Quantengedächtnis und Reinkarnationslehre
05.09.2012 um 10:08Anzeige
libertarian schrieb:Auch möchte ich noch ein Argument der indischen Samkhya-Schule gegen Brahman anbringen:Wie im vorherigen Post schon erklärt, repräsentiert das Einzelschicksal den Teil eines Ganzen. Um jetzt das Ganze vom Samsara zu erlösen, bedarf es alle in der Gesamtheit enthaltenen Schicksalsmöglichkeiten und diese wiederum umfassen alle Aspekte menschlichen Seins. Um Erlösung zu erreichen müssen all diese Möglichkeiten und Aspekte einzeln, also von Teilen (der einzelne Mensch, Individuum) abgearbeitet werden. Ein Wesen, ein Individuum repräsentiert zwar als Teil auch die Gesamtheit, ist aber deswegen auch nicht gleich Alles, was in der Gesamtheit als Möglichkeit oder Aspekt enthalten ist. Die Gesamtheit ist auch gleichzeitig immer mehr, als die Summe seiner Teile, weil es außer dem bewussten Beobachter Mensch, auch noch die lebendige Tier- und Pflanzenwelt gibt, welche der Mensch oder die Menschheit nicht repräsentieren. Ein Organismus ist auch mehr als die Summe seiner Teile oder ist z.B. schon ein Arm oder ein Bein der ganze Mensch ? Wenn man unsere Welt hier als lebendigen Organismus begreift, dann ergibt sich zwangsläufig die Erkenntnis, das wir (Menschheit) in diesem wiederum nur ein Teil sind und nicht alle, wenn sich der Einzelmensch, als Individuum auch als eine Ganzheit darstellt, aber dennoch wieder nur ein Teil von etwas Umfassenderem.
Wären wir alle dieselben und jede Seele im Grunde eins, so müssten, wenn auch nur eine Seele erlöst wird, notwendigerweise alle Seelen erlöst werden. Das heißt, es muss auch immer noch etwas Trennendes vorhanden sein, das den wirklichen Zugang zu diesen Personen verhindert. Denn bewiesen ist, dass wir nicht alle erlöst sind und von Samsara befreit.
Yoshi schrieb:das jedem irgendwann gegeben wirdEigentlich ist es ja schon immer da, es muss nur gesehen werden.:)
libertarian schrieb:Mit dem Satz, dass es einen einzigen Beobachter gäbe, der alle von uns sei bzw. der wir seien, wird impliziert, dass er selbst ein Ich ist. Wollt ihr das so stehen lassen oder mich korrigieren?Der Beobachter ist selbst ein Ich, aber kein Ich im Sinne von, dass es Eigenschaften oder ein Ego hat. Es nimmt ganz einfach wahr, es ist das reine Bewusstsein, dass das Leben innerhalb von sich selbst erfährt.
libertarian schrieb:ergibt sich damit ein Widerspruch. Denn schließlich müsste auch dieser sogenannte Einzige, der wir alle seien, eine Illusion sein.Genau dieser ist eben das Einzige, was keine Illusion ist... naja, das Wort Illusion finde ich ohnehin nicht soo passend, ich würde es eher als Traum bezeichnen. Das einzig absolute ist dieses zeitlose Selbst, dass das Leben innerhalb von sich selbst erfährt. Ein Mensch mit einem Ego ist ebenfalls eine Erfahrung dieses Selbst, aber wir leben als Menschen in der Perspektive, als seien wir Menschen, die scheinbar in einer objektiven Realität leben, die unabhängig von uns zu existieren scheint, während alles dieses eine Selbst ist, dass sich selbst durch uns alle erfährt.
libertarian schrieb:Weiter:Das sind aber die verschiedenen Facetten dieses Bewusstseins, die da sprechen. Das sind unsere angelernten Egos, die ihre Erfahrungen und Meinungen aussprechen, nicht mehrere "Bewusstseins".
Wäre jeder der eine Beobachter, so gäbe es keine Differenz zwischen den Menschen. Gäbe es keine Differenz zwischen den Menschen, würde diese Unterhaltung hier nicht stattfinden, da sie gar nicht zustande käme. Da sie aber zustande gekommen ist, kann nicht jeder der ein und selbe sein. Denn wären alle der ein und selbe, so gäbe es keine unterschiedlichen Meinungen.
libertarian schrieb:Wären wir alle dieselben und jede Seele im Grunde eins, so müssten, wenn auch nur eine Seele erlöst wird, notwendigerweise alle Seelen erlöst werden.So ist es auch! Aber der Kern ist, alle Seelen kehren gleichzeitig in den absoluten Seinszustand zurück. Es gibt keine Seele, die bereits in diesem Zustand ist, denn wir ruhen und wachen kollektiv, das ist der Kern, aber man kann diesen Zustand durchaus bereits durch meditative Praktiken erreichen, aber Körper und Ego leben immer noch weiter, d.h. der Zustand wird nicht lange andauern, da das Bewusstsein wieder zum Körperbewusstsein zurückkehrt, da die Seele hier noch Erfahrungen machen will.
libertarian schrieb:Zuguterletzt habe ich noch eine kleine Frage an euch: Habt ihr jemals etwas bemerkt, ohne dass ihr anwesend wart? Habt ihr jemals sagen können ICH bin EINS mit allem ohne dass dieses Ich vorhanden gewesen wäre? Kurz: Habt ihr je solche Aussagen treffen können, ohne dass es euch gegeben hätte, als eben euch?Aussagen treffen können wir nur mithilfe dieser Körpermaschine, aber wir, unsere reine Essenz, das Bewusstsein ist immer anwesend, da es zeitlos ist, aber es macht innerhalb sich selbst eine Erfahrung als Mensch, und im menschlichem Bewusstsein entsteht die Illusion von Raum und Zeit, in Wirklichkeit ist da weder ein Universum, das sich ausdehnt, noch eine Zeit, die fließt. Das einzige, was wirklich existiert, ist die pure Existenz ansich, reines Bewusstsein, welches den Traum des Lebens träumt. Deswegen ist das Universum in der Tat substanzlos in seiner Natur, es ist nur "vorhanden", da es durch diesen Geist erhalten wird. Selbst Physiker wie Hans-Peter Dürr gehen davon aus. Materie ist sozusagen "geronnener Geist". Sprich, das absolute Bewusstsein, welches raum -und zeitlos ist denkt oder träumt, und dadurch entsteht das, was wir Leben nennen, das Universum etc.
Kayla schrieb:Eigentlich ist es ja schon immer da, es muss nur gesehen werden.Du sagst es :)
Keysibuna schrieb:Und doch muss ich dich daran erinnern das Wachwelt Erlebnisse sich auch durch anderen bestätigen Gegensatz zu Traumwelt die nur im Kopf stattfindetMeine persönliche Erfahrung sagt mir etwas Anderes, und zwar:
Kayla schrieb:Dabei kommt in mir der Verdacht hoch, das wir manchmal sogar die Anderen erschaffen.Diesem Verdacht solltest du intensiv nachgehen, und dich fragen:
Würde er nämlich zu dem Eins werden, sich darin auflösen, so wäre er nicht mehr existent und könnte nicht mehr unter uns weilen.Es IST paradox. Das göttliche Paradox. :)
.....
Womit man also sagen könnte, dass das Eine auch das Nichts ist. Also: Das Eine ist das Ganze und das Ganze das Nichts. Auch wenn es paradox erscheinen mag. 0=1=∞
libertarian schrieb:Und das Ganze, alles, was es gibt, das ist, da gebe ich euch recht, auch das Eine.Du hast es bereits selbst richtig gesagt, dass es das Eine so nicht geben kann. Ich möchte hierzu folgendes ergänzen:
Yoshi schrieb:Der Beobachter ist selbst ein Ich, aber kein Ich im Sinne von, dass es Eigenschaften oder ein Ego hat. Es nimmt ganz einfach wahr, es ist das reine Bewusstsein, dass das Leben innerhalb von sich selbst erfährt.Ok, bemühen wir uns, um an das reine Bewusstsein zu kommen, auch um eine reine Sprache. :)
Yoshi schrieb:Das sind aber die verschiedenen Facetten dieses Bewusstseins, die da sprechen. Das sind unsere angelernten Egos, die ihre Erfahrungen und Meinungen aussprechen, nicht mehrere "Bewusstseins".Auch hier wieder eine saubere Sprache. Was ist für dich Bewusstsein? Dieser Begriff scheint mir von Person zu Person, von Philosophie zu Philosophie so unterschiedlich besetzt zu sein. Also: Was ist Bewusstsein und warum kann es nicht mehrere Bewusstseins geben? Siehe: Im Buddhismus ist Bewusstsein solcherart definiert, dass es am korrektesten damit zu übersetzten ist: Bewusstsein von/um... Es wird davon ausgegangen, dass ein Bewusstsein auch immer ein Objekt oder Gefühl hat, dessen sich dieses Bewusstsein gewahr bzw. eben bewusst ist. Wie das Bewusstsein um einen Stein, um deiner Selbst, um deines Hauses, um deines Haustieres, um der Farben usw.
Yoshi schrieb:Bewusstsein ist immer anwesend, da es zeitlos ist, aber es macht innerhalb sich selbst eine Erfahrung als Mensch, und im menschlichem Bewusstsein entsteht die Illusion von Raum und Zeit, in Wirklichkeit ist da weder ein Universum, das sich ausdehnt, noch eine Zeit, die fließt.Glaubst du? Wie hast du dich, der du das Universum bist, denn Zeit deines Lebens, seit deiner Geburt (Urknall) schon ausgedehnt? Was wusstest du, als du 8 Jahre alt warst, denn schon von der Welt? Wie weit war dein Radius? Wie weit konntest du die Welt überblicken? Wusstest du damals schon Genaueres von der Beschaffenheit der Erde und des Weltalls? Und wie, gerade wo wir uns hier schreiben, dehnt sich dein Universum denn aus? Eröffnen sich dir jede Sekunde deines Lebens nicht neue Horizonte und weitet sich der Raum folglich nicht? Doch, das tut er, dein Universum wird größer - es dehnt sich aus.
libertarian schrieb:Ok, bemühen wir uns, um an das reine Bewusstsein zu kommen, auch um eine reine Sprache.Naja, es gibt einmal das wahrnehmende Ich und das wahrgenommene Ich. Das wahrgenommene Ich ist das Ego, das Ich-Konstrukt für das wir uns halten. Das wahrnehmende Ich ist die wahre Essenz, der Betrachter des Ganzen.
Zunächst: Was ist denn für dich ein Ich? Was macht ein Ich aus? Und wo ist der Unterschied des Ichs zum Ego? Ich habe da meine Vorstellungen und möchte sie gerne mit deinen abgleichen.
libertarian schrieb:Was ist für dich Bewusstsein?Bewusstsein ist für mich das, was sich den Wahrnehmungen bewusst ist, sprich du selbst bzW. ich.
libertarian schrieb:Was ist Bewusstsein und warum kann es nicht mehrere Bewusstseins geben?Es gibt mehrere Bewusstseinsausdrücke, aber nicht mehrere Bewusstseins. Bewusstsein drückt sich als "Mehrheit" aus.
libertarian schrieb:Abschließend würde ich beim Thema Bewusstsein sagen, dass das transzendente Bewusstsein bei allen gleich ist. Das Prinzip darum, der sich nicht selbst sehende Geist, der der all dessen schlicht bewusst ist, ist universell.Das ist der Kern, auf den ich hinauswill. Der Geist ist bei allem derselbe, bloß drückt er sich unterschiedlich aus. Egal, ob er sich nun als Yoshi oder als libertarian ausdrückt, es ist ein -und derselbe Geist, der sich als zwei verschiedene Individuen zeigt.
libertarian schrieb:Glaubst du? Wie hast du dich, der du das Universum bist, denn Zeit deines Lebens, seit deiner Geburt (Urknall) schon ausgedehnt? Was wusstest du, als du 8 Jahre alt warst, denn schon von der Welt? Wie weit war dein Radius? Wie weit konntest du die Welt überblicken? Wusstest du damals schon Genaueres von der Beschaffenheit der Erde und des Weltalls? Und wie, gerade wo wir uns hier schreiben, dehnt sich dein Universum denn aus? Eröffnen sich dir jede Sekunde deines Lebens nicht neue Horizonte und weitet sich der Raum folglich nicht? Doch, das tut er, dein Universum wird größer - es dehnt sich aus.Ja, das ist vollkommen richtig, aber ich meine, das reine Gewahrsein ist immer vorhanden, das Empfinden von Existenz, bloß erfährt es ständig unterschiedliche Zustände, als Kinder wussten wir noch gar nichts von der Welt, dann haben wir gelernt etc. Unser Bewusstsein im Sinne von unserer Wahrnehmung ist immer im Wandel, aber nicht die Essenz ansich.
Yoshi schrieb:Unter diesen Beitrag setze ich eine dicke Unterschrift drunter!Du bist kompetent, um den Beitrag unterschreiben zu können. :)
Yoshi schrieb:Naja, es gibt einmal das wahrnehmende Ich und das wahrgenommene Ich. Das wahrgenommene Ich ist das Ego, das Ich-Konstrukt für das wir uns halten. Das wahrnehmende Ich ist die wahre Essenz, der Betrachter des Ganzen.So weit, so gut. Aber würde eine Seite dieser einen Medaille wegfallen, so gäbe es die Medaille nicht mehr. Heißt: Würde der Wahrnehmende entfallen, gäbe es auch das Wahrgenommene nicht mehr. Die Implikation daraus ist, dass der Wahrnehmende vom Wahrgenommenen abhängt und das Wahrgenommene vom Wahrnehmenden. So ist denn auch ein Ich Bin ohne diese beiden nicht denkbar.
Yoshi schrieb:Unser Bewusstsein im Sinne von unserer Wahrnehmung ist immer im Wandel, aber nicht die Essenz ansich.Ist das einzig Beständige nicht viel eher das Unbeständige? Das, was sich nie verändert hat all dein Leben lang, das ist, dass du bist, dein Gewahrsein. Das Prinzip des Wahrnehmens und abstrahierten Bewusstseins an sich, aber das, was diese Wahrnehmung und dieses Bewusstsein füllt, das ist doch nie beständig.
oneisenough schrieb:Bewusstsein ist stets die Bezeichnung für etwas Konkretes. Wenn nichts Konkretes da ist, bedarf es auch keines Bewusstseins. Es wäre dann vollkommen nutzlos.Kommt darauf an, was du unter konkret verstehst. Es ist so, dass das Bewusstsein stets einen, sagen wir, Inhalt bzw. Ausdruck impliziert, dieser muss aber nicht immer gegenständlicher und schon gleich gar nicht sinnlich erfassbarer Natur sein. In meditativen Zuständen, zum Beispiel, können da nur Gefühlsausdrücke vor dir sein, ohne dass diese mit Gegenständen in Verbindung stünden.
libertarian schrieb:So weit, so gut. Aber würde eine Seite dieser einen Medaille wegfallen, so gäbe es die Medaille nicht mehr. Heißt: Würde der Wahrnehmende entfallen, gäbe es auch das Wahrgenommene nicht mehrSo schaut's aus.
libertarian schrieb:Die Implikation daraus ist, dass der Wahrnehmende vom Wahrgenommenen abhängt und das Wahrgenommene vom Wahrnehmenden. So ist denn auch ein Ich Bin ohne diese beiden nicht denkbar.Wir können aber auch einfach nur sein, in unserem absoluten Zustand ruhen, es ist ein Zustand, der nur gefühlt wird.
libertarian schrieb:Hat dieser Wahrnehmende einen Kern, etwas, was ihn auszeichnet, ein Gefühl oder irgendetwas dergleichen?Dieser Wahrnehmende ist die Existenz selbst, ein unendliches Bewusstsein. Wahrnehmer und Wahrnehmung sind in ihrer Essenz ein -und dasselbe.
libertarian schrieb:Ist der Wahrnehmende rein passiv und ist hingegen das Wahrgenommene rein aktiv?Exakt so ist es! Wir sind nicht der Denker und Handler, wir erleben uns aber als jemand, der denkt und handelt.
libertarian schrieb:Weiter: Wir sind also nicht das Eine, denn wären wir es, so könnten wir nicht, wie ich schon feststellte, miteinander sprechen, da es keine Differenz zwischen uns geben würde. Denn das Wesen des Einen müsste ja gerade sein, dass es keine Differenz kennt, da es alles in sich umfasst. Heißt: Es umfasst auch uns, wir, die wir Teile des Einen sind. Warum also das Eine kein Lebewesen darstellen kann, ist auch deswegen, da es neutral sein muss.Ich schrieb nicht das wir das Eine sind, sondern, das Jeder ein Teil der ganzen Menschheit ist. Außerdem habe ich mit meinem Posting´s zu erklären versucht, das Alles das Eine ist und deshalb als Sein auch alles umfassen muss, nicht nur den Menschen. Sprich also das ganze Seiende.
Ich denke also viel weniger, dass das Individuum in seiner Erleuchtung bzw. Erlösung eins mit allem wird, als vielmehr, dass das Individuum das Prinzip hinter dem Urgrund des Seins erkennt und in sich verwirklich hat; dass er die Wahrheit geschaut hat.
Aber wie dem auch sei, festhalten möchte ich, dass das Eine für uns nicht wirklich existent ist, sondern nur als Konzept und Ahnung; genauso wenig, wie wir für das Eine existent sind, da es schlicht keine Differenz und Dualität beim Einen mehr geben würde.Wenn Du annimmst, das für uns das Eine nicht existent ist, dann frage ich mich worin Du annimmst zu existieren ? Es ist auch kein Konzept oder eine Ahnung, sondern eine lebenslange Erfahrung. Allerdings muss man sich bewusst darauf einlassen können. Wenn das eine das Nicht´s für Dich ist, dann nur deswegen, weil das Nicht´s insofern für Dich nicht´s ist, weil Nicht´s vom menschlichen Geist überhaupt nicht gedacht werden kann, als vielleicht etwas Negatives, wie z.B. Langeweile, welche aber nach Heidegger dem Nichts am Nächsten kommt, weil da scheinbar nichts geschieht, nichts bewegt sich, aber das Sein wird spürbar.
Womit man also sagen könnte, dass das Eine auch das Nichts ist. Also: Das Eine ist das Ganze und das Ganze das Nichts. Auch wenn es paradox erscheinen mag. 0=1=∞Text