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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

69 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diskussion, Wettbewerb, Clash Of Allmystery ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 19:58
@Obrien
@Fennek
@suffel
@univerzal

Ihr könnt nun Eure Bewertungen posten.

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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 21:22
Da mal wieder ein Juror keine Bewertung eingereicht hat und das die entscheidenden Punkte sein könnten, werden vorerst alle Bewertungen entfernt, um einen fairen Ablauf gewährleisten zu können.


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 23:11
@suffel

Du kannst nun posten.


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 23:12
@CurtisNewton

danke :Y:


soooo liebe @Kältezeit (die schon im bettchen bubu macht :sleepy:) lieber @interpreter,

nun kommt eure finale bewertung von meiner seite :bier:

erstmal muss ich @Fennek zustimmen, der clash was tatsächlich sehr interessant!

beginnen wir mit der form:

hier bin ich mit euch beiden rundum zufrieden, jeder beitrag is von der argumentationsstruktur klar
aufgebaut :Y:
keiner von euch bildet trotz der vom umfang her langen beiträge endlos lange sätze,
wodurch lesefluss und verständlichkeit gestört werden.

ich persönlich würde euch hier auch keine punkte für zu viele zeichen abziehen, da es für mich
sinn macht das die beiträge so ausführlich sind, damit der leser auch alles sinnvoll nochvollziehen kann :Y:


nun ist euer stil an der reihe:

der stil von euch beiden ist von anfang an recht provokant/ agressiv, jedoch nicht so
das es störend oder beleidigend ist, sondern in genau dem richtigen maß um sich einen "feurigen"
schlagabtausch zu liefern :Y:

eure quellen wie auch zitate sind sinnvoll gewählt, ihr zitiert wirklich nur die stellen,
auf die ihr auch eingehen möchtet und nicht riesiege textblöcke durch die sich der leser durchwühlen muss.
da ich eig kein freund von zitaten bin, mir euer zitieren aber gut gefallen hat, müsst ihr alles richtig
gemacht haben :)

eine anmerkung zu dir liebe @Kältezeit hab ich hier aber noch und zwar find ich es gut das du
in deinem spoiler am anfang sagst wie du zum thema stehst, was für mich aber ein wenig als geschwurbel
rüberkommt ist die sache mit "den eigenen horizont erweitern" :D


nun zur argumentation:

hier muss ich sagen, dass der gute @interpreter meiner meinung nach von anfang an überlegen war.
er schafft es durch seine argumente und folgenden begründung auch mich als gegner der genannten
drogen zum nachdenken anzuregen und DAS passiert nur bei einer sehr sehr guten argumentation.

deine argumentstion liebe @Kältezeit ist keineswegs schlecht, auch du gehst immer auf die gegenargumenten ein,
begründest immer nachvollziehbar deine position! :Y:

ABER, obwohl du für meinen standpunkt argumentierst schaffst du es nicht so überzeugend wie
@interpreter rüberzukommen.

natürlich muss ich euch beide loben, ihr habt eure sache gut gemacht und es war ein kopf an kopf rennen :) :Y:

der vorteil der überzeugungskraft mit seinen argumenten liegt aber bei @interpreter, und somit kommen ich zu
folgendem ergebnis !

@interpreter 58 Punkte
@Kältezeit 42 Punkte


an dieser stelle bedanke ich mich auch bei @CurtisNewton und @der_wicht für ihre geduld mit mir ! :Y:
nun schmeiße ich noch für alle eine runde bier und wünsche euch eine schöne kurze arbeitswoche :bier:


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 23:14
@Obrien
@Fennek
Ihr auch nochmal, bitte.


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 23:15

CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. Interpreter
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Thema:

Legalisierung von Cannabis



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Maestro, Musik!
Youtube: Zugezogen Maskulin-Grauweißer Rauch
Zugezogen Maskulin-Grauweißer Rauch
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Ein kleines Vorwort:
Das ist für mich ein sehr interessantes Thema. Ich wohne 10 Minuten von der niederländischen Grenze und 15 Minuten vom nächsten Shop (bzw. sogar 3 Shops) weg. Es war also nichts Ungewöhnliches. Ich habe selbst konsumiert, Erfahrungen gemacht, irgendwann aufgehört, seit vielen Jahren nicht mehr konsumiert, analysiert und viel diskutiert. Dieses Thema ist sehr weitläufig, aber bewegt sich doch eigentlich auf einem sehr schmalen Grat. Ich verurteile keinen Konsumenten, treibe aber auch niemanden an zu konsumieren. Ich habe eine sehr neutrale Position zu dem Thema. Ich kenne viele Punkte beider Seiten und habe mich oft mit diesen Punkten befasst. Trotzdem weiß ich bis heute nicht zu 100% ob ich Pro oder Kontra Legalisierung bin. Auch weiß ich nicht, ob ich bei Legalisierung wieder anfangen würde gelegentlich zu konsumieren. Daher denke ich, ich befinde mich in einer guten Position um dieses Match zu bewerten.

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Form:

Von der Form her kann man bei beiden bis auf Kleinigkeiten überhaupt nichts beanstanden. Alles gut lesbar, guter Wortschatz, ein wahrer Augenschmaus. So sollte jedes Match sein. Aber es war schon im Vorhinein klar, dass sich dieses Match nicht durch die Form entscheiden wird. Also hier 50 für beide.


Stil & Argumentation:

Leider wird das Ganze Spielchen hier nicht einfacher.
Ich habe Post um Post gelesen und war jedes Mal hin- und hergerissen. So sehr sogar, dass ich mir wünsche, jedes Match wäre so. Das ist das beste Match, das ich bisher bewerten durfte.
Beide haben gute Argumente gebracht, beide haben sich viel Mühe bei ihren Posts gegeben. Also wenn man ihnen eines nicht absprechen kann, dann ist es der Einsatz in dieser Diskussion.

Kältezeit hat sich meistens etwas mehr auf der emotionalen, abstrakten Schiene befunden, ohne aber großartig in irgendwelche Geschichten abzudriften. Sie erzählt von persönlichen Erfahrungen, was natürlich irgendwo eine Bindung zum Leser schafft.

Interpreter hingegen bleibt eher sachlich und nüchtern. Eigentlich befürworte ich das, aber diese Geschichtchen über irgendwelche Drogenmorde, Herointote oder überarbeitete Polizisten kamen mir persönlich etwas zu weit hergeholt vor. Hier hätte etwas mehr Persönlichkeit gut getan.
Dafür bringt Interpreter mehr Quellen und Studien. Und gerade das halte ich hier für wichtig und wurde von beiden Seiten ein wenig vernachlässigt.

Viele Argumente hätte man mit Studien entkräften oder zumindest neutralisieren können. Es gibt viele Studien und Quellen zu den Themen Schizophrenie, Kosten der Strafverfolgung, Anstieg des Marihuana Konsums in Colorado.

Beide gehen auch gerne hin und suchen sich aus ihren Links nur die für sich interessanten Infos raus. Das ist bei beiden mal aufgefallen und ist auch kein Beinbruch. Meiner Meinung nach normaler Diskussionsstil. Macht jeder.

Bei dem Vorfall um die Aufzählung der Negativfolgen muss ich sagen: Man kann das Rad nicht andauernd neu erfinden. Es handelt sich nur um eine stichwortartige Aufzählung. Ich sehe hier keinen Guttenberg und werde das nicht in die Bewertung einfließen lassen.

Argumentativ möchte ich noch Interpreters Ausflug in die formelle Logik hervorheben. Ein Argument mit dem man quasi jeden kausalen Zusammenhang zerreißen kann. Natürlich hätte das Ganze auch nach hinten losgehen können, indem man die dünne Forschungslage in einigen Befürworter-Bereichen auch damit widerlegen könnte.

Ich könnte hier noch ewig schreiben, aber im Endeffekt interessiert doch eh nur welche Zahlen am Ende da stehen.

Im Endeffekt hat mich Kältezeit etwas mehr überzeugt.
Cannabis ist ein Thema, das zwar von Studien und Zahlen, aber noch mehr Emotionen lebt. Der Mensch verbindet etwas damit. Sei es eigene Erfahrung, die Erfahrung von Familie oder Bekannten, oder das Gerede darüber. Die abschreckenden Geschichten oder die einladenden Geschichten. Keine Diskussion über das Thema läuft ohne persönliche Erfahrungen und Geschichten ab. Jeder kennt einen, dem dieses oder jenes passiert ist, oder hat mal von einem gelesen.
Das ist das Quäntchen, das Kältezeit mehr bieten konnte.

Daher verteile ich für diese Disziplin: Kältezeit 52,5 - Interpreter 47,5
Daher mein Endergebnis:

Kältezeit - 52 Punkte
Interpreter - 48 Punkte

cheering minions

Das Ergebnis ist extrem knapp und das Match hat eigentlich keinen Sieger verdient. Dennoch musste ich mich für einen entscheiden und meine Bewertung abgeben.

Egal wer von euch beiden weiter kommt, ihr hättet es beide verdient und der Verlierer ist auf jeden Fall ein Verlust für den Clash. Dem Sieger wünsche ich im weiteren Clash noch viel Erfolg.


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

30.03.2015 um 23:51
@Obrien

Interpreter 50:50 Kältezeit

Endlich mal ein richtiges Match, indem man auch Substanz zum bewerten hat, ein Musterbeispiel für eine angeregte Diskussion. sowas liest man gerne.

Bewertung im Detail:

Form:

Hier herrscht nahezu perfekter Gleichstand, beide Seiten haben ihre Argumente hervorragend präsentiert und waren auch sprachlich einwandfrei. einziges Manko, durch die stark ausereinandergepföückten Zitate ging ein wenig an Textkohärenz verloren, aber keinesfalls in dem Maße, das die Texte nennenswert an Zusammenhang verlören. aber ich hätte mir gewünscht, das die beiträge eher en bloc beantwortet würden.

Stil:

Am Anfang fehlte beiden Kontrahenten ein bisschen die Distanz zum Diskussionsrahmen, insbesondere Kältezeit betonte öfters humoristisch die Nähe ihrer Diskussion zum Clash. was einerseits einen gewissen Show-Effekt bot, andererseits der Diskussion ein wenig ihre Ernsthaftigkeit nahm. Wie ein Film, in dem der Schauspieler betont, das er nur eine Rolle spielt. Allerdings hielt dieser Effekt nur kurz an, beide fanden schnell in ihre vorgegebenen Pfade und verstrickten sich in eine Diskussion, die von beiden mit Leidenschaft verfolgt wurde. Interpreter blieb jedoch eine Spur sachlicher, während Kältezeit eine Spur zu verbissen wurde. Daher geht in dieser Kategorie der Punktsieg sehr knapp an Interpreter

Argumentation:

Hier lag Kältezeit vorne, auch wenn ich persönlich die Dinge eher so wie Interpreter betrachte, war ihre Quellenlage weitaus substanzieller. denn auch wenn Interpreters Argumentation stringent und logisch war,fehlte ihr ein wenig die Unterfütterung mit mehr qualitativ hochwertigen Quellen. oftmals habe ich mir beim lesen gedacht, warum er nicht dies bringt oder da nachschaut etc. Man muss natürlich dazu sagen, das es einfacher ist, für Kältezeits Argumentation Quellen zu finden, da aufgrund der von ihr auch erwähnten kulturellen Nichtakzeptanz von Cannabis, auch viel mehr in diese Richtung veröffentlicht wird. Durch ihren Faux Pas mit der Kennzeichnung der Quelle, gibt es einen leichten Punktabzug, der sie meine Stimme zum Sieg kostet, wäre das nciht gewesen, hätte ihr Vorsprung in dieser Kategorie, den Punktsieg Interpreters in der vorherigen kategorie definitiv mehr als ausgeglichen.


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

31.03.2015 um 00:25
Wir befinden uns also in der Runde der besten Acht und dazu ein Klassiker: Das Für und Wider zur Legalisierung von Cannabis, Hanf, Dope, Shit. Was auch den Charakter der Diskussion traf. Man freute sich auf zwei Hochkaräter und wird sich diese wohl nun für ein anderes Match aufsparen.

Spoiler
1. Form – 10 Punkte

Gleich hier mal eine Änderung zum Viertelfinale: Da es in dieser Kategorie erfahrungsgemäß wenig Schlenker gibt, werde ich die Punkte reduzieren und flexibel in anderen Bereichen nutzen.

Das Match begann sauber mit zwei (wahrscheinlich kaltgeschriebenen) Eingangsbeiträgen und artete schnell in einer Zitateschlacht aus. Dies wurde aber im späteren Verlauf immer besser und die Antworten umfangreicher. Lesbarkeit und Form der Beiträge wurden mit vielen Absätzen, Zitaten, Links, Aufzählungen u.w. auf beiden Seiten gut gewahrt. Unentschieden.

2. Stil – 20 + 10 Punkte

Eigentlich eine witzige Mischung. Da haben wir inter, der an guten Tagen selbst einer ADS-geplagten Schulklasse die Feinheiten seines Wissens sachlich vermittelt. Dagegen Kälte, die gerne mal stichelt und sticht, bis dem Gegner wahlweise die Luft ausgeht oder dessen Arsch platzt.

Und beide blieben zunächst ihren Stilen treu. Der Fisch schwamm am Anfang nüchtern sein Revier ab und zauberte eine fantasierte Geschichte aus dem Hut. Brav und ganz schön erzählt, vielleicht ein bisserl viel Drama (Baby), aber zur Wertigkeit gehe ich später ein. Danach begann seine Basisargumentation und ein vorläufiges Urteil, dem man in erzählerischer Hinsicht gut folgen konnte.

Kältezeit wählte hingegen gleich mal einen defensiven Einstieg mit ihrem Spoilertext à la 'Aber, aber, das ist ja sonst gar nicht meine Meinung und Einstellung'. Nur mal fürs Protokoll, das interessiert mich als Juror nicht. Genauso wenig, wie wohl den Rest der Leser. Daher sind solche Statements ein Stück weit sinnlos. Zum Glück rettete der humorige Ansatz mit ihrer Geschichte um Hanfelore den Beitrag. Eigentlich ist die Pflanze nur Fassade, sie nutzte die Gelegenheit, um einerseits kräftig mit ihrer Sichtweise vorzulegen und um künftige Gegenargumente direkt zu sprengen. Auf der anderen Seite pinkelte sie auch gleich inter ans Bein, der dankbar annahm. (fish wants golden shower).

In Folge der weiteren Debatte bildete sich ein Schlagabtausch, Kontraseite offensiver, Pro in der Abwehrhaltung (eigentlich hatte ich es andersrum erwartet). Kälte wählte dabei einen cleveren Ansatz: Sie attackierte nicht Inter oder verunglimpfte ihn als Kiffer, sondern zog seine und allgemeine Aussagen durch den Dreck → was für ein Bullshit, absurde Argumentation, Tränendrüse, Pseudo-Pro-Geschwätz, verquere Doppelmoral, Crack am Süßigkeitenregal, Bagatellisierung, Freifahrtschein für Abhängige. Ob essenziell berechtigt oder nicht, aber dieses Herangehen übers gesamte Match ließ inter an manchen Stellen sichtbar die Contenance verlieren.

Trotz allem, auch Kälte war nicht fehlerfrei. Das Ding mit der Aufzählung hatte sie wirklich verbockt, egal wie man es beschönigen möchte. Wenn man sich fremder Formulierungen bedient, ob ganz, halb oder nur Stellen die einem zusagen, sollte man kennzeichnen. Da ist auch die Zeichenbegrenzung allenfalls eine schlechte Ausrede, für sowas gibts Shortlinks oder Hinweise wie (übernommen von: Hanfverband).
inter wies darauf hin und blieb zurecht hart, als seine Gegnerin relativierte. Kleinlich wurde es aber, als er auf Googleberg anspielte, denn letztlich war es aus meiner Sicht kein überwiegend grober Verstoß. Das hätte man besser mit viel Zynismus ausgeschlachtet.

Wie auch immer, er selbst fabrizierte so manche Pannen, was diese Formulierung generell gut festhält: Da ich das irgendwo nachvollziehen kann und irgendwo ebenso nachvollziehen kann

Man wünschte sich an der Stelle, dass er es hoffentlich bald nachvollziehen kann. Oder gekonnt voll nachzieht. Jedenfalls passierten ihm solche Doppler des Öfteren, was im Gesamtbild nicht der Haltungsnote zuträglich war.

Die Clashbegegnung wurde im weiteren Lauf feuriger. Das Ganze ist sicher nicht mit einer wüsten Prügelei vergleichbar, aber durchaus mit einem sorgsam geführten Fechtkampf. Beide setzten verschiedene Akzente, inter führte mit der medizinischen Seite einen neuen Nebenpunkt ein und forcierte nochmals zwei erfundene Storys. Kälte schilderte stattdessen persönliche Erfahrungen von sich und einem Kumpelkumpelbekannten, darüber hinaus hielt sie zu allen Ausführungen kräftig dagegen. Zum Teil untermauert mit Links, wobei interpreter in dieser Beziehung deutlich fleißiger war.

Zusammenfassend bewertet ist dieses Feld ein Wechselspiel aus den Stärken und Schwächen zwischen den Clashern. Beide konnten oftmals punkten, verschossen dann aber schnell die erworbenen Vorteile. Um dies besser abzubilden, werde ich die freigewordenen Punkte im Bereich 'Stil' einsetzen, wo ich Kältezeit dezent im Vorteil sehe. Dank ihrer aggressiven Art, die sie manchmal mit Argumenten unterfütterte, wirkte sie am Ende gegenüber interpreter etwas souveräner.

3. Argumentation – 40 Punkte

Meh. Warum ein Märchen zum Einstieg? Ich meine, der Drogenkrieg ist in vollem Gange, dazu muss man keine Geschichten erfinden, diese sind mehr als präsent. Und auch wenn die Bezeichnung als Kollateralschaden völliger Käse ist, so versteifte sich inter zum Glück nicht allzu sehr auf die Story, sondern gestaltete schnell ein ansprechendes Statement: Die Prohibition ist gescheitert, Jahrzehnte von Verboten konnten den Drogenhandel und das System dahinter nicht stoppen, im Gegenteil.

Kältezeit startete ebenfalls mit dem fiktiven Einspieler um Hanfelore, wobei dieser lediglich als Aufhänger diente. Ohne große Anstalten ging sie in ihre Erklärung über, die emotionalisiert auf die Belastung der Solidargemeinschaft anspielte. Damit wollte sie gleich dem Selbstbestimmungsrecht das Wasser abgraben, bevor es inter überhaupt anführen konnte. Kein unkluger Zug für diese Position. Zudem zückte sie das Kärtchen der 'Einstiegsdroge', was mit ihrer Begründung leider wieder weniger clever war.

Die Basis wäre also gelegt und was folgte, ist ein langes Match mit viel Lesestoff. Noch auf der zweiten Seite entbrannte die Diskussion um Drogenkriminalität, freie Persönlichkeitsentfaltung, Kosten des Gemeinwesens, Vorteile einer Legalisierung usw. Bis hierhin kreierte inter seine Darstellung besser. Kältezeit zeigte sich zwar angriffslustig, hatte aber auf sachlicher Ebene wenig auf der Palette. Obwohl es einen kurzen Lichtblick gab, denn der Fisch verschwamm sich mit seiner Ambition -Ich will ALLE Drogen für den Eigengebrauch legalisieren und damit die Drogen und Anschaffungskriminalität mit einem Schlag vernichten- etwas. Wie seine Gegnerin richtig anmerkte, wird der Schwarzmarkt bei einer Legalisierung nicht von heute auf morgen oder gar ganz verschwinden.

Die Diskussion fuhr fort und man fertigte ein Geplänkel, welches sich um vereinzelte Punkte drehte: Ist Gras eine Einstiegsdroge, enthemmt eine Legalisierung den Konsum, wie ist der Vergleich zu Alkohol, hat Cannabis kulturelle und gesellschaftliche Hintergründe?

Leider stellten sich beide in der Herangehensweise ziemlich hemdsärmelig an. Beispiele zu Kälte: Sie erwähnte zur Einstiegsdroge, dass bei Zigaretten trotz völliger Legalität ein Schwarzmarkt existiert. Die Grundaussage war zwar richtig, aber sollte man bei Tabak nicht vergessen, dass sich der Endpreis seit '00 nahezu verdoppelt hat (was von inter im Ansatz aufgegriffen wurde). Auch ihre Schlussfolgerung zur Einstiegsdroge, indem sie preter den eigenen Link um die Ohren hauen wollte, fruchtete nicht so ganz (Fazit lesen meine Liebe, nicht nur einen Absatz, der ins Konzept passt). Zusätzlich schwächte sie ihr Auftreten, als eine fremde Aufzählung zu den Risiken von Cannabiskonsum bemüht wurde, aber man absichtlich den Rest der Quelle wegließ. Das sie dabei auch noch von inter erwischt wurde, obwohl sie es ihm erst selbst vorgeworfen hatte, bildete zu dem Ganzen das Sahnehäubchen.

Und dann wäre noch ihr suizidal-angehauchtes Erlebnis, das die kulturelle Verankerung von Gras verleugnen sollte, mich aber mehr zum schmunzeln brachte. Mag ja vielleicht so geschehen sein, klingt aber dennoch ziemlich hanebüchen. Aber vor allem: Was sollte das belegen? Vielleicht hatte sie ja schon davor nicht alle Nadeln am Christbaum (was nat. jeder verschweigen würde) und in dieser Situation einen passenden Auslöser gefunden. Ist in etwa genauso schwer zu leugnen, wie Dope als alleinigen Schuldigen auszumachen. Nur das wir uns verstehen, mir geht es weniger um deine Glaubwürdigkeit, sondern mehr um die Gefahren solcher Eigenbeispiele. Ein Gegner mit fiesen Absichten knüpft dir daraus nicht nur einen Hanfstrick sondern hängt dich damit postwendend am nächsten Baum auf.

interpreter hatte sich allerdings auch nicht gänzlich mit Ruhm bekleckert. Zwar waren seine Erläuterungen stringenter, aber er verpasste ein ums andere Mal, seiner Gegnerin den ohnehin flauen Wind aus den Segeln zu nehmen. Wieder das Thema Einstiegsdroge: Lieber postete er einen meterlangen Link, anstatt diesen Punkt konkret zu behandeln – verleitet der Konsum von Marihuana zum Griff nach härteren Drogen? Es wäre schnell geklärt gewesen. Auch versäumte er es, die Studie von Hall mit Gegenstudien zu belegen, die zahlreich vorhanden sind. Aber glücklicherweise wurde dieser Nebenschauplatz bald abgehakt.

Beim kulturellen Verweis stellt er sich nicht geschickter an und liefert Kälte somit die Steilvorlage für ihre Fabel: Warum wurde nur auf Musik und Kunst angespielt, wenn er für eine Pflanze argumentiert, dessen Verwendung bei Menschen seit Jahrtausenden Usus ist? So hatte er bereits einen starken Beleg kastriert, ehe dieser überhaupt wirken konnte.

Später, als das Match langsam in die Endphase überging, wurde auch der Ton launischer. Dope als Medizin war der nächste Punkt, bei deren Berechtigung sich die Clasher halbwegs einig waren. Im Anschluss ging es wieder um bereits angesprochene Themen, nämlich die Mündigkeit von Konsumenten, Folgen der Legalisierung, krimineller Handel, Suchtverhalten & -prävention, Entkriminalisierung etc. Jedoch ohne viel Tiefgang, viel mehr hielt man sich an der Oberfläche des Themas auf und plätscherte, obwohl die einzelnen Passagen länger wurden.

inter haute noch zwei erfundene Geschichten raus, die aber beide überflüssig waren, aufgrund der Fülle von bestehenden Material. Kälte hingegen versuchte sich selbst an einer Kriminalstatistik, wo die Interpretation aber bereits an der Formulierung (als ich erfuhr, dass Amsterdam auf dem 3. Platz der gefährlichsten EU-Länder steht) scheiterte. Netter Versuch, aber weiter im Kontext der Erhebung sind wir Deutschen ein Volk von Sexualstraftätern. Was eine gleichermaßen billige Suggestion wäre.

In den Schlußberichten bekräftigten beide nochmals ihre Positionen, die sie jeweils durch das gesamte Match getragen hatten. Wer als Leser bereits im Vorfeld nicht überzeugt war, der hat auch zum Ende keine Erleuchtung gefunden.

Komplett resümiert reicht es schlussendlich für inter zu einem kleinen Vorteil. Zwar war er alles andere als überlegen, konnte aber in der Gesamtbetrachtung mit stichhaltigeren Argumenten aufwarten und diese auch belegen. Kälte polemisierte einfach zu oft und verpasste es mehrmals, ihrer Clash-Haltung eine valide Basis zu geben. Ihr Glück, dass der Gegner an diesen Stellen geschlafen hatte, wofür er Punkte lässt.

4. Resümee – 20 Punkte

Sowohl interpreter als auch Kältezeit haben viel Mühe, Energie und Zeit in das Match investiert, was seit diesem Clash keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Die Diskussion hatte Höhen und Tiefen, was eine solche gegensätzliche Positionierung manchmal mit sich bringt. Es wäre noch genug Luft nach oben gewesen, letztlich wurde aber ein solider Schlagabtausch geboten, der zumindest in dieser Weise die Qualität der Teilnehmer unterstrich. Da sich beide intensivst beteiligt hatten und mit viel Verve debattierten, vergebe ich hier ein Unentschieden.

P.s. Danke für dieses Ding: Da ich mir aber noch nicht den allerletzten Krips weggedübelt habe,

Vielleicht waren es aber auch die Bloods..oder Manuel Neuer.

1. Form: interpreter – 5 : Kältezeit - 5 Punkte
2. Stil: interpreter – 13 : Kältezeit – 17 Punkte
3. Argumente: interpreter – 21 : Kältezeit – 19 Punkte
4. Resümee: interpreter – 10 : Kältezeit – 10 Punkte


Ergibt:
interpreter: 49 Punkte
Kältezeit: 51 Punkte


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CoA 2015 - VF4 - Kältezeit vs. interpreter

31.03.2015 um 00:26
Die Punkte aus der Jurorenwertung verteilen sich, wie folgt:
Kältezeit: 195 Punkte
interpreter: 205 Punkte

Die Punkte aus der Userwertung verteilen sich, wie folgt:
Kältezeit: 104 Punkte
interpreter: 96 Punkte

Punkte Gesamt:
Kältezeit: 299 Punkte - abzüglich 20 Punkte für zwei Zeichenverstöße
interpreter: 301 Punkte

Endergebnis:
Kältezeit: 279 Punkte
interpreter: 301 Punkte

Somit gewinnt interpreter und erreicht damit das Halbfinale. Kältezeit scheidet an dieser Stelle aus. Herzlichen Glückwunsch an den Sieger. Ein herzliches Danke an die Verliererin.


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Dieses Thema wurde von der_wicht geschlossen.
Begründung: Match beendet - Sieger steht fest