Schon der zu Lebzeiten verkannte Van Gogh musste erfahren, wie es ist, wenn Menschen seine Kunst nicht erkennen können. Heute ist dies noch viel schwerer, weil die Spannbreite dessen, was von einem Teil der Menschen als Kunst hoch gelobt und teuer verkauft wird (wie z.B. der Fettfleck von Beuys oder der mit Brillanten besetzte Totenkopf eines Damian Hirst), von einem anderen Teil der Menschen freiweg als profan und geistlos abgelehnt wird. Immer wieder kommt man zum Kern der Frage danach, woran man heute Kunst und Kultur erkennt. *
Mit der Kunst scheint es sich zu verhalten wie mit einem flüchtigen Traum. Versucht man ihn zu fassen, verschwindet er sogleich. Etwas losgelöst betrachten zu können, es "sein" zu lassen, statt ihm habhaft zu werden, lässt ungeahntes sehen. Kunst ist nicht das Werk, Kunst ist nicht der Betrachter, sondern das, was zwischen Werk und Betrachter im Verborgenen passiert. Und ein wahrer Künstler ist wohl jener, der dies Verborgene nicht nur sichtbar macht, sondern das, was der Kenner gern verbergen will und damit dem Werk nicht gestattet, das zu offenbaren, was es aussprechen will, in nur einem Moment zu entlarven.

"Was du liebst lass frei..."

Ein "Kenner", der für diese Botschaft mehr als eine Million zahlt, um ihr habhaft zu werden - wie pervers, wie dumm und wie profan.

Nun sei es nahezu das Doppelte wert, sagen die, die es noch immer nicht verstanden haben, selbst dann nicht, wenn ihnen der wahre Wert dieser Botschaft aufgezeigt wird.

Eine solche Perversion auf den Punkt gebracht zu entlarven, indem der Fokus gnadenlos auf diesen Blick des Betrachters und wie er betrachtet, gerichtet wird - das ist Kunst.




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