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ÖFFENTLICHER DIENST Streik

260 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Streik, öffentlicher Dienst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Bacchus Diskussionsleiter
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ÖFFENTLICHER DIENST Streik

06.02.2006 um 22:10
So ist es..es ist der Wahnsinn!

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06.02.2006 um 22:15
"die können auch nicht alles machen"

rofl man machen sie doch schon

Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.


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06.02.2006 um 22:19
So einen peinlichen Streik um effektiv 20 min. Mehrarbeiten ohne Lohnausgleich halte ich nicht nur für unangemessen,
sondern für sehr bedenklich und einen Schlag in die Fresse eines jeden,
...usw.


Dieser Streik kommt, wie jeder andere auch, jedem Arbeitnehmer zugute.


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Bacchus Diskussionsleiter
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07.02.2006 um 09:00
Angst vor Arbeitsplatzverlusten

Der ver.di-Chef Frank Bsirske verteidigt den Streik als Kampf gegen drohende Arbeitsplatzverluste. Die Arbeitgeber wollten zunehmend bei Neueinstellungen die Arbeitszeit verlängern, sagte Bsirske dem Radiosender NDR Info. Das führe allein in Niedersachsen zum Verlust Tausender Arbeitsplätze. Der Chef der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, warnte dagegen vor möglichen negativen Folgen des Streiks für die Binnenkonjunktur. Die Arbeitgeber könnten mit einem verstärkten Outsourcing reagieren, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Deutschlandfunk.

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07.02.2006 um 10:58
Was glaubt ihr was wohl passiert, angenommen die Forderungen der Gewerkschaft werden erfüllt?

Dann purzeln stattdessen an anderer Stelle die Arbeitsplätze oder ganze Abteilungen werden gleich dichtgemacht oder zusammengelegt
Letzteres geht sogar einfacher und "sozialverträglicher" zu rechtfertigen und das ganz ohne grossen Aufriss.

Oder wir alle büßen dafür in Form von Preiserhöhungen, nur das andere ihren Lohn und Arbeitsplatz krampfhaft halten wirds bei uns dann dafür knapper im Säcklein.
Die Müllgebühren sind ja scheinbar auch noch nicht hoch genug. *kopfschüttel*

Ist doch gängige Praxis. Und? Wer hatte dann was genau davon?
The show must go on, we strike to entertain you... ;)

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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07.02.2006 um 11:05
Und nochwas. Ich bin bestimmt nicht grundsätzlich gegen Streiks.
Aber gegen unsinnige Streiks. Dieses Streikthema hier ist mir einfach zu ungerechtfertigt und lasch. Man kanns auch übertreiben, gerade im öffentl. Dienst.
Für 20 min mehr am Tag lässt man die restliche Infrastruktur krachen und somit alle anderen leiden? Sehr sozial und selbstlos. :(

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
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Bacchus Diskussionsleiter
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08.02.2006 um 07:41
Bei dem Streik geht es ja auch um Stellenabbau!! Duch die Arbeitszeitverlängerung werden ca 6000 stellen eingespart!!

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08.02.2006 um 07:50
>>> Ich bin bestimmt nicht grundsätzlich gegen Streiks.
Aber gegen unsinnige Streiks.<<<

Arbeitgeber halten jeden Streik für unsinnig. Weil ihnen die Forderungen den Gewinn schmälern. Am liebsten wäre ihnen eine Feudalgesellschaft.

Viel fehlt nicht mehr dazu - und du bist ein gutes Beispiel, wie sehr sie das Volk für ihre dreisten Vorstellungen hirngewaschen haben.



"Spam am laufenden Band"

"Hebe nicht mehr den Arm gegen sie! Unzählbar sind sie, und es ist nicht dein Los, Fliegenwedel zu sein."



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08.02.2006 um 09:48
Nun, wie schon öfter angesprochen geht es nicht eigentlich um die 18 Min. am Tag. Fakt ist, das die entstehende Mehrarbeitszeit bei den öffentlichen Arbeitgebern 1:1 in Stellenabbau umgesetzt wird !

Keine Verlängerung von Zeitverträgen, keine Wiederbesetzung frei werdender Stellen, usw.
Also müssen die verbleibenden Mitarbeiter die Arbeit ihrer nicht mehr vorhandenen Kollegen mitübernehmen. Durch die höhere Arbeitsbelastung hat man dann auch gleich die Chance bis 67 besser durchzuhalten. :(

Anekdote am Rande: 1991 wurde im öffentlichen Dienst die 38,5 Std. Woche UNTER VERZICHT auf 2,6 % Gehalt eingeführt !!

Und, heute sind es 1,5 Std. in der Woche. Was kommt nächstes Jahr und Übernächstes ?

Auch der ÖD mußte in den letzten Jahren schon erhebliche Einbußen bei Weihnachts und Urlaubsgeld hinnehmen. Wo soll denn mal das Ende der Fahnenstange sein ? 48 Std. auf Sozialhilfeniveau ?

Die Arbeitnehmer in Deutschland werden doch nach Strich und Faden verarscht !
Die Konzerne fahren Milliardengewinne ein, bauen Stellen ab und lassen ihre Belegschaften länger malochen.

Der Staat ist nicht in der Lage seinen Steueranteil an diesen Gewinnen einzutreiben, weil er den Betrieben ellenlange Steuervergünstigungen einräumt.
Kein Wunder, das die öffentlichen Kassen leer sind !

Und wer soll jetzt wieder den Kopf dafür hinhalten ? Genau, wir Arbeitnehmer !
Nein, es muß einfach mal Schluß sein mit diesem Theater !
Wer soll denn mal auf die Staße gehen und sich für UNSERE Rechte einsetzen ?
Die Arbeiter und Angestellten in der freien Wirtchaft haben, zu Recht, mitlerweile viel zu viel Angst um ihre Jobs.
Und um das zu übertünchen verweisen sie darauf, das die meisten von Ihnen schon 40 Std. arbeiten und das das gar nicht so schlimm ist und der ÖD sich nicht so anstellen soll.

Aber Leute, wenn der ÖD jetzt einknickt und nachgibt, was glaubt ihr wie lange ihr in 5 Jahren arbeiten müßt ? Ihr glaubt doch nicht im Ernst das es weniger ist, das ihr dafür mehr Geld bekommt,oder das deswegen auch nur ein einziger Arbeitsplatz geschaffen wird.
Das Gegenteil ist der Fall !!!!!

Wer wenn nicht der ÖD soll denn da mal gegensteuern ? Natürlich sind die bestehenden Arbeitsplätze relativ sicher ! Eben deshalb gibt es hier die Möglichkeit auf die Straße zu gehen, was bei Erfolg allen Arbeitnehmern zu Gute kommen wird.

Ich hoffe Verdi wird die Sache durchziehen und den Weintrinkern und Wasserpredigern in den oberen Verwaltungsetagen mal klarmachen, das Schluß ist.


Ja, ich bin auch seit einigen Jahren im ÖD, hätte aber wenn nicht dieselbe Meinung ! ( Erfahrungswert ;))




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ÖFFENTLICHER DIENST Streik

08.02.2006 um 10:40
Hier noch eine Stellungnahme unseres dienstältesten Bürgermeisters.




"Kein guter Stil"
Schmalstieg verurteilt Kündigung des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst
Moderation: Christine Heuer

Der Oberbürgermeister von Hannover, Herbert Schmalstieg, hat Länder, kommunale Arbeitgeberverbände und ver.di dazu aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nur so könne dieser unnötige Tarifstreit beendet werden. Der Tarifvertrag sei erst vor vier Monaten unterzeichnet worden. Ihn jetzt zu kündigen sei "keine vertrauensbildende Maßnahme", so Schmalstieg.

Christine Heuer: In Baden-Württemberg streiken sie seit gestern und die kommunalen Angestellten in anderen Bundesländern könnten bald folgen. Zu den Ländern, in denen die Urabstimmung gerade läuft, gehört Niedersachsen. Dort, hat ver.di gestern angekündigt, könnte der Streik vielleicht sogar noch in dieser Woche beginnen. Einen Vorgeschmack hat das Land am 1. Februar bei landesweiten Arbeitsniederlegungen bereits erlebt. Betroffen davon natürlich auch die Landeshauptstadt Hannover und damit ihr Oberbürgermeister, den ich jetzt am Telefon begrüße. Guten Morgen Herbert Schmalstieg!

Herbert Schmalstieg: Guten Morgen Frau Heuer!

Heuer: Sie haben, Herr Schmalstieg, Fehler auch auf der Arbeitgeberseite moniert. Hat ver.di Recht zu streiken?

Schmalstieg: Natürlich hat jede Gewerkschaft das Recht zu streiken, aber warum streiken sie zurzeit? Was ich moniert habe und was ich auch nach wie vor moniere ist, dass erstens die Tarifgemeinschaft der deutschen Länder sich herausgelöst hat aus der Tarifsolidarität mit den Kommunen und dem Bund. Deswegen fordere ich auf, dass die Länder wieder mit ver.di verhandeln. Und zweitens, was die kommunalen Bereiche angeht in Niedersachsen und auch in Baden-Württemberg, haben beide Bundesländer ohne Not von den kommunalen Arbeitgebervereinigungen einen Tarifvertrag gekündigt, der erst vor wenigen Monaten abgeschlossen worden ist, der zu Stande gekommen ist, weil damals die kommunalen Arbeitgeber wollten, dass die Arbeitszeit verlängert wird, und ver.di wäre nicht bereit gewesen, einen solchen Tarifvertrag abzuschließen. Der neue Tarifvertrag hat viele Neuerungen für den öffentlichen Dienst, hat das Tarifrecht völlig verändert und geändert. Es gibt Möglichkeiten, vieles auszuprobieren. Wir haben das in Hannover gemacht. Und nach vier Monaten kündigt man! Das ist keine vertrauensbildende Maßnahme und deswegen habe ich mich in Niedersachsen mit einigen anderen Kollegen massiv gegen die Kündigung dieses Tarifvertrages ausgesprochen.

Heuer: Aber die Öffnungsklausel, Herr Schmalstieg, die Öffnungsklausel nämlich für längere Arbeitszeiten, um die es ja jetzt geht, die war doch in diesem Tarifvertrag festgeschrieben worden. Insofern halten die Kommunen sich doch nur an die beschlossene Vereinbarung?

Schmalstieg: Ja, das ist richtig. Nur wenn ich einen Tarifvertrag mache und weiß auf beiden Seiten, dass er nicht zu Stande kommt, mit vielen Neuerungen, die auch Leichtlohngruppen und Ähnliches vereinbart hätten, dann probiere ich erst mal die Neuerungen aus und setze nicht den Frieden aufs Spiel, indem ich nach vier Monaten kündige, weil beide Seiten wussten, dass das ein ganz sensibles Thema ist. Man hätte hier weiter erst mal verhandeln müssen und nicht verhandeln unter dem Druck einer Kündigung. Es gibt einige Städte - zu denen gehört auch Hannover -, die gesagt haben, wir werden die Möglichkeiten, jetzt längere Arbeitszeiten zu vereinbaren ab 1. Februar, nicht anwenden. Übrigens wäre damit auch nicht das zu erreichen, was die kommunalen Arbeitgeber zum Teil meinen, nämlich dass dadurch es eine Haushaltsentlastung gibt. Wir haben das anders gemacht. Wir haben im letzten Jahr einen eigenen Tarifvertrag mit ver.di abgeschlossen, als Stadt über den kommunalen Arbeitgeberverband, wo wir erstens Beschäftigungssicherung bis 2011 garantiert haben und zweitens die Arbeitnehmer verzichten auf zwei Prozent ihres Bruttolohns. Das ist etwas, was Solidarität ist und was Haushaltsentlastung bringt. Über den Zeitablauf dieses Tarifvertrages sind das bei uns über 35 Millionen Euro.

Heuer: Und das reicht aus? Mehr Geld müssen Sie gar nicht einsparen?

Schmalstieg: Natürlich müssen wir mehr Geld einsparen. Nur es ist doch eine Rechnung, die nicht aufgeht, wenn man sagt, 18 Minuten soll man am Tag länger arbeiten und dann könne man dort sehr viel Geld sparen, wenn man Arbeitsplätze reduziert, Arbeitsplätze abschafft. Das ist ja der Hauptpunkt, gegen den die Gewerkschaften sich wenden. Wenn bei uns theoretisch 130 bis 200 Arbeitsplätze nicht mehr vorhanden wären, wäre das auch nur der Fall, denn es gibt einige Bereiche, wo kleine Arbeitseinheiten sind. Wenn da fünf Kollegen oder Kolleginnen 18 Minuten länger arbeiten, kann man keinen Arbeitsplatz einsparen. Deswegen glaube ich muss man hier erreichen und erwarten, dass beide Seiten, ver.di wie auch die kommunalen Arbeitgeber und auch die Tarifgemeinschaft der Länder, endlich an den Tisch kommen, um hier einen Streit, der unnötig ist zu diesem Zeitpunkt, auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger, der Einwohnerinnen und Einwohner unserer Städte auszutragen.

Heuer: Wenn beide Parteien zurückgehen an den Verhandlungstisch, Herr Schmalstieg, wo könnte denn da der Kompromiss liegen?

Schmalstieg: Ich kann mich jetzt hier nicht einmischen in die Verhandlungen der Tarifvertragsparteien, aber ich weiß, dass es eine Reihe von Kompromissen gegeben hätte, die wohl auch die Gewerkschaftsseite bereit gewesen wäre einzugehen. Nun hat das eskaliert, weil man offensichtlich - ich will ja nicht bösartig sein, weil das meinem Naturell gar nicht entspricht - versucht, auch zum Teil aus wahltaktischen Gründen zu diesem Zeitpunkt dieses zu organisieren. Wenn das so wäre, wäre es schlimm, denn das gehört nicht dahin.

Heuer: Will heißen der baden-württembergische kommunale Arbeitgeber an sich hat diesen Streik bewusst provoziert?

Schmalstieg: Ich will nicht sagen bewusst provoziert. Das war ja, wie Sie zu Recht sagen, eine Möglichkeit, den Tarifvertrag zu kündigen. Nur aus meiner Sicht - das gilt für Niedersachsen gleichermaßen wie für Baden-Württemberg - war zu diesem Zeitpunkt die Kündigung des Tarifvertrages nicht angemessen. Wenn man vor vier Monaten einen Tarifvertrag abschließt mit Änderungen, über die man über Jahre verhandelt und gestritten hat, der ein völlig neues Tarifgefüge und ein neues Tarifrecht und ein neues Arbeitsrecht auch gebracht hat für den öffentlichen Dienst im kommunalen Bereich, wenn man dann nach vier Monaten die Vertrauensbasis zumindest beeinträchtigt, dann ist das finde ich kein guter Stil. Deswegen habe ich bei uns in Niedersachsen - ich will mich nicht zu Baden-Württemberg äußern - bereits im vergangenen Jahr rechtzeitig, als die ersten Diskussionen begannen, davor gewarnt, diese Option der Kündigung zu ziehen.

Heuer: Andererseits, Herr Schmalstieg, hat ver.di ja auch etwas von dem Streik. Ver.di mobilisiert damit nämlich die eigenen Mitglieder und das ist auch dringend nötig, denn das sind ja immer weniger.

Schmalstieg: Ich bin jetzt hier nicht der Schiedsrichter, um zu erklären, ob ver.di davon profitiert. Sicherlich! Ich glaube, dass es richtig und gut ist - ich will mich da nicht einmischen -, wenn es neben starken Arbeitgeberverbänden auch starke Gewerkschaften gibt, weil die einen wesentlichen Beitrag dazu mit geleistet haben, um den Aufbau unserer Demokratie in Deutschland voranzubringen.

Heuer: Sie selbst haben längere Arbeitszeiten für Hannover ausgeschlossen. Wir haben das gerade noch einmal gehört. Das heißt aber sicher nicht, dass Sie in Hannover vom Streik verschont werden?

Schmalstieg: Nein, das heißt es nicht. Ich will aber noch eines sagen: Es ist ja so, dass der alte Tarifvertrag mit den 38,5 Stunden für alle weiter gilt, für alle Beschäftigten weiter gilt, bis ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen worden ist. Sie können nur bei Neueinstellungen oder bei Förderung Neueinstellungen zu einer anderen Arbeitszeit, meinetwegen über 40 Stunden sogar, vereinbaren. Wenn wir dieses realisieren würden, gibt es ja praktisch ein Drei-Klassen-Recht, sage ich mal. Die Beamten müssen schon 40 Stunden arbeiten. Das ist geregelt. Alle Tarifbeschäftigten, die bei der Stadtverwaltung beschäftigt sind, werden weiterhin 38,5 Stunden arbeiten. Nur mit diejenigen - in Hannover waren das 25 oder 29 im vergangenen Jahr -, die neu eingestellt worden sind, könnte ich vereinbaren, dass sie 40 Stunden arbeiten. Und da will mir jemand erzählen, dass das ein großer Fortschritt und ein Durchbruch ist? - Wenn man das sieht, diese Situation, und vergleicht sie mit der Auseinandersetzung, wie sie jetzt ist, dann sage ich noch einmal ist die Kündigung zu diesem Zeitpunkt nicht angemessen.

Heuer: Herr Schmalstieg, aber wenn trotz dieser Vorgaben auch in Hannover gestreikt werden wird, dann bleibt es dabei: Sie haben ein gewisses Verständnis für ver.di?

Schmalstieg: Ich habe unseren Mitarbeitern gesagt, in Hannover braucht man normalerweise nicht zu streiken, weil wir erstens einen eigenen Tarifvertrag haben, zweitens ich erklärt habe, dass ich die Möglichkeit einer verlängerten Arbeitszeit nicht praktizieren werde. Wenn ver.di jetzt im Rahmen einer Urabstimmung streikt, hätte ich persönlich bei der Stadtverwaltung Hannover dafür kein Verständnis. Das habe ich den Kolleginnen und Kollegen auch gesagt. Aber auf der anderen Seite sehe ich natürlich die Gesamtsituation und wir werden uns darauf einstellen.


Quelle: dradio.de

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08.02.2006 um 11:01
1991 ist 15 Jahre her, in der Privatwirtschaft passiert sowas jährlich!

Dieser Streik ist beim öffentlichen Dienst und deren Arbeitgeber ist nicht etwa ein Privatunternehmen, sondern quasi der Steuerzahler.

Glaubt ihr ernsthaft durch den Streik wird ein einziger Arbeitsplatz geschafft oder erhalten? Die Kommunen sind blank, die Kosten steigen und die holen doch sowieso ihr Geld, so oder so, wenns sein muss dann eben durch Gebührenerhöhung und Abbau an anderer Stelle. Zeigt doch die Vergangenheit.

In der Privatwirtschaft halte ich die Streiks viel eher für nachvollziehbar und gerechtfertigt, siehe AEG, Krohe usw., aber nicht im öffentlichen Dienst mit bestehenden Tarifsystem und relativ dazu wesentlich weniger unsicheren Jobs.

Aber das kann natürlich nur jemand verstehen, der nicht (mehr) im öffentlichen Dienst arbeitet und die Privatwirtschaft kennt.

Ich kenne beides nicht nur vom Hörensagen und weiss was dort auch teils im Bürosystem abgeht, die Arbeit die dort 4 Dämchen machen, macht in der Privatwirtschaft 1 einzige Sekretärin und das bei schlechterer Bezahlung und weitaus mehr als 40 h/ Woche ohne Weihnachtsgeld und pipapo Bonbons.
DIE hätte einen wirklichen Grund.

Und erzählt mir nichts, das ist bis heute noch so, pflege da noch genug Kontakte. Abbau findet nunmal überall statt, aber weitaus geringer als in de Privatwirtschaft. Warum solls euch auch besser gehen als anderen?
Ihr wisst und schätzt garnicht was ihr eigentlich - trotz aller mgl. Einschränkungen immernoch habt in eurem öffentl. Dienst...


Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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08.02.2006 um 11:35
@relict

"1991 ist 15 Jahre her, in der Privatwirtschaft passiert sowas jährlich! "
Eben ! Das kann doch nicht so weitergehen. Dagegen muß man etwas tun !

"Warum solls euch auch besser gehen als anderen?"
Ja, genau das ist der Punkt. Unverständnis durch Neid. ;) Ganz ehrlich, ist bei vielen so, oder nicht ?
Aber warum muß eine Anpassung immer nur nach unten, zu Lasten der Arbeitnehmer stattfinden ?
Also, bevor ich in den ÖD gegangen bin, habe ich mich auch 20 Jahre durch die freie Marktwirtschaft gekämpft und weiß die Vorzüge im ÖD durchaus zu schätzen.
Allerdings sehe ich auch eine relativ bescheidene Bezahlung und eine nicht unerhebliche Leistungsverdichtung in vielen Bereichen in den letzten Jahren !!

Dein Beispiel mit der Sekretärin trifft in einigen Bereichen durchaus noch zu, ist aber längst nicht mehr die Regel !
Die Angestellten von Stadtwerken, Kläranlagen, Müllabfuhr, Reinigungskräfte wurden längst privatisiert, was für die Betroffenen fast ausschließlich Nachteile hat.
Der Bauhof ist so knapp mit Personal, das der Streudienst kaum noch aufrechtzuerhalten ist, die Hausmeister sitzen sowieso 50 Std. in ihren Schulen.

Die öffentlichen waren sehr oft die Vorreiter, wenn es darum ging Verbesserungen durchzusetzen, die später auch in privaten Bereichen eingeführt wurden.
Und die Zeit immer zurückzustecken ist einfach vorbei. Die Erfahrung zeigt, das es schamlos ausgenutzt und der Druck nur noch weiter erhöht wird.
Wo wollen wir denn hin ? Zurück in die Feudalwirtschaft ?

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08.02.2006 um 12:39
Ja klar ein gewisser Neid ist immer vorhanden, eigentlich auf den gesamten Staatsapparat. Wir müssen eben ALLE zusammenhalten.
Doch wem ist dieser Streik dienlich? Im Endeffekt doch nur den "Verdi-Betreuten", die dafür auch noch Beiträge bezahlen.
Die Privatwirtschaft geht da andere Wege und der Staat förderts durch seine Erlässe bzw. Nichterlässe ja im Prinzip noch, siehe Krohe, AEG.

Ich denke die Kommunen sollten endlich lernen wirtschaftlicher zu arbeiten mit dem teils stark subventioniertem Geld.
Meist wird eben am falschen Ende gespart. Schau mal in das Schwarzbuch der Steuerzahler. ;)

Das Problem mit diesem Streik ist, dass ihr vllt. ein paar Arbeitsplätze vorerst gerettet habt, aber die Kommunen nichts und wiedernichts draus lernen werden und weiter das Geld an sinnloser Stelle verpulvern und woanders kürzen.
Fast wie im Sozialismus - ist ja nicht mein Geld.
Und was ich dieses Jahr an Mitteln nicht schaffe irgendwie noch schnell rauszupulvern, bekomme ich im nächsten Jahr entsprechend weniger.

Und wer büsst währenddessen? Die, Leute die in der Privatwirtschaft eh schon büssen und jetzt noch dazu zb. ihre Kinder sonstwo abladen müssen. Kann auch schnell mal den Arbeitsplatz kosten, wer keine Möglichkeiten hat.
Von den dadurch entstehenden Kosten und Folgekosten möchte ich garnicht erst anfangen. Kosten die auch hätten Arbeitsplätze sein können.
Denn Überstunden bekommt ihr doch noch bezahlt, oder?

Ich bin fest überzeugt, dass der Arbeitsplatzabbau im öffentl. Dienst auch so ungehindert fortschreitet. Denn ehe ein hohes Tier zur Verantwortung gezogen wird und geht, gehen die kleinen.

PS:
Hausmeister sitzen meist nicht nur in den Schulen, die wohnen in der Regel auch gleich dort. ;)


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08.02.2006 um 13:21
"Ich denke die Kommunen sollten endlich lernen wirtschaftlicher zu arbeiten mit dem teils stark subventioniertem Geld.
Meist wird eben am falschen Ende gespart."

Da hast du absolut Recht !!
Und klar, in erster Linie werden die Verdi Mitglieder profitieren. Ganz klar.
Ist aber bei der IG Metall zB. auch so. ;)

Hmm, Überstunden. Tolle Sache ! Alle Stunden die ich über meine Normarbeitszeit arbeite, werden ZUR HÄLFTE als Überstunden anerkannt. Das darf ich dann abbummeln. Toll oder ?

Und die Hausmeister. Ja, die habens echt gut ! Wohnen gleich am Arbeitsplatz !
Danke ! Unbezahlter 24 Std. Dienst ! ;)
Aber die meisten hier in der Stadt haben keine Dienstwohnung mehr. Die Verwaltung hat erkannt, das eine Privatvermietung der Bruchbuden mehr Geld einbringt, als die gebundene Dienstwohnungspauschale.

Ach ja:

"Ich bin fest überzeugt, dass der Arbeitsplatzabbau im öffentl. Dienst auch so ungehindert fortschreitet. Denn ehe ein hohes Tier zur Verantwortung gezogen wird und geht, gehen die kleinen."

Dann können wir doch auch ruhig streiken, dann brauchen wir bis zu unserer Entlassung nicht ganz so viel arbeiten. ;)

Und ich zitiere noch mal den Kollegen Schmalstieg aus Hannover:

Schmalstieg: Natürlich müssen wir mehr Geld einsparen. Nur es ist doch eine Rechnung, die nicht aufgeht, wenn man sagt, 18 Minuten soll man am Tag länger arbeiten und dann könne man dort sehr viel Geld sparen, wenn man Arbeitsplätze reduziert, Arbeitsplätze abschafft. Das ist ja der Hauptpunkt, gegen den die Gewerkschaften sich wenden. Wenn bei uns theoretisch 130 bis 200 Arbeitsplätze nicht mehr vorhanden wären, wäre das auch nur der Fall, denn es gibt einige Bereiche, wo kleine Arbeitseinheiten sind. Wenn da fünf Kollegen oder Kolleginnen 18 Minuten länger arbeiten, kann man keinen Arbeitsplatz einsparen. Deswegen glaube ich muss man hier erreichen und erwarten, dass beide Seiten, ver.di wie auch die kommunalen Arbeitgeber und auch die Tarifgemeinschaft der Länder, endlich an den Tisch kommen, um hier einen Streit, der unnötig ist zu diesem Zeitpunkt, auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger, der Einwohnerinnen und Einwohner unserer Städte auszutragen.

Der Mann ist immerhin seit 34 Jahren amtierender Oberbürgermeister von Hannover. Vielleicht sollten beide Pateien mal auf ihn hören.


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08.02.2006 um 13:26
So wird es immer weiter gehen, bis es nicht mehr gehen kann.

Immer wieder wird gestreikt - die höheren Löhne werden gezahlt - und die Mehrausgaben werden ihnen über andere Wege wieder aus der Tasche gezogen - dann wird natürlich wieder gestreikt, weils ja wieder nicht mehr geworden ist - und dann werden wieder höhere Löhne bezahlt....Vielleicht werden dafür ein paar Stellen abgebaut, die kriegen dann Arbeitslosengeld und der Staat holt es sich wieder von denen die gestreikt hatten......

Ein sinnloses und absolut schwachsinniges Karussel, bei welchem keiner einen Vorteil hat.

Interessant ist doch, wann die Mehrzahl der Menschen mal auf den gedanken kommt, dieses ganze traurige Spiel zu hinterfragen und das System als solches in Frage zu stellen.....aber stattdessen wird nur gejammert und gemeckert und jeder denkt nur bis zur eigenen Nasenspitze...

Die Dummheit und Gier ist eine arge Krankheit an denen dieser Planet längst erkrankt ist.


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08.02.2006 um 13:59
Hier in diesem Falle liegt der Schwerpunkt aber doch um die Arbeitszeitverlängerung und die dadurch wegfallende Arbeitsplätze..es sollen ca. 6000 sein.

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ÖFFENTLICHER DIENST Streik

08.02.2006 um 14:06
Die Arbeitsplätze werden so oder so wegfallen, entweder arbeiten die dann tgl. 18 Minuten länger oder es wird an private vergeben und dann sollte sich der öffentliche Dienst Gedanken darüber machen ob durch die privaten, die bei weitem günstiger sind, nicht noch mehr Arbeitsplätze wegfallen.

Niemals aufgeben !

Dänen lügen nicht !



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08.02.2006 um 14:23
So kann man aber sagen ..man hat es nichts unversucht gelassen!

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08.02.2006 um 14:25
@ Cruiser156 siehe

" AEG-Beschäftigte in Nürnberg sind im Streik "

Sie werden mit ihrem Streik leidet nicht durchkommen, nein..das ganze geht noch nach hinten los...

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08.02.2006 um 14:31
Dann können wir doch auch ruhig streiken, dann brauchen wir bis zu unserer Entlassung nicht ganz so viel arbeiten.

Ja eben, so eine Vermutung für die hohe Streikbeteiligung habe ich schon länger. ;)

Und ja ist auch bei der IG-Metall und allen anderen Gewerkschaften so, aber auch nicht immer erfolgreich und immer sinnig, siehe damaligen Streikaufruf im Osten.

Es gibt aber auch Privatwirtschaft und Kommunen, wo sowas auch ganz ohne Flächenstreik und pipapo gelöst werden konnte, besonders bei derartigen verhältnissmässigem Kleinkram. Und nicht nur in manch bösen bösen Grosskonzern...

Müssen halt alle mit ran. Im öffentl. Dienst sehe ich da aber auch nur schwarz und Gebührenerhöhungen und Entlassungen vor Augen. Egal wie der Streik ausgeht. leider.

Man kann nunmal nichts betreiben und erzwingen, wenn die Mittel für schlicht nicht da sind und da sein werden.
Und auch die Kosten sind nunmal proportional zu den Mitteln von z.b. 1991 gestiegen. Wodurch alles Kosten steigen können ist hoffentlich bekannt.



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