Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Israel - wohin führt der Weg?

44.349 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 19:44
@DCWS
Ja natürlich wegen dem Reaktor... das wird auch das Ziel der Hamas sein aber das auch noch öffentlich bekanntzugeben.... das hat schon was.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 19:46
@JoschiX

Das mit der öffentlichen Bekanntgabe ging irgendwie an mir vorbei, wer hat denn was genau bekanntgegeben?


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 19:50
@DCWS
Bisher lassen nur israelische Quellen verlautbaren das die Hamas den Reaktor als Ziel nimmt:

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4540674,00.html
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:
Hamas claims responsibility for rocket fire at Dimona, says target is city's nuclear reactor
Ich würde das gerne von einer arabischen Quelle bestätigt wissen. Kann ja sein das sie es in ihrem Al-Aqsa TV bekannt gaben oder nur irgendein Hamashonk auf Facebook. Müssen wir abwarten.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 19:52
Zitat von defdef schrieb:Jeder der auch nur ein bisschen rechtstaatliches Gespür hat weiß, dass dieses Vorgehen nicht hinnehmbar ist... und wenn man sich auf das Niveau seiner Feine herablässt ist man keinen Deut besser.
Das sagst/schreibst du jetzt und hier im friedlichen Deutschland....^^

Israelkritik muss sein, ist notwendig.

Von so weit weg zu belehren und kluge Ratschläge zu geben scheint sich aber anscheinend anzubieten.
Und ich weiß nicht, ob die ganze Welt einfach Deutschland ist. Du kannst doch nicht denken, überall auf der Welt muss man deutsch denken und deutsch handeln können müssen.

Was ist denn deine Vorstellung von Nahost?

Hier hab ich etwas aus dem Jahr 2000 gefunden, was meine Vorstellung von Nahost ziemlich genau trifft. Diese Form von "Gewalt" kennen wir hier in Deutschland/in Europa kaum bis gar nicht. Oder haben sie verlernt.

Es gibt Israelis, die gehören vor ein Gericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und die Westbank gehört von illegalen Siedlern befreit und von den Israelis geräumt. Aber dennoch nicht vergessen, dass beide Seiten, sich nichts schenken. Und dass Israel frontal bashing kaum die Eigenschaften dieser Weltregion überhaupt berücksichtigt.

Schau dir die Scheisse doch mal an, die Leute sind wütend unaufgebracht. Okay. Sie haben Hass, unendlichen Hass, okay. Aber sowas, unfassbar.
Lynchmord von Ramallah

Der Lynchmord von Ramallah bezeichnet die Ermordung der israelischen Reservisten Vadim Nurzhitz und Yossi Avrahami durch einen palästinensischen Mob, die sich am 12. Oktober 2000 in der palästinensisch kontrollierten Stadt Ramallah im Westjordanland ereignete. Die Grausamkeit des Vorfalls, der von einem italienischen Fernsehteam gefilmt wurde, sorgte international für Entsetzen.[1][2] Der Vorfall ereignete sich zu Beginn der Zweiten Intifada und führte zur Verschärfung der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis.[3][4]

Inhaltsverzeichnis

1 Hergang
2 Reaktion Israels
3 Reaktion der palästinensischen Autonomiebehörde
4 Einzelnachweise

Hergang

Am 12. Oktober 2000 wurden die beiden Reservisten, die als Fahrer tätig waren, von Polizisten der palästinensischen Autonomiebehörde festgenommen, nachdem sie auf einer Straße offenbar falsch abgebogen und versehentlich nach Ramallah gefahren waren. Sie wurden zunächst in die nahe gelegene Polizeistation gebracht und dort verhört. Währenddessen verbreitete sich in Ramallah das Gerücht, dass die festgenommenen Israelis Undercover-Agenten der israelischen Armee seien. Eine aufgebrachte Menge von mehr als 1000 Männern zog daraufhin vor die Polizeiwache. Nach Augenzeugenberichten versuchten einige Sicherheitskräfte, die Menge zurückzuhalten, doch etwa ein Dutzend mit Messern und Metallstangen bewaffnete Männer stürmten schließlich das Polizeirevier, wo sie auf die Soldaten einstachen, einschlugen, ihnen die Augen und innere Organe herausrissen. Ein Polizist beteiligte sich an dem Mord.[5] Nach kurzer Zeit trat einer der Mörder ans Fenster der Polizeistation und zeigte seine blutverschmierten Hände der draußen stehenden Menge, welche ihm zujubelte. Ein sich am Tatort befindendes italienisches Fernsehteam konnte filmen, wie der leblose Körper eines der beiden Soldaten aus dem Fenster des Polizeireviers geworfen wurde und eine Gruppe von draußen stehenden Männern sofort weiter auf den Toten einschlugen und eintraten. [6] Der Körper des anderen Soldaten wurde angezündet und durch die Straßen geschleift. Ein sich am Tatort befindender britischer Fotograf versuchte nach eigenen Angaben, die Geschehnisse zu fotografieren, doch einige der Männer bedrohten ihn und zerschlugen seine Kamera. In seinem Bericht schrieb er wenige Tage später: [7]

„Dies war das Schlimmste, was ich je gesehen habe, und ich habe vom Kongo, Kosovo und vielen anderen schlimmen Orten berichtet. [...] Ich weiß, sie [die Palästinenser] sind nicht alle wie jene und ich bin eine sehr vergebungsbereite Person, aber dies werde ich nie vergessen. Es war ein Mord der barbarischsten Art. Wenn ich darüber nachsinne, sehe ich den Kopf des Mannes, alles zerschmettert. Ich weiß, ich werde bis zum Ende meines Lebens Alpträume haben.“

– Mark Seager, Fotograf. The Sunday Telegraph, 15. Oktober 2000.

Während der Vorkommnisse versuchte die palästinensische Polizei, Journalisten Filmaufnahmen und Fotos von dem Übergriff abzunehmen.[8] Die Körper der beiden toten Soldaten wurden nach einigen Stunden an einem Kontrollposten der israelischen Armee abgegeben.
Reaktion Israels

Der Vorfall schockierte die israelische Öffentlichkeit und schwächte vor allem unter linksgerichteten Israelis das Vertrauen in den Friedensprozess.[9] Ministerpräsident Ehud Barak bezeichnete den Übergriff als „sehr schwerwiegend“ und sagte alle Termine ab. Ein Regierungssprecher machte die palästinensische Autonomiebehörde für den Übergriff verantwortlich. Kurz darauf beschossen israelische Kampfhubschrauber Ziele der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland und dem Gazastreifen, unter anderem zwei Polizeistationen, ein militärisches Hauptquartier, eine Radiostation und Gebäude nahe Jassir Arafats Regierungssitz.[4] Nach palästinensischen Angaben wurden dabei 27 Menschen verletzt.[8] Wenige Tage später nahmen israelische Einheiten mehrere Palästinenser fest, die unter Verdacht standen, an dem Mord beteiligt gewesen zu sein.[10]
Reaktion der palästinensischen Autonomiebehörde

Eine palästinensische Erklärung bezeichnete den Übergriff als „bedauernswert“, aber „verursacht durch israelisches Verhalten und die Verbrechen der Siedler“. Israel wurde vorgeworfen, durch seine Vergeltungsschläge den Palästinensern den „Krieg erklärt“ zu haben. Zudem wurde erneut die Vermutung geäußert, bei den getöteten Soldaten habe es sich um Undercover-Einheiten gehandelt. Gegen Abend erklärte Palästinenserpräsident Jassir Arafat: “Wir sind stark. Nichts wird unseren Marsch auf Jerusalem als Hauptstadt des palästinensischen Staates aufhalten.“[8]
Wikipedia: Lynchmord von Ramallah

ramallah-lynching


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 19:58
@JoschiX
Besten Dank.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 20:08
@def

Du hast auch bestimmt noch nie was von diesem "Lynchmord von Ramallah" gehört oder gelesen. Ich bisher ehrlich gesagt auch nicht. Wir wissen quasi ne Menge über israelisches Fehlverhalten/Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gibt ne lange Liste davon. Wir können stundenlang darüber diskutieren, weil es soviel Berichte dafür gibt, die öffentlich sind. Aber wir wissen nichts über diesen "Lynchmord von Ramallah", weil wir es nie mitbekommen haben. Wie geht denn das?

Ist ja auch interessant, dass Berichte über tote israelische Soldaten meist ganz kurze Meldungen sind. Auf Facebook mal kurz zwischen den Zeilen gelesen:"Israelischer Soldat in einem Bus beim schlafen zivil während dienstfrei von einem Palästinenser erstochen".
Messerattacke im Bus: Palästinenser ersticht israelischen Soldaten

Nach einem Messerangriff eines Palästinensers ist ein israelischer Soldat gestorben. Der Täter hatte mehrfach auf den 18-Jährigen eingestochen und gab als Motiv an, Verwandte würden in israelischer Haft sitzen.
Tel Aviv - Ein junger Palästinenser hat am Mittwochmorgen im Norden Israels in einem Linienbus einen israelischen Soldaten erstochen. "Der Palästinenser hat mehrmals auf den Soldaten eingestochen, der kurz darauf im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen starb", sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld.

ANZEIGE
Bei dem Angreifer handele es sich um einen 16-jährigen Jugendlichen aus Dschenin im Norden des Westjordanlandes. Er wurde von Sicherheitskräften und Mitreisenden am Tatort überwältigt.

Der Vorfall ereignete sich, als der Bus in den zentralen Busbahnhof der Stadt Afula einfuhr. Der Polizeisprecher sagte, man gehe von einem "nationalistisch motivierten Anschlag" aus. Der Angreifer halte sich illegal in Israel auf und sei festgenommen worden.

Der israelische Rundfunk berichtete, der Täter habe im Verhör angegeben, Verwandte von ihm seien in israelischer Haft. Der Jugendliche aus Dschenin im nördlichen Westjordanland habe mit der Tat dagegen protestieren wollen, dass sie keine Besuchsrechte hätten.

In den letzten Wochen haben sich im Westjordanland Gewaltakte gehäuft, bei denen mehrere Israelis und Palästinenser getötet wurden. Spekulationen, das angeheizte Gewaltklima könne in eine "dritte Intifada" münden, werden von Armee und Sicherheitsexperten bisher zurückgewiesen, weil es sich um Akte von Einzeltätern handelt, bei denen zudem die Motive in manchen Fällen auch unpolitisch gewesen sein könnten.

Nach scharfen internationalen Proteste zog der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu neue Siedlungsbaupläne vorerst zurück. Israelische Medien hatte berichtet, insgesamt sei der Bau von rund 20.000 Siedlerwohnungen in den Palästinensergebieten geplant. US-Außenminister John Kerry hatte in der vergangenen Woche während einer dreitägigen Vermittlungsmission in Nahost den israelischen Siedlungsausbau ungewöhnlich scharf kritisiert.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/palaestinenser-ersticht-israelischen-soldaten-a-933309.html

Die Gewalt ist einfach von beiden Seiten zuviel. Unfassbar.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 20:50
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4540419,00.html
Almoz: IDF has thousands more targets in Gaza
IDF Spokesperson's Unit chief says 'everything is on the table' as Gaza rocket fire continues, warns Hamas 'if there is no quiet we will act.'
07.09.14, 21:27

IDF Spokesperson's Unit chief Brig. Gen. Moti Almoz said Wednesday night that the military was "not taking any steps lightly" and warned Hamas against continuing its rocket attacks on Israel. "If there is no quiet – we will act."
Almoz said the IDF had thousands more targets it could strike in the Gaza Strip and that "everything is on the table." The brigadier general emphasized: "If we need to act, we will not hesitate."
The Israeli Air Force attacked 80 launching-pads in the Gaza Strip within an hour Wednesday night.
Verhandlungen scheitern bisher...


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:08
@kofi
Über die Ereignisse ist aber damals in den Medien ausführlich berichtet worden. Ist eben schon eine Weile (und zigtausend weitere Untaten) her.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:11
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Verhandlungen scheitern bisher...
Die werden auch weiter scheitern. Mir war heute so in den msm als hätte ich den zarten Hauch einer etwas objektiveren Berichterstattung über den Konflikt vernommen, im Vergleich zu 2006 und später.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:22
@Lupo1954

Also ich war in den 60ern noch nicht mal am Leben, aber durch lesen oder dauernd informiert werden kann ich dir von den 60ern ab schon Vebrechen/Skandale/Misserfolge der Israelis aus dem FF wiedergeben.

Aus dem FF fallen mir durch sehr häufiges lesen davon Kriegsverbrechen von Ariel Scharon ein bzw. seine Taten als Armeegeneral im Libanon, der Angriff der Israelis auf die USS Liberty, gescheiterte Anschläge des Mossad bzw. versehentlich umgebrachte Zivilisten wie in Lillehammer oder der gescheiterte Mossad Anschlag auf Hamas Funktionär Chalid Mashal in Jordanien.

Wird alles dauernd wiederholt, in fast jeder Literatur und jedem Bericht.

Ein "Lynchmord von Ramallah", dass mal nicht von Israelis begangen wurde, findet sich irgendwie kaum in Literatur oder Berichten. Oder ich lese falsch. Ich kann aus dem FF auch kaum Verbrechen von Palästinensern wiedergeben. Selbst diverse Flugzeugentführungen oder Bombenanschläge (Tel Aviv z.B.) kann ich nicht einordnen bzw. weiß wenig davon. Gerade wenn es länger zurückliegt. Wird wenig berichtet drüber, glaube ich. Also wenn es nicht aktuell ist.

Oder es gibt Ereignisse, die werden schneller vergessen als andere. Und haben dann evtl. keine Priorität mehr.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:26
@clubmaster
Zitat von clubmasterclubmaster schrieb:Die werden auch weiter scheitern.
Ja das denke ich auch. Bleibt zu hoffen das der UN-Sicherheitsrat möglichst schnell zu einer Resolution findet.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:29
Laut Welt.de hat die Hamas bereits eine Liste mit Bedingungen für einen Waffenstillstand veröffentlicht. Ein guter Teil der Forderungen sei gar nicht an Israel sondern an Ägypten adressiert:
Schon jetzt hat die Organisation eine Liste mit Bedingungen für einen Waffenstillstand veröffentlicht. Israel müsse seine Aktionen gegen die Hamas im Westjordanland beenden, wird dort gefordert. Zudem müssten alle palästinensischen Gefangenen, die Israel im Jahr 2011 im Austausch für den entführten Soldaten Gilad Schalit freigelassen und in den vergangenen Wochen wieder festgenommen hat, erneut freikommen.

Alle weiteren Forderungen richten sich erstaunlicherweise an Ägypten: Die Hamas fordert von der Regierung in Kairo die Weiterleitung von Geldern aus Katar, um endlich die überfälligen Gehälter in Gaza zahlen zu können. Sie fordert – ebenfalls von der ägyptischen Regierung – die Öffnung des Grenzübergangs in Rafah.

Weder die Israelis noch die Ägypter wollen den Grenzübergang öffnen, aber die Freigabe der Gelder wäre vielleicht für alle Seiten akzeptabel.
http://www.welt.de/politik/ausland/article129980565/Warum-Israel-die-Hamas-nicht-vernichten-will.html

Weiß wer wo ich diese Liste finde?


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:33
@DCWS
Ich habe darüber nur Berichte in israelischen News gesehen.
Aber Israel stellt eh nur die eine Forderung: Stopp des Raketenbeschusses. Die Palästinenser haben mit der Eskalation begonnen, ihnen wurden 2 Ultimaten gestellt und sie haben es ignoriert.

Für Israel gibt es nichts zu verhandeln.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 21:57
Vergesst eines nicht: israel ist demokratisch, westlich, freiheitlich. Fuer islamische palästinenser waere das lesen von allmy bereits gotteslästerung, fuer die führung der palästinenser waeren die offennen und oft kritischen politischen diskussionen ein grund allmy nutzer einzusperren.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 22:02
--- Negativbeispiele ---
@AbleArcher schrieb
Vergesst eines nicht: israel ist demokratisch, westlich, freiheitlich.
Die Realität sieht leider anders aus ...

Youtube: If Israel could do this to a young American Jew, imagine what Palestinians face every day [MFV !]
If Israel could do this to a young American Jew, imagine what Palestinians face every day [MFV !]
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.



1x zitiert1x verlinktmelden
melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 22:04
@iao
Wird's ein Mehrteiler ?


melden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 22:11
@iao @def @@Lupo1954

Ich glaube, die Sachlage sieht eher so aus, wie im Artikel in etwa beschrieben.
Es gibt hauchdünn anscheinend ein konzentriertes Israelbashing, es wird kaum noch die Waage gehalten zwischen den Taten der Israelis UND der Palästinenser.

Tausend mal am Tag muss man sich die Videos von iao ankucken von von Israelis geschlagenen Menschen, aber nur etwa 500 x von einfliegenden Hamas Raketen etc. Im Prinzip sind viele Taten der Israelis genaustens dokumentiert, während palästensische Aktivitäten irgendwie weniger genau dokumentiert sind?
Israel und die Hamas im Spiegel deutscher Schlagzeilen

Die Presseberichte der letzten Tage aus Israel und dem Gazastreifen haben viele Menschen in meinen sozialen Netzwerken als unausgewogen empfunden: viele waren der Ansicht, die deutsche Presse berichte nicht angemessen über den sogenannten „Nahost-Konflikt“ sondern bewerte die israelische Seite übermäßig negativ und interessiere sich hauptsächlich für Angriffe Israels auf Ziele im Gazastreifen, aber nicht für Angriffe der Hamas auf Israel. Da mir dieser Vorwurf im Zusammenhang mit der Israel-Berichterstattung nicht zum ersten Mal begegnet, habe mich gefragt, ob dieser Eindruck stimmt, oder ob er das Ergebnis selektiver Wahrnehmung ist – die wenigsten von uns analysieren ja systematisch die Berichterstattung tagesaktueller Ereignisse, und die eigene Perspektive kann sich deshalb ja leicht zu einem falschen Gesamteindruck verfestigen.

Um das zu überprüfen, habe ich heute morgen auf Google News die Suchbegriffe Israel und Hamas eingegeben, und die Überschriften der jeweils 25 ersten Treffer analysiert (da einige Meldungen natürlich bei beiden Suchbegriffen auftauchten, waren das 37 Überschriften; sie sind alle am Ende des Beitrags aufgelistet). Ich konzentriere mich auf die Überschriften, weil sie erstens der Teil der Presseberichte sind, der am stärksten Wahrgenommen wird (vor allem in sozialen Netzwerken, wo außer Überschriften häufig nicht viel gelesen wird), und weil sie zweitens die Perspektive oder den Frame verdeutlichen, die ein bestimmtes Medium uns auf die Ereignisse vermitteln will.

Die Ereignisse, um die es in den Berichten geht, sind grob gesagt folgende: Die Hamas hat Städte in Israel (vor allem Tel Aviv und Jerusalem) mit Raketen angegriffen (und tut das noch), die israelische Armee hat daraufhin Ziele im Gazastreifen bombardiert und bereitet den Einmarsch von Bodentruppen vor. Es wäre zu erwarten, dass die israelische Armee und die Hamas in den Überschriften mindestens zu gleichen Teilen als aktiv handelnde Kräfte dargestellt werden – wenn es ein Ungleichgewicht geben sollte, wäre zu erwarten, das die Hamas häufiger genannt wird, da sie die aktuellen Ereignisse durch ihre Raketenangriffe ausgelöst hat (dabei spielt es im konkreten Fall keine Rolle, wie der Konflikt insgesamt zu bewerten ist und wem man zu welchen Teilen Verantwortung für diesen Konflikt zuweist).

Tatsächlich ist es aber umgekehrt: In den 37 Schlagzeilen wird Israel 14 Mal explizit als aktiv handelnde Kraft benannt, die Hamas 10 Mal. Das scheint zahlenmäßig zunächst kein sehr großer Unterschied zu sein, auch wenn er nicht in die eigentlich erwartbare Richtung ausfällt. Dass die deutsche Presse insgesamt Israel eine stärkere Verantwortung zuschreibt, wird aber deutlich, wenn wir die sprachlichen Strukturen betrachten, die dabei verwendet werden. In 13 der 14 Fälle in denen Israel als handelnde Kraft benannt wird, steht Israel (oder israelische/s Armee/Militär oder Netanyahu) in der Subjektposition des Satzes, die Prädikate sind eine Offensive vorbereiten/starten/fortsetzen/sich-rüsten (6 Mal), (Groß)einsatz vorbereiten/sich-einstellen (2 Mal), töten, Angriffe fliegen, bombardieren, mit Militärschlägen drohen, und Samthandschuhe ausziehen (je 1 Mal). Die Hamas wird als handelnde Kraft nur sechs Mal in Subjektposition genannt, mit den Prädikaten Raketenhagel auf Israel abfeuern/feuern/schießen (5 Mal) und bombardieren (1 Mal). In den übrigen Beispielen wird die Hamas an weniger prominenter Stelle, nämlich als Teil von zusammengesetzten Substantiven genannt (Hamas-Angriffe, Hamas-Raketen).

Das ist nicht nur ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht, die Formulierungen zeichnen auch unterschiedliche Bilder: Israel wird nicht nur als militärisch überlegen dargestellt (was ja objektiv richtig ist), sondern mit Formulierungen wie Offensive, Angriff, mit Militärschlag drohen als Angreifer. Weniger als die Hälfte der Formulierungen sind bezüglich Angriff/Verteidigung neutral (töten, bombardieren, Einsatz vorbereiten), keine einzige enthält eine Bewertung als Verteidigungshandlung (überhaupt wird nur ein einziges Mal durch die Überschrift Reaktion auf Hamas-Angriffe darauf hingewiesen, dass die israelische Militäroperation eine Reaktion auf etwas ist, in einigen weiteren Fällen wird das angedeutet, indem in der Raketenbeschuss erwähnt wird (z.B. Nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen: Israel startet Offensive gegen die Hamas). Die Aktionen der Hamas werden dagegen mit der Formulierung Raketen abfeuern/schießen grundsätzlich nicht als Angriff oder Verteidigung bewertet.

Der Unwille, die Hamas als Angreifer darzustellen, zeigt sich auch darin, dass selbst in der Mehrzahl der Fälle, in denen der Raketenbeschuss explizit genannt wird, die Hamas unerwähnt bleibt: in 13 Sätzen stehen Rakete/n, Raketenbeschuss und ähnliche Wörter in der Subjektposition, in keinem einzigen Fall wird gesagt, wer diese Raketen abgefeuert hat (vage angedeutet wird das in zwei Fällen durch die Ortsangabe Raketen(beschuss) aus dem Gazastreifen).

Die Verantwortung für die aktuellen Ereignisse (die meistens als Eskalation und manchmal als Konflikt bezeichnet werden), wird also entweder (durch die oben beschriebenen Mittel) Israel zugewiesen, oder allgemein Raketen, die ihrerseits wie eine Naturgewalt ohne Verantwortlichen dargestellt werden). Schließlich gibt es noch einige Fälle, in denen Israel und die Hamas oder die Palästinenser als einer allgemeinen Situation ausgeliefert dargestellt werden (Israel und Hamas im Sog der Gewalt, Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern eskaliert). Das ist, wenn wir das größere Bild betrachten, vielleicht gar nicht so falsch, ignoriert aber natürlich den konkreten Auslöser der aktuellen Ereignisse.

Abschließend ist noch interessant, dass die Aktionen der israelischen Regierung und des israelischen Militärs durchgängig dem ganzen Land zugeschrieben werden – es heißt fast ausschließlich Israel tue dieses oder jenes, während die Handlungen der Hamas, grundsätzlich der Hamas zugeschrieben werden, und nicht den Palestinensern, oder Gaza.

Es wäre übertrieben, zu behaupten, dass die Mehrheit der deutschen Presse grundsätzlich israelfeindlich berichtet. In den Artikeln selbst erfolgt ja meistens eine etwas differenziertere Darstellung aller Ereignisse und ihrer ursächlichen Beziehungen. Aber die Überschriften zeigen, dass die deutsche Presse sich mit der Benennung mancher Aspekte des Konflikts tatsächlich schwerer zu tun scheint als mit anderen. Es scheint ihr schwer zu fallen, die Hamas überhaupt zu erwähnen, vor allem an prominenter Stelle. Noch schwerer scheint es ihr zu fallen, der Hamas eine Verantwortung (oder auch nur Mitverantwortung) für die Ereignisse zuzuschreiben. Der „Raketenhagel“ (um die Formulierung einer Überschrift der Bild zu verwenden), wird oft tatsächlich wie eine Art Hagel behandelt – eine Wetterkatastrophe, die natürlich schlimm ist, für die aber niemand etwas kann. Entsprechend stehen die israelischen Militäroperationen selbst dort tendenziell als zusammenhangslose Aggression da, wo sie mit neutralen Wörtern beschrieben werden; erst recht ist das dort der Fall, wo Wörter wie Offensive und Angriff gewählt werden.

Dass die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang einer langen, sehr komplexen Geschichte stehen, ist keine Frage, und diese Geschichte lässt sich in Schlagzeilen natürlich schwer unterbringen. Aber das erklärt für mich nicht die systematische Asymmetrie in der Darstellung der Akteure.
http://www.sprachlog.de/2014/07/09/israel-und-hamas-im-spiegel-deutscher-schlagzeilen/


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 22:19
/dateien/28907,1404937164,CIMG2226-TransparentOriginal anzeigen (2,4 MB)@iao
Zitat von iaoiao schrieb:Die Realität sieht leider anders aus ...
Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß. Was du da zeigst ist auch Israel, aber eben nicht alles.

Das Foto hab ich in Nazareth in direkter Nähe der Verkündigungskirche (für Christen nicht ganz unwichtig...) gemacht. Häng mal andersrum in irgendeinem muslimischen Land der Region so nen Banner auf um offensiv Muslime zu bekehren...
Das Israel das freiheitlichste Land in dieser Region ist, ist doch eher nicht bestreitbar?


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

09.07.2014 um 22:21
@kofi
Das Problem ist das viele Medien erst anfangen zu berichten wenn die Sache soweit eskaliert ist wie es zur Zeit ist.
Ich habe hier vor wenigen Tagen die Ultimaten Israels an die Hamas verlinkt und deren Ausschlagung und steigenden Raketenbeschuss als Antwort. Sowas wird dann hier als Propaganda und Spam gewertet weil es die Israel-Kritiker nicht wahrhaben wollen das die armen Palästinenser eben nicht immer nur Opfer sondern wie in diesem Fall die Aggressoren sind.


melden