Erzieherin soll 3-jähriges Kita-Kind getötet haben

Viersen (NRW) – Zunächst sah es nach einem tragischen Unglück aus. Jetzt aber scheint es so, dass ein in einer Viersener Kita gestorbenes Mädchen (3) von einer damaligen Erzieherin der Kita umgebracht wurde!

Die 25-Jährige sei am Dienstag festgenommen worden und befinde sich seit Mittwoch wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Mönchengladbach am Freitag mit.

Das Kind hatte am 21. April einen Atemstillstand erlitten und sei trotz sofortiger und zunächst erfolgreicher Wiederbelebung am 4. Mai im Krankenhaus verstorben. Eine Obduktion erhärtete den Verdacht einer Gewalttat. Zum Tatzeitpunkt war die Erzieherin noch in der städtischen Kita tätig.

Quelle https://m.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-aktuell/staatsanwaltschaft-ermittelt-kita-kind-stirbt-nach-atemstillstand-70803184.bildMobile.html


Ein Verbrechen das sprachlos macht.
Was bewegt eine Erzieherin dazu ein Kind zu töten? Absolut unvorstellbar für mich.

Mordverdacht heisst es, bedeutet das direkt dass sie nicht von Totschlag ausgehen sondern die Tag geplant war.

Was denkt ihr über diesen Fall?

Der Unterschied zwischen Totschlag und Mord ist nicht, dass Mord - im Gegensatz zu Totschlag - "Planung" voraussetzt.

Sowohl bei Mord wie bei Totschlag müssen Vorsatz in Bezug auf die Tötung eines Menschen vorliegen.

Bei Mord muss zusätzlich noch eines der in § 211 StGB genannten Mordmerkmale plus Vorsatz in Bezug darauf hinzukommen. Also Tötung eines Menschen aus Habgier, aus niedrigen Beweggründen, zur Verdeckung einer anderen Straftat, auf grausame Weise, mit gemeingefährlichen Mitteln etc.

Vielleicht gründet sich hier der Mordverdacht auf Tötung des Kindes zur Verdeckung einer vorausgegangenen Straftat, evtl. Körperverletzung. Da muss man abwarten, was die Ermittler öffentlich bekanntgeben.

Hier wird deutlich, dass das Krankenhaus die Polizei eingeschaltet hat, da den Ärzten Besonderheiten aufgefallen sind, die Anlass zur Alarmierung gaben:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/viersen-kita-erzieherin-mordverdacht-1.4915460

Das Krankenhaus hatte bereits vorher die Polizei alarmiert, da den Ärzten der Fall verdächtig vorkam. Nach der Obduktion war laut den Ermittlern endgültig klar, "dass das Mädchen durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen ist".

JumpAround schrieb:Was bewegt eine Erzieherin dazu ein Kind zu töten? Absolut unvorstellbar für mich.

Oft kann man sich auf solche Taten ja nicht mal einen sinnvollen Reim machen, wenn man weiß was passiert ist.
Und bei der Tat hier ist außer der Todesursache und der Tatsache, dass explizit von "Mordverdacht" gesprochen wird ja alles unklar.
Zu raten was die Erzieherin dazu gebracht hat "das" zu tun ohne zu wissen was "das" nun eigentlich war halte ich für zwecklos.

JumpAround schrieb:Mordverdacht heisst es, bedeutet das direkt dass sie nicht von Totschlag ausgehen sondern die Tag geplant war.

Wie @Andante bereits schrieb geht es da nicht so sehr um Planung, sondern ganz allgemein darum, dass die Staatsanwaltschaft sich ziemlich sicher zu sein scheint, dass wenigstens eines der Merkmale, die aus einem Tötungsdelikt einen Mord machen erfüllt ist.

Das kann etwas total stupides sein, das nicht das Geringste mit Planung zu tun hat.

Nicht als Spekulation, nur so als Beispiel:

Wenn z.B. dieses Kind sie dabei beobachtet hat, wie sie Sachen aus den Handtaschen ihrer Kollegen klaut, in die "Kindergartenbastelgeldkasse" greift oder sonst irgendeine Straftat und sie das Kind (möglicher Weise nicht mal in unmittelbarer Tötungsabsicht) getötet hat weil es Zeuge der Tat wurde...

Dann hätte man ein Kind das so klein ist, dass man es nicht wirklich "angreifen" kann ohne dessen Tod mindestens billigend in Kauf zu nehmen
Wenn dieser Angriff dann noch in der Absicht eine andere Straftat zu verdecken geschah, dann reicht das für einen Mordverdacht.
Ob es auch wirklich reicht um Anklage wegen Mordes zu erheben oder da dann die Beweislage nicht eher auf Totschlag oder so "abrutscht" bleibt abzuwarten.
Das ist aber nur eins von zig möglichen und extrem unterschiedlichen Szenarien.

Ich wäre z.B. auch nicht total überrascht, wenn gar nichts der Gleichen passiert wäre und der Staatsanwalt zumindest zunächst erstmal davon ausgeht, dass man ein 3 jähriges Kleinkind, dass der Täterin darüber hinaus zur Betreuung anvertraut war, gar nicht töten kann ohne heimtückisch zu handeln (Unfälle ausgenommen) und "Heimtücke", wäre eben eines der Merkmale, das einem Tötungsdelikt einen Mordverdacht aufsetzt.

Ohne weitere Infos ist also weder ein Motiv zu erraten noch zu klären warum von "Mord" die Rede ist und nicht von einem "milderen Tötungsdelikt".
Gibt einfach zahllose Möglichkeiten was da wie abgelaufen sein kann.

Ich habe den zitierten Artikel oben gelesen.
Da heißt es ja, das Kind sei bereits bestattet worden
Also kam dieser Verdacht dann wohl erst später bzw. zu spät auf?