19 jähriger Obdachloser in Alsdorf bei Aachen misshandelt

Ich habe das gerade auf RTL gesehen und mich gewundert, vorher noch nichts daruber gehört zu haben.

Bei Google fand ich dann unter anderem folgenden Beitrag, der das Geschehen wohl ganz gut zusammenfasst:

http://www1.wdr.de/themen/aktuell/obdachloser-in-alsdorf-angegriffen-100.html

Ich finde es erschreckend und krank, wie sehr die Gewalt momentan eskaliert und was alles passiert.

@BoboKGB


Ja eine schlimme geschichte. Opfer ist inzwischen außer lebensgefahr, täter sitzen in u-haft.
Weil das so ist läßt sich da nur noch rumspekulieren und das, vermute ich, kann dann viel haß in diesem thread auslösen.
Daher halte ich diesen thread für unangebracht.

BoboKGB schrieb:Ich finde es erschreckend und krank, wie sehr die Gewalt momentan eskaliert

Traurig, aber mich nicht überraschend.

Der Fall war schon in den Medien, aber im Moment sind andere Orte mehr im Fokus.

inwiefern sollte es Hass in diesem Thread auslösen?

Zu diesem konkreten Fall lässt sich momentan nicht viel sagen, das stimmt. Laut RTL war ein nicht bezahltes Handy im Wert von 10 Euro der Auslöser. Auf der einen Seite bin ich jemand, der Medien generell und BILD, RTL, etc. im speziellen hinterfragt, auf der anderen Seite ist es in der heutigen Zeit leider immer häufiger so, dass die Hemmschwelle sinkt, die Auslöser für Taten immer geringer und die Brutalität dafür umso höher wird.

@BoboKGB

Man könnte jetzt auf´s Fernsehen, Kinos und Internet, sowie Spiele schimpfen. Ist sicher auch berechtigt aber das gibt es nunmal, da muss anders darauf reagiert werden, schon von Kindesalter an. Ich weiss allerdings auch nicht wie. Die letzte XY-Sendung war doch ein Beispiel für Brutalität, sehr realitätsnah gezeigt, auch noch in 3 Fällen.

@BoboKGB
Zum Thema passt generell dieser Artikel hier ganz gut, der beleuchtet, was derzeit im Land so vor sich geht:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/idee-vom-freund-und-helfer-ist-gescheitert-aid-1.5303345

Der generelle Respekt vor "Recht und Ordnung" ist nicht mehr der, den es vor 20 Jahren gab.

Ich finde nur, dass gerade die letzten 1-2 Jahre das ganze eine neue Stufe erreicht hat. Alleine was in meinem Umfeld (örtlich gesehen) in den letzten Monaten passiert ist...

-Mann geht auf einem Sommerfest mit Pfefferspray und Messer auf die Gäste los

-19 jähriger wird durch Selbstjustiz regelrecht abgeschlachtet

-dieser Fall in diesem Thread

-52 jähriger zündet sich selbst an und stirbt

-Pärchen greift sich gegenseitig mit einem Messer an, prügelt auf Polizisten ein, bedroht diese und spuckt sie an etc.

Und das alles nur im August und im Umkreis weniger Kilometer. Das ist doch nur noch krank was abgeht...um es mal salopp auszudrücken, aber es ist mein Empfinden.

@BoboKGB

19 jähriger wird durch Selbstjustiz regelrecht abgeschlachtet
52 jähriger zündet sich selbst an und stirbt

Nur zur info..

Das opfer durch selbstjustiz war 29 jahre alt.

Und das der mann sich selber angezündet hat war seine eigene entscheidung.

@BoboKGB

Nicht nur Du empfindest so. Zwei meiner Cousinen sind Polizeibeamtinnen in zwei verschiedenen deutschen Grosstädten, die sehen das ganz genauso. Beide sind seit 10 Jahren im Dienst und sagen sie hätten sich vor 10 Jahren nicht träumen lassen, was sie heutzutage jeden Tag so erleben. Mir stehen manchmal die nicht vorhandenen Haare zu Berge, wenn sie so von einer Schicht erzählen.

Ich denke wer mit offenen Augen durch die Gesellschaft geht, kann nicht leugnen, dass die Hemmschwelle der Gewalt erheblich gesunken ist. Warum das so ist, nun, darüber gibt es sehr viele Theorien.

Ja das war ein Fehler, da ich noch das 19jährige Opfer in diesem Thread im Kopf hatte, sorry.

Ja sicher war es im Falle des Suizids des 52jährigen dessen eigene Entscheidung, trotzdem ist das doch ebenfalls ein Fall, der nicht "normal" ist und mich nachdenklich über diese Zeiten stimmt

@BoboKGB

BoboKGB schrieb:Ja sicher war es im Falle des Suizids des 52jährigen dessen eigene Entscheidung, trotzdem ist das doch ebenfalls ein Fall, der nicht "normal" ist und mich nachdenklich über diese Zeiten stimmt

Ja das ist schlimm wenn man das hört, aber wenn du das mit der heutigen zeit in verbindung bringst liegst du nicht so richtig.
Es gab früher in D bei weitem mehr selbstmorde.

1980 waren es ca. 18.450 registrierte fälle.
In den vergangenen jahren liegt diese rate bei ca. 10.000 registrierten fällen pro jahr.


Die gesellschaft verändert sich, weltweit. Das stimmt.
Aber es wird einiges auch schlimmer dargestellt als es ist.

http://de.statista.com/themen/40/selbstmord/

Der Fall des 19jährigen macht mich sehr betroffen. Zum einen, weil da ein junger Mann ist, der bereits mit 19 obdachlos ist. Ich weiß, dass in den Großstädten selbst 13jährige rum lungern, die kein zu Hause haben. Aber wenn man so ein Schicksal speziell liest, macht mich das noch einmal traurig.

Wie aus WDR-Berichten bekannt, hat der junge Mann Hilfsangebote abgelehnt. Vor den Sommerferien hat er dann der Stadt Alsdorf gegenüber erklärt, er würde nun in einer befreundeten Familie leben können. Dies hat wohl nicht geklappt, so dass er wieder zum Sportplatz zurück gekehrt ist. Gestern sagten sie im WDR dann, dass ein 15jähriger Täter, der Sohn der Familie wäre, wo der Mann schlafen konnte. Gegenüber dem WDR sagte der Mann selber, er hätte sich bei der Familie getäuscht und wäre deshalb dort wieder ausgezogen. Da frage ich mich, was da schon los war, als er dort wohnte?

Und dann das Alter der Täter? Wie kommt mit 15 Jahren auf die Idee, einen Menschen derart zu quälen? Selbst mit 30 Jahren ist so eine Tat abscheulich. Aber ich dachte, hoffte, dass man als 15jähriger dann doch eine höhere Hemmschwelle hätte.

Im WDR sagte der junge Mann außerdem, dass er nach seinem Klinikaufenthalt (ca. 3 Wochen) zurück in sein Elternhaus kehren würde. Seine Eltern hätten sich wieder mit ihm versöhnt und man würde sich helfen.

@aero

die Art und Weise des Selbstmordes, zudem am hellichten Tag in der Öffentlichkeit, ist es, was ich meine.

@Feelee

Feelee schrieb:Im WDR sagte der junge Mann außerdem, dass er nach seinem Klinikaufenthalt (ca. 3 Wochen) zurück in sein Elternhaus kehren würde. Seine Eltern hätten sich wieder mit ihm versöhnt und man würde sich helfen.

Ich hatte auch verschiedene tv-berichte zu diesem fall gesehen. Aber das hatte ich noch nicht gehört. Trotz das dieser fall so grausam ist, freut es mich das zu hören.




@BoboKGB

BoboKGB schrieb:die Art und Weise des Selbstmordes, zudem am hellichten Tag in der Öffentlichkeit, ist es, was ich meine.

Auch das kannst du nicht unbedingt mit der heutigen zeit in verbindung bringen. Auch früher haben sich menschen an hellichten tagen selber angezündet.
Und ich will erst gar nicht wissen was für arten von selbstmord in der statistik von z.b. 1980 dabei waren.

@aero
Ich habe es gestern Abend in der Lokalzeit Aachen ab 19.30 Uhr gesehen. Das Opfer wurde nicht gefilmt. Das Krankenhaus hat dies zum Schutze des Opfers verboten. Der WDR konnte aber mit dem Opfer sprechen. Er hat immer noch Angst, obwohl die TV in Haft sind. Evtl. vor der Familie? Ist jetzt von mir spekuliert.

Ich bin mit diesem Selbstmord und dem Mord an dem 29jährigen in Eschweiler auch noch gedanklich im Unklaren. Wenn es theoretisch bei den Tätern gar nicht um einen evtl. Missbrauch der Tochter ging, sondern um etwas Anderes. Ich sage jetzt einfach mal, es gibt eine kleine Gruppe in ESchweiler, die illegales machen. Evtl. flog jemand auf oder jemand entpuppte sich als Maulwurf oder handelte nicht Gruppenentsprechend. Ich sage mal als Vorstellung, so eine Art Rockerclique. Versteht Ihr was ich meine? Der Mann von der Selbstverbrennung ahnte somit, dass er evtl. ermordet werden sollte und tötete sich selber. Das Opfer hingegen wurde dann umgebracht.

Meine Phantasie geht mit mir durch.

@Feelee

Feelee schrieb:Meine Phantasie geht mit mir durch.

Ein klein wenig schon....

@aero

doch, kann ich, da ich diesen Fall nicht als einzelnen beurteilen wollte, sondern die momentane Häufigkeit solcher Vorkommnisse. Natürlich ist jeder Fall für sich genommen schon immer vorgekommen, aber die steigende Häufigkeit und die steigende Gewalt der Fälle zusammengenommen kann man nicht abstreiten.

Ja, auch früher schon haben sich Menschen angezündet, wurden Menschen durch Selbstjustiz getötet usw. Aber nicht innerhalb eines Monats alleine in einer kleinen Region. Auch den Zufall lasse ich hier nicht gelten - es ist kein Zufall sondern eine klare Tendenz, und die hängt durchaus mit der heutigen Zeit zusammen. Täter werden immer jünger und brutaler, Hemmschwellen sinken und die "Motive" immer weniger gewichtig.

Ich vermute, dass die Hemmschwellen gesunken sind, weil man zum Beispiel alleine in Videospielen ja sieht, dass ein Mensch umgenietet wird und dann wieder aufsteht. Vielleicht ist es machem Jugendlichen einfach nicht bewußt, dass Brutalität im realen Leben böse Folgen hat.
Es ist eine Tatsache, dass die Hemmschwelle gesunken ist. Die Polizei ist ganz anderen Dingen ausgesetzt, wie noch vor 10 Jahren. Dies sieht man alleine in den Schulen. Lehrer müssen Dinge hinnehmen, die man sich vor 20 Jahren nie getraut hätte.

Ich mache dafür nicht nur die Videos verantwortlich. Die Gesellschaft ist abgekühlt. Wer ist denn noch für den anderen da? Viele Kinder kommen nach der Schule nach Hause und bekommen kein warmes Essen. Die Eltern sind arbeiten oder nicht ansprechbar. Die Kinder haben Langeweile. Treffen sich auf der Straße mit Freunden. Alle haben nichts wirklich Gescheites vor. Ich rede nicht von allen Familien. Aber leider gibt es immer mehr Kinder, die sozial verwahrlosen. Und sogar bei den besser gestellten Familien ist es so, dass die Kinder zwar ihr Essen bekommen. Aber Liebe, Aufmerksamkeit, gemeinsame Zeit mit den Eltern - Fehlanzeige.