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2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Glück, Traumwelt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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20.10.2009 um 01:26
5:45 Uhr: rrrinnnnggggg

15 Minuten verbleiben mir in meiner von meinem Wecker deformierten Traumwelt. 900 Sekunden bis meine Motivationsschwäche durch den wachsenden Zeitdruck langsam schwindet.

Ach wie gerne würde ich doch noch in meiner Welt des Wohlbefindens bleiben...ein letztes mal noch die Augen schließen und mich intensiv an meinen Traum binden, der sich schon beim Frühstück auf die lange Reise der Vergessenheit aufrüstet, sich mit all seinen atomaren Impulsen im Nichts auflöst.
Wie gerne noch in meiner kleinen 16400 Quadratcentimeterwelt verweilen. Frei von Sorgen und Zukunftsangst. Frei vom Gedanken an den Job, frei von der Angst nicht frei zu sein.
720 Sekunden bis zur Kollision der sinkenden Zeit und der proportional zunehmenden Motivationskurve. Zeit die Auge zu schließen.
600 Sekunden. Ich halte mich fest an den Gedankenströmen die mir meine Nacht versüßten, fest an den Strömen die mir Antrieb für die Gegenwelt geben.

Da ist sie. Diese der Realität trotzenden Magiewelt. Ich trete hinein in eine Welt die mir noch 540 Sekunden bleiben wird.
Ich schwebe über das Wasser ohne Sinn und Zweck. Ohne Zeitdruck. Ohne Motivationsdefizite.
Da ist sie. Ich kann sie sehen. Die sich aus dem Wasser emporstemmende Gesteinsschicht voll mit Sand, Früchten und fröhlichen Menschen.
Eine warme Sandschicht berührt meine Fußsohle. Ich sinke eine Fußbreite in den warmen Sand, ehe die trockenen Sandkörner an meinen Knöcheln kleben.
Die Sonne schenkt uns ihre beste Seite. Sie betankt mein Herz mit frischem Blut. Ich spüre ihre Energie wohltuend auf meinem nackten Oberkörper. Meine Schultern fühlen sich frei. Meine Haare sind warm wie der Busen des schöneren Geschlechts. Ein zarter Wind macht diese ohnehin schon utopische Welt noch traumhafter.
Es wird wärmer. Der eben noch nicht vorhandene Bartender überreicht mir ein Glas kaltes IceTea. Ich spüre die Kälte an meinen Fingerspitzen. Meine Fingerspitzen sind feucht. Ich entferne das Röhrchen und setze meine trockenen Lippen an den Glasrand. Erst meine Unter, dann meine Oberlippe. Die Kälte lässt meine Lippennerven erbeben ehe ein perfekter Strom meinen Mund füllt. Ich trinke genüßlich, das Glas steil über den Mund, die Eiswürfel gegen mein Philtrum gepresst. Der Zitronengeschmack explodiert in alle Winkel meiner Mundhöhle, ehe ich meine Speiseröhre öffne. Dieser wohltuende Eisestee strömt durch meinen Hals und hinterläßt Wirkung. Mein Hals kribbelt kurz vor Kälte. Ich spüre das Eindringen der Energie in meinen Körper. Boommm. Ich knalle das Glas gegen den Bartresen und spüre meine Handfläche langsam am feuchten Glas runterrutschen. Beide Hände am Tresen. Meine feuchte Oberlippe presse ich unter meine Schneidezähne. Ein letztes mal noch diesen Geschmack kosten. Ein letztes mal mit der Zungenspitze den unvergleichlichen Geschmack über die Zunge gleiten lassen. Ein letztes mal noch das Gefühl haben, alles zu besitzen was für den Moment von Bedeutung ist. Dieser Augenblick der Vollkommenheit kann mir keiner nehmen.
Meine Glieder strecke ich in alle Himmelsrichtungen.
Ich bin frei. Ich bin frei. Ich habe aufgehört etwas zu werden. Ich bin!

Eine Wolke zieht auf. Sie wird größer. Sie wird dunkler. Ich spüre den Boden unter meinen Füßen wackeln. Ich will nicht. Ich weiß was mich erwartet.


"Schau dich mal an" hör ich mein Spiegelbild sagen. 6 Uhr und du stehst wie eine Eins im Bad. Mach dich fertig. Du hast es eilig. Das Eis muss abgekratzt werden. Du musst beim Bäcker anhalten. Du musst noch etwas essen. Du solltest deinen Chef noch anrufen, ihn Fragen was er essen möchte. Du musst los. Beeilung!

Meine Fingerspitzen sind kalt. Ich spüre sie kaum noch. Tausend Nadeln belästigen meine Fingerspitzen. Das Eis hat seine Spuren hinterlassen. Rot. Meine Finger sind rot! Die Standheizung muss her...die Standheizung muss her...

"Ein Belegtes und eins ohne Butter bitte. Einen Cafe-to-go bitte noch" "bitte" "danke, stimmt so".
Der Kaffeegestank verbreitet sich in meinem Auto. Ich nehm den Deckel ab und koste eine Prise. Heiß. Kochend heiß. Meine Lippen brennen. Zu schnell trinken wollen. Zu schnell ins das Reich der Lebenden eintreten wollen. Weg von der Magiewelt hinein in die Gruft. Meine Lippen schmerzen noch immer.

Der Schreibtisch voll mit Unterlagen. Quartalszahlen. Die Krise hinterlässt Wirkung. Johnny gibts nicht mehr. Petra ist die Nächste. Ich muss mich ranhalten.
"Eine Erhöhung des Bekanntheitsgrades unseres Produktportfolio ist oberste Priorität. Lassen Sie Ihre grauen Zellen routieren. Wir brauchen eine Idee"

Ich muss weg. Weg aus der Kälte. Weg von der Arbeit.
Nächste Station: Reisebüro.

"Sie reisen alleine?"

Ich sitze im Aufenthaltsraum. Der Flieger steht bereit.
15 Stunden verbleiben mir bis ich aus dieser verregneten, kalten Welt hinein in die Welt der Freiheit, in die Welt des ewigen Sonnenscheins eintrete.
720 Minuten Flugzeit über mich ergehen lasse, ehe ich in den auf mich wartenden Bus steige.
720 Minuten ehe ich frei sein werde. Ehe es mir egal sein kann wie die Anderen mich sehen. Ich schließe meine Augen und mein Traum schießt mir durch den Kopf. Ich kann es nicht erwarten.

Ich setze mich ans Fenster. Es regnet noch immer. Perfekter Zeitpunkt aus diesem Teil der Welt zu verschwinden.
Die Turbinen starten.
Flugfreigabe erhalten.
Die Beschleunigung drückt mich zurück. Ich spüre den Druck auf meinem Rücken. Es kann mir nicht schnell genug gehen. Der Flieger hebt ab. Meine Mundwinkel ziehts Richtung Gehör.
Bye Bye öde Welt. Bon Voyage.

Ich klatsche nicht. Schon immer hat mich dieser Optimismus, diese gespielte Perfektion gestört. Der Pilot macht seinen Job. Er macht es täglich. Die Hände werden nicht gegeneinader gestoßen bei richtiger Arbeit. Der Hals wird strapaziert. Es wird ein lautes gebuhe geben, wenn der Job falsch gemacht wird. Diese Idioten.
Egal, noch 180 Minuten.

Mein Gepäck lässt lange auf sich warten. Eine Schönheit ca 10 Meter rechts meines Wesens muss sich diese Prozedur wohl auch über sich ergehen lassen.
Wie sie da steht.
Ihre Hautenge Jeans an ihre lange Beine gedehnt.
Geheiligt werde der Po, aus dem solche Beine wachsen.
Geheiligt die Mutter, von der solch Schönheit ausgeht.
Geheiligt die Bluse, die diesen Körper ihre vollste Vollendung verleiht.
Eine Perfektion des Menschen. Eine Frau wie Adam sie es sich nicht anders gewünscht hätte. Ihr brünettes, gelocktes Haar nach hinten zusammengebunden.
Auch bei ihr hat der Flug Wirkung hinterlassen. Ein paar Löckchen hängen an Ihrer Schlefe herunter.
Meine Knie zittern. Mein Atem wird flacher. Mein Magen wird nervös. Meine Hände feucht.
Ich muss sie ansprechen.
Später.


"Das ist ihr ganzes Gepäck?"
"Sie reisen alleine?"


120 Minuten.
Ich bin nervös. Ich bin aufgeregt.
Ich spüre, ich lebe.
Ich lächel. Ich rede.
Ich träume, die andere Platte ist schon aufgelegt.

Der Job, der Chef, der Vermieter. Alles ist soweit weg.
Kein Stress, kein Ärger, keine Miete. Alles ist so perfekt.

15 Minuten noch. Bis ich da bin. 900 Sekunden bis ich diese Welt verlasse und alles hinter mir lasse.

"Sie reisen alleine?"

Mein Herz rast.
Mein Puls schlägt.
Ich bin fast da. Das Zentrum am rechten Fleck pumpt meine Lebensenergie durch alle erdenklichen Winkel meiner Seelenhülse.
Der Atem wird flacher. Die Sinnesorgane lassen nach. Ich rieche kaum. Ich sehe, doch registriere nichts.
dum dumm dum dumm dum dumm
Ich spüre nur noch mein Herz gegen meine Brust klopfen.
Ich bin nervös.

Ich lies alles links liegen, denn
der Herr schuf zweierlei (d)einesgleichen. Die Welt in der ich eins überlebte und vegitierte.
Ohne Sinn, ohne Zweck. Ein Mensch gefangen in seinem Alltag. Gefangen vom Gedanken alles zu verlieren, gefangen vor der Angst nichts aus sich zu machen.
Nun ist alles vorbei .
Ich sah dich bei Nacht mit geschlossenen Augen. Mein Körper ruhte, doch mein Geist brodelte.
Den Flug hab ich hinter mir. Die Busfahrt ist vorbei. Mein Gepäck gestopft mit dem Nötigsten ist mit dabei.
Wenige Sekunden und du bist bei mir!
Dein Anderes Ich hab ich verlassen.
Ich gehöre schon so gut wie dir.


Oh du utopisch schöne Welt, wie sehr hab ich mich nach dir gesehnt.
Deinen eigenen Gesetzen trotzend
Die Gesetze deiner Besetzer verletzend.
existierst du hier so fern und doch so nah.

Oh wie du aus dem Wasser empor stehst. Dein Kanten so fein. Dein Sand so rein und deine Grün scheint so unberührt. Die Sonne scheint nur für dich zu schein.
Du bist sorgenlos. Dich kümmert kein Ozonloch. Kein Sturm kann dir was anhaben. Keine Flut dein Leben nehmen.
Ich spüre deine Nähe. Du bist mein Traum. Auf dich hab ich all die Jahre gewartet. Du hast mich endlich gerufen. Ich werde so glücklich sein. Ich komme zu dir. Ein paar Minuten noch Anstrengung, ehe ich alles haben werde was ich brauche.
Ein Boot. Wie verlockend. Gottes Hilfe. Er hat mich wohl auch erwartet.


Das Wasser ist nur noch Knietief. Es kann ein jeder erkennen. Es ist so klar und sauber.
Ich nehme mein Gepäck und steige aus. Alles was nass wird, wird bei solch einem herrlichen Tag schnell trocknen. Was kümmerts mich.
Hier direkt vor mir steht sie.
Ich bewege mich ein paar Meter nach Vorne bevor ich mein Gepäck an den Strand werfe. Weit genug geworfen. Das Gepäck ist sicher am Strand gelandet.
Die feinen Steine im Wasser schmerzen etwas. Hätte ich doch nur die Schuhe angelassen. Ich laufe etwas schneller durch das Wasser.
Ich sinke eine Fußbreite in den heißen Sand der sich wie eine heiße Glut in meine Füße einzubrennen scheint. Die feinen Sandkörner reiben zwischen meinen Zehen. Ich spüre einen leichten Schmerz durch die Reibung.
Die Sonne knallt mir gegen meinen Kopf gegen meine Schulter. Ich fange sofort an zu schwitzen. Die Luft wird immer feuchter. Die Atmung wird schwerer. Ein kurzer Windstoß zieht auf und schlägt mir den Sand gegen meine Waden. Der Wind pfeifft kurze Zeit in meinen Ohren bevor er wieder verschwindet. Meine Stirn tropft wie ein Wasserhahn.
Jemand kommt auf mich zu und gibt mir einen Eistee. Ich bin sehr verwirrt. Sein lächeln ist künstlich. Ich merke das. Diese gespielte Freundlichkeit. Ich hasse es. Seine braungebrannte Haut. Seine für meine Geschmack etwas zu langen Haare. Sein weißes dünnes Hemd. Ein möchtegern Sunnyboy. Ich nehme das Glas. Ich spüre sofort die kälte des Glas durch meine Fingerspitzen in meinen Körper eindringen. Meine Finger sind fast taub. Tausende kleine Nadel drücken von Innen gegen meine Fingerkuppeln.
Ich setze mit meiner Unterlippe am Glas an. Meine Lippe bleibt fast am Glas kleben. Ich öffne meinen Mund und trinke.
Der Eistee knallt gegen meine Schneidezähne und hinterlässt einen eisigen Schock, ehe er sich in meinem Wundwinkel breit macht. Meine Zunge ist als nächstes an der Reihe. Ich Schlucke und spüre wie mein Hals taub wird. Viel zu kalt dieses Getränk. Viel zu kalt. Welcher Idiot hat dies gemischt. Ich setze ab und knall das Glas gegen den Tresen und spüre meine Handfläche am Glasrand entlang rutschen. Der Geschmack des Eistee macht sich erst jetzt in meinem Mundwinkel bemerkbar. Mein Hals scheint ausgetrocknet zu sein. Meine Zunge scheint an meiner Munddecke zu kleben. Was ein ekelhafter viel zu süßer Geschmack. Dieses künstliche Aroma. Pfuii.
Ich wische mir die Lippen mit meinen Händen ab, damit ich nicht nochmal dieses künstliche Zeugs schmecken muss.
Ich bedanke mit trotzdem bei Mr. Sunnyboy 23 Jahre. Er schaut etwas komisch. Naja, egal.
Während ich an meinen Koffer laufe spüre ich erneut den Sand an meinen Füßen reiben. Es schmerzt nun richtig. Ich kann es nicht lassen meinen großen Zeh über den nächsten zu positionieren und so schlürft der Sand eine Wunde in meinen Zeh. Schmerz.
Ich bücke mich schwertuend für meinen Koffer. Die Hitze knallt gegen meinen Kopf. Die Sonne blendet mit beim aufrecht stehen.
Mein Blick wird langsam wieder klarer. Ich sehe einen Menschen, er scheint wie ich. Er scheint auch das vermeintliche Paradies gefunden zu haben. Ich schaue ihn mir genauer an. Ihm scheint es hier zu gefallen. Er amüsiert sich und lässt sein Herz mit neuer Energie betanken. Er genießt seinen Icetee. Dieses ekelzeugs. Meinen Koffer in der Rechten suche ich mir eine angenehme Stelle mit Schatten. Ich setze mich auf den Boden und wunder mich über die wenigen Leute hier. Gott, ist dieser Ort verlassen.
Sunnyboy kommt zu mir und ich bitte ihn nach einen Kaffee.
Ich sitze und beobachte. Ich sitze und beobachte......sitze und beobachte......und beobachte .....und beobachte.....und beobachte.....
Ein bekanntes Gefühl kommt in mir auf. Ich spüre ein sehr beengendes Gefühl. Neeeiin....ich weiß was mich erwartet. ich kenne dieses Gefühl zu gut.....ich hasse dieses Gefühl. Es kann nicht von mir weichen. Es ist da. Es spricht zu mir. Es fragt mich immer wieder.....immer wieder.....ich beobachte......es fragt mich.....es fragt mich....:
"....und was jetzt?"




-Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab-
-Marc Aurel


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20.10.2009 um 12:54
Liest sich ein klein bisschen deprimiert, irgendwie in sich gekehrt, aber toll. Bitte mehr...:)


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