Stierkampf: Pro oder Contra?

Sackniere schrieb:Aber ein Rennfahrer schädigt damit kein Lebewesen... ;)

Du liest nicht richtig mit, oder? Ich schrieb

Genau, deshalb habe ich auch kein Mitleid mit denen, genauso wenig, wie mit einem Extremsportler, der begibt sich ja auch freiwillig in Gefahr.
Ja, ich weiss, der Extremsportler tötet kein Tier, aber ich meine hier nur die Sache mit dem Mitleid.

morgenrot37 schrieb:Doch, sicher ist der ein Mensch, er quält ja keine Tiere. Aber er muss damit rechnen, das er auch dabei ums Leben kommt. Das ist dann eben auch Berufsrisiko.
Wir dürfen unser Leben nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen.

Ich sagte bereits oben etwas dazu.
Bei @Sackniere s Argument ging es darum, dass sie nicht menschlich sind, weil sie sich nicht durch ihren Tod abschrecken lassen.

morgenrot37 schrieb:Entschuldige @onuba Mut und Stärke ist das nicht, der Stier hat doch gar keine Chance daraus zu kommen, oder?
Das geht doch meistens tötlich aus, oder sehe ich das falsch?

Mut, sich mit dem Tier in die Arena zu begeben.

@onuba

VMut, sich mit dem Tier in die Arena zu begeben.

Ja, das stimmt wohl!

Danke, jetzt habe ich es kapiert. Aber dann wäre ja auch ein Rennfahrer oder Bergsteiger auch nicht mehr ein Mensch. Ein Torero ist in Spanien das Sinnbild für Mut und Stärke


Ich lese mit...

@onuba

@morgenrot37
Nein, rechtfertigen kann man sowas wirklich nicht.
Aber im Tierreich gibt es ja auch Beispiele dafür, wie eben die Katze, die mit der Maus spielt, die Schwertwale, die mit Seelöwen oder Delfinen spielen, bevor sie sie töten...
Wir Menschenhaben eben die Fähigkeit, sowas in Frage zu stellen.

Und es kommt ja auch noch ein gewisser Bedarf an Stress hinzu, den wir offenbar haben.
Kurz nach dem Krieg wurden im TV in D. nur "Heile-Welt-Filme" gezeigt, alles sehr munter, bunt und unproblemtaisch, leicht zu lösende Konflikte usw.
Nun schau mal, was wir heute gucken - Horror, Thriller, Gewaltfilme, Krimis - die hättest Du nach dem Krieg, als der Bedarf an Stress fürs erste gedeckt war, niemandem hier andrehen können, aber jetzt, wo wir seit Jahrzehnten im Frieden leben, decken wir ihn mit solchen Mitteln.

Mensch braucht offenbar Mutproben, Aufregung, Kitzel, auch ein bisschen Angst und sogar Grauen. Dann gehts ihm gut. :|

Keine Rechtfertigung - aber eine Erklärung.

@LuciaFackel

LuciaFackel schrieb:Nein, rechtfertigen kann man sowas wirklich nicht.
Aber im Tierreich gibt es ja auch Beispiele dafür, wie eben die Katze, die mit der Maus spielt, die Schwertwale, die mit Seelöwen oder Delfinen spielen, bevor sie sie töten...

Die Tiere können aber nicht denken (was ich manchmal bezweifel). Das die Katze mit der Maus spielt, bevor sie sie tötet, finde ich auch schlimm. Weil sie sowas macht, würde ich mir auch nie eine Katze anschaffen. Was muss die Maus für einen Stress haben!

LuciaFackel schrieb:Nun schau mal, was wir heute gucken - Horror, Thriller, Gewaltfilme, Krimis -

Ich habe den Krieg als 8jährige mit erlebt, ich mag heute noch keine Gewaltfilme.

LuciaFackel schrieb:Mensch braucht offenbar Mutproben, Aufregung, Kitzel, auch ein bisschen Angst und sogar Grauen. Dann gehts ihm gut. :|

Ich kann auf solche Mutproben echt verzichten, besonders wenn es um Quälerei geht, egal ob bei Mensch oder Tier.

@LuciaFackel

LuciaFackel schrieb:Keine Rechtfertigung - aber eine Erklärung.

Ja, ich verstehe dich.

Soll sich so ein Torero doch vor einen heranfahrenden ICE stellen und ausweichen. Wenn´s nur um (dämlichen) Mut geht.

ps :

an die mods: das ist kein spam sondern eine meinungsäusserung.

Natürlich kontra !
Dieses Treiben ist an Grausamkeit kaum zu überbieten !
Und ja, wenn der Torero verletzt oder gar getötet wird, halte ich das für eine gute Sache !

Es wäre am optimalsten, wenn überhaupt nichts und niemand stirbt oder gequält wird. Man kann nur hoffen, dass die aufgeklärten Gedanken die alte Tradition nachhaltig beeinflussen.

Ich glaube, wir hatten das schon mal hier diskutiert: Die Menschen könnten weiterhin dieser Tradition nachgehen, nur eben ohne echten Stier, Blut und Qual. Es gibt sicher genug Möglichkeiten, die Festivitäten weiterhin freudig zu zelebrieren - ohne Blutvergießen. Dann nimmt man eben anstatt des echten Stieres vier Mann mit Kostüm und lässt das ganze als eine Art Theaterstück aufführen - mit Lasershow, Feuerwerk und 3D-Effekten. Dauert sicher nicht mehr lange, dann lässt sich der Stierkampf vor großem Publikum virtuell bestreiten. Dann leiden höchstens die Techniker.

Aber selbst wenn man die Stiere bloß aus Pappmaché bastelt und sonst traditionell bleibt, wird man trotzdem auch ohne Stierkampf vernünftig feiern können. Die Einzigen, die an der Tradition noch sehr stark hängen, sind vermutlich die älteren, konservativen Leute und ein paar Suffköppe und Randalemacher. Der Rest wird sich, so vermute ich, ohne dem ganzen eine Träne nachzuweinen, auch von diesen Praktiken verabschieden (Erst recht Kinder) und trotzdem weiterhin genauso gut feiern können.

Aldaris schrieb:Es wäre am optimalsten, wenn überhaupt nichts und niemand stirbt oder gequält wird. Man kann nur hoffen, dass die aufgeklärten Gedanken die alte Tradition nachhaltig beeinflussen.

ohh ja, die aufklärung ist ja immer noch so verbreitet in südeuropa...

@25h.nox

Die jüngeren Generationen könnten es richten.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Ich glaube, wir hatten das schon mal hier diskutiert: Die Menschen könnten weiterhin dieser Tradition nachgehen, nur eben ohne echten Stier, Blut und Qual.

Dann fehlt dem Zuschauer und dem Torero aber der Kitzel oder Kick! Die brauchen das Beide.

Aldaris schrieb:Dann nimmt man eben anstatt des echten Stieres vier Mann mit Kostüm und lässt das ganze als eine Art Theaterstück aufführen -

Das meinst du nicht im Ernst, oder? Der Zuschauer, der den Stierkampf liebt, fühlt sich dann vergackeiert.

Aldaris schrieb:Die Einzigen, die an der Tradition noch sehr stark hängen, sind vermutlich die älteren, konservativen Leute u

Da könntest du Recht haben,weil für die ist das halt Tradition.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Die jüngeren Generationen könnten es richten.

Ja, da hast du Recht. Hoffen wir mal, das die jüngere Generation mehr Herz hat, und nicht an die Tradition hängt.

morgenrot37 schrieb:Hoffen wir mal, das die jüngere Generation mehr Herz hat, und nicht an die Tradition hängt.

Ich habe mal im Fernsehen einen Bericht gesehen, in dem gezeigt wurde, daß auch die jüngere Generation sehr wohl an dieser Tradition hängt und kleine Jungs mit 8 oder 10 Jahren schon anfangen, eine Ausbildung zum Torero zu machen - machen wollen :( .
Hab beim Googlen aber eben nichts darüber gefunden, nur, daß man sogar bei uns hier in einem Versandhaus Torerokostüme für Babys bestellen kann :( .

http://www.amazon.de/dp/B009USCS0S/?smid=A3MC0BX9Z1OBKY&tag=idealode-aw3-21&linkCode=asn&creative=6742&camp=1638&creativeASIN=B009USCS0S&ascsubtag=djkTLlkOKNBguaWBljT3EQ

@Thalassa

Thalassa schrieb:Ich habe mal im Fernsehen einen Bericht gesehen, in dem gezeigt wurde, daß auch die jüngere Generation sehr wohl an dieser Tradition hängt und kleine Jungs mit 8 oder 10 Jahren schon anfangen, eine Ausbildung zum Torero zu machen - machen wollen :(

Das finde ich sehr traurig, das wird dann aber auch von den Grosseltern, Eltern und Lehrern so forciert.
Da können wir nur hoffen, das diese kleine Generation durch die MEDIEN für mehr Menschlichkeit und Erbarmung für die Tiere im allgemeinen, aufgeklärt wird.

@morgenrot37

So wie ich da gesehen habe (ist schon Ewigkeiten her) haben die Knirpse da halbwüchsige Bullkälbchen "geärgert" - zum Glück noch ohne das Töten ...

@Thalassa

Thalassa schrieb:So wie ich da gesehen habe (ist schon Ewigkeiten her) haben die Knirpse da halbwüchsige Bullkälbchen "geärgert" - zum Glück noch ohne das Töten ...

Schrecklich ist das, aber ich hoffe immer noch ,das diese Trdition irgendwann ein Ende nimmt.

Die sind da einfach alle Hobbylos.. Die sollten mehr arbeiten....

@morgenrot37

morgenrot37 schrieb:Das meinst du nicht im Ernst, oder? Der Zuschauer, der den Stierkampf liebt, fühlt sich dann vergackeiert.

Ich denke nicht, dass der Großteil der Menschen ein riesiges Problem damit hat, wenn der Stier ersetzt wird. Normalerweise wissen schon kleine Kinder, dass es nicht gut sein kann, wenn man ein -mehr oder weniger- wehrloses Tier langsam richtet.
Desweiteren gibt es genug Möglichkeiten, Feste spannend zu gestalten und trotzdem die Tradition zu wahren - auch, wenn wie in diesem Fall, keine Stiere mehr gequält werden.

Dass manchen dabei dann der Kick fehlen wird, mag zwar sein - wird sich aber mit Sicherheit irgendwann auch in Luft auflösen. Es sollte einer offenen Gesellschaft möglich sein, auf diese Form der Tierquälerei zu verzichten. Ich denke schon, dass der Zeitpunkt kommen wird, wo die Menschen diese Tradition nicht mehr so leben werden und ihr auch keine Träne nachweinen. Aber das braucht scheinbar Zeit. Es ist ja auch nicht so, als würden z.B. die deutschen Medien unkritisch darüber berichten. Und soweit weg ist Spanien nun auch nicht. Langfristig lässt sich also auch ein gewisser Druck ausüben. Ich schätze bzw. ich hoffe, dass das trotzdem von den Menschen selbst kommt.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Ich denke nicht, dass der Großteil der Menschen ein riesiges Problem damit hat, wenn der Stier ersetzt wird. Normalerweise wissen schon kleine Kinder, dass es nicht gut sein kann, wenn man ein -mehr oder weniger- wehrloses Tier langsam richtet.

Dein Wort in Gottes Ohr, wie man so schön sagt.

Aldaris schrieb:Es sollte einer offenen Gesellschaft möglich sein, auf diese Form der Tierquälerei zu verzichten.

Diese offene Gesellschaft, gibt es aber schon länger,

Aldaris schrieb: Aber das braucht scheinbar Zeit.

Ja leider, fragt sich nur wieviel Zeit denn noch?

Aldaris schrieb: Es ist ja auch nicht so, als würden z.B. die deutschen Medien unkritisch darüber berichten.

Ja, würde ich mir auch wünschen, das die Medien sich dieses Thema mal sehr kritisch vornehmen.
Da reicht es aber nicht, das man nur einmal darüber berichtet, das muss immer wieder gemacht werden.

Aldaris schrieb: Ich schätze bzw. ich hoffe, dass das trotzdem von den Menschen selbst kommt.

Das hoffe ich auch!

Stierkampffestival San Isidro in Madrid abgesagt,
weil alle drei Matadoren gleich am ersten Tag schwer verletzt wurden.
http://www.bbc.com/news/world-europe-27507414
Schlechtere Verlierer findet man in sonst kaum einer Disziplin.