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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

71 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ukraine Serienkiller Göhrde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

22.09.2015 um 13:58
Hallo @chelsi ,

die Frage des Kalibers bei den Göhrde-Morden scheint ja ungeklärt. Jahrelang ging man offensichtlich von 5,6 aus, aber bei einem klriminalistischen Treffen im letzten Jahr wurde gemäß Berichterstattern im Forum erwähnt, dieses könnte nicht definitiv geklärt werden. Es wurden wohl keinerlei Patronen gefunden. Beim ersten Doppel-Mord ist man nicht mal sicher, ob die Opfer überhaupt erschossen wurden. Bei der zweiten Tat konnte man ebenfalls keine Projektile finden. Die Aussage "5,6" wurde dann offensichtlich anhand der Größe des Schusskanals ermittelt.
(korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege)

Onoprienko verwendete bei seiner zweiten Mordserie 1995/1996 durchgehend dieses Jagdgewehr (Schrotflinte?),
Kaliber 12. (wortwörtlich im englischsprachigen Artikel 12-gauge shotgun - bin nicht sicher ob gauge = Kaliber)

Bildschirmfoto 2015-09-22 um 13.47.09Original anzeigen (0,6 MB)

Welche Waffe er bei der 89-er Serie verwendete, konnte ich noch nicht recherchieren.
Onoprienko war aber zu dieser Zeit aktiv in einem Jagd- und Fischerei-Verein. Es wäre also naheliegend, dass er auch hier eine Jagdwaffe benutzte.

In einem russischsprachigen Interview sprach er mal davon, wie leicht es in Deutschland sei, eine Waffe zu besorgen.

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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

22.09.2015 um 14:14
Bei der Verhaftung Onoprienkos wurde aber auch diese Pistole gefunden:

(screenshot aus dem hier auf Seite 1 eingestellten Film, min. 7:30)

Bildschirmfoto 2015-09-22 um 14.11.36Original anzeigen (0,4 MB)


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

22.09.2015 um 17:18
Vielen Dank @GonzoX !! Wirklich spannend. Die Pistole auf dem Foto hat definitiv ein anderes Kaliber.
Anatoli O. war ja definitiv ein erfahrener Schütze.
Die Tatsache, daß man weder Hülsen noch Projektile am Tatort gefunden hat, spricht für mich ebenfalls für einen erfahrenen Schützen. Das Hülsen-Aufsammeln gehört ja in jedem Schieß-Training mit dazu und wird irgendwann zur festen Gewohnheit. Zudem- dies ist zugegebenermaßen sehr spekulativ- könnte es sein, daß der Mörder sich dessen bewußt war, mit was für Munition er schießt und wie sie wirkt. Vollmantelgeschosse haben eine hohe Durchschlagskraft, d.h. die Wahrscheinlichkeit daß das Projektil nicht im Körper stecken bleibt, sondern aus dem Körper wieder austritt ist hoch. Es lohnt sich also, auf dem Waldboden herumzukriechen und die Hülse zu suchen. Meine Theorie ist, daß ein unerfahrener Schütze (z.B. ein gehörnter Ehemann in einem Eifersuchtsdrama, der sich irgendwo eine Waffe besorgt hat) sich darüber nicht im Klaren ist und nicht daran denkt, Munitionsteile aufzusammeln. Es gehört ja auch eine ziemliche Abgebrühtheit dazu, erstmal seelenruhig alle Spuren zu beseitigen und sich nicht gleich vom Acker zu machen, obwohl ja erwiesenermaßen jede Menge Leute in der Nähe waren.
Onoprijenko dürfte so ein abgebrühter Typ gewesen sein.
Wie gesagt, alles spekulativ...


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

23.09.2015 um 01:03
Auch aus diesem Grund vermuteten die Göhrde-Ermittler viellleicht einen Jäger hinter dem ganzen.
Onoprienko bemühte sich sehr seine Spuren zu verwischen. So zündete er oft die Autos bzw Häuser seiner Opfer nach der Tat an.

Exemplarisch hierzu sein (nach Ansicht der russischen Ermittler) erster Mord der 89-Serie (14.06.89)
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 16.07.2015:Onopriyenko with a weapon in his hand went to the "Lada". They slept couple Oleg Melnikov and his wife (both born in 1958). Onopriyenko shot sleeping Miller, then forced his wife to leave the car and go into the forest. The woman went out, but at the same time began to scream and call for help, causing him and shot her. Onopriyenko pulled out of the car all the valuable items. The corpses he hid behind the forest belt and covered them with branches and earth. [3] Onopriyenko Rogozin told to go after him, then got behind the wheel robbed Zhiguli, far away it taken away and burned. Rogozin guessed that there was a murder, but Onopriyenko hinted that in case of appeal to the police, he would kill his wife and daughter. [3] Later, it sold the loot.
https://ru.wikipedia.org/wiki/Оноприенко,_Анатолий_Юрьевич


interessant hier:
- der schnelle Kopfschuss für den Mann - und die Sonderbehandlung des weiblichen Opfers
- er fährt mit dem Auto seiner Opfer
- er bringt die Leichen in einen Wald und bedeckt sie mit Zweigen (und Erde)


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

23.09.2015 um 07:16
@GonzoX
Ja, ist richtig, Gauge=Kaliber. Wobei man auch die unterschiedliche Kalibrierung bei Sport-, Kriegs- und Jagdwaffen beachten müsste ;)

Die fehlenden Hülsen könnten auch eine ganz profane Erklärung haben, die nichts mit Deiner Vermutung zu tun hat - der Mörder könnte einfach einen Revolver benutzt haben.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

23.09.2015 um 13:15
Hallo @Tombow ,

dieses Thema der Projektile / Patronen ist auch für mich ganz neu, obwohl ich mich schon lange mit dem Fall beschäftige. Ich hatte nur mal kurz mit ein paar Stichwörtern gegoogelt, nachdem @chelsi es angesprochen hatte.

Auf dieser Seite der Göhrde-Diskussion
Die Göhrde-Morde (Seite 479) (Beitrag von AngRa)
wurde das ganze schon mal thematisiert, bis hin zu der Vermutung der Täter müsste, dann ja möglicherweise die Projektile aus dem Opfer herausgepult haben...

Wie Du schon sagst, könnte es aber auch eine profane Erklärung geben, wie beispielsweise keine Hülsen, weil Revolver verwendet wurde - und keine Projektile weil Durchschuss erfolgte...
Ansonsten würde ich @chelsi zustimmen, dass ein solches Verhalten sehr viel über den Täter aussagte - also ein erfahrener Killer am Werk gewesen sein müsste. Ein Profi der aber dann auch durch die unnötige Brutalität offenbarte, dass er nicht alle Tassen im Schrank hatte.

Von Onoprienko ist übrigens (mir) nicht bekannt, dass er Patronenhülsen wieder einsammelte o.ä. Allerdings wurde vor allem sein 95/96er Mordzug detailliert beschrieben. Und hier hatte er offensichtlich ganz bewusst eine Spur des Schreckens gelegt (man sprach ja sogar von einem Kreuz, das er auf die Landkarte zeichnen wollte). Es war dann also in seinem Sinne, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, dass immer die gleiche Waffe verwendet wurde.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

23.09.2015 um 14:23
@GonzoX

Vom Signaturaspekt her würde ich sagen, das Onoprijenko sich "in bester Gesellschaf" befindet. Sich in ähnlicher Weise selbst inszeniert und mit den Ordnungshütern Katz-und-Maus gespielt haben schon Dennis Rader (der BTK-Mörde) und Ted Bundy. Wenn man sich sehr weit aus dem Fenster lehnt, ist das auch das bedeutendste Signaturaspekt des Zodiac-Killers. Da sehe ich keine Parallele zu den doch verdeckt und bar jeder "Aussage" des Täters begangenen Göhrde-Morden.

@chelsi
An der Theorie mit dem Hülsen aufsammeln Glaube ich nicht. Ziemlich viele Pistolen "spucken" die Hülsen wild durch die Gegend, nicht selten auch in etlichen Metern Entfernung und ein Waldboden (evtl. mit reichlich Laub und Unterholz bedeckt) ist kein saubergehaltener Schießstand. Fangbleche oder -kästen gibt es dort ebenso keine. Da kann ein Hülsensuchen und -aufsammeln selbst für die Spurensicherung zur Zeit- und nervenraubenden Aufgabe werden. Ich bezweifle stark, das man sich freiwillig diese Aufgabe aufhalsen würde, wenn man vorhat, in einer von Ausflüglern frequentierten Gegend ein Doppelmord zu begehen. Angesichts einer einfacheren Alternativerklärung (Revolver und glatte Durchschüsse) ist die Theorie nicht haltbar.


Zum Thema Waffen und Kaliber allgemein (ein wenig Offtopic, aber gut zum Nachschlagen, wenn nötig):

Jagdgewehre, Pumpguns und ähnliche Waffen:
Das Kaliber ist eine Ganzzahl (in der Regel) zwischen 8 und 16 und steht für die Anzahl Kugeln, die aus einer bestimmten Menge Blei gegossen werden können. Je kleiner die Zahl, desto größer der Laufdurchmesser.

Sport- und Kriegswaffen:
Das Kaliber bezeichnet den Laufdurchmesser in Milimeter (direkt ausgeschrieben, z.B. 5,45mm, 7,62mm, etc.) oder in Hundertstel eines Zoll/Inch (25,4mm). Im letzten Fall wird das Kaliber mit einem Punkt vor der Zahl geschrieben (z.B .45, .38, .22) und nur die Zahl (z.B "Kaliber Sechsunddreißig") gesprochen.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

23.09.2015 um 19:06
@Tombow
@GonzoX

Stimmt, auf die naheliegende Erklärung mit dem Revolver bin ich gar nicht gekommen! Danke für den Hinweis.

@Tombow
Was das Hülsenaufsammeln betrifft: es ist ja für den Schützen deutlichst einfacher als für die SpuSi, Munitionsreste zu sammeln. Die leere Patronenhülse fliegt nicht so weit, liegt also in der Nähe des Schützen. Der Schütze weiß logischerweise, wo er gestanden hat, die Polizei natürlich in der Regel nicht. Hülsen kriegt man häufig selber ab, z.B. ins Gesicht.
Das Geschoß, welches aus dem Körper heraustritt, fliegt nicht mehr weit, weil es abgebremst wurde (dadurch die großen Austrittswunden bei Schussverletzungen).
Daher kann ich mir schon vorstellen, daß der Mörder sich die (für ihn) relativ geringe Mühe gemacht hat, die Munitionsteile aufzusammeln.
Aber wie gesagt, ich beharre keineswegs auf dieser Theorie, möchte sie nur zur Diskussion stellen.
Ich hoffe ich komme nicht wie ein Waffen-Narr rüber, weil ich mich so mit der Thematik beschäftige- bin ich nämlich nicht... der Punkt wirft bloß Fragen für mich auf ;)


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

24.09.2015 um 10:15
@chelsi
@Tombow

Die Frage wäre ja auch, wie wahrscheinlich bzw. ungewöhnlich eigentlich ein Kopf-Durschuss wäre??


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

24.09.2015 um 10:46
Mal zurück zum Thema: Onoprienko in Deutschland

Hier muss man sich mal vor Augen führen, dass dieser in den vier Monaten, bevor er nach Deutschland flüchtete, neun Menschen tötete und in dem Jahr nach dem er zum letzten mal aus Deutschland ausgewiesen wurde, 43 Menschen in der Ukraine tötete.
In einer Vernehmung kurz nach seiner Verhaftung muss er Aussagen gemacht haben, die die ukrainischen Ermittler veranlassten Interpol und deutsche sowie österreichische Kriminalämter einzuschalten. Unter anderem sagte er wohl, er habe "getötet wie ein Roboter".
Bildschirmfoto 2015-08-20 um 01.16.28Original anzeigen (0,3 MB)

Der Autor Buval (der Todesbote) beschäftigte sich auch mit dem Motiv des Killers. Er fügt hier folgendes an:

Bildschirmfoto 2015-08-20 um 01.12.22
Bildschirmfoto 2015-08-20 um 01.09.37Original anzeigen (0,4 MB)

Seine Zeit auf der Maxim Gorki scheint ihn also besonders geprägt zu haben. Und falls man hieraus sein Motiv ableiten möchte, sollte man meinen, das bevorzugte Zeil seiner Attacken müssten ältere wohlhabende deutsche Damen sein.
Die tatsächliche Wahl seiner Opfer: ganze Familien ärmlicher Landbewohner der Ukraine scheint hier deutlich widersprüchlich.
Ich meine also, es ist berechtigt darüber nachzudenken, für welche ungeklärten Morde er in D im oben skizzierten Zeitfenster in Frage kommt.
Hierbei sollte man Morde mit scheinbar verrückten Elementen besonders betrachten. Weitere Charakteristika seiner Morde waren Kopfschüsse, Schädel zertrümmern, Tatorte anzünden, mit dem Auto seiner Opfer rumfahren, Interesse an den Leichen, Souvenirsammlung (zB Unterwäsche seiner Opfer), einsame Orte wie Landstraßen und Wälder, sämtliche Anwesenden eines Tatortes umzubringen, Männer zuerst und andes zu töten als Frauen und Kinder, Serientaten.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

24.09.2015 um 13:28
@chelsi
@GonzoX

Da stimme ich @chelsi zu, so kompliziert darf man sich die Sache mit den Hülsen nicht vorstellen. Zwar ist es schon so, dass man hier einen Revolver nicht ausschliessen kann, aber auch eine Pistole kann durchaus benutzt worden sein. Ich schiesse alle 14 Tage, u.a. auf einem im Freien grosszügig angelegten Schiesstand, und die von meinen Waffen ausgeworfenen Hülsen finden sich am Ende doch alle auf einer recht begrenzten Fläche wieder. Da anzunehmen ist, dass er sich mit der verwendenten Waffe auskannte, wird er auch gewusst haben, wie weit ungefähr der Auswurf reicht, und meist genügt dann ein kurzer Blick, um die Hülsen zu entdecken.

Was den Durchschuss gerade bei Kopfverletzungen angeht, kommt das sehr häufig vor, zumindest wenn die Tatwaffe nicht gerade ein Kleinkaliber hat. Das Projektil dann in der Pampa zu finden ist in der Tat dann nicht ganz einfach. Jedoch kommt es hier auch sehr auf den Schusswinkel an. Schiesse ich von oben in Richtung Boden, wird die Sache schon wieder einfacher.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

25.09.2015 um 09:27
@Rick_Blaine
@Tombow

Vielen Dank für die Waffenkunde. Ich kann da wenig mitreden. Habe nur mal bei der Bundeswehr Anfang der 90er etwas rumgeballert und später noch gelegentlich an der Schießbude Plastik-Rosen erlegt..


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

25.09.2015 um 09:49
Ich möchte mich nun mal darin versuchen, Onoprienkos vermeintlichen Deutschland-Aufenthalten ungelöste Mordfälle zuzuordnen.
Es ist ja tatsächlich so: die Göhrde-Morde passen fast perfekt in das Schema. (wenn man mal vom finalen Anzünden der Tatorte absieht).
Allerdings fällt es eben schwer, zwei Deutschland-Reisen durch den eisernen Vorhang Onoprienkos im Mai und Juli 89 zu konstruieren. Am ehesten könnte ich mir noch vorstellen, dass es vielleicht eine Lieferung landwirtschaftlier Produkte in den Hamburger Raum gab (zum dortigen Großmarkt). Wie ich auf Seite 2 aufführte ist eine ähnlich weite Kirsch-Lieferung aus dieser Zeit bekannt.
Ich habe allerdings keine Ahnung, ob es vor Ende der Sowjetunion schon Exporte von Agrarprodukten in den Westen gab.

Recht gut passen allerdings auch die Harz-Morde - sowohl zeitlich als auch vom wahnsinnigen Charakter des ganzen her.
Ebenso sind die Kopfschüsse vorhanden wie auch weitere Attacken gegen die Köpfe der Opfer.

@Quinzy, am 02.02.13 in der Göhrde-Morde-Diskussion
Ich habe hier mal ein paar Daten zu den Rentnermorden im Harz....

Zu den Rentnermorden im Harz

20.06.1991 Mord an Werner Bierwisch(66), Tatort Waldparkplatz zwischen Wieda und Walkenried.
Werner Bierwisch hielt dort an, er wollte austreten, wurde vom Täter überrascht, dieser schoss aus nächster Nähe in Kopf, Rücken und Oberschenkel. Werner Bierwisch schleppte sich schwer verletzt auf die nahe gelegene Landstraße, wurde dort von einer Autofahrerin lebend gefunden, starb dann nachmittags am selben Tag im Krankenhaus.Am Tatort fand man 3 Patronenhülsen vom Kaliber 7,65 aus einer Pistole Ceska auch Brünner M 27.
16.09.1991 Mord an Dieter Dohle, Tatort eine Weide bei Klettenberg. Dieter Dohle war auf einer Wanderung und machte Rast auf einer Wiese. Während dieser wird er vom Täter überrascht und erschossen. Am Tatort findet man Patronenhülsen vom Kaliber 7,65 aus der gleichen Pistole mit der Werner Bierwisch erschossen wurde. Dieter Dohle wurde mit einer schwertähnlichen waffe traktiert und geköpft.
07.01.1994 Mord an Ludwig Schinke(82)l, Tatort Waldweg, sogenannter Kirchenforst, zwischen Steina und Bad Sachsa. Ludwig Schinkel wird das letzte Mal kurz nach 16Uhr am Tattag in Bad Sachsa lebend von einem Nachbar gesehen. Er bleibt 2 Tage verschwunden, bis ein Suchtrupp der Feuerwehr am 9. Januar 1994 seine Leiche im Wald findet. Ludwig Schinkel wurde vom Täter überrascht, vom Waldweg in den Wald geschleift und dort erschossen und geköpft.
Die Polizei geht in allen drei Fällen vom selben Täter aus, ein Serientäter, der mit erschreckender Grausamkeit ans Werk ging. Auffällig ist der große Abstand zwischen den beiden ersten Morden und dem dritten Mord. Möglicherweise ist der Täter "geistesgestört", O-Ton der Kripo Goslar.Die Kripo geht davon aus, das der Täter sich im südlichen Harz auskennt, gegebenenfalls dort lebt.
Im letzten Rentnermord, im Fall "Schinkel" wurden mehrere Gegenstände entwendet, 1 Herrenarmbanduhr, ein Spazierstock aus Holz und ein Schlüsselbund.
einen recht gut passenden Pärchenmord mit Kopfschüssen gab es im Juni 92', die sogenannte Heidenau-Hinrichtung:

https://www.youtube.com/watch?v=ZddYAszgAEA

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13690307.html


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

25.09.2015 um 10:06
Die Göhrde Morde sind mir da nicht so einleuchtend. Ich vermute, dass der Täter eine engere Beziehung zur Göhrde und zum Bereich Lüneburg hat, als man diese bei Onoprijenko vermuten kann. Dazu kommt, dass die Göhrde Morde sehr zeitnah an seinen Morden in der Ukraine liegen. Letztens frage ich mich, wie weit ein Ukrainer damals in der Vor-Wendezeit überhaupt so mir nichts dir nichts ins westliche Ausland ausreisen konnte, wie er es hätte tun müssen, um diese Morde auf dem Gewissen zu haben.

Die Harz Morde sind eine andere Sache. Eine Ostblock-Waffe, es war nach der Wende, und die Gegend nicht ganz so abgelegen wie die Göhrde. Interessant. Aber auch da fällt auf, dass er zweimal mit grossen Abstand da gewesen sein müsste.


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Der ukrainische Serienmörder Anatolij Onoprijenko in Deutschland

25.09.2015 um 10:24
@Rick_Blaine

Onoprienko ist tatsächlich zwischen 1989 und 1995 gleich vier mal eingereist.
Am 19.09.15 habe ich hier eine Übersicht seiner Aufenthalte eingestellt.

Beitrag von GonzoX (Seite 2)


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25.09.2015 um 10:37
Ja, das ist interessant. Es heisst ja er habe auch gefälschte Papiere benutzt, dennoch kam er immer wieder in Konflikte mit der Polizei. Es gab also ein gewisses Risiko, über eine Grenze zu fahren, da denke ich, müsste man nach weiteren Motiven dazu schauen: was würde ihn dazu bringen, innerhalb von wenigen Wochen mehrfach die Grenzen zu überschreiten? (Göhrde und Ukraine Morde liegen ja sehr nahe beieinander). Es müsste irgendetwas geben, was ihn z.B. aus Deutschland gleich wieder zurück in die Ukraine lotst und gleich danach wieder umgekehrt usw. Was könnte das sein?


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25.09.2015 um 17:12
@GonzoX
@Rick_Blaine schrieb:

>>Letztens frage ich mich, wie weit ein Ukrainer damals in der Vor-Wendezeit überhaupt so mir nichts dir nichts ins westliche Ausland ausreisen konnte, wie er es hätte tun müssen, um diese Morde auf dem Gewissen zu haben.<<

Vor-Wendezeit? 1989 war die Wende doch gerade voll im Gange, Ungarn hat schon im Juni´89 die Grenzen nach Österreich geöffnet- Onoproprienko hätte also über Ungarn relativ unbemerkt nach Deutschland einreisen können. Ich weiß nicht wie alt Ihr seid, aber das Chaos der Flüchtlinge über die grüne Grenze im Sommer 1989 ist mir noch sehr lebhaft in Erinnerung. Keine Kunst, in solch einem Strom unterzutauchen. Zumal O. abgebrüht war und offenbar geübt darin war, sich unauffällig zu verhalten. Alleine die Art und Weise, wie er sich völlig unbehelligt in den ukrainischen Dörfern bewegt hat für seine Mordserie, läßt mich staunen.

Off-Topic eine kleine Geschichtsstunde ;)
http://www.budapest.diplo.de/Vertretung/budapest/de/07__25J/1-Chronik.html (Archiv-Version vom 03.02.2016)

Natürlich durfte auch nicht jeder Sowejt-Bürger einfach so nach Ungarn, aber O. schien ja durch seine Marinetätigkeit einen Paß gehabt zu haben, was damals die allerwichtigste Voraussetzung war, um zu reisen. Alles weitere stelle ich mir absolut machbar vor. Für mich ist er ein ganz heißer Verdächtiger für die Göhrde-Morde.


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25.09.2015 um 19:24
@Rick_Blaine

Die nur wenigen Tage die zwischen einem der Göhrde-Morde und einem seiner 89-er Morde liegen, kann man so betrachten, dass sie sich tendenziell aufgrund der großen Entfernung und dem dazwischen liegenden "eisenernen Vorhang" ausschließen.
Oder man fragt sich, wie (un-)wahrscheinlich es eigentlich ist, dass gleich zwei ganz ähnlich verübte (sehr seltene) Pärchenmorde in Mittel(ost-)Europa unabhängig voneinander geschehen.
Ich tendiere eigentlich fast dazu, die Göhrde-Morde in Onoprienkos 89er-Serie einzuordnen.

@chelsi

Irgendwo habe ich tatsächlich mal gelesen, dass O bei einer seiner "Reisen" diese Route über Österreich-Ungarn nutzte.
Ungewöhnlich wäre dann allerdings die wiederholte Ein- und Ausreise. Das passt dann weniger zu einem Glücksritter als vielleicht zu einem Händler / Lieferanten / LKW-Fahrer.


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26.09.2015 um 10:14
@chelsi
Das Problem ist, dass er damals Sowjetbürger war und die kamen nicht so einfach aus ihrem Land heraus. Bei der Marine war er ja schon lange nicht mehr.

Und zur Zeit der Göhrde Morde war die Mauer noch nicht gefallen.

@GonzoX
Und deshalb tendiere ich eher zu Deiner ersten Theorie.

Zu fragen wäre eben auch, was er eigentlich in jener einsamen Gegend der Göhrde wollte.


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26.09.2015 um 10:45
@Rick_Blaine
Du meinst den Deutsch-Deutschen Mauerfall.
In Ungarn war der Vorhang schon gefallen, insofern war der Weg über Ungarn und Österreich frei...
Klar war O´s Marinezeit schon länger vorbei, aber vielleicht hat er trotzdem noch einen Paß gehabt.

>Zu fragen wäre eben auch, was er eigentlich in jener einsamen Gegend der Göhrde wollte.>

Sich verstecken vielleicht?! Irgendwo stand, daß er sich bei einer illegalen Einreise in Österreich tagelang im Wald versteckt hat.
Die Göhrde ist doch ein gutes Gebiet, um sich versteckt zu halten.


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