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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

89 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Egoismus, Menschlichkeit, Mitgefühl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
yoyo ehemaliges Mitglied

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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

24.03.2008 um 21:18
Cool :) Ok, dann nehme ich den Zufallsgenerator zurück :|

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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

24.03.2008 um 21:19
@ armaghedon

Du hattest Mitleid mit den Fischen und hast das Angeln aufgehört?


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armaghedon Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

24.03.2008 um 21:21
@ niselprim

ich hatte eher mitgefühl

wenn du mitten im bach in einer Gruppe von äschen stehst und ihr soziales verhalten beobachtest - dann brauchst du kein mitleid

dann musst du dich als mensch eher schämen


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

24.03.2008 um 21:28
@ armaghedon

ich hatte eher mitgefühl

Ach ja? Wie fühlt es sich denn an, wenn man wie ein Fisch geangelt wird?

Und wennst der Nahrung wegen fischen gehst, tutst Dir nicht Leid, um den Fisch.


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

24.03.2008 um 22:24
Hier sieht man mal wieder wie unterschiedlich die Auffassungen von Begriffen sein können, ich denke das wie man eine Begrifflichkeit, ein Wort für sich selbst definiert hängt sehr mit den individuellen subjektiven Lebenserfahrungen zusammen, jeder hat seine Sicht und im Groben gibt es Schnittpunkte die sich decken...


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

24.03.2008 um 22:35
kein Kompromiss, laberblubb... :D ;)


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 01:56
Der Mitleider geriert sich zum Schmerzensmann,seht her ich leide für euch.Mitleid gibts praktischerweise ganz umsonst,man muss nicht viel tun um es zu bekommen.Daher trachte ich eher danach das die Leute ihren überschüssigen Neid und Hass raustun,das ist dann hart erarbeitet.
Das Mitgefühl des Mitleiders ist letztlich auch nur ein Lippenbekenntnis"Du tust mir Leid du arme Sau du"
Mitgefühl setzt voraus das sich der Mitfühlende in die Situation des Elenden hineinversetzen kann,mitunter ihm gar helfen kann


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 02:07
@ laberblubb

Recht haste. Nachdem Sprache an sich etwas sehr dynamisches ist, kann die jeweilige Bedeutung höchstens der jeweilige Sprecher festlegen - mit dem Risiko nicht verstanden zu werden.
Abgesehen davon ist die Wortbedeutung auch kontextdeterminiert, diskursabhängig, was insbesondere zum Beispiel für den religiösen Bereich interessant ist. Trotz allem gibt es sowas wie eine sprachliche Norm, die Bedeutung festlegt. Was mich zum Thema an sich führt.

Da, wo im religiösen Sinn von Erbarmen gesprochen wird, ist nicht Mitleid gemeint. Erbarmen hängt mit Barmherzigkeit zusammen - was wiederum etwas ist, was im Menschen auch ohne ein akutes "Objekt", dem gegenüber man barmherzig ist, vorhanden sein kann. Gewissermassen eine Charaktereigenschaft, eine generelle Bereitschaft und Fähigkeit "sein Herz zu öffnen".

Zur generellen, rein lexikalischen Unterscheidung Mitleid-Mitgefühl wurde schon das wesentliche gesagt, was man sich auch selbst erschliessen kann: mit leiden und mit fühlen. Wobei Mitgefühl und Empathie so ziemlich das gleiche sind, die Fähigkeit sich in jemanden einzufühlen.
Bereits angemerkt wurde, dass MItgefühl auch positive Gefühle teilen lässt. Mitleid ist auf leidhafte Erfahrungen beschränkt.
An sich sind beide Worte ihrem Wesen nach gleich positiv oder negativ.

Ein Unterschied ergiebt sich aber, wenn aus ihnen eine Forderung gebastelt wird. Will ich jemanden zum Mitleid auffordern, dann erwarte ich, dass er am Leid anderer teilhat. Erwarte ich Mitgefühl, dann möchte ich jemanden dazu bringen, dass er sich auf den emotionalen Zustand aller Menschen in seinem Umfeld einlässt - der Fokus fällt also nicht nur auf eine kleine Gruppe Leidender, es besteht eine Verpflichtung gegenüber allen.

Was den Ego-Aspekt angeht, kann man nicht sagen, dass Mitleid partout egoistisch ist. Wenn jemand "mit leidet" beschert ihm das in erster Linie keine positiven Gefühle, die man normalerweise mit einem egoistischen Handeln verbinden würde.
Egoistisch wird Mitleid dann, wenn es kein wirkliches "mit leiden" ist, sondern eine rein äussere Haltung - wenn man etwa in die den Samariter spielt oder den verständnisvollen Tröster oder sich einfach verpflichtet fühlt Mitleid zu haben, weil die Gesellschaft das erwartet. Hier leidet man nicht mit, hier produziert man sich. Solch "falsches Mitleid" hat gewissermassen den Ruf des Wortes ruiniert (sowohl weil es eben nicht aufrichtig ist und zum anderen, weil man sich selbst irgendwie genötigt fühlt es zu empfinden, es also keine freiwillige Sache ist), da es meistens als erstes konnotiert wird, während wahres Mitleid etwas ist, wozu wenige Menschen in der Lage sind.

Ein weiterer egoistischer Zug des Mitleids ist aber durchaus bei echtem "mitleiden" möglich. Immer dann, wenn man wirklich Leid empfindet und dieses Leid das Ego füttert, indem es über den Umweg des fremden Leids die Bestätigung liefert, dass das Leben schlecht, ungerecht, bitter und zum heulen und man selbst doch ein ganz armer Tropf ist. Hier wird man gewissermassen fortgerissen von einem Gefühl und verliert jede Distanz. Das mit leiden ist damit kein bewusst gesteuerter Akt mehr (nebenbei erwähnt etwas, dass ebenso auch beim Mitgefühl geschehen kann).

Hinsichtlich des Handlungspotentials, das sich aus Mitgefühl und Mitleid ergiebt, kann man ansich keinen Unterschied machen. Es kommt immer darauf an, wie gross die Distanz des Mitleidenden/Mitfühlenden zu seinem Empfinden ist. Versinkt er im Gefühl fehlt ihm die nötige Objektivität konstruktiv zu handeln. Erkennt er seine Gefühle als "Spiegelung" der Gefühle eines anderen und macht sie nicht zu seinen eigenen, dann wird seine Handlungsfähigkeit nicht eingeschränkt.

Als Einschränkung gibt es hier jedoch diskursabhängige Unterscheidungen der beiden Begriffe zu berücksichtigen. Manche Philosophien/Schulen/etc. sehen im Punkt der Intensität der Aneignung der Gefühle per se einen Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl. Aber diese Unterscheidung ist nicht an den Begriffen an sich fest zu machen, sondern beruht lediglich auf jeweils eigenen Definitionen, die keine Allgemeingültigkeit hinsichtlich sprachlicher Normen besitzen.


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 02:10
hmmm, sorry leutz..hab nicht alles gelesen, da die Zusammenhänge eigentlich klar sind...möchte dazu nur einen kurz anbringen, der auch aus dem asiatischen Sprachraum kommt...


"Fünf Minuten Hilfe sind besser als zehn Tage Mitleid "


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 02:14
@ brokenheart

Da sind wir uns wohl (hoffe ich) alle einig. :)


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ehana ehemaliges Mitglied

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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 07:23
@ yoyo

Das sehe ich anders.
Wenn ich z.B. eine Geburt von einem Kind sehe habe Mitgefühl...d.h. für mich ich freue mich mit den Eltern.

Wäre das Kind jetzt krank dann hätte ich Mitleid.


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 07:30
Ehana,

Wäre das Kind jetzt krank dann hätte ich Mitleid.

Nur hilft dies Deinem Kind nicht gesund zu werden, weil während Du Deine kostbare Zeit mit dem mit leiden verschwendest, Du so die Ursache nicht erfühlen kannst.

Mit fühlen bedeutet sich der Ursache anzunehmen und nicht Symptombekämpfung zu betreiben, wie es bei Mitleiden der fall ist.

Wenn Du "mit leidest" beschert es Dir auch keine positiven Gefühle und Gedanken, welche aber notwendig wären, um die IST- Situation klar überblicken zu können. :)


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 08:03
leiden und fühlen, alles Emotionen


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 08:07
madmaxx99,

Nein madmaxx, da können wir schon differenzieren, die Emotion befindet sich auf der Bühne des Körpers (Mitleid) und das Gefühl befindet sich auf der Bühne des Geistes (Mitgefühl).


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 08:18
@ehana
Das kannst auch du anders sehen, solange du willst. Wenn du aber deine Freude über die Geburt eines Kindes als Mitgefühl bezeichnest, würde ich dies auch dir als sprachlichen Fehler dick anstreichen müssen.
Falls es noch niemand gesagt hat: Die Bedeutung eines Wortes ist oft NICHT die Summe der einzelnen Bedeutungen seiner Bestandteile.


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 08:27
yoyo,

Das ist korrekt yoyo, gibt es eine etymologische Herleitung dieser Begriffe?

Habe dazu was gefunden:


Mitgefühl / Mitleid (aus: Milan Kundera, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins)

Alle aus dem Lateinischen hervorgegangenen Sprachen bilden das Wort Mitgefühl aus der Vorsilbe com- und dem Wort, das ursprünglich 'Leiden' bedeutete: passio.

Andere Sprachen, so das Tschechische, das Polnische und das Schwedische, drücken diesen Begriff durch ein Substantiv aus, das aus der Vorsilbe Mit- und dem Wort 'Gefühl' besteht (tschechisch sou-cit, polnisch wspol-uczucie, schwedisch medkänsla).

In den aus dem Lateinischen hervorgegangenen Sprachen bedeutet das Wort compassio: wir können nicht herzlos den Leiden eines anderen zuschauen, oder: wir nehmen Anteil am Leid des anderen. Aus einem anderen Wort mit ungefähr derselben Bedeutung (französisch pitié, englisch pity, italienisch pietà usw.) schwingt sogar unterschwellig so etwas wie Nachsicht dem Leidenden gegenüber mit: »Avoir de la pitié pour une femme« heißt, daß wir besser dran sind als diese Frau, uns zu ihr hinabneigen, uns herablassen.

Aus diesem Grund erweckt das Wort Mitleid Mißtrauen: es bezeichnet ein schlechtes Gefühl, das als zweitrangig empfunden wird und nicht viel mit Liebe zu tun hat.

Jemanden aus Mitleid zu lieben heißt, ihn nicht wirklich zu lieben.

In den Sprachen, die das Wort nicht aus der Wurzel Leiden, sondern aus dem Substantiv 'Gefühl' bilden, wird es ungefähr in demselben Sinn gebraucht; man kann aber nicht behaupten, es bezeichne ein zweitrangiges, schlechtes Gefühl. Die geheime Macht seiner Etymologie läßt das Wort in einem anderen Licht erscheinen, gibt ihm eine umfassendere Bedeutung: Mit-Gefühl haben bedeutet, das Unglück des anderen mitzuerleben, genausogut aber jedes andere Gefühl mitempfinden zu können:
[B]Freude, Angst, Glück und Schmerz.

Dieses Mitgefühl (im Sinne von soucit, wspoluczucie, medkänsla) bezeichnet also den [B]höchsten Grad der gefühlsmäißigen Vorstellungskraft, die Kunst der Gefühlstelepathie; in der Hierarchie der Gefühle ist es das [B]höchste aller Gefühle.[/b][/b][/b]



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yoyo ehemaliges Mitglied

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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 08:41
"es bezeichnet ein schlechtes Gefühl, das als zweitrangig empfunden wird und nicht viel mit Liebe zu tun hat."

Das kann sein, muss aber nicht, das ist einfach zu kurz gedacht und missachtet auch völlig die Entwicklung der Bedeutung des Wortes im Laufe der Jahrhunderte. Mitleid ist unheimlich breit, habe ich ja in meinem ersten Beitrag schon geschrieben. Es kann sogar mehr sein als Mitgefühl, aber auch verächtlich sein. Es geht eben nicht darum, ob man sagt, man habe Mitleid (was ja sowieso kaum jemand tut), sondern wie man deswegen handelt (aus Mitleid dies oder jenes tun).


"Die geheime Macht seiner Etymologie läßt das Wort in einem anderen Licht erscheinen, gibt ihm eine umfassendere Bedeutung: Mit-Gefühl haben bedeutet, das Unglück des anderen mitzuerleben, genausogut aber jedes andere Gefühl mitempfinden zu können:
Freude, Angst, Glück und Schmerz."

Das gilt dann aber genauso für Mitleid. Wenn du es schon so aufspalten willst, wäre Mitleid nur eine Teilmenge des Mitgefühls.

Der letzte Abschnitt klingt wie seichtes Eso-Gesülze. Wie üblich mit Hierarchie-Geschwätz, das Aufstieg etc. andeuten soll.


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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 08:54
Was drehst Du Dich im Kreise yoyo...? Es sind zwei Begriffe und die etymologische Betrachtung zeigt auch klar diese Unterschiede auf. Wenn es dasselbe wäre wie Du behaupten möchtest, dann gäbe es auch keine zwei Begriffe, sondern einer würde reichen. ~^

Da dies aber nicht der Fall ist, erübrigt sich Deine Argumentation und versucht nur der Konsequenz auszuweichen und proklamiert den reinen Egoismus, wie es in unseren heutigen Gesellschaften reichlich vertreten ist...

Sprachverwirrung und Handlungsunfähigkeit nennt man das, wenn im Verlaufe der Zeit die Sprache verwässert wird (siehe Fahrenheid 85), yoyo! ;)

Wenn wir aber in der Lage sind, diese sehr wichtige Unterscheidung und Verhalten zu ersehen und zu verstehen, so können wir nun auch folgende Aussage klar begreifen und können auch klar unterscheiden, warum die Masse eben lieber am Aberglauben hängt, als eben unegoistisch zu handeln und sich damit brüsten will, Mitleid haben zu können, aber von Mitgefühl weit und breit keine Spur.

Gerade die Religion fördert das Mitleid und nicht das Mitgefühl.

Ethisches Denken und Handeln bedarf keines Gottes oder einer religiösen Grundlage, denn es stünde traurig um den Menschen, wenn er durch Furcht vor Strafe und Hoffnung auf Belohnung nach dem Tod gebändigt werden müsste. Das ethische Verhalten des Menschen ist wirksam auf Mitgefühl, Erziehung und soziale Bindungen zu gründen. Einstein

Darum habe ich auch kein Mitleid mit Dir yoyo... :D ;)



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Ist Mitleid und Mitgefühl das Gleiche?

25.03.2008 um 10:17
Die Differenzierung zwischen Emotion und Gefühl ist schwachsinnig und entspringt wohl der Notwendigkeit Gefühlsregungen in ein starres Model zu pressen, dass den Menschen in "Bestandteile" ausdifferenziert.
Wenn Emotionen rein körperlich wären und MItleid reine Emotion (warum heisst es dann nicht Mitemotion ;) ), also ein körperliches Phänomen, dann Frage ich mich wie es möglich sein kann, dass ein "sich mit freuen" - da kein Leid, wohl eine Form des Mitgefühls - auch eine sehr physische Erfahrung sein kann. Jedwedes Gefühl findet seine Spiegelung im Körper. Leid ist hier nur leichter spürbar.

Die Vermutung, dass es zwei Worte mit derselben Bedeutung nicht geben kann, ist naiv. Das ist im Falle von Mitgefühl-Mitleid zunächst ohnehin nicht der Fall, da Mitleid eine Teilmenge des Mitgefühls ist und eine ähnliche aber nicht nicht identische Bedeutung hat.
Generell kann man sagen, dass zum Beispiel Wörter aus verschiedenen Sprachen als Lehnwörter oder -übersetzung, die dasselbe meinen, in die deutsche Sprache eingegangen sind und fröhlich miteinander auskommen.
Man denke zum Beispiel an Fleischer-Metzger, die beide im Sprachgebrauch gleichwertig sind (wohingegen Fleischhauer schon Verständnisprobleme bringen kann).
Das Ganze ist sogar so verbreitet, dass man sogar einen schicken Fachterminus dafür hat, den die meisten kennen dürften - Synonymie.


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