Die Kabbalah

@libertarian

libertarian schrieb:Nefesh, Ruach, Neshama, Chaya, Yechida

Das sind die Seelen in der Kabbalah. Ich habe mich da schonmal darum gekümmert:
Was steht wirklich in der Bibel? (Seite 591) (Beitrag von AnGSt)

Alles Theorie ...

libertarian schrieb:Wenn man die Chakren irgendwie mit den Sefirot in Einklang bringen könnte, kann man dann auch die Gunas irgendwie mit den Sefirot in Einklang bringen?

Die Gunas erinnern mich an die drei Mutterbuchstaben, bzw an die Elemente Feuer, Wasser und Luft. Gunas, wie auch die Elemente, sind ganz klar ähnliche aber auch verschiedene Modelle. Man kann leicht erkennen, dass die selbe Realität und eine vergleichbare Erklärungsabsicht hinter diesen Modellen steht, aber es sind Sprachen oft nicht 1:1 übersetzbar.

libertarian schrieb:Ist das der Baum, von dem auch die Kabbalah berichtet?

Auch hier meine ich, gilt die Erkenntnis, dass eine teilweise vergleichbare Thematik unterschiedlich aufgefasst und anders aufbereitet ist. Den beiden Modellen scheint für mich eine ähnliche Absicht zu Grunde zu liegen, und natürlich die selbe Realität.

libertarian schrieb:Und hat nicht auch der kabbalistische Baum irgendwo zwei Seiten und ist damit eigentlich ein doppelter Baum?

Wenn Du die Säulen meinst, hat er eine linke Seite und eine rechte Seite. Wenn Du mit „anderer Seite“ die Welt der Schalen (Klipoth) meinst dann weiß ich nicht, wie man sich das vor zu stellen hat.

Die beiden Seiten in dem von Dir zitierten Text sehe ich als oben (geistig) und unten (materiell). Der Baum der Schalen ist aber nicht der materielle Baum.

libertarian schrieb:Ist hier also auch Kabbalah irgendwo beschrieben?

Kann ich Dir sagen wenn ich wüsste wie Du Kabbalah definierst. Wenn Du das nicht weißt dann ist das eine Entscheidung ähnlich der mit dem Glas, das noch halb voll oder halb leer ist, allerdings ohne wertende Konnotation.

@libertarian
@snafu
@lightbeing

Wichtig ist, zu bemerken, dass Kabbalah für mich kein feststehendes Wissenskonzept „der“ kosmischen Beziehungen ist, sondern eine Art Anleitung zur Entdeckung und Gestaltung des persönlichen Lebensbaumes, der die eigenen Entwicklungsvorgänge unterstützt, spiegelt und erkennbar macht.

Hierbei sind die Überlieferungen vorbildlich und hilfreich, sollen aber auch mit genügend Freiraum für das individuelle Wachstum verstanden werden. Die traditionellen Bäume des Lebens bieten sich als Vorlagen und Grundmuster für Ordnungssysteme an, sollen aber mit eigenen Assoziation belebt und ausgestaltet werden.

Es ist nicht nötig (aber möglich), das Rad ganz neu zu erfinden, weil die traditionellen Bäume an sich gut und erprobt sind und ziemlich allgemein funktionieren. Sie sind aber nach deren Studium einem selbst entsprechend zu deuten und mitunter sogar anzupassen.

Und natürlich ist es falsch, eigene Neuschöpfungen dann als die neue allgemeine Wahrheit zu betrachten, auch wenn jeder einem wirklich entsprechende (selbst-authentische) Baum durchaus etwas davon hat.

@Kayla

Kayla schrieb:Gott muss sich nicht entwickeln, er ist die Gesamtheit aller seiner Ideen, welche sich Naturgemäß (Plan) entwickeln.

Woher kommen die Ideen, die noch nicht gedacht worden sind, auch nicht von Gott?

@AnGSt
Wenn man erprobte z.B. getestete Produkte kauft ist man immer auf der sicheren Seite.
Stiftung Warentest testet Allerlei und andere Institutionen testen anderes. Laitman empfiehlt das Buch Zorah als gut Quelle für Kabbala, was immer das heisst. Kenne mich Buchtechnisch nicht aus. Also dich auf erprobte und bewährte Methoden zu stützen is doch gut. Ich schau mir auch immer die Resultate und Früchte des "Ratgebers" an. Denn im besten Falle kannst dann so werden wie er/sie. So wie ein Hund wird wies Herrchen/Frauchen oder ein Ehepartner. Deshalb gefällt mir Laitman als Ratgeber sehr. Ausgesprochen fühlbar wahr und klärend sind seine Ratschläge.

lightbeing schrieb:das Buch Zorah als gut Quelle für Kabbala

Zohar oder Sohar.

@AnGSt
Ja, genau.

@lightbeing

Da habe ich mal rein gelesen aber fasst nichts verstanden. Für mich so kryptisch wie die Offenbarung. Ich würde mit etwas anderem anfangen.

@AnGSt
Na wenn das nicht mal du verstehst, dann brauch ich echt nicht reinschauen.

@lightbeing

Das würde ich nicht sagen. Jeder hat einen anderen Zugang. Hier ist eine teilweise deutsche Übersetzung: http://www.kabbala-berlin.info/den-sohar-herrunterladen/

@AnGSt

AnGSt schrieb:Woher kommen die Ideen, die noch nicht gedacht worden sind, auch nicht von Gott?

Alle Möglichkeiten und jegliche Fiktion, es gibt einen unbegrenzten Raum, aber in Malkuth ist nur dass möglich, was sich verwirklichen läßt und dass gilt im positiven wie im negativen Sinn. Ob dieser unbegrenzte Raum Kether ist, halte ich für fraglich. Die Sefiroth beinhaltet nur das, was geistig, psychologisch, unbewusst, bewusst und materiell von da in unsere Welt fließt. Doch es muss einen Raum geben, welcher auch ganz andere Welten zuläßt, falls die Theorie von den Multiversen zutrifft. Und ich denke auch, das jede aller möglichen Welten ihren eigenen Schöpfer hat.

@Kayla

Dann sprichst Du vermutlich vom Ain Sof.

Jetzt aber folgendes: Wenn Kether ein Wunsch ist und Chokmah eine Menge an Idee, die einem ein fallen, wie der Wunsch erfüllte werden könnte, wie kommen diese speziellen Ideen aus dem unbegrenzten Raum dann dorthin?

@AnGSt

AnGSt schrieb:Wenn Kether ein Wunsch ist und Chokmah eine Menge an Idee, die einem ein fallen, wie der Wunsch erfüllte werden könnte, wie kommen diese speziellen Ideen aus dem unbegrenzten Raum dann dorthin?

Kether kommt selbst aus dem Unbegrenzten, ist aber, da der materiellen Welt zugehörig dementsprechend begrenzt, determiniert. Wenn du AinSof voraussetzt, dann ist dieser Aspekt nur insofern für uns begreiflich, indem er erklärt das aus ihm der materielle Geist hervortritt. Jeder Wunsch, jede Idee wird deshalb auch nur insofern wahr, wie sie in Beziehung zu diesem materiellen Geist stehen. Wir können unzählige Wünsche und Ideeen haben, nur das sie alle wahr werden kann man ja nicht behaupten. Chokmah enthält zwar eine Fülle an Ideen, aber eben nur solche, welche unserer eigenen, wesensmäßigen Natur entsprechen. Was nicht wird kehrt meiner Ansicht nach zu Chokmah zurück, um gegenbenenfalls zu einem anderen Zeitpunkt erneut den Weg nach Malkuth anzutreten. Ideen welche niemals materiell werden, versinken. Dadurch, das Kether größtenteils schon determiniert ist, also vorschreibt welche Möglichkeiten Admon Kadmon hat und welche nicht, ist es zwar möglich etwas Unmögliches zu denken, aber nicht immer kann dieses Unmögliche auch erreicht werden. Unsere Welt hat einen Anfang und ein Ende, was aber nicht heißen muss das die Schöpfung unzähliger Welten begrenzt ist, von welcher unsere Welt nur ein kleiner vergänglicher Ausschnitt ist.

@Kayla

Hmm, ja. Gibt schon auch unsinnige Ideen in der Welt die zum Glück niemals wahr werden. Man braucht nur mal in die Rubrik „Verbesserungen und Fehler“ schauen. ;)

Mir gefällt der Punkt, dass im Baum des Lebens schon alles begrenzt ist. Ist ja auch logisch, sonst wäre das Ain Sof nicht das was es ist und der Baum der daraus hervor geht auch nicht. Dann wäre alles das gleiche. Existenz bringt immer Begrenzung mit sich.

Wie könnte das sein, dass in einem Moment nur ein bestimmter, der eigenen wesensmäßigen Natur entsprechender Wunsch aus dem Ain Sof in das individuelle begrenzte Keter kommt?

@AnGSt

AnGSt schrieb:Wie könnte das sein, dass in einem Moment nur ein bestimmter, der eigenen wesensmäßigen Natur entsprechender Wunsch aus dem Ain Sof in das individuelle begrenzte Keter kommt?

Alles was im individuellen Kether landet, ist zunächst unbewusst, also latent möglich. Einem Individuum kann etwas einfallen was ihm wesensmäßig nicht entspricht oder entspricht. In diesem Punkt ist jedes Individuum determiniert, durch Veranlagung, Herkunft und Vererbung. Beispiel: Hat Jemand die latente Möglichkeit von Anfang an in sich, Wissenschaftler zu werden, kann er dieses Ziel erreichen, falls er sich dafür entscheidet.
Hat Jemand das Talent zum Künstler in sich und entscheidet sich Künstler zu werden, wird ihm das auch gelingen. Alles was uns wesensmäßig nicht entspricht wird nichts, wir können nur das verwirklichen, was uns entspricht. In Kether ist immer jede jeweilige Entsprechung unbewusst bis zur Bewusstwerdung latent vorhanden. Die Entscheidung was möglich werden kann, ist meiner Meinung nach schon in AinSof vorhanden und tritt durch Kether als bewusstes Ich in Erscheinung.

Kayla schrieb:Alles was im individuellen Kether landet

Jo. Wie kommt es da rein? :)

Kayla schrieb:In Kether ist immer jede jeweilige Entsprechung unbewusst bis zur Bewusstwerdung latent vorhanden.

Wie kommt die jeweilige Entsprechung dort hin(ein)? War sie schon dort, nur unbewusst, wie ist sie dann da rein gekommen, aus dem unendlichen?

@AnGSt

AnGSt schrieb:Jo. Wie kommt es da rein?

Durch Zeugung und Empfängnis.:)

AnGSt schrieb:Wie kommt die jeweilige Entsprechung dort hin(ein)? War sie schon dort, nur unbewusst, wie ist sie dann da rein gekommen, aus dem unendlichen?

Ainsof ist das unbegrenzte unbewusste Urmeer, die Omnipotenz, das schöpferische Urlicht jede Zeugung oder naturgemäße Schöpfung wird in Kether bewusst. Die Möglichkeiten jeder Sefiroth ruht zunächst vollständig unbewusst in Ain Sof, bevor die persönliche Sefiroth (DNA) durch Empfängnis, Zeugung und Geburt in Kether als Ich in Erscheinung tritt und sich nach und nach bewusst wird.

@Kayla

Ein Wunsch stammt unbewusst aus der DNA?

Wenn ich den Wunsch habe, zu sitzen, habe ich den dann weil er in meine DNA kodiert war?

@AnGSt

AnGSt schrieb:Ein Wunsch stammt unbewusst aus der DNA?

Ein Wunsch ruht unbewusst in Ain Sof, ob er wahr wird ist in Kether begründet.

@AnGSt

AnGSt schrieb:Wenn ich den Wunsch habe, zu sitzen, habe ich den dann weil er in meine DNA kodiert war?

Sitzen ist ein Teil der automatischen Motorik und natürlich in der menschlichen DNA zu finden, genau wie der Wunsch, das man sitzen möchte. Und wenn du es so sehen willst, dann ist die Möglichkeit sich hinsetzen zu wollen schon in Ain Sof zu finden, weil sitzen ein Aspekt des Admon Kadmon ist.