Durch den COA und der Teilnahme daran wurde ich durch das Thema
Selbstbestimmtes Sterben ( Leben erhalten um jeden Preis) an meine Zeit in der Klinik erinnert.

Am Rosenmontag 1988 bemerkte ich eine etwa Mandarinengroße Beule an meinem Hals am Übergang zur Schulter.
Damals war ich beim Bund und dachte das ich mir bei einer Übung eine Verletzung die sich entzündet hat zugezogen habe.
Der Sani jedoch konnte nix sagen und schickte mich am selben Tag in das Bundeswehrkrankenhaus nach Bad Zwischenahn.

Nach einer Reihe von Untersuchungen wurde mir Eröffnet das ich Lymphdrüsenkrebs habe. Zur damaligen Zeit eine meist Tödliche Form die nur schwer behandelt werden kann.
Durch eine Stabsärztin die von einer Studie gehört hatte und mich auf meinen Wunsch hin dort angemeldet hatte wurde ich in die Uniklinik nach
Göttingen verlegt.
In dieser Studie wurde die Zulassung einer neuen Form der Behandlung getestet. Nach der bis dahin üblichen Methode standen meine Chancen
laut Ärzten bei etwa 15 % das ich durchkomme. In Versuchen vor der Studie an der ich dann teilnahm wurden die Erfolgsaussichten bei etwa 80 bis 85%
geschätzt , Allerdings ohne das man mir genaueres über die Nebenwirkungen sagen konnte.
Ich entschied mich an der Studie Teilzunehmen.
Nun folgten 19 Monate die mein Leben veränderten , und das bis heute. Ich merkte wer Freunde sind , viel über meine Familie die ich heute als krankhaft
Geldgeil betrachte und seit über 20 Jahren ignoriere.
In dieser Zeit habe ich Menschen kennen gelernt die für Fremde da sind , helfen und nicht nur an sich denken.
Durch den Clash heute habe ich gemerkt was mir diese Zeit gebracht hat und auch das ich mich an einiges wieder bewusster Erinnern sollte.
Ich habe mich bewusst erinnert was das Leben bieten kann was für viele selbstverständlich ist und sie nicht schätzen .
Aber auch wie man in einigen Situationen anderen Menschen ausgeliefert ist.
Ich werde die nächste Zeit einige Episoden aus dieser Zeit hier schreiben um für mich selber einige Sachen zu überdenken und
mich an Menschen zu erinnern die mich geprägt haben