In meiner ersten Ehe war es meine Frau, die als Ärztin deutlich mehr verdiente als ich als freier Journalist. Damit hatten wir beide kein Problem. Damals war uns allerding politisches Engagement auch deutlich wichtiger als ein "Luxusleben". Sie hat mir, bzw. nach Geburt unserer Tochter, uns ökonomisch den Rücken frei gehalten. Kritisch wurde es nach ihrem Tod. Da begannen dann für meine Tochter und mich echte Wander- und Hungerjahre. Aber wir haben es überstanden.

Abgesehen von der Anlaufphase ihrer Agentur, als ich mit meinem Einkommen nicht nur unsere Familie, sondern auch noch ihr Unternehmen finanzierte, hat meine jetzige Ehefrau mich irgendwann auf der Einkommensschiene deutlich überholt. Zwar habe ich im Management eines internationalen Medienkonzerns nicht schlecht verdient - aber in der Werbebranche kann man bzw. frau offenbar mehr Kohle machen. Auch damit hatte ich nie ein Problem. Sie auch nicht.

Heute jobbe ich zum Mindestlohn in der Psychiatrie, nebenher mache ich ein paar Euro mit journalistischen Arbeiten - und sie füttert mich durch, bis meine Rente kommt und meine private Altersvorsorge fällig ist.

Dafür habe ich eigentlich stets den Haushalt und die Kinderbetreuung übernommen, weil ich den Vorteil hatte, meistens von zu Hause aus arbeiten zu können, während Mutti auf Achse war bzw. durch die Welt gejettet ist.