Nachdem wir am Anfang kaum mehr zu wissen bekamen, als das mal wieder irgendwo am Arsch der Welt ein Flugzeug abgestürzt ist, habe ich ein paar weitere, technische Informationen zum möglichen Verlauf des Unfalls ausgegraben.

Demnach geriet die Maschine nach (vermutlich) technischem Versagen der automatischen Steuerung (angeblich) in einen sogenannten "deep stall", sodass sie in horizontaler Lage aus dem Himmel fiel. Das ist natürlich kein Fliegen mehr, sondern ein verzögerter Freifall, der einem Fallschirmsprung ähnelt.

Bei einem Deep Stall gerät das Höhenruder in ein von den Tragflächen ausgelöstes Wirbelfeld, sodass die aerodynamische Wirkung des Höhenruders gemindert, oder sogar aufgehoben werden kann. Diese Fluglage ist leider ziemlich stabil, sodass man sich aus ihr nicht mehr befreien kann.

Merkwürdig ist daran nur, dass das eher ein Problem von Flugzeugen mit einem T-Leitwerk ist.

Wikipedia: Deep Stall
gg543081269188863300px-Deep stall.svg

gg543081269188863An-Air-France-Airbus-A3

Inwiefern die konventionelle Leitwerkskonstruktionen eines Airbus davon betroffen sein kann, ist mir bisher nicht bekannt.

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Eigentlich ist das unten am Rumpf montierte Höhenruder eines Airbus nicht in der "Schusslinie" und sollte immer problemlos angeströmt werden. Strömungsabriss (nach Vereisung) bei dieser Bauart verursacht hier eher das Gegenteil, nämlich einen Absturz über den Bug. Wenn die Maschine wirklich durch Vereisung geflogen ist, wäre das ein denkbares Absturzszenario.

Der nun in den Raum gestellte "deep stall" könnte sich am Ende als eine Art "computer stall" entpuppen, bei dem die "versagende" Avionik zusammen mit überraschten und verwirrten Piloten die Maschine in diesen Zustand gebracht haben, der dann diese tragischen Konsequenzen hatte.

Der schwarze Peter fällt damit an die Automatik zurück. Es müsste geklärt werden, warum sie komplett versagte und auch nicht mehr gestartet werden konnte.