Revolution in Saudi-Arabien?

Ein 28-Jähriger Saudi hatte sich auf Twitter dazu bekannt, nicht an Gott zu glauben. Ein Gericht verurteilte ihn deshalb nun zu langjähriger Haft – und zusätzlich zu einer weiteren drastischen Strafe.

Ein Gericht in Saudi-Arabien hat einen Mann wegen atheistischer Twitter-Nachrichten zu zehn Jahren Haft, 2000 Peitschenhieben und einer Geldstrafe von umgerechnet 4900 Euro verurteilt. Der Mann habe in mehr als 600 Tweets die Existenz Gottes geleugnet, Koranverse lächerlich gemacht, sämtliche Propheten als Lügner bezeichnet und erklärt, ihre Lehren säten Feindseligkeiten, berichtete die Internetzeitung "Al-Watan".

Die Verleihung des höchsten französischen Verdienstordens an den saudischen Kronprinzen und Innenminister löst in Frankreich Kritik aus.

Ein Sprecher der Grünen sagte, die Verleihung der Ehrenlegion an Mohammed bin Nayef zeige, dass sich die Politik Frankreichs in der Geiselhaft der Wirtschaftsbeziehungen befinde. Auch Amnesty International kritisierte die Ehrung. Die Menschenrechtslage in Saudi Arabien sei katastrophal, rief die Menschenrechtsorganisation in Erinnerung.

"There has been widespread outrage at the man who set up a training course entitled “Are women human?”

Fahad Al-Ahmadi, who runs an organization called the Saudi Academy for Training and Consulting, posted the name of the course on Facebook, resulting in almost immediate condemnation from men and women.

Despite Al-Ahmadi’s attempts to explain himself on a satellite television program, he faced a barrage of criticism on social media, with users using the hashtag #AreWomenHuman to share their views.

“If you ask a woman that question publicly, she will likely turn into a monster and teach you a lesson with her answer,” wrote comedian Rawaa in response to Al-Ahmadi’s question. “But if you ask yourself this in secret, it is likely that you are the monster.”

Die britische Dokumentation ‚Saudi Arabia Uncovered‘ zeigt grausame Bilder aus dem Alltag in Saudi-Arabien, wie Mail Online berichtet. In dem Golfstaat herrschen Zustände, die mit westlichen Standards unvergleichbar sind. In der Diktatur stehen Folter, öffentliche Hinrichtungen mit anschließender Ausstellung der Leichen oder Steinigungen an der Tagesordnung.

Eine Szene des Films zeigt etwa eine Frau, die am Rand einer vielbefahrenen Straße von Polizisten festgehalten wird. Sie wird beschuldigt, ihre Stieftochter umgebracht zu haben. Bewiesen ist das nicht, auch einen Prozess bekommt die Frau nicht. Stattdessen tritt ein weiterer Mann heran, er hat ein Schwert in der Hand. Während die Frau ‚Ich habe es nicht getan‘ ruft, lässt der Mann das Schwert niedersausen und köpft die Frau. Eine Szene, die in Saudi-Arabien aber keine Seltenheit ist.

US-Präsident Barack Obama ist enttäuscht von Saudi-Arabien. Das deutete er jedenfalls in einem ausführlichen Interview in der Zeitschrift «Atlantic» an. Das Königreich mache zu wenig im Kampf gegen den Terrorismus und profitiere als Trittbrettfahrer vom Einsatz der USA in der Region.

:«Obama hat Saudi-Arabien kritisiert wie es seit Beginn der strategischen Freundschaft 1945 noch kein amtierender US-Präsident gemacht hat.» Meistens warteten Präsidenten, bis sie abtreten würden, um Saudi-Arabien zu kritisieren. «Seine Äusserungen haben die Saudis zutiefst verletzt»

Saudi-Arabien hat denn auch reagiert: Vor wenigen Tagen drohte Riad in der «New York Times», alle seine US-Wertpapiere zu verkaufen, falls ein Gesetz im Kongress durchkommt, das es Opfern der Anschläge vom 11. September 2001 erlaubt, gegen Mitglieder der Regierung Saudi-Arabiens zu klagen.

Jüngst sind auch Vorstösse im amerikanischen Kongress eingereicht worden, die Saudi-Arabien kritisieren. So soll ein Gesetz den Export gewisser Waffenkategorien nach Saudi-Arabien verbieten, wegen den zivilen Opfern im Konflikt in Jemen.

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Trotz aller Reibereien: Die strategische Freundschaft ist im Interesse beider Länder. Tom Lippman vom Think Tank Middle East Institute meint: «Die Saudis arbeiten in vielen Fragen mit uns zusammen. Sie sind die einzigen, die Ägypten finanziell stützen. Ihr Öl ist immer noch wichtig für unsere Alliierten in Europa und Japan. Die Saudis gehen gegen den IS vor und sie sind ein regionales Gegengewicht dar zu Iran.» Deshalb lohne es sich für die USA, mit den Saudis ein gutes Verhältnis zu haben.

Zwar nehmen die Spannungen zu, doch auch Nahostexperte Abukhalil glaubt nicht, das die Beziehungen kurz vor dem Abbruch stehen. Zu eng verwoben seien die Saudis mit den amerikanischen Kongressmitgliedern.
«Die Saudis umgarnen viele Kongressmitglieder, spenden viel Geld, etwa an Think Tanks und die Clinton Foundation. Auch Frau Clinton hat ein gutes Verhältnis zu ihnen. Es gibt wenig Anzeichen, dass es ein echtes Umdenken geben wird in den Beziehungen zu Saudi-Arabien.» Auch wenn immer mehr Stimmen in den USA die speziellen Beziehungen zu Riad in Frage stellen.

Saudi Arabien – Homosexuelle werden nach Schariarecht gesteinigt. Jeder Sex außerhalb der Ehe ist illegal.

Glünggi schrieb:Tjo.. was will man dazu sagen? Ist trotzdem schön, dass jemand mal was sagt... auch wenns nichts bringt.

mayday schrieb am 20.04.2016:Ich hoffe dem Saud geht das Oel aus, diese Diktatur klappt nur, weil die Herrscher das Geld haben und von oben nach unten etwas verteilen, damit keiner putscht und der Staat läuft.

Der Reichtum der arabischen Monarchien hat die Elite dem westlichen Lebensstil angenähert. (...) Nach außen wird immer der Schein der Traditionen und Religion gewahrt.