Warum haben wir Bewusstsein?

Laura_Maelle schrieb:So ähnlich ist es, wenn man Gott ausblendet, finde ich. Man sieht das große Ganze nicht.

Ganz im Gegenteil.
Dadurch, dass sich die Wissenschaft nicht mit Erklärbären zufriedengibt haben wir das heutige Wissen erworben und viel über die Welt um uns rum erfahren.

Wäre sie mit einem"Uuuh, magic man did it" zufrieden gewesen, wir ständen nicht da, wo wir heute sind.
Viele religiöse/esoterische etc. Behauptungen wurden kassiert und durch bessere wissenschaftliche ersetzt. Von umgekehrten Fällen ist mir nichts bekannt.
Dir?

Laura_Maelle schrieb:So ähnlich ist es, wenn man Gott ausblendet, finde ich. Man sieht das große Ganze nicht.

Gott hilft an der Stelle doch nicht weiter, außer man möchte in der Möglichkeit des Bewusstseins die Realität zu beeinflussen „unerklärliches, göttliches Wirken“ sehen. Das erklärt dann natürlich auch nichts mehr, vor allem warum Gott ausgerechnet an dieser Stelle eine für uns unerklärlichen Wirkmechanismus eingebracht haben sollte. Macht er/sie/es ansonsten ja eher nicht, das meiste was so geschieht ist alles andere als unerklärlich.

paxito schrieb:das meiste was so geschieht ist alles andere als unerklärlich.

Das sogenannte Erklärliche ist eben nur in einem materialistischen Sinne erklärt, aber es gibt noch eine geistige Dimension, die ausgeblendet wird.

paxito schrieb:Da gibt es das Henne/Ei Problem (was war zuerst da, dass Bewusstsein oder die soziale Basis die es notwendig macht?)

Ich denke das ist eindeutiger als das Huhn/Ei-Problem.

Das Ei gab es vor Hühner, da bereits Dinosaurier und andere Eier legten.

Beim Bewusstsein sehe ich es so, dass erst eine ausreichend entwickelten Körperkonstruktion, egal bei welcher Gattung vorhanden sein muss, um ein Bewusstsein zu bilden, also Organe, Sinnesorgane, ein ausreichendes Gehirn.

Deshalb hat vermutlich nicht jede Vogelart ein Bewusstsein, der Rabe oder Papageien sind sehr intelligent und besitzen ein Bewusstsein.

Ich glaube weiterhin, das die Art des Gehirns und dessen Leistung das wichtigste für die Bildung eines Bewusstseins ist.

Das erste Ei war vor dem Huhn, das erste Hühnerei war nach dem Huhn.

@Laura_Maelle
Hier geht es nicht nur um das Materielle. Das Problem ist auch ein logisches, das einfach beantwortet werden muss.
Wir kennen doch die Prozesse die sich im Körper abspielen und bei dem was wir wissen zeigt sich nirgends ein Einfluss des Bewusstseins. Wir können das Problem ins Unbekannte wegschieben (wir wissen es nur noch nicht, unsere Beobachtung ist zu ungenau o.ä.), es einfach ignorieren (its magic!) oder uns dem Problem stellen. Ich bevorzuge letzteres.

gagitsch schrieb:Ich glaube weiterhin, das die Art des Gehirns und dessen Leistung das wichtigste für die Bildung eines Bewusstseins ist.

Das wird zumindest zweifelhaft bei dem von dir gewählten Beispiel. Das Gehirn von Vögeln ist vollkommen anders strukturiert, als das von Säugetieren. Trotzdem kommt bei dir am Ende bei beiden Bewusstsein raus, zumindest bei manchen.

kaktuss schrieb:Das erste Ei war vor dem Huhn, das erste Hühnerei war nach dem Huhn.

Gefällt mir! :)

paxito schrieb:Wir kennen doch die Prozesse die sich im Körper abspielen und bei dem was wir wissen zeigt sich nirgends ein Einfluss des Bewusstseins

Da stellt sich die Frage, was Bewusstsein umfasst. Für mich gehören letztlich auch unbewusste Steuerungsprozesse dazu, was ja auch die Basis der Psychologie darstellt.

Laura_Maelle schrieb:Da stellt sich die Frage, was Bewusstsein umfasst.

In der Tat, DAS ist eine wirklich spannende Frage.

Laura_Maelle schrieb:letztlich auch unbewusste Steuerungsprozesse dazu

Beispiel zum besseren Verständnis, was du da meinst?

paxito schrieb:Beispiel zum besseren Verständnis, was du da meinst?

Ein Beispiel wäre die Psychosomatik, das meiste läuft da unbewusst ab und muss therapeutisch ins Bewusste gezerrt werden, damit die Symptomatik angegangen werden kann.

emanon schrieb:Dadurch, dass sich die Wissenschaft nicht mit Erklärbären zufriedengibt haben wir das heutige Wissen erworben und viel über die Welt um uns rum erfahren.

Wäre sie mit einem"Uuuh, magic man did it" zufrieden gewesen, wir ständen nicht da, wo wir heute sind.
Viele religiöse/esoterische etc. Behauptungen wurden kassiert und durch bessere wissenschaftliche ersetzt.

Ja, nur wurde das Kind mit dem Bad ausgeschüttet, indem eben die geistige Dimension ausgeblendet wird (metaphorisch das Kind) und nur das Materielle (Wasser im Bad) geklärt wurde.

Laura_Maelle schrieb:Ja, nur wurde das Kind mit dem Bad ausgeschüttet, indem eben die geistige Dimension ausgeblendet wird (metaphorisch das Kind) und nur das Materielle (Wasser im Bad) geklärt wurde.

Gerade die Wissenschaft ist ein erheblich fordernderes Gebiet als das Pippi-Lamgstrumpf-Land in dem jeder sich belegfrei zusammenbauen kann, was ihm in den Kram passt.
Aber da werden wir eh nicht zusammenkommen.

@emanon
Die Wissenschaft lernt stark verzögert durch ihre gravierenden Fehler, siehe den Semmelweis-Reflex:

"Semmelweis führte das gehäufte Auftreten des Kindbettfiebers, einer der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeit von Müttern nach der Entbindung, auf mangelnde Hygiene bei Ärzten und Krankenhauspersonal zurück und bemühte sich, Hygienevorschriften einzuführen. Seine Studie von 1847/48 gilt heute als erster praktischer Fall von evidenzbasierter Medizin in Österreich. Zu seinen Lebzeiten wurden seine Erkenntnisse jedoch nicht anerkannt und von vielen Kollegen, besonders aber von Vorgesetzten als „spekulativer Unfug“ abgelehnt. Erst nach den Arbeiten Joseph Listers (1827–1912) im Bereich der Antiseptischen Medizin wurden die Zusammenhänge zwischen fehlenden Desinfektionsmaßnahmen, Bakterieninfektionen und Kindbettfieber klar."

Quelle:

Wikipedia: Semmelweis-Reflex

Laura_Maelle schrieb:Die Wissenschaft lernt stark verzögert durch ihre gravierenden Fehler, siehe den Semmelweis-Reflex:

Sie lernt. Das ist das Entscheidende.
Und sie überprüft ihre Erfahrungen und Rückschlüsse, immer wieder. Sorgt dafür, da sie nachvollziehbar sind, macht Wissen öffentlich und entwickelt sich immer weiter.
Das ist nicht einmal ansatzweise damit zu vergleichen eine Fantasie zu pflegen und in ihr gefangen zu sein.

@emanon
Zuerst nennen es wenig einsichtige Wissenschaftler Phantasie oder

Laura_Maelle schrieb:„spekulativer Unfug“

bis sie irgendwann ganz langsam dazugelernt haben durch das Vorbild der Natur, die es schon längst vorlebt. Warum sollte das Leben auf etwas warten, was es tagtäglich selbst erlebt?

Laura_Maelle schrieb:Zuerst nennen es wenig einsichtige Wissenschaftler Phantasie oder

Außerhalb deines persönlichen Einbildungshorizontes haben deine Vorstellungen keinerlei Belang. Das ist der Unterschied zu den Errungenschaften der Wissenschaft. Ein PC funktioniert überall und ganz egal, ob man daran glaubt oder nicht. Dein Geistseelengedöhns wabert dagegen absolut beleglos durch deine persönlichen subkalottären Strukturen.
Belege, dass es mehr als deine Phantasie ist?
Fehlanzeige.

@emanon
Fachexperten neigen vielfach dazu, gleich das ganze Leben durch ihre Expertenbrille zu deuten. Das führt dann im ungünstigen Fall zu einem verengten Schubladendenken, weshalb manche von Fachidioten reden. So weit würde ich nicht gehen, aber ich bin froh, dass ich mir eine Menge Fachwissen aus vielen Fachbereichen anlas, denn Allgemeinwissen verhindert den Semmelweis-Reflex und führt allgemein zu einer Bewusstseinserweiterung. :)

@Laura_Maelle
Wie du das für dich verpackst ist für den Rest der Welt weitestgehend irrelevant.
Niemand hier missgönnt dir deinen Geistseelenglauben. Ob eine, zwei oder mehr Geistseelen noch einen Freund Harvey hinterm Vorhang und was auch immer, es sei dir gegönnt.
Bleibt halt alles auf deinen Einbildungshorizont beschränkt.
Daher, feel free. :)

Ich habe mich in diesem Thread zum Thema "Warum Bewusstsein" ziemlich stark zurückgehalten zum philosophischen Begriff "Geistseele", weil ich mich bereits im Seele-Thread ausführlicher zur Geistseele äußerte:
Seele, Bewusstsein, Leben nach dem Tod

Gestern habe ich wieder einmal anschaulich miterlebt, wie Instinkte beim Menschen körperlich reinhauen können, wenn jemand sich in Gefahr sieht. Meine Schwester erzählte mir ganz aufgeregt ihr Erlebnis, wobei ihr Atem sich vor Aufregung immer wieder überschlug, so sehr steckte ihr der Schreck über das gerade Erlebte in den Knochen: Auf dem abendlichen Heimweg fiel ihr die Einkaufstasche runter, direkt am Waldrand, wo sie das Rausgefallene zusammensuchte. Da hörte sie auf einmal ein bebendes Schnaufen aus dem dunklen Gebüsch und erschrak zutiefst. Blitzschnell hob sie den Rest ihres Einkaufs in ihre Tasche, um sich in Sicherheit zu bringen. Da erkannte sie auf einmal ein Tier im Gebüsch: Es war ein Esel! :D

Das war der Säbelzahntiger von gestern! :D

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