Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....
09.11.2009 um 14:46Anzeige
Die vernachlässigten OpferFür die Überlebenden muss das der blanke Hohn sein ....... :(
In Israel bekommen Holocaust-Überlebende nur wenig Hilfe. Manche Opfer der Schoahsehen den einzigen Ausweg im Auszug aus dem gelobten Land.
Einmal im Jahr steht in Israel das Leben für zwei Minuten still. Am Holocaust-Tag heulen Sirenen, Autofahrer halten an, im Fernsehen läuft ,,Schindlers Liste‘‘. Am Holocaust-Tag zu Beginn dieser Woche allerdings wurde nicht Steven Spielbergs Melodram gezeigt, sondern ein Film über die traurige Wahrheit im israelischen Alltag der Holocaust-Überlebenden.
Die für Israel peinliche Recherche der beiden Filmemacher Orli Vilnai Federbusch und Guy Meroz veranlasste Sozialminister Isaak Herzog zu dem Satz: ,,Ich schäme mich, wie wir mit den Holocaust-Überlebenden umgehen.‘‘
In Israel leben noch etwa 250000 Menschen, die der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten entkommen sind. Doch ausgerechnet der Staat, der wegen des Holocaust überhaupt erst gegründet worden ist, von Juden für Juden, vernachlässigt die Überlebenden. Einer Studie des israelischen Holocaust-Dachverbands zufolge, die am Tag der Ausstrahlung des Films in dieser Woche veröffentlicht wurde, erhalten von den in Israel wohnenden Schoah-Überlebenden nur 30000 eine monatliche Rente - von gerade einmal etwa 250 Euro.
Insgesamt 80000 Holocaust-Opfer leben laut Film und Studie unterhalb der Armutsgrenze. In der Dokumentation kommen hochbetagte Holocaust-Überlebende zu Wort, die im Winter in ihren Wohnungen frieren, die kein Geld für Lebensmittel haben und hungern, die mitunter ein Jahr auf ein Brillengestell oder ein Hörgerät von der Krankenkasse warten. Sie weinen vor der Kamera und sagen, nie hätten sie geglaubt, dass sie ausgerechnet von Israel ignoriert würden.
Nathan Durst von der israelischen Vereinigung ,,Amcha‘‘, die den Überlebenden psychosoziale Unterstützung anbietet, ist erbost: ,,Es ist absolut inakzeptabel, dass sich Holocaust-Überlebende in Israel täglich zwischen Essen und Medikamenten entscheiden müssen.‘‘ Es sei ,,sehr leicht, diese Opfer zu vergessen, denn sie machen keinen Lärm‘‘.
Diese Aufgabe hat aber nun der Film übernommen: In ihm wird Israel als ,,der schlechteste Ort für Holocaust-Überlebende‘‘ bezeichnet. Mehrere Behörden und Institutionen seien zwar für deren Anliegen zuständig. Wenn es aber um die Bezahlung von Unterstützung gehe, schiebe eine Behörde der anderen die Verantwortung zu.
Die ohnehin meist an schweren Traumata leidenden Schoah-Opfer seien jetzt zugleich Opfer der Entschädigungs-Bürokratie. Die in New York ansässige ,,Jewish Claims Conference‘‘ etwa, deren Aufgabe die Rückerstattung von enteigneten Vermögenswerten an Holocaust-Opfer ist, hält nach Angaben der Filmemacher zwischen 300 und 900 Millionen US-Dollar zurück - aus bürokratischen Gründen.
Nicht nur die Claims Conference und Israels Regierung werden in dem Film angeklagt, sondern auch israelische Banken, die angeblich bis heute Vermögen von Überlebenden zurückhalten.
Manche in Israel lebende Schoah-Opfer sehen den einzigen Ausweg im Auszug aus dem gelobten Land. Manche hat es daher im hohen Alter ausgerechnet nach Deutschland verschlagen. Wie Lilo Clemens. Sie lebt heute wider ihren eigentlichen Willen in Berlin, weil die Bundesregierung Holocaust-Überlebenden eine monatliche Rente garantiert und die Bezahlung ihrer Medikamente übernimmt. Clemens erhält nun jeden Monat etwa 1200 Euro. Sie sagt: ,,Es ist eine Schande für Israel, dass ich in Deutschland leben muss.‘‘
DahamImIslam schrieb:ErikderRote@@DahamImIslam
Hitlers Pläne in mein Kampf sahen die Judenvernichtung in Konzentrationslagern nicht vor. Ich bezweifle, dass die Geheimdienste der USA, GB und ihrer Finanziers vor 1933 bzw. vor 1938 genau wissen konnten, welches Gesicht Nazideutschland bzw. Arbeitslager haben werden.
Wäre das der Fall, dann hätten wir es mit einer großen Verschwörung zu tun und die Nazis wären quasi nur Handlager der Dunkelmächte - was aber zu bezweifeln äh beweisen wäre ...
Anders sieht es mit der Realpolitik aus. Die Entwicklung von Arbeitslagern zu Vernichtungslager wurde teilweise für die eigenen Kriegsziele billigend in Kauf genommen bzw. nicht mit allen Mitteln bekämpft.
ErikderRote@ ich glaube du unterschätzt die Nazis (Heute wird ja der intellektuelle und politische Überbau der deutschen Nazis sowie internationaler "white- power" Bewegungen auch unterschätzt) - habe ich auch lange getan.
Novick thematisiert somit durchaus kritisch die Instrumentalisierung des Holocaust, unterscheidet sich dabei aber grundlegend von Norman G. Finkelstein, der das Bestehen einer ausbeuterischen "Holocaust-Industrie" behauptet. Nicht eine emotionalisierte und pauschalisierende Polemik legt er mit dem Buch "Nach dem Holocaust" vor, handelt es sich doch um eine differenzierte und sachliche Darstellung auf breiter Quellenkenntnis.http://www.doew.at/thema/finkel/novick.html (Archiv-Version vom 04.10.2009)
Zwar schreckt der Autor vor pronocierten Bewertungen nicht zurück und räumt selbst ein, es würde wohl kaum ein Leser all seine Auffassungen teilen. Gleichwohl trägt er auch kritikwürdige Passagen und umstrittene Positionen inhaltlich klar und gut begründet vor, sodass sich die Auseinandersetzung damit auf jeden Fall lohnt.
Darüber hinaus rückt Novick an verschiedenen Stellen seines Buchs Sachverhalte gerade: So akzeptiert er durchaus die These von der Instrumentalisierung des Holocaust durch jüdische Organisationen, sieht darin aber einen ganz normalen Vorgang, der auch in anderen Fällen der Erinnerung an historische Ereignisse bei anderen Akteuren beobachtbar ist. Vorwerfbar seien nur nicht belegbare Behauptungen und illegitime Zwecke.
kiki1962 schrieb:wir haben ja hier schon zu lesen bekommen, dass die eigentlichen urheber ganz woanders sitzen - und der arme hitler ja gar nicht anders konnte - usw.
Befen schrieb:@ErikderRoteDie Frage erscheint mir scheinheilig und das ist mir zuwider.
...bitte was meinst du denn mit "seine Kinder" ?
Befen schrieb:@ErikderRoteIch bin dafür, die Verantwortung "finanzpolitikweltweit" zu verteilen.
Scheinheilig? ...mhm...da der Holocaustverantwortliche ja keine Kinder hatte muß man ja davon ausgehen das du die Deutschen meinst....wenn das so ist, dann ist das entweder unglaublig dreist von dir oder unglaublich dämlich.