Rauer Umgangston in der Küche

Köche verdienen verdammt gut. Da muss doch etwas faul sein.
Ist doch abhängig vom Arbeitgeber und den Kollegen. Aber in einem gehobeneren Restaurant ist der Stress automatisch auch da.

@illik
was? Köche bekommen in der Regel einen hungerlohn. dazu noch die absolut miesen Arbeitszeiten und der schlechte Umgang untereinander. generell wundert es mich, das dass gastronomiegewerbe noch Nachwuchs bekommt.

@-ripper-
Ich spreche von besseren Restaurants...
Und lehrlinge verdienen übertrieben viel, zumindest hier in der Schweiz.

illik schrieb:Ich spreche von besseren Restaurants...

da musst du erstmal hinkommen.. und b) ist das die minderheit...

Ich habe zwar nicht in der Gastronomie gearbeitet, aber ich habe vor einigen Jahren eine Ausbildung zur Konditorin in einer Bäckerei gemacht.
Der Umgangston war auch seeeeehr schlecht und als Azubi wurde man wie der letzte Dreck behandelt. Die Arbeitszeiten sind mies, bezahlt wird man schlecht und Stress hat man auch immer, also eigentlich ähnlich wie beim Koch. ;)

Klar, ich machte auch meine Fehler und war jetzt nicht perfekt. Aber ich war auch Azubi und lernte das erst, da kann man wohl kaum erwarten, dass man so schnell ist wie einer, der das schon seit vielen Jahren macht und das auch noch fehlerlos.
Aber ich war immer pünktlich, sogar pünktlicher als meine ausgelernten Kollegen, hab auch nie verschlafen, was man von meinen Kollegen nicht behaupten konnte (da kams alle paar Wochen mal vor, dass man die Kollegen wachklingeln musste :D) und ich hatte in der Berufsschule wirklich gute Noten. Wenn ich Fehler machte, waren es eher harmlose Kleinigkeiten, die man schnell wieder richten konnte.
Ich habe immer alles gemacht, was man von mir verlangt hatte, selbst Dinge, die nicht zu meinen Aufgaben als Azubi zählten, z.B. durch die Stadt fahren und Gebäck ausliefern. (Unbezahlt natürlich, nach meiner offiziellen Arbeit)
An manchen Tagen musste ich alles alleine schmeißen (ja als Azubi!). Dinge, die wir sonst zu dritt machten. Die Überstunden stiegen da natürlich ins Unermessliche. Bis zu 16 Stunden am Stück ohne Pause kamen öfters vor. Am Ende bekam man dafür auch noch Ärger, weil man ja zu langsam arbeitet. Deswegen hatten die Azubis immer Angst davor, die ganzen Stunden wahrheitsgemäß aufzuschreiben und zogen schon mal 3 oder 4 Stunden ab.

Das Verhalten der Gesellen war auch das Allerletzte.
Ich durfte mich als "strutze dumm" bezeichnen lassen. Damals wollte ich einer Kollegin helfen, sie gab mir aber keine großen Anweisungen, deswegen nahm ich an, es wäre wie immer. Tja, war dann aber nicht so. Ein anderer Kollege sah das und brüllte mich an und beleidigte mich. Er hatte kein Verständnis dafür, dass ich das nicht wissen konnte, da es mir niemand sagte. Man muss auch bedenken, dass dadurch kein Schaden entstanden ist/wäre.
Der selbe Typ machte mich auch vor unserem Chef klein, indem er mich für etwas beschuldigte, was ich gar nicht getan habe. Das war auch kein normales drauf hinweisen sondern ein aggressives "Du warst das! Richte das sofort!"

Einem anderen Azubi-Kollegen wurde damit gedroht, seine Urlaubstage zu kürzen, wenn er nicht richtig aufräumt.

Ausraster und Beleidigungen gab es immer wieder. In teilweise sehr harmlosen Situationen, während andere Kollegen schlimmere Fehler machten. Über die wurde dann aber nur hinter dem Rücken gelästert. Es waren immer nur die Azubis die scheinbar keine Fehler machen durften.

Neben den scheiß Arbeitsbedingungen, Mobbing & Beleidigung gabs auch noch sexuelle Belästigung, die man am Ende verharmloste und die keine Konsequenzen für denjenigen hatte.

Ich hab dann nach 1,5 Jahren fristlos gekündigt. Damals dachte ich, ich wäre einfach nur schwach und müsste das aushalten. Heute lache ich drüber und denke mir, warum ich mich so verarschen und ausnutzen lassen hab. Ich weine dem Betrieb keine Träne nach.

Es ist gut, wenn man dem Azubi Grenzen setzt und zeigt wo es lang geht. Ich kenne Azubis, die ein wirkliches Luxusleben führen und den ganzen Tag einfach nichts machen, andauernd zu spät kommen, nichts hinbekommen und dafür auch noch bezahlt und unterstützt werden. Das ist natürlich nicht richtig.

Aber es kann doch nicht sein, dass man es nicht schafft, Azubis mit Respekt zu behandeln.
Für mich gibts dafür keine Entschuldigung, weder das "bei uns damals war das auch so, deswegen dürfen wir Azubis so behandeln" noch dass dieser Umgangston dazu beitragen soll, dass der Azubi was lernt. Denn meiner Ansicht nach, bewirkt das sogar das Gegenteil. Ich hatte damals kurze Zeit eine Azubi-Kollegin und die sagte mir, dass sie erst recht, so gesehen aus Trotz, langsam arbeitet, sobald sie blöd angemacht wird. Außerdem denke ich, dass ein Mensch mehr leisten kann, in einer Umgebung, in der er sich wohl fühlt.

Und wenn man Pech hat, verliert man dadurch Arbeitskräfte, oder einen zuverlässigen Auszubildenden.
Ich denke auch, dass viele Berufe wegen dieser schlechten Arbeitsbedingungen unbeliebter werden und man in diesen dadurch immer seltener gute Arbeitskraft finden wird. So gesehen selber Schuld! ;)

Zu aller erst: ein rauer Umgangston herrscht in vielen Berufsgruppen, nicht nur in der Küche.

Ich selbst war immer am Kochen interessiert und zog es mal in Betracht, Koch zu werden, als ich noch zur Schule ging.

Jedoch haben alle um mich herum, diesen Beruf schlecht geredet. Es gab damals, vor der Ära der heutigen Koch Sendungen, noch Vorurteile, gegen den Beruf des Kochs.
Das war so ziemlich das aller Letzte, was man lernen konnte.

Zu den Vorurteilen zählten, dass es angeblich nur Hauptschüler lernen, oder Gefängnisinsassen in Gefängnissen, oder nur Dummköpfe, die nicht in der Lage sind, etwas richtig handwerkliches zu machen.

Aber ich hörte nicht drauf und machte 3 Praktika als Koch. Und dort stellte ich ziemlich schnell fest, dass die Vorurteile gar nicht so weit von der Realität entfernt waren. Selbst zwei meiner Chefs rieten mir davon ab, diesen Beruf zu lernen, obwohl sie überzeugt von mir waren.

Ich muss aber zugeben, dass der Umgangston da nicht so schlimm war, wie ich es später auf dem Bau, oder in anderen Branchen erlebt hatte.

Tja, aber wenn dort ein rauer Umgangston herrscht, dann liegt es an zwei Dingen: es kommt auf Schnelligkeit an und Ungeduld ist in der Küche allgegenwärtig, es ist hektisch- Chefs reagieren zickig und weibisch,-die Leute haben schon immer rau gesprochen, weil sie aus eben solchen Umgebungen stammen.

Der Kochberuf ist nichts für ruhige und gemütliche Eigenbrötler, oder Schlaumeier, die nicht Teamfähig sind.

Zum Ende aber musste ich zur Überzeugung kommen, dass der Beruf des Kochs nichts für mich war. Heute ist es dafür ein Hobby, in dem ich sehr aufgehe.

arbeite seit nahezu 10 jahren in einer 'kleinen' großküche ...
fehlender teamgeist ist es, was dort das arbeiten so richtig 'schwer' macht.

@mal_schauen

mal_schauen schrieb:fehlender teamgeist ist es, was dort das arbeiten so richtig 'schwer' macht.

:( Macht dir die Arbeit wenigstens dennoch etwas Spaß?

Ich hätte wirklich keine Lust mehr nochmal in einer Küche zu arbeiten.

@Kc
Vor ein paar Jahren gab es mal ein Doku über Azubis in der Küche.
Da hat ein 15 Jähriger eine Fehler gemacht und der Chefe hat ihn angebrüllt und gesagt:
Wenn du das noch mal machst Rott ich dein Familie aus und ich koch deine Hund !

Er musste auch mit 15 bis zum schluss bleiben so 23:30 ( Komplette Kuche putzen alleine ab und zu auch die verstopften Klos reinigen ?? -> Als küchen kraft <- ?? ) und am nächsten Tag um 7:30 / 8:00 (gemüse waschen / schälen usw.. ) Uhr auf der Matte sein.

Als er dann was vom Jugendarbeitsschutzgesetz gesagt hat das es verboten ist mit 15 So lnage zu Arbeiten, hat der Chefe gesagt denk an deine Hund !!!


Sows geht doch mal gar nicht, und ja ich weiss das es in der Küche auch karss zu sache geht aber mann kan doch nicht eine Kind / Jugendlichen drohn sein Hund zu Kochen ich meine was soll der scheiss.


Wenn ich das gewesen wäre mit den Drohnungen und der krassen Arbeitzeit hätte ich ihn Umgehauen und mir wäre es scheiss egal ob ich dann geflogen wäre.

( Sorry für die fehler hab mal eine zu tief in glas geshen )

Ich arbeite selber in der Küche und da ist der Stressfaktor ziemlich hoch und das führt zu Konflikten....

@Flatterwesen
Macht dir die Arbeit dennoch Spaß oder würdest du lieber irgendwann etwas anderes machen wollen?

@Türkis
Ich sage mal so, es ist keine schöne Arbeit, aber das Arbeitsklima ist wirklich alles andere als gut und eher abschreckend. Der umgangston ist halt recht rauh...

Aber das Problem ist nicht nur Küchenbezogen....

@Flatterwesen
Hört sich nicht wirklich gut an. :( Ich habe ja nicht lange als Küchenhilfe gearbeitet, aber ich fand es größtenteils wirklich sehr unangenehm. Dieser extreme Stress und der Umgang zum Teil miteinander.. Für mich war das einfach nichts.

Flatterwesen schrieb:Aber das Problem ist nicht nur Küchenbezogen....

Du meinst, was den rauen Umgangston betrifft?

Als ich in einer Baufirma anfing, haben die mir erst das bechern beigebracht..
Nachdem ich mithalten konnte, trat Level 2 an. Lehre und Belehrung auf der Baustelle.
Level 3. man ludt mich WE auf schattigen Baustellen ein. War eine schöne Zeit gewesen..
Heute ich und Baustelle in einer Kolonne? nie wieder! :D
Die Bezahlung schlecht, saufen ist nicht mehr erlaubt, seitdem striktes alk verbot, sind auch die Kollegen egal welche firma, irgendwie vermummt..

Heute habe ich einen anderen job.. nur 4 Kollegen, heimlich mal ein bierchen.
ganz wichtig: weniger Stress!

@O.G.

Vor ein paar Jahren gab es mal ein Doku über Azubis in der Küche.
Da hat ein 15 Jähriger eine Fehler gemacht und der Chefe hat ihn angebrüllt und gesagt:
Wenn du das noch mal machst Rott ich dein Familie aus und ich koch deine Hund !

Er musste auch mit 15 bis zum schluss bleiben so 23:30 ( Komplette Kuche putzen alleine ab und zu auch die verstopften Klos reinigen ?? -> Als küchen kraft <- ?? ) und am nächsten Tag um 7:30 / 8:00 (gemüse waschen / schälen usw.. ) Uhr auf der Matte sein.

Als er dann was vom Jugendarbeitsschutzgesetz gesagt hat das es verboten ist mit 15 So lnage zu Arbeiten, hat der Chefe gesagt denk an deine Hund !!!

Kommt mir bekannt vor, hab die Doku eventuell mal auf Youtube gesehen.

Einfach asozial, so ein Verhalten. Ich bin überzeugt, man könnte auch schnell und gut arbeiten, OHNE Mitarbeiter "zur Sau zu machen", sowas ist einfach ein mieser Stil. Und nur, weil`s "schon immer so war", kann das ja nicht bedeuten, dass man nicht irgendwann mal umdenkt und Änderungen einführt.

Mir scheint, da ist auch immer ein wenig der Gedanke der Rache drin: "Weil MICH der Ausbilder mies behandelt hat, mach ich das jetzt mit meinen Azubis!"

Ich bin gelernte Konditorin und habe die letzten 10 Jahre
in einer Großküche eines namhaften Computerprogramm
Herstellers gearbeitet.

1. Meine Ausbildung war die Hölle ( weil man eben als
Lehrling nichts wehrt ist)
Mein Cholerikerchef hatte die Angewohnheit wenn ihm
was nicht passte einem Zeug hinterher zuwerfen (große Rührkessel
,Messer, Kuchenplatten etc. )
Wenn einem sowas um die Ohren fliegt will man nichts
mehr wissen. Aus lauter Angst machst du Automatisch schneller.

2. In einer Großküche muss alles auf den Punkte fertig sein
Damit 3000 Leute in 2 Stunden Essen können. Wer da nicht seinen arsch
bewegt hat verloren. Da geht es zu wie auf dem Bau.


Ich habe für mich beschlossen Meine Auszubildenden
Niemals so zu behandeln.
Aber wer meint bei Arbeit schlafen zu müssen bekommt
Unweigerlich Ärger. Mit der Zeit bekommt man ein dickeres
Fell und nimmt sich die Dinge nicht so zu Herzen.

Diesen rauen Umgangston scheint es nicht nur in Küchen zu geben. Auch in Büros wird gemobbt was das Zeug hält....leiser, filigraner und raffinierter, aber nicht minder fies.
Das Gastgewerbe hat ja bekanntlich Nachwuchssorgen....warum wohl? Liegt sicher nicht nur an den Arbeitzeiten.

Ich arbeite im Handwerk und mir sind einige Gesellen und Meister begegnet, die mit ihren Auszubildenden alles andere als freundlich umgegangen sind. Ist aber nicht die Regel. Ich hatte vor langer Zeit ( OMG...so lange schon...hust ) einen tollen Ausbilder ( Chef ) und versuche das heute, so auch weiter zu geben. Ich denke es liegt auch daran, welche Erfahrungen man selber gemacht hat.

Für mich hatte der damals eine gewisse Vorbildfunktion und ich hatte einfach Respekt im positiven Sinne, weil er nicht nur fachlich gut und viel vermittelte, sondern auch soziale Kompetenz besaß.

Kommt manchmal Termindruck dazu, kann es auch laut werden. Hängt aber mit dem Lärm zusammen und man sich trotz Gehörschutz verständigen muss. Auf Außenstehende kann das manchmal „ rau „ wirken. Finde aber, das sich auch viel verändert hat zum positiven.

Ich versuche das so, an andere heute auch weiter zu geben. Ist ein gutes Thema @Kc

@nodoc

Hab mal ein Praktikum im M******** gemacht ( Und ich sag macht das nicht ) !
Ich war schon über 18.

War schon um 7:30 im laden.
Hab regale eingeräumt um 8:30 ider der Abteilungsleiter gekommen kannt Pause machen.
Ich wollte keine machen denn nach 1 Stunde Arbeit pause machen ??? Was !
Dann brüllt der mich an:

Er: DU MACHST PAUSE WENN ICH DAS SAGE !
Ich so: Sie können doch froh sein das ich meine Arbeit mach und nicht Pause !
Ee: DU Musst von gesetz her pause machen ( Jugendschutzgesetz ) !
IIch: ch bin über 18 und will keine pause machen ich will Liber 1 Stunde Mittag und nicht 30 Minunten ( von 13 -> 14 Uhr.

Dann haben die mich gefickt...

Grosse schicht von 8:00 bis 20:00 Uhr jeden zweiten Tag und an die Kasse so das ich Pause machen muss wenn die es sagen, Kassenpaln ussw..

Dann dachten die sie können mir noch eins reindrücken ( Krapfenverkauf nach den kassen )
Haha die ..... , die dachten des kotz mich an .
Als sie mitbekommen haben das mir das nichts aus macht musste ich was anders machen.

Dann wollten die mich anzeigen weil ich aus versehn nach der Arbeit den Kugelschreiber mit nach Hause genommen hab, der war man gürtel festmachen !
Dann musste ich zum Chef. Er meinte was das soll und warum er mir glauben soll das es ein versehn war !
dann hab ich meine geldbeutel aufgemacht und ~400€ raus geholt warum soll ich eine Kulie klaun wenn ich geld hab ?
Die haben auch meine Sachen in meiner Abwesenheit durchsucht. Und mich gefragt wie ich mir so ein Handy leisten kann ( Sony Ericsoon P800 ).
Sollte auch eine Drogentest machen hab ich verweigert. denn ich war Praktikant und das geht ihnen nichts an !

Ich war froh wie das Praktikum zu ende war, ich musset es zu ende machen denn ich war in eine IHK Kurs ( Kaufmann im einzelhandel ). Und ich hab das geld gebraucht pro Monat 460€ !
Für schule und Praktika ;)

Das Praktikum was ich zu vor hatte 1 Jahr im Baumarkt war sau geil hatte auch eine eigen Abteilung :)

@O.G.

Pausenzeiten werden über das ArbZG geregelt, an das sich Arbeitgeber und Arbeitehmer halten müssen.

Nach einer Stunde Arbeitszeit eine Pause anzuordnen, ist natürlich Unsinn.
Aber, du kannst auch nicht einfach bestimmen, das du lieber eine Stunde Mittag machen willst.
Kann man aber normalerweise vernünftig drüber reden, zumindest sollte es so sein.

Naja, hast ja auch gute Erfahrungen gemacht. Gibt halt solche und solche.