Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

27 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Japans Walfang 2016 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
aero Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

15.01.2016 um 20:48
giphy

Anzeige
melden

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

15.01.2016 um 21:52
Sind Wale denn überhaupt wichtig fürs Ökosystem?


1x zitiertmelden

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

15.01.2016 um 22:06
Sanktionen werden die Japaner nicht interessieren. Zu sehr sind sie ihren Traditionen verpflichtet.


melden

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

16.01.2016 um 00:52
http://www.zeit.de/2008/34/N-Megafauna-Wasser
Großtiere wie die Blauwale prägen das Leben in riesigen Gebieten. Die Jagd auf die Meeressäuger hat ungeahnte Folgen für die Fischerei und das Klima

Von Hans Schuh

17. August 2008, 7:01 UhrQuelle: DIE ZEIT, 14.08.2008 Nr. 343 Kommentare

INHALTAuf einer Seite lesen — Gärtner der MeereSeite 2Seite 3

Im Südpolarmeer blühte einst das Leben. Seefahrer beschrieben vor rund hundert Jahren in Logbüchern, wie gigantische Krillschwärme das Meer verfärbten, »so weit das Auge reicht«. Das Wasser war stellenweise »dick wie Erbsensuppe«. Dutzende Wale durchsiebten die Suppe.

Die polare Blüte ist zerstört. Rund zwei Millionen Wale endeten als Tran und Hundefutter. Dem Massaker fielen die wichtigsten Krillfresser zum Opfer: an die 300000 Blauwale. Von den größten Tieren aller Zeiten überlebten nur wenige Hundert. Trotz jahrzehntelangen Schutzes hat sich ihr Bestand kaum erholt. Auch der Krill schwächelt. Das ist seltsam. Denn wenn Räuber verschwinden, nimmt der Bestand ihrer Beutetiere normalerweise massiv zu. Offenbar nicht beim Krill. Früher fraßen die Wale jährlich rund 180 Millionen Tonnen Krill – das ist mehr Biomasse, als alle Fangflotten und Aquakulturen pro Jahr an Meerestieren auf den Weltmarkt bringen. Meeresbiologen sprechen vom antarktischen Paradox.

»Die Krillbestände sind zwar extrem schwer zu schätzen«, sagt Victor Smetacek vom Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, »aber nach den besten vorliegenden Daten haben sie in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund 80 Prozent abgenommen.« Manche Forscher begründen dies mit dem Klimawandel. Doch im Südpolarmeer haben sich die Temperaturen wenig verändert. Smetacek sieht die Hauptursache in der Biologie: »Die vielen Wale hielten als Umweltgärtner ein sehr produktives Ökosystem aufrecht. Mit ihrer Dezimierung verfiel es.« Ihren Meeresgarten bestellten die Riesensäuger und Kleinkrebse durch intensives Recycling lebenswichtiger Nährstoffe in der oberen Wasserschicht. Dazu gehört besonders Eisen, ein wachstumsbestimmendes, weil sehr rares Element in weiten Teilen der Ozeane. Bleibt der essenzielle Dünger im Kreislauf erhalten, gedeihen üppige Algenfelder – und von den Algen viele Minitiere. Diesen Plankton weiden die Krillkrebse radikal ab. Die Krebse wiederum werden von den Walen gefressen.

Wir fangen die großen Fische weg und ignorieren die ökologischen Folgen

Sie laden ihren flüssigen Kot an der Oberfläche ab, düngen so neue Algenfelder – perfektes Recycling. Eine plausible Hypothese – doch warum sollte sich die Menschheit für düngende Wale interessieren? Smetacek nennt drei Gründe: »Erstens wäre es wichtig zu wissen, wie die natürliche Produktivität im Südpolarmeer so extreme Höhen erreichen kann«. Auf relativ kleiner Fläche »ernteten« die Wale viel mehr Biomasse, als die Menschen mit zerstörerischer Technik aus allen Meeren fischen. Vielleicht könnten wir von den Walen lernen. »Zweitens hat die Eisendüngung im Ozean globale Bedeutung für das Klima«, sagt der Meeresbiologe. Algen liefern ebenso wie Landpflanzen die Basis allen Lebens; sie bauen aus dem Treibhausgas CO₂ Zucker, Eiweiße und Fette auf. Diese sonnenbetriebene Riesenpumpe und das Meerwasser haben rund die Hälfte des gesamten von Menschen emittierten CO₂ aus der Luft geholt.

Als dritten Grund für das Studium der gärtnernden Wale nennt Smetacek den unterschätzten Einfluss von Großtieren, der Megafauna, auf Ökosysteme: »Wir plündern die Ozeane, fangen systematisch Haie, Thunfische und andere Großtiere weg, ohne zu wissen, welche Folgen dies für das Gesamtsystem hat.« Bevor der Mensch auftauchte, prägte die Megafauna die Umwelt, zu Wasser und zu Lande. In Fachkreisen finde dieses environmental gardening zunehmend Beachtung (siehe nächste Seite). Am bekanntesten sind Beispiele aus dem terrestrischen Leben. »Früher prägten Mammuts, Elefanten, Bisons, Hirsche oder Wildpferde gewaltige Steppen- und Savannengebiete in Eurasien,Amerika, Afrika und Indien«, sagt Smetacek. Auch diese Megafauna habe die Vegetation zu ihren Gunsten gestaltet, etwa Bäume und Wälder zurückgedrängt. »Das förderte das Wachstum von Gräsern, der Hauptnahrung dieser Tiere.«

Wie Megafauna auch die Ozeane prägt, beschreibt Smetacek am Beispiel der Seeotter. Diese großen Marder werden bis zu anderthalb Meter lang. Sie leben im kalten Nordpazifik und besitzen das wohl feinste Fell im Tierreich. Das wurde ihnen zum Verhängnis. Pelzjäger hatten sie vonRussland über Alaska bis Kalifornien fast ausgerottet. Da die Otter hauptsächlich Seeigel fressen, die wiederum die ärgsten Schädlinge von Tang- und Kelpwäldern sind, folgte dem Otterschwund eine Seeigelschwemme – und vielerorts ein Niedergang der Tangwälder. Diese submarinen Wälder bestehen hauptsächlich aus dem Riesentang Kelp. Er wächst auf Stängeln bis zu 30 Meter vom Meeresgrund hoch und bildet an der Oberfläche flache Wedel aus, quasi die Baumkronen. Kelpwälder sind sehr artenreich, sie gelten als submarines Gegenstück der Regenwälder. Als sich die Jagd auf die selten gewordenen Seeotter nicht mehr lohnte, wurden sie unter Schutz gestellt. Sie erholten sich – und damit auch viele Kelpwälder.
Ein "kleiner" Auszug zu deiner Frage. @Durchfall
Und wenn die Wale nur einen kleinen Beitrag zu unserem Ökosystem beitragen hat wohl der Mensch trotzdem kein Recht (oder sollte es zumindest nicht haben) ein anderes Lebewesen auszurotten.


melden

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

16.01.2016 um 09:59
Gab es eigentlich jemals irgendwelche Ergebnisse der ,,wissenschaftlichen Forschung" der Japaner?

Ich find Walfang ja nicht gut. Aber irgendwie wäre es weniger schlimm, wenn die Japaner wenigstens sagen würden:,,Wir scheißen ganz einfach auf die internationalen Bestimmungen, Walfang hat Tradition bei uns, Punkt. Was wollt ihr machen, uns mit Sanktionen, wie bei Putin, belegen? Überall aussperren?"

Aber nein, jedes Mal das Gelaber ,,wissenschaftliche Forschung"...

Es bringt natürlich auch total wichtige Erkenntnisse, wie schnell man Walart X mit Waffe Y töten kann.
Das wird uns alle retten, wenn irgendwann mal gigantische, wütende Alienwale die Erde angreifen. Jawohl, dann werden wir den Japanern DANKEN!


melden

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

16.01.2016 um 12:04
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Sind Wale denn überhaupt wichtig fürs Ökosystem?
Sind Menschen überhaupt wichtig fürs Ökosystem?


melden
aero Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Japan setzt sich mit weiterem Walfang über alle Verbote hinweg

20.02.2016 um 20:08
(Ein logo dieser organisation)
2014 06 18 opsg spenden
Japanische Walfänger verstoßen gegen das Urteil des Internationalen Gerichtshofes
2014: Drei tote, geschützte Zwergwale auf dem Deck der NISSHIN MARU Foto: Tim Watters15. Februar 2016: In der Weite des Südpolarmeeres konnte die japanische Walfangflotte auf illegalem
Wege höchstwahrscheinlich ihre verringerte Fangquote von 333 Zwergwalen erreichen.
Wegen der großen Ausdehnung ihres Fanggebietes und der Tatsache, dass sie ihre Fangquote
auf ein Drittel reduziert haben, gelang es den japanischen Walfängern trotz Verstoßes gegen das Urteil des Internationalen Gerichtshofs (ICJ) davonzukommen. Letzteres verbietet japanische Walfangaktivitäten im Südpolarmeer.

Sea Shepherd Global hatte erwartet, dass die unterzeichnenden Länder der Vereinten Nationen, insbesondere Neuseeland und Australien,
das Urteil des Internationalen Gerichtshofes achten und durchsetzen würden.

Dies taten sie jedoch nicht.

Wenn sie schon hierbei versagt haben, so erwartete Sea Shepherd Global wenigstens, dass die neuseeländische oder australische Regierung Sea Shepherd die Koordinaten der japanischen Flotte zur Verfügung stellen würde, um es Sea Shepherd Global zu ermöglichen, Beweise gegen die ständigen illegalen Fangaktivitäten zu sammeln.

Auch dies taten sie nicht.

In diesem Jahr wäre es besonders wichtig gewesen, solche Beweise zu sammeln, um die illegalen japanischen Walfangaktivitäten zu stoppen.

Auch Sea Shepherd Australien fragte sowohl die australische als auch die neuseeländische Regierung nach den Koordinaten, um ihnen bei der Arbeit zu helfen, die Neuseeland und Australien selbst hätten tun sollen, doch sie lehnten dies ab.

Sea Shepherd Global hatte es sich für diese Saison zum Ziel gesetzt, Japans fortgesetzte Verstöße gegen Naturschutzgesetze sowie die Missachtung des Urteils des Australischen Bundesgerichtshofes zu dokumentieren.

2014: Das blutige Deck der NISSHIN MARU nach dem Ausweiden eines Wals Foto: Tim Watters„Wir brauchen Beweise für Japans eklatante Missachtung der Autorität des Internationalen Gerichtshofes“, sagte Captain Alex Cornelissen, Geschäftsführer von Sea Shepherd Global. „Das Sammeln solcher Beweise ist unabdingbar, wenn das illegale Schlachten von Walen durch die japanischen Walfänger gestoppt werden soll.“

„Die australische und neuseeländische Regierung haben uns sehr enttäuscht“, sagte Jeff Hansen, Leiter von Sea Shepherd Australien. „Schließlich waren sie es, die Japan wegen illegalen Walfangs vor den Internationalen Gerichtshof brachten. Sie gewannen den Fall. Japan ignoriert das Urteil, und als Antwort wandten sich sowohl Australien als auch Neuseeland vom Geschehen einfach ab. Sie scheinen damit zufrieden zu sein, wenn sich die Verbrechen der japanischen Walfänger gegen die Wale – und auf lange Sicht gegen die Menschheit – fortsetzen. Dieser Mangel an Einsatz ist schändlich.“

Sea Shepherd Globals Flaggschiff, die STEVE IRWIN, wird in dieser Saison seine Bemühungen fortsetzen, sich gegen andere illegale Aktivitäten auf See zu stellen – dort, wo das Verbrechen durch Mangel an Intervention der Regierungen ungehindert herrschen kann und wo das Wildern durch Kriminelle, die sich über dem Gesetz wähnen, ein profitables Unterfangen darstellt.



Anzeige

melden

Dieses Thema wurde von emanon geschlossen.
Begründung: Auf Wunsch des Erstellers