Original anzeigen (0,2 MB)@elphie @Zekol japp das ist war ^^ aber wenn der dschungel/regenwald weiterhin zerstört wird wirds sowas nie wieder geben
Neue Raubkatzensichtung in Mecklenburg-Vorpommern
31. Juli 2010
Klaus Behm ist sich auch mehrere Tage nach seiner Sichtung am 23.07.2010 sicher. «Ich weiß doch, was ich gesehen habe. Es war entweder ein Junglöwe oder ein Puma», sagt der 68-jährige Rentner aus Pasewalk über jene Nacht. Keine Katze und auch kein Fuchs sei da wenige Meter vor ihm aus dem Gras gelaufen. Erst nach etwa zehn Sekunden sei das gelblich gefärbte Tier im Schilf des Sees verschwunden.
Der ehemalige Kreisgewässerwart und Fischereiaufseher hatte in der Nacht vom 23. auf den 24.07.2010 zusammen mit seinem Kumpel auf dem Darschkowsee bei Stolzenburg auf Zander und Karpfen geangelt. Auf dem Heimweg. etwa gegen 2.00 Uhr, so die Beobachtung der beiden Angler, sei dann plötzlich eine riesige Katze im Scheinwerferpegel ihres Autos aufgetaucht. «Nur zehn Meter vor dem Fahrzeug trabte ein mindestens 70 Zentimeter langes Tier mit einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern und mit einem buschigen durchhängenden Schwanz vor uns her.» Etwa 30 Meter, dann habe sich die Katze in den Schilfgürtel an einer nahe gelegenen Badestelle gezwängt.
Das Erlebnis ließ dem passionierten Naturfreund und offensichtlichen Tierkenner keine Ruhe. Leider sei es trocken gewesen, sodass tags darauf keine Fußspuren zu sehen gewesen seien, sagt er. «Ich wollte keine Panik verbreiten, aber dann hatte ich doch Sorge um die Kinder, die dort immer baden gehen.» Am Morgen des 27.07.2010 informierten die beiden Angler schließlich die Ordnungsbehörde im Landratsamt Pasewalk.
Er halte die Aussagen der Zeugen für glaubwürdig, sagt Verwaltungssprecher Achim Froitzheim. Deshalb nehme man die Sache auch ernst. Die Bevölkerung der Umgebung sei aufgerufen worden, aufmerksam zu sein. Immerhin würden heutzutage auch Großkatzen illegal gehandelt. Gut denkbar, dass ein Tierhalter das zu groß gewordene Raubtier an der knapp 50 Kilometer entfernten deutsch-polnischen Grenze ausgesetzt habe.
Inzwischen wirft auch die vorsorglich unterrichtete Polizei ein Auge auf das Gebiet. Streifenpolizisten suchten das Ufer regelmäßig auf, sagte Polizeisprecherin Denise Lemke in Anklam. Ein systematisches Durchkämmen des morastigen Erlenbruchs halte man jedoch erst einmal nicht für erforderlich.
Sicherheitshalber wurden inzwischen Tiereinrichtungen der Region kontaktiert. Aber kein Zoo und auch kein Zirkus vermisse irgendwelche Zöglinge, sagt Lemke. Auch im 34 Kilometer entfernten Tierpark Ueckermünde sei man komplett. «Unser Löwenpärchen liegt faul in der Sonne», sagte Tierpflegerin Brigitte Rohrhuber.
Goldschakal (Canis aureus)
Dass eine Großkatze durch Deutschlands äußersten Nordosten streift, hält der Rostocker Zoologieprofessor Ragnar Kinzelbach für wenig glaubhaft. Der Experte für eingeführte oder eingewanderte Tierarten (Neozoen) verweist darauf, dass weder Löwen noch Pumas einen buschigen Schwanz haben, wie von den Anglern beschrieben. Allenfalls hätten Löwen einen bürstenartigen Quast am Schwanzende. Und Luchse oder Wildkatzen gebe es schon seit mehreren hundert Jahren nicht mehr im Norden. Womöglich hätten die beiden Zeugen ja doch etwas übertrieben und nur eine große Hauskatze, etwa einen großen Perserkater, gesehen.
«Allerdings könnte die Beobachtung auch auf ein ganz anderes Tier zutreffen», sagt Kinzelbach. Nicht auszuschließen sei, dass es sich hier um meinen Goldschakal (Canis aureus) handelt. Dieses ursprünglich aus dem Balkan stammende Tier habe tatsächlich einen buschigen Schwanz und eine hundeartige Schnauze. Der bis zehn Kilo schwere Goldschakal, der in Österreich auch Rohrwolf genannt werde, sei erst vor einigen Jahren am Neusiedlersee gesichtet worden. «Wir beobachten seit Jahren, dass diese Tierart allmählich gen Norden wandert.»
Nach Angaben der Kreisverwaltung Uecker-Randow hat sich eine Rentnerin gemeldet, die ein etwas schafsgroßes Tier am Samstagabend (24.07.2010) gegen 21.00 Uhr bei Ahlbeck im Nordosten des Kreises gesehen haben will.
Die Dame habe mit ihrer Aussage gezögert, weil sie befürchtete, nicht ernst genommen zu werden, sagte ein Kreissprecher. Den Angaben zufolge müsste das Tier binnen 19 Stunden etwa 50 Kilometer durch den Truppenübungsplatz Jägerbrück zurückgelegt haben.
Quelle: ddp