Der Versuch, Asperger-Autismus zu erklären.

Ich finde es recht gut gelungen und ich bin Denise dankbar, das sie es versucht. Es ist verdammt schwer, das alles zu erklären. Ich kann es nicht gut.
Obwohl ich einiges dafür geben würde, ohne Autismus zu leben. Man lernt damit zu leben, aber toll finde ich meine Wahrnehmung der Welt nicht. Wenn man sich zwingen muss auf andere zuzugehen, sich zwingen muss rauszugehen, zu telefonieren, einfach irgendwie Kontakt aufzunehmen, in der Stadt herumgeht und Panik hat, zufällig berührt zu werden, von der Außenwelt als Freak wahrgenommen zu werden, dann ist das alles andere als schön und interessant.

Aber seht selbst...so sieht meine Welt teilweise auch aus. Allerdings habe ich mir antrainiert, das gesamte Gesicht wahrzunehmen. Und mir daraus eine Emotion zu basteln. Sollte diese allerdings andere Nuancen aufweisen als die von mir regelrecht auswendig gelernte, dann wird es verdammt schwierig.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/asperger-autismus-leben-ohne-filter-a-1074355.html

Man lernt damit zu leben, klarzukommen. Eigentlich trage ich es nicht vor mir her. Aber manchmal muss man es erklären. Manchmal will ich es erklären. Es hilft ein wenig normaler an der Welt teilzuhaben. Wenn die Leute es wissen, lehnen sie einen nicht als verrückt ab. Sie wissen, das ich es nicht besser kann und sind nicht beledigt, enttäuscht oder gar wütend.

Seit meine Schwiegermutter es weiß, ist unser Verhältnis entspannter. Sie kann meine Reaktionen besser einschätzen, das hat ihr auch bei ihrem Sohn geholfen. nach über 48 Jahren. Sie verstand uns auf einmal.
Jetzt ist es kein Thema mehr. Sie weiß es und es ist ok. Manchmal fragt sie noch nach, ob das nun vom Autismus kommt. Ich kann es ihr kurz erklären und gut ist.

Aber viele verstecken es auch. Eben weil man ja nicht zugeben will, das was nicht stimmt. Man muss ja "normal" sein.

Aber wenn ich mir eine Hand gebrochen habe, ist es doch auch ok, um Hilfe zu bitten, oder?