Knollenblätterpilze in Mittagessen, 3 Tote - Mushroom Murder Case

Es geht um den aktuell laufenden Prozess in Australien: Vor eine Jahr hat Erin Patterson, alleinerziehende Mutter von Kindern die Familie seitens ihres Exmannes eingeladen um mit ihnen über eine angebliche Krebserkrankung zu reden. Dieser Vorwand war eine Lüge um sie versammelt anzulocken - so weit liegen die Beweise vor... Sie kochte Beef Wellington zum Mittagessen - die Kruste war aus einer Schicht Champignons, doch ebenfalls aus eigens gesammelt und getrockneten Knollenbätterpilzen. Drei der vier Gäste sind innerhalb der nächsten drei Tage gestorben. Der Prozess geht nun in die wie ich vermute letzte oder vorletzte Woche. was denkt ihr über den Fall?
Darf man hier ausländische Fälle überhaupt diskutieren? Doch dieser Fall ist derart abstrus und ambivalent, ich wollte das zumindest mal vorschlagen. Ich habe da mittlerweile meine Theorie - doch ich bin sehr auf eure Meinung gespannt...

hier findet ihr sehr gut recherchiert die Details zu diesem Fall:

Quelle: https://www.rnd.de/panorama/australien-knollenblaetterpilze-drei-tote-und-ein-mordprozess-264DXSPOBRHNXPQ35XEGJDSNM4.html

in diesem Podcast wird täglich nach einem Prozesstag alles diskutiert und erläutert, was in dem Gerichtssaal stattfand:

The cross examination of Erin Patterson begins | Mushroom Case Daily

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Nachweislich hat Erin Patterson ihren Dörrautomaten auf dem Schrottplatz entsorgt, um Spuren zu verwischen, sie streitet ab, jemals Knollenblätterpilze gesammelt und getrocknet zu haben, obwohl man Spuren davon ihr ihrem ehemaligen Dörrautomaten gefunden hat..

sie hat Seiten besucht, auf denen die Regionen genannt wurden, in denen mal Knollenblätterpilze finden könnte. Ihre Handydaten beweisen, dass sie drei dieser Orte in der näheren Umgebung besuchte.

Sie fühlte sich von der Familie vernachlässigt, mit den Kindern alleingelassen, wollte Mitleid erschleichen durch eine angebliche Krebsdiagnose.

Meine Theorie:
sie hat zwei verschiedene beef wellingtons zubereitet - eine Kruste mit - eine ohne Knollenblätterpilzen. Je nachdem, wie emphatisch die Familie reagiert, erhalten sie entweder die giftige oder die ungiftige Variante. Sie wollte sie bestrafen weil sich sich vernachlässigt, ausgeschlossen und ungeliebt fühlte.

Ich bin mir nicht sicher, ob es mit Tötungsabsicht geschah - zumindest hat sie es in Kauf genommen, dass alle schwer erkranken. Da es sich um über 70jährige Gäste handelte war eine Tötung absehbar.

LissyvonderDo schrieb:Ich bin mir nicht sicher, ob es mit Tötungsabsicht geschah - zumindest hat sie es in Kauf genommen, dass alle schwer erkranken.

Knollenblätterpilze sind, auch schon in geringen Dosen, tödlich giftig. Wer sie anderen zu essen gibt, weiß, dass der oder diejenige daran stirbt, wenn er/sie nicht innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr behandelt wird.

das denke ich auch....

Doch geringere Mengen von unter 30 mg müssen nicht tödlich sein...

Die tödliche Dosis von Amanitin liegt beim Menschen bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, für eine 70 Kilogramm schwere Person also bei etwa 7 Milligramm. Diese Substanzmenge ist bereits in weniger als 35 Gramm Frischpilz enthalten.

Quelle: Wikipedia
Wikipedia: Grüner Knollenblätterpilz

sorry... ich meinte 3 Milligramm... tipper...

@LissyvonderDo
35g Frischpilze sind nicht viel, getrocknet noch viel weniger mit derselben Dosis Gift. Diese Pilze sollen sogar angenehm schmecken. Sie sind im Wald sehr gut von allen anderen Pilzen zu unterscheiden, wenn man sich minimal auskennt, aber im getrockneten Zustand und gemischt mit Champignons und dann noch gekocht natürlich nicht mehr. Das Problem bei diesen Pilzen ist, dass eine Behandlung meistens schon zu spät ist, wenn die ersten Symptome kommen.
Es ging ja darum, ob da eine Tötungsabsicht bestand oder nicht. Das würde ich eindeutig bejahen. Um jemanden "einen Denkzettel zu verpassen" oder einfach nur zu ärgern, sind diese Pilze viel zu gefährlich, es sind so ziemlich die gefährlichsten überhaupt.

das denke ich auch.. zumal sie ja nachweislich auch auf einschlägigen Seiten wie naturalist https://inaturalist.ala.org.au unterwegs war..

Interessanter Fall, davon hatte ich noch gar nichts mitbekommen. Was ich bisher gelesen habe und wie sich das Ganze auf den ersten Blick darstellt, deutet für mich eindeutig auf (versuchten) Mord an den Gästen hin, bei Dreien hat es ja auch geklappt. Die Indizien sind schon ziemlich stark.

der Fall ist vor allem unter psychologischen Aspekten interessant.. Sie plante eine Magenverkleinerung im September des gleichen Jahres.. eventuell hat sie die Krebsdiagnose vorgetäuscht um für den späteren Genesungsprozess für den Eingriff im September Unterstützung von Seiten der Familie bezüglich ihrer minderjährigen Kinder zu gewährleisten..

die Familie zu vergiften bedeutet, dass sie sich den Ast auf dem saß komplett absägen... was aber auf zu psychologisches Profil passen könnte... Alleinerziehend, stark übergewichtig, Essstörung, Bulimie, Kontrollverlust, Einsamkeit... das geht zumindest aus ihren Aussagen im Zeugenstand letzte Woche hervor...

vor allem der Podcast bringt sehr viel Licht ins Dunkel....

auch sehr interessant - Profis analysieren die Körpersprache der Angeklagten:

Erin Patterson's REVEALING Behavior Analyzed by The Behavior Panel

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Hier ist mE wenig eörterungsbedürftig: Relevant ist nur, ob es Absicht oder Unglück war

klara.verstand schrieb:Absicht oder Unglück

Ein Unglück kann man glaub ich fast mit Sicherheit ausschließen, zumal sie ja auf einschlägigen Seiten im Web unterwegs war und daher von der Gefährlichkeit dieser shrooms wusste.

Auch wird sie das zubereite Essen nicht versehentlich an die späteren Opfer ausgegeben haben, daher tippe ich auf eine emotionale Tat aus Verzweiflung.

Da wird es zu Unstimmigkeiten betreffend ihrer „Krankheit“ und der gewollten Unterstützung gekommen sein, vermutlich schon im Vorfeld.

Ich bewerte eine solche Tat als Rache, Vergeltung, Bestrafung, nicht aus Verzweiflung. Sie wolle aus der Ohnmacht in die Macht... in die Selbstermächtigung.. und hat sich endgültig den Ast abgeschnitten auf dem sie saß.. nun erhält sie keinerlei Unterstützung bei ihrer geplanten Magenverkleinerung, niemand der auf ihre Kinder aufpasst, hingegen Verurteilung wegen Totschlags, meines Erachtens jedoch wegen dreifachen Mordes und eines versuchten Mordes.. game over..