dann eine Folge strapazierter, blank liegender Nerven.

FlamingO schrieb:Blutdruckanstieg, beschleunigte Atem- und Herzschlagfrequenz, Ausschüttung von Glukose in den Blutkreislauf - alles physiologische Reaktionen, die der Selbsterhaltung dienen,

Aber auch Angst zeigt diese Symptome und daher produzieren auch diese Symptome umgekehrt Angst.

Das sind die Top 10 der gruseligsten Horrorfilme (aus dem obigen Link):

Platz 10: "The Conjuring 2"
Den habe ich angefangen zu sehen, fand ihn aber so langweilig, dass ich ihn nie zu ende sah.

Platz 9: "Paranormal Activity"
Ähnlich hier. Der Film hat, zumindestens anfänglich, einfach zu viele dieser verwackelten und Kamerabilder und Szenen im Dunkeln, die mich jedesmal veranlassen, abzuschalten. Das ist nicht gruselig, das ist nur schlecht.

Platz 8: "A Quiet Place 2"
kenn ich noch nicht.

Platz 7: "It Follows"
Der Film hat was an sich, das wirklich gruselig ist, auch wenn er eher laienhaft gefilmt und gespielt ist. Aber die Idee an sich ist beängstigend.

Platz 6: "Terrified"
Kenn ich nicht.

Platz 5: "Hereditary"
Kenn ich (noch) nicht. Gibt es aber auf YT. Seh ich mir mal an.

Platz 4: "The Conjuring"
Ging so.

Platz 3: "Insidious"
Ja, Stimmung ist echt unheimlich, wenn auch die Szenen in der Totenwelt langweilig sind.

Platz 2: "Sinister"
Doch, ja, der ist verstörend.

Platz 1: "Host"
Kenn ich nicht.

Quelle: https://www.film.at/news/gruseligste-film/401785349

Langweilig empfinde ich Horror, wenn der angebliche Horror einfach nur lächerlich, da komplett unnatürlich, ist (Flussmonster durch Formaldehyd, zB, wie es in "Host" sein soll).
Ebenso langweilig sind für mich irgendwelche mystischen Geschichten von Friedhöfen oder Mottenmännern oder religiöses Zeugs.
Nur Blut- und Beuschel ist eklig und sinnlos, gucke ich daher auch nicht.
Wackelkameras und verschwommene Bilder im Dunkeln ebenso wenig.
Eher peinlich empfinde ich Horror, der darin bestehen soll, dass die Wissenschaft alles falsch, aber irgendwelche Schamanen alles richtig hätten.

Guter Horror schleicht sich subtil nach und nach ein und handelt von glaubwürdigen Sachen, die tatsächlich so sein könnten und nicht im krassen Clinch zu Fakten liegen, oder wenigstens nicht zu viel hanebüchernen Unsinn bemühen müssen.
Asiatische Horrorfilme sind oft richtig gruselig, weil die Protagonisten in Situationen vorkommen, aus denen sie, schon rein gesellschaftlich, nicht entkommen können. Der Horror liegt im Inneren der Figuren. Ab und an werden asiatische Horrorfilme später noch mal vom Amerikanern verfilmt, die Unterschiede in der Stimmung sind bemerkenswert - die Amis stinken dabei regelmäßig ab. ich habe das Gefühl, Erstere fühlen den Horror, Letztere kopieren und spielen ihn nur.

Nervend bis unfreiwillig komisch sind Horrorgeschichten, in denen ein Haufen kreischender Teenies durch die Wildnis kurvt und nach und nach gemeuchelt wird. Nicht das Meucheln ist der Horror, sondern diese Kreischteenies, die obendrein gut und gerne 20 Jahre älter sind, als sie sein sollten. Da kommt dann richtig Erleichterung auf, wenn sie weniger und somit leiser werden. ;)

So eine Wertung ist schwierig, denn was wertet man mehr? Die Idee, den Inhalt? Die technische Umsetzung? Die Leistungen der Schauspieler?
Leider hapert es daran bei den meisten, eher günstigen Horrorfilmen, die oft nur B oder gar C Schauspieler engagieren.

off-peak schrieb:"Sinister"

"Sinister" ist klasse. Schon die Eingangsszene schockiert mit der am Baum erhängten Familie, die jemand auf Super 8 gefilmt hat. Sehr verstörend.
Ein Film, der ohne Geslashe und ohne hektische Schnitte auskommt, sondern punkten kann mit kontinuierlicher Spannung, einem toll spielenden Ethan Hawke (perfekte Besetzung) und einer beängstigenden Grundatmosphäre.
Altmodischer Grusel statt Torture Porn oder Matze Metzel. :Y:

Die obige Liste kann ich so ebenfalls nicht gänzlich nachvollziehen (warum ist "Psycho" nicht drauf?), aber da kommt es ja auch immer auf die Seh- und Gruselgewohnheiten sowie weitere Faktoren der Studienteilnehmer an.
Das Science of Scare Project wurde, wie eben gesehen, von einem britischem Breitbandanbieter ins Leben gerufen.

Zum Thema: Während des Schauens von "Paranormal Activity" bekam sogar ich Angst vor Dingen, an die ich nicht glaube. Der war einfach ... gut gemacht.