Der Fall Brigitte Erdmann

ich glaube, dass das Fesselungsmaterial etwas persönliches vom Täter war, z.B. Schal, Gürtel, Krawatte. Deshalb musste es vielleicht auch mitgenommen werden.

In XY wurde als Fesselmaterial Kordel gezeigt. Ich denke, dass war dann auch so. Obwohl dies eigentl für uns nicht relevant ist. Ob er jetzt seinen Schal oder Kordel mit gebracht hat.

Es ist schon ein Unterschied, ob Schal oder Kordel. Einen Schal hat man bei sich, eine Kordel wohl eher nicht und das könnte möglicherweise ein Hinweis darauf sein, ob die Tat geplant war oder nicht.

Wenn Du es so erklärst @Marmeladenglas, natürlich.

Ich muss jetzt mal nachfragen... es gab keine sexuellen Handlungen?
Der Täter hat sie "nur" gefesselt und dann getötet?

@Pinky089

Ein zunächst vermutetes Sexualdelikt bestätigte sich bei der Obduktion der Leiche nicht

http://www.abendblatt.de/kultur-live/tv-und-medien/article205190279/Polizei-hofft-nach-TV-Beitrag-auf-Spur-im-Fall-Erdmann.html

Er hatte HASS.
Ich denke, dass sie ihn zurückgewiesen hat
woraufhin er seinem (vielleicht Frauen-?) hass freien Lauf liegt.
Natürlich kann der Hass auf wirklich nur auf Brigitte konzentriert gewesen sein, eventuell hat sie ihn schon länger zurückgewiesen.
Für einen direkten Bezug zu Brigitte als Mensch könnten auch die folgenden Anrufe bei der Mutter stammen, falls sie vom Täter stammten.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7925049.html

Wenn man sich diesen Fall mal durchliest, könnte man auf die Idee kommen, es könnte auch der schon genannte getarnte Handwerker sein. Allerdings öffnet wohl niemand mehr nach 22 Uhr einem Unbekannten mit Köfferchen die Wohnungstür.

Sagen wir mal so @ClaraFall. Wenn er vor der Tür einen Wasserrohrbruch oder ähnliches behauptet hätte. Sie war evtl im Halbschlaf und hat unvorsichtig die Tür geöffnet.

@Tibetdog
So einen Tätertyp stelle ich mir vor. Voller Hass.

Ich finde, um das alles einzuschätzen, fehlen einige Fakten.

Das erste ist ... zu welcher Zeit ist sie wohl heimgekommen? Wenn sie bis 17.00 arbeitet (und sie hatte ja einen Bürojob, länger war sie vermutlich nicht da), dann bis 18.00 beim Steuerberater war und dann noch 90 Minuten Sprachkurs hatte hätte sie um 20.00 daheimsein können. Jetzt muss man ihre Gewohnheiten kennen - sie ist sicher müde. Zieht sie sich dann sofort um und macht sich bettfertig? Oder macht sie das erst, wenn sie ins Bett geht?
Ich finde, es macht einen Unterschied, um man um 20.00 wo klingelt oder um 22.00. Um 22.00 ist das Risiko auch größer, dass die Nachbarn was mitbekommen.

Das zweite Faktum ist ... wie war das Verhalten während der Partnersuche. Es gibt ja Leute, die entscheiden nach dem schwarz-weiß Prinzip. Dieser Typus trifft sich nur, wenn (überspitzt gesagt) eine Ehe mit zwei Kindern rausspringt.
Dann gibt es welche, die lassen sich auf Kurzzeitbeziehungen ein, während sie weitersuchen. Oder treffen sich dreimal, obwohl sie eigentlich schon nach dem ersten Mal wissen, dass es nichts ist. Könnte ja auch sowas sein.

Szenario: Sie trifft jemanden zwei-dreimal. Der macht sich Hoffnungen. Sie sagt ihm, dass sie jemanden anderen hat. Dann schreibt sie wieder auf Chiffreanzeigen und erwischt ihn nochmal, weil er seine Anzeige verändert hat. Er stellt fest, dass sie ihn belogen hat und wird total wütend. Sie hat ihm beim Date erzählt, wo sie arbeitet ... irgendwas erzählt man ja ... und er geht einfach mal hinterher, erfährt so, wo sie wohnt ... und beschließt einfach, es ihr heimzuzahlen ....

@Feelee
Ja, das wäre durchaus möglich. Allerdings zu so einer späten Zeit wäre es schon sehr naiv und leichtsinnig die Tür zu öffnen. Aber wie würde man wirklich spät Abends in einem Ernstfall reagieren, wenn draußen jemand steht und hektisch ruft: Hier ist die Berufsfeuerwehr Hamburg, bitte öffnen Sie die Tür. Schnell, vor Ihrem Wohnblock wurde ein Gasleck entdeckt. Wir werden in Kürze evakuieren.

@ClaraFall

ClaraFall schrieb: in einem Ernstfall reagieren, wenn draußen jemand steht und hektisch ruft: Hier ist die Berufsfeuerwehr Hamburg, bitte öffnen Sie die Tür. Schnell, vor Ihrem Wohnblock wurde ein Gasleck entdeckt. Wir werden in Kürze evakuieren.

Ich mische mich hier einfach mal ein :D. Das stimmt. Allerdings hallt das ja in einem Mehrfamilienhaus sehr im Treppenhaus, wenn es so war. Und die Nachbarn haben ja nichts gehört. Das spricht gegen die Theorie.

Ich rätsle aber selbst auch noch, warum sie wohl einfach so unbedarft die Tür aufmacht ....

Das stimmt @MissMary. Sowas hallt durchs Treppenhaus.
Dann vielleicht doch eher der nette unauffällige Bekannte, der dringend um Hilfe bittet.

@Feelee Hier ist eben die Frage, wie leicht bekleidet sie die Türe geöffnet hätten. Es gibt ja Leute, die öffnen dem Brieftäger nackt und mit vorgehaltenem Handtuch ... andere nicht mal im Bademantel. Das ist eine Info, die fehlt.

Das Problem ist ja auch, dass sie so gut aussah, dass sie Leuten auffiel, die ihr im Gegenzug vermutlich gar nicht auffielen. Wobei sie einem Fremden ... ohne guten Grund ... sicher nicht die Tür geöffnet hätte.

Die Frage ist halt auch, wie aufmerksam die Hausgemeinschaft war ... es gibt ja Nachbarn, die immer alles wissen :D und Leute, die nicht mal deinen Namen kennen :D. Dann gibt es wieder nichts, was es nichts gibt.

In Gloucester im Falle von Fred West war es ja so, dass er ein typisches englisches Reihenhäuschen hatte - in dem Garten konnten fünf Nachbarn direkt einsehen und der Garten hatte eine Größe eines Handtuchs und er hat es geschafft, dort, vor den Augen der Nachbarschaft, drei komplette Leichen zu vergraben (und noch ganz viele Mädels ins Haus zu schleifen, dort zu töten und einzumauern). Das ist komplett unvorstellbar, dass da niemand Verdacht schöpfte.

@MissMary

Ja, stimmt. Mich macht zusätzlich stutzig, warum ebenfalls niemand ihre Schreie oder Hilferufe gehört hat. Ich denke, er muss sie zusätzlich geknebelt haben, um ihr Schreien zu unterdrücken.
Wenn ihre Handgelenke vor dem Körper gefesselt wurden, wäre es durchaus möglich, dass sie ihm durch einen Faustschlag mit beiden Fäusten auf die Nase noch hätte verletzen können (Nasenbluten). Bei einer Fesselung der Hände auf dem Rücken wäre sie natürlich wehrlos gewesen.

@ClaraFall - das stimmt. Ich habe noch bei UM gedacht, dass die Wohnungen extrem nahe beieinander liegen (also die Eingangstüren) ... die Wohnung war ja auch nicht groß. Vermutlich grenzte sie ans Wohnzimmer des Nachbarn. Ich tippe auch auf Knebelung ... gewehrt hat sie sich sicher ... wobei ... wenn erstmal deine Hände hinter dem Rücken sind, hast du vermutlich wenig Chancen.

Andererseits musste er sie ja erst fesseln und dann knebeln ... in der Zeit hätte sie auch schreien können. Vielleicht war's den Nachbarn auch einfach egal und sie haben dann lieber gesagt, dass sie nichts gehört haben, damit keine unangenehmen Fragen kommen, warum denn niemand was unternommen hat.

Seltsam auch mit den Blutspuren auf dem Balkon. Wenn er nach draußen ging, z.B. um sich zu beruhigen, hat er sich ja selbst auf den Präsentierteller gestellt. V.a. wusste er ja nicht, ob nicht der Nachbar auch zum Rauchen auf den Balkon kommt oder so ...

Mir ist Folgendes aufgefallen:
Woher kommt die Information mit Mannheim? Die Verwaltungsberufsgenossenschaft hat dort keine Zweigstelle. Richtig ist daher wohl Mainz. Außerdem wurde B. im XY-Film ein Auslandseinsatz in Aussicht gestellt. Die Berufsgenossenschaft ist die deutsche gesetzliche Unfallversicherung, da gibt es keine Auslandsstellen. B. war Sachbearbeiterin, das ist zwar eine solide Stelle, aber keine Topkarriere für eine Juristin. Brisante Informationen bekommt man da auch nicht.

Die Mutter erwähnte, dass sie sich über das Verschwinden der Tochter nicht gewundert hat, weil B. am Dienstag nach Mainz wollte. Am Ostermontag habe sie noch mit ihr telefoniert. Am Dienstag (05.04.1983) war B. aber nicht in Mainz, sondern in Hamburg (Arbeit, Steuer, Sprachkurs, Wohnung) und ist in der Nacht zum Mittwoch ermordet worden. Den Arbeitskollegen ist ihr Fehlen aufgefallen. Die Mutter war hingegen offenbar nicht irritiert, dass B. weder am Dienstag noch am Mittwoch aus Mainz angerufen hat. Warum hat die Mutter sich im Interview nicht gewundert, dass sie von ihrer Tochter bezügl. Mainz falsch informiert wurde? Oder meinte sie Mittwoch und nicht Dienstag? Gab es überhaupt Hinweise auf eine bevorstehende Abreise, z.B. gepackte Koffer?

Der Hinweis auf B's Erkrankung ist auch seltsam. Am Ostermontag wollte sie lt. der Mutter noch Tennis spielen, am Dienstag ist sie trotz Krankheit zur Arbeit (bis 15.30), zum Steuerberater und zum Sprachkurs. Wenn sie wirklich krank war, ist es wahrscheinlich, dass sie dann abends nicht auch noch ein Date hatte, sondern schlafen wollte.

Wenn sie dann schon bettfertig war, evtl. sogar schon geschlafen hat, wem macht sie dann die Tür auf? Doch wirklich nur einem guten Bekannten. Evtl. noch einem Kollegen? Einem Arzt? Einem Polizisten? Vielleicht wurden ihr Portemonnaie und die Papiere mitgenommen, weil der Mann dort Fingerabdrücke hinterlassen hat. Oder sie hatte doch noch ein Date. Dann aber wohl nicht mit einer der in der Oxmox mit Tel-Nr. umkreisten Personen.

@MissMary
Genau deine Gedanken hatte ich auch nach dem Filmbeitrag. Drei Wohnungstüren übereck, keinen Meter weit voneinander entfernt. Wenn Sie also um ihr Leben geschrien hätte, müssten die direkten Nachbarn, soweit sie anwesend waren, senkrecht im Bett gesessen haben. Sie muss also ziemlich überrumpelt worden sein durch den Überfall. Evtl. hat er ihr sofort den Mund zugehalten und sie unmittelbar geknebelt. Trotzdem ist es nicht einfach sein Opfer am Schreien zu hindern und es gleichzeitig zu fesseln.

Das da angeblich niemand etwas gehört hat kann ich nicht glauben. Das dauert ja... Wie du sagst.

Man müsste mehr Infos über sie haben um das alles einordnen zu können....

@Brainteaser Danke für deinen Beitrag. Bei manchen Beiträgen der letzten 2 Tage dachte ich ab und zu, haben die Menschen sich überhaupt die Mühe gemacht den Thread oder wenigstens die beiden Filmbeiträge zu studieren, aus einer Berufsgenossenschaft wird mal eben eine Versicherung, aus einem französischen Balkon wird ein normaler Balkon wo der Täter dann mal eben unauffällig voll im Blickfeld des Bürgersteiges und der Straße längere Zeit auf sein Opfer wartet.... okay nicht völlig unmöglich, aber leider trotzdem ziemlich unwahrscheinlich. Aber die Phantasie der Schwarmintelligenz ist eben nicht auf zu halten. :)