Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Ich habe noch mal eine Frage wegen der Manipulation an der Gasleitung, das habe ich irgendwie immer noch nicht verstanden.

Es gab also oben in der Einliegerwohnung, die der Bruder bewohnte, einen Gasherd zum Kochen, der wahrscheinlich in der Küche stand. Bei diesem war der Deckel geschlossen, d.h. die - wahrscheinlich vier - Brennstellen waren durch den Deckel abgedeckt. Ein Drehknopf am Herd für die Regulierung der Gasflamme eines Brenners war nicht auf Null gestellt, sondern aufgedreht. Der Herd war etwas von der Wand abgerückt.

Ist das so richtig? Wie weit war er abgerückt? War bei der Gasleitung ein Stück Rohr entfernt worden, das dann auf dem Fußboden hinter dem Herd liegend gefunden wurde? Oder wurde ein anderes Rohrstück dort gefunden (eventuell liegengeblieben bei einer Reparatur)? Oder war der Anschluss Gasherd/Gasleitung getrennt worden? An welcher Stelle sitzt der mehrfach erwähnte "Strömungswächter" (oder so ähnlich, weiß den genauen Fachausdruck nicht mehr), der ein unkontrolliertes Ausströmen von Gas verhindert?

Vielleicht können die Prozessbeobachter, die die Erklärungen dazu live gehört haben, mir weiterhelfen.

Leider wurden diese Details nie richtig im Prozess erörtert.

@nicht dumm
JensS. ist nun zu 14 Jahren verknackt worden und hat das Urteil zwar mit roten Flecken im Gesicht ansonsten gefasst entgegengenommen.
Selbstbeherrschung hatte dieser Angeklagte an allen Verhandlungstagen. Hat JensS. nicht mal gesagt " wenn er könnte wie er wollte, könnte er sprudeln wie ein Wasserfall"
Sogar der Verteidiger wurde in der(Glocke ? ) zitiert:"erhoffe JensS. mache Angaben zu dem Tatverlauf ehe das Urteil rechtskräftig wird"
Kann nun JensS. s IQ 130 nicht wirklich realisieren, das er für noch 13 Jahre weggesperrt wird?
Angenommen,sein Tatanstifter oder Mittäter kommt ungestraft davon, wird JensS. das weiterhin schweigend hinnehmen?
Warum?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieser brutale Doppelmord die alleinige persönliche Motivation des JensS. ist.
Ist er ein armer Irrer? Der Gutachter sagte "nein.

don't feed the troll

steht das wohl in der Zeitung falls die Verteidiger tatsächlich Revision einlegen? Angekündigt wird es direkt nach dem Urteil ja immer, aber ob sie tatsächlich einen Ansatzpunkt finden sind ja 2 Paar Schuhe

Vielleicht will er in der Revision dann ja auspacken!

@talker schrieb

talker schrieb:Leider wurden diese Details nie richtig im Prozess erörtert.

Leider habe ich den Eindruck, dass nicht nur diese Details nie richtig im Prozess erörtert wurden. Vielmehr habe ich bei diesem Verfahren ein ganz blödes Gefühl.
Wenn ich mir ansehe, aufgrund welcher Indizien der Angeklagte verurteilt wurde, dann finde ich die Beweislage unglaublich dünn. Da kann einem angst und bange werden, falls man selber mal in eine Situation gerät, wo Zufälle oder merkwürdiges Verhalten einem so ausgelegt werden.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Naja , so blöd ist das nicht. Das Haus sollte ja explodieren. Für einen Ersttäter finde ich , hat er die Aufgabe ganz gut gelöst.

Das verstehe ich gerade nicht. Das Gras (nicht Gas!) wurde in der Wohnung von Josef S. gefunden, nicht im Haus der Getöteten.

Und auf das was nichtdumm schreibt, gehe ich nicht ein. Einfach mal den Thread lesen und dann weiß man auch, dass Jens dieses Zitat im gesamten Prozess nicht gesagt hat. Hör doch bitte auf, Menschen Sachen in den Mund zu legen, die sie so nie gesagt haben, nur weil sie die nächsten 14 Jahre keine Möglichkeit haben, das korrigieren zu lassen. Danke.

@eldec
Der Gasströmungswächter sitzt direkt unten im Keller an der "Hauptleitung". Das was da oben am Herd fehlte war ein sog. Blindstopfen an der Rückseite des Herdes. Die Feuerwehrfrau konnte aber nicht mehr sagen, ob der Herd vorgerückt wirkte.
Aufgedreht war mind. eine Platte, falls ich mich richtig erinnere. Aber die Anzahl ist egal, da es ja in erster Linie darum ging, dass "hinten" Gas ausströmt. Ob und wieviel vorne ankommt, ist dabei nicht mehr relevant.

kannamachen braucht jetzt die Antwort,
dass es zwei Aussagegebiete gab: - die im Gefängnis, da muß JensS. sehr gesprächig gewesen sein
und

die im Gericht, wo Mitgefangene wiedergaben , was JensS. so von sich gegeben hat.
z.B. wollte sich JensS.im TV nichts vom Tatort ansehen. Er soll dann gesagt haben "der Güthenker von der Blutbadstrasse..
Das eigene Schweigen des JensS. begann, als ihm seine beiden guten Rechtsanwälte zu Hilfe kamen.

Ich verstehe leider nur die Hälfte von dem, was du eventuell vielleicht sagen möchtest, daher:

Nein, im Gefängnis hat er das mit dem Wasserfall nicht gesagt. Das hat der ältere Herr mit der Druckerei von sich gegeben. Erst danach wurde das aufgegriffen.

Das was du mit dem Tatort ansehen versuchst auszudrücken, verstehe ich leider absolut nicht.
Das mit dem Güthenker hat er doch noch selbst NACHDEM seine "beiden guten Rechtsanwälte zu Hilfe kamen" vor Gericht erwähnt. Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst?
Aber vielleicht ist es auch komplett sinnlos, auf dich einzugehen.

@kannmanmachen

Also der Blindstopfen hätte an der Rückwand des Herdes sitzen sollen? Oder sollte er an der Gasleitung sitzen und diese verschließen, so dass der Herd gar nicht angeschlossen war?

@eldec
Vom Gasherd aus führt ein Anschluss zur Gasleitung, irgendwo dort ist an der Gasleitung ein Blindstopfen welcher entfernt wurde. Die Leitung hat somit zwei Anschlüsse, wovon nur einer (für den Herd) genutzt wurde, der andere Anschluss wurde mit dem Stopfen abgedichtet, so dass eigentlich kein Gas hätte austreten können. Wenn man den jetzt allerdings entfernt, kann das Gas austreten.

kannmanmachen, nimm meinen Namen "nicht dumm" dann brauche ich nicht nachfügen, dass es noch viele anderen Aussagegebiete gab, von denen wir Kenntnisse bekamen und Aussagen bekamen.
Ansonsten: gibst Du hier gerade dem hartnäckigen eldec Unterricht, wie man ein Haus in die Luft sprengen könnte ?

@nichtdumm
Als ob @eldec nicht googeln könnte, würde er tatsächlich ein Haus in die Luft sprengen wollen. Ansonsten: Auf was auch immer du hinauswillst bzw. was auch immer du mitteilen willst (?), sag es halt einfach.

Im Gegensatz zu dir schätze ich @eldec sogar so klug ein, dass er sich einen Dead Drop suchen könnte und sich dort entsprechendes Material selber organisieren könnte und dann noch ganz andere Sachen anstellen kann als "nur" ein Haus in die Luft zu jagen.

Ich will überhaupt nix in die Luft jagen.

Wollte nur wissen, wie man sich das vorzustellen hat, weil es bei meiner Gasleitung und meinem Gasherd so gar nicht funktionieren würde. Hatte mich auch gefragt, warum der Regler vorn offen war, wenn das Geschehen doch eigentlich hinter dem Herd stattgefunden haben musste.
Fazit für mich lautet: das hätte jeder machen können, der kräftemäßig in der Lage ist, den Blindstopfen abzudrehen, dazu musste man nicht Installateur sein.

Brauchst halt nur ne Zange, aber da ist ranzukommen. https://www.google.de/search?q=blindstopfen&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=_8j0VJbRGsH2UoWpgcgB&ved=0CAcQ_AUoAQ&biw=1366&bih=696#tbm=isch&q=blindstopfen+gasherd

@eldec
Die Argumentation des Staatsanwalts bzgl. des Gasherdes zielte aber sowieso nicht darauf ab, dass Jens Klempner ist/war, sondern darauf, dass der Gasherd als solcher nicht zu erkennen war und man daher wissen musste, dass es einer ist. Heißt: Man musste sich gut auskennen im Haus.

Also bei uns z.B. ist am Haus und Gartenzaun eine gelbe Plakette mit einem G drauf, und zwar an der Stelle, so die Gasleitung unter der Erde aufs Grundstück bzw. ins Haus gelangt. D.h., jeder kann von außen sehen, dass in dem Haus ein Gasanschluss vorhanden ist. Eigentlich dient das als Hilfe für die Gaswerke bei Notfällen.

Ist das in Gütersloh vielleicht auch so? Dass man schon von außen sehen kann, ob ein Gasanschluss im Haus ist?