Der Mensch hat unbewusste Anteile, hat eine Geschichte.
"Dunkle Flecken", Abgespaltenes, Verdrängtes.

Was wir heute sind, ist ein für niemanden vollkommen durchschaubares Gemisch, eine Konstruktion, die im Laufe unseres Lebens durch die Verarbeitung von Erlebnissen, Erfahrungen mit anderen Menschen entsteht.
Manches wird verdrängt, manches wird abgespalten; wir entwickeln Bewältigungsmechanismen.
An manches wollen wir nicht erinnert werden (das läuft meistens unbewusst!), wir meiden es oder wir versuchen mit Themen, die in uns nicht bewältigt wurden, so umzugehen, dass das innere Problem uns nicht bewusst wird.

Wenn jetzt jemand mit dem, was er sagt, eine problematische Stelle in uns berührt, dann reagieren wir darauf oft so, dass die problematische Stelle bei uns davon unberührt bleibt, damit wir nicht mit einem verborgenem Konflikt in uns selber konfrontiert werden - wir wollen so weiter leben wie bisher.

Warum entstehen so viele Konflikte? Warum schafft es das intelligenteste Wesen dieses Planeten es nicht, die Erde zu einem Paradies zu machen, was an sich das Normalste der Welt wäre?

Aber auch die vielen Konflikte des Alltags haben meistens den gleichen Hintergrund.

Es gibt Menschen, die ihr Leben in günstigeren Umständen beginnen konnten - sowohl in materieller als auch in seelischer Hinsicht.
Andere hatten es nicht so gut.

Letztere sind natürlich alles andere als eine einheitliche "Gruppe".
Manche leiden. Leiden. leiden und leiden - aber sie sind nicht darauf aus, Leben zu zerstören - sie leiden.
Andere spalten ihr Leiden vollkommen ab - sie spüren es nicht.
Unter diesen werden viele zerstörerisch. Natürlich kleiden sie ihr Tun in irgendeine Ideologie - das eigentliche Motiv bleibt versteckt.

Der "Kampf" findet oft zwischen den Menschen statt, die dem Leben zugewandt sind und denen, die das Leben hassen - freilich immer unter dem Deckmantel irgendeiner Ideologie.

Zwischen diesen "beiden Gruppen" (die dem Leben Zugewandten und denen, die das Leben hassen) liegt eine riesige Masse von Menschen, die weder nur vom Hass getrieben werden, noch aber voller Liebe sind - man könnte sagen, es ist der "normale" Mensch, den man überall sehen kann.

Das im letzten Absatz Gesagte ist natürlich eine vereinfachte Darstellung. Es gibt natürlich nicht streng voneinander getrennt hier die einen und dort die anderen. Aber so ungefähr ist es.

Was die riesige Masse gekennzeichnet, ist ihre ebenso riesige Manipulierbarkeit.

Daher haben es auch die, die das Leben hassen, extrem leicht, ihre wahren Beweggründe zu verbergen.
Nicht nur verbergen sie ihre wahren Beweggründe vor sich selbst, sondern auch vor den anderen.
Dabei brauchen sie sich nicht anzustrengen - die breite Masse nimmt das ihnen bereitwillig ab.

Warum?
Hat mehrere Gründe.
Der wichtigste ist der, dass es im allgemeinen kein Interesse daran besteht, sich der eigenen Wahrheit zu stellen, denn um den Hass der anderen zu verstehen (verstehen nicht im Sinne von Verständnis aufbringen, sondern im ursprünglichen Sinn: Hier also die Zusammenhänge beleuchten), muss man sich oft der eigenen persönlichen Geschichte stellen.
In der Regel zieht man es aber vor, lieber weiter mit dem eigenen Abgespaltenen, Verdrängten zu leben, statt sich zu konfrontieren - und zahlt den Preis dafür.
Der Preis, das ist die mangelnde Übernahme von Verantwortung für ein Gelingen des eigenen Lebens bis hin zu den globalen Konflikten und Problemen.