Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@eldec
Es ist tatsächlich ein komisches Gefühl, wenn man überlegt, dass man auf Grund entsprechender Umstände unschuldig verurteilt werden könnte.

Selbst wenn Jens S. sich bei der Polizei gemeldet hätte und sämtliche Einlassungen schon frühzeitig gemacht hätte, dann wäre er trotzdem verurteilt worden.

@eldec

schrieb:

Wenn ich mir ansehe, aufgrund welcher Indizien der Angeklagte verurteilt wurde, dann finde ich die Beweislage unglaublich dünn. Da kann einem angst und bange werden, falls man selber mal in eine Situation gerät, wo Zufälle oder merkwürdiges Verhalten einem so ausgelegt werden.
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Anfangs war ich auch eher der Unschuldsposition des inzwischen Verurteilten zuzurechnen.

Im Laufe des Prozesses fügte sich jedoch Indiz an Indiz.

Besonders die DNA-Anhaftungen die zuerst eine starke Beweiskraft laut STA Mackel zu haben schienen. Diese gerieten dann durch ein Gutachten ins Wanken. Zum Ende des Prozesses gab es aber eine eindeutige Einschätzung.
Alleine durch normalen Alltagskontakt, sind die Spuren nicht ausreichend erklärbar. Das gab für mich den Ausschlag, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass man nun den tatsächlichen Täter auch verurteilt hat. Ein gewisser Restzweifel bleibt allerdings auch bei mir bestehen.

@talker

talker schrieb:Selbst wenn Jens S. sich bei der Polizei gemeldet hätte und sämtliche Einlassungen schon frühzeitig gemacht hätte, dann wäre er trotzdem verurteilt worden.

was ja aber nur zeigt, dass er nicht wegen seiner "komischen" Art verurteilt wurde. Sondern eben wegen "härterer" Indizien wie zb DNA welche durch intensiven Kontakt entsteht

Ich frage mich immernoch, warum für dich so felsenfest klar ist, dass der Verurteilte auf keinen Fall der Täter sein kann. Klar kann man sagen, dass man für manche Indizien eher den Erklärungen der Verteidigung glaubt und dementsprechend nicht sicher ist ob er wirklich der Täter ist. Aber es ist ja ein Unterschied ob man sagt "die Indizien/Beweislage hat mich noch nicht endgültig von seiner Schuld überzeugt" oder aber "hier wurde auf jeden Fall ein Unschuldiger verurteilt". Also warum schließt du so kategorisch aus, dass er der Täter ist? Und jetzt bitte keine Argumentation vonwegen dir reichen die gesammelten Indizien und Beweise nicht. Das führt nämlich nur in die "nicht überzeugt"-Kategorie und nicht in deine "keine andere Möglichkeit als unschuldig"-Kategorie

@Mahoni

Die Frage ist ja auch, warum er sich seinerzeit nicht freiwillig bei der Polizei gemeldet hat?! Wieso hat er nicht gesagt, er wäre dort gewesen, um eine Flasche Wein vorbeizubringen? Warum hat er sich erst ermitteln lassen?

@Interested
"so ist er halt" würde die Verteidigung jetzt sagen :D . Er ist eben einer der nur auf Nachfrage Auskunft gibt und wollte sich nicht in die Schusslinie bringen.
Ersteres wurde laut Richterin durch seine wiederholten eigenständigen Einlassungen widerlegt. Zweiteres finde ich einerseits verständlich, andererseits muss er sich dann auch nicht wundern wenn genau das die Ermittler auf seine Spur bringt.

Mahoni schrieb:"so ist er halt" würde die Verteidigung jetzt sagen :D

Ziemlich dürftige Erklärung in einem Doppelmordprozess^^ :D

Ich finde das gar nicht so verständlich. Meistens werden Zeugenaufrufe gestartet. Wenn man nun selbst noch am Tatort war und diesen verlassen hat, als beide Opfer noch lebten, versteh ich nicht, warum man sich nicht freiwillig meldet, wenn man nichts damit zu tun hat. Dann, als er Besuch von den Ermittlern bekam, sofort auf die Weinflasche zu sprechen zu kommen, obwohl diese noch gar nicht also solche genannt wurde, spricht für sich betrachtet auch schon Bände.

Aber was red ich^^ "So ist er halt!" :D

@Mahoni
Ich sage nicht, dass Jens S. es nicht war oder doch war.

Ob Jens S. dem Josef S. hörig war, ist schwer zu beurteilen. Nach einem Jahr Haft, kann ich mir nicht vorstellen, dass man weiter an so einer Person festhält.
Ob Hypnose eine Erklärung für das seltsame Verhalten von Jens S. ist?

Ein sehr interessanter Link https://hypnoseverbrecheninfo.wordpress.com/2010/04/07/hypnose-verbrechen/

@talker

jetzt sag bloß noch, er ist unter Hypnose dort gewesen....(koppschüttel)

talker schrieb:@Mahoni
Ich sage nicht, dass Jens S. es nicht war oder doch war.

aha ok. dann muss ich solche Äußerungen von dir wohl falsch gedeutet haben
"Kommt auch nicht so oft vor, das Rechtsanwälte unschuldige Mandanten haben :)"
"Ich bin gespannt, ob das Gericht objektiv urteilen oder verurteilen wird."
"Weil ich stark davon ausgehe, dass er nichts mit dem Verbrechen zu tun hat. "

@soisser
war unter den pdfs nicht tatsächlich ein Hypnosebuch dabei? :D

Ich glaube, dass es im Zusammenhang mit Josef S. Anzeichen dafür gegeben hat.

In dem Artikel aus dem Link steht ein sehr interessanter Satz: Eine Anmerkung muß man allerdings noch machen: Je mehr die Versuchspersonen überzeugt sind, daß tatsächlich Gehorsam erwartet wird, je mehr gehorchen sie auch.

Kriminalfälle

Wie sieht es mit den Fällen aus, wo ein krimineller Hypnotiseur Menschen mißbraucht hat?

Erstens sind diese Fälle extrem selten. Zweitens bestand unabhängig von Hypnose immer eine starke emotionale Verbindung zwischen Täter und Opfer. Aus der Psychologie und Psychiatrie ist bekannt, daß so etwas allein oft ausreicht, damit der eine den anderen zu extrem unsinnigem oder gar kriminellem Verhalten anstiftet.

Wer glaubt denn, dass Jens S. unabhänging und selbstständig gehandelt hat?

talker schrieb:Wer glaubt denn, dass Jens S. unabhänging und selbstständig gehandelt hat?

Betreffend Planung oder Tatausführung?
Bei der Ausführung sehe ich ihn alleine, bei der Planung mit Gesellschaft. Nicht alleine geplant zu haben macht Jens aber nicht weniger schuldig. Nicht ausgeführt und "nur" angestiftet zu haben macht den/die Anstifter aber auch nicht unschuldiger.
Was ist deine Einschätzung?

@talker
Ich bin dem Link aus Neugier gefolgt. Leider ist das nur ein Blog mit einem einzigen Artikel.

Wenn man ein wenig googlet, findet man aber auch sowas:

Kann man unter Hypnose zum Verbrecher werden?

Nein, jedenfalls nicht, wenn Sie es nicht schon vorher waren oder eine Neigung zum Verbrechen haben.
Es gibt einige wenige dokumentierte Fälle, in denen hypnotisierte Personen Verbrechen begangen haben. In all diesen Fällen war eine antisoziale Neigung zum antisozialen Verhalten bei den Opfern bereits vorhanden gewesen. Hinzu kam eine psychische und phyische Abhängigkeit vom Anwender der hypnotischen Praktiken und eine sehr viel Zeit in Anspruch nehmende und häufige Wiederholungsrate bei der hypnotischen Beeinflussung. Diese Fälle gehören allesamt in den Bereich der Gehirnwäsche, die sich aller psychologischen Methoden, auch die der Hypnose, bedient. Wie jede ander Methode kann leider auch Hypnose missbraucht werden.

https://www.dr-gericke-pischke.de/fragen-und-antworten/

Oder auch

Kann man unter Hypnose zu Dingen bewegt werden, die man eigentlich nicht tun will?

[...]Menschen verhalten sich manchmal konträr zu den eigenen Wertvorstellungen und Überzeugungen. Sie scheinen ihres eigenen Willens beraubt. Hierzu bedarf es aber nicht der Hypnose. Die scheinbare Unterwerfung unter einen fremden Willen ist das Ergebnis geschickter Manipulation und angewandter Psychologie. Basis bilden dabei der Aufbau einer persönlichen Beziehung zwischen Täter und Opfer, Vertrauen, systematische Einengung des Denkens und der Handlungsalternativen sowie Erwartungs- haltung und -druck.

http://www.hypnosepraxis-romanowski.de/hypnose-kontrollverlust.htm (Archiv-Version vom 16.12.2016)

Ich glaube auch nicht, daß der arme Jens hypnotisiert wurde und total in Trance die Tat begangen hat.
Für mich gibt es folgende Möglichkeiten:

1. Er war es alleine.
1.1 Ohne weitere Anstiftung ist er selbst zu dem Schluß gekommen, daß er seinen Freunden das Erbe beschaffen möchte.
1.2 Er wurde von einer anderen Person manipuliert, indem man z.B. immer wieder erwähnt, wie toll es wäre, wenn man endlich erben würde, daß dann auch was für ihn drin ist, usw.
2. Er war bei der Tat nicht alleine.
2.1 Es wurde gemeinsam geplant und ausgeführt.
2.2 Er wurde z.B. als Türöffner benutzt und (ein) andere(r) Tatbeteiligte(r) hat die Tat mit ihm begangen. Der/die Andere(n) haben z.B. plötzlich die Opfer angegriffen und er war dann mittendrin und machte mit.

@Mahoni, in einer Verhandlungspause hat mir der Verteidiger (der bei der bei der Urteilsverkündigung anwesend war,ich komme grad nicht auf seinen Namen), nicht bei diesem Termin sondern vorher mal gesagt : Der Anstifter wird ganauso hart bestreft , wie der Täter".
Käme durch JensS. heraus, dass JosefS. nicht nur der Anstifter, sondern auch der Täter oder Mittäter war, würde den nicht nur 14 Jahre Knast erwarten, sondern Mackels Antrag zum Doppelmord "lebenslang mit Feststellung der besonderen Schwere" käme zum Greifen.
Evtl. würde aber evtl. auch JensS. s Urteil auf mehr Strafe erhöht und neu aufgerollt (?).Will der dass?
JensS. trägt sein Schild "schuldfrei" . Evtl. denkt JensS. zwei Jahre Mordmitplanung und die Weinflasche als Tütöffner des Verbrechens liesse ihn dem Verbrechen außenvor ?

nichtdumm schrieb:in einer Verhandlungspause hat mir der Verteidiger (der bei der bei der Urteilsverkündigung anwesend war,ich komme grad nicht auf seinen Namen), nicht bei diesem Termin sondern vorher mal gesagt : Der Anstifter wird ganauso hart bestreft , wie der Täter".

richtig. Anstiftung wird genauso bestraft wie die Tatausführung selbst

nichtdumm schrieb:Käme durch JensS. heraus, dass JosefS. nicht nur der Anstifter, sondern auch der Täter oder Mittäter war, würde den nicht nur 14 Jahre Knast erwarten, sondern Mackels Antrag zum Doppelmord "lebenslang mit Feststellung der besonderen Schwere" käme zum Greifen.

nicht automatisch, nur wenn das Gericht Mordmerkmale nachweisen kann. Dazu muss er aber nicht Täter oder Mittäter sein, die Anstiftung reicht auch aus

nichtdumm schrieb:Evtl. würde aber evtl. auch JensS. s Urteil auf mehr Strafe erhöht und neu aufgerollt (?).Will der dass?

nein würde es nicht. Man kann für die gleiche Tat nicht mehrmals abgeurteilt werden

na,@Mahoni, dann könnte JensS. ja unbeschadet auspacken "und sprudeln, wenn er könnte, wie er wollte"
was hindert ihn? Loyalität zu seinem Homopartner Josef.S. ?
ach nein, JensS.hat ja vor Gericht ausgeführt, dass er ohne Sex lebte.

@nichtdumm
In welcher Beziehung stehst du denn zum Angeklagten oder den Opfern?

@obskur

das fragte ich mich auch schon

BTW...... liest sich wie der Bruder

@soisser
Kann ja jeder mitschreiben hier nur mitbringenden karten sollte man spielen. 😏

eins verstehe ich nicht auf dieser Plattform:
Wir diskutieren doch hier, wir erwägen, wir erinnern und, wir wollen erfahren und fachsimpeln, mitunter munkeln und deuchen wir, auch Nachtigallen höre ich zumindest manchmal trapsen, wir wollen uns in Opfer und Täter hineindenken und wie Staatsanwalt, Verteideiger den Tathergang herausfinden und manchmal auch wie Richter urteilen und einen Punktum setzen.
Es ist wegen einem von mir vermuteten voegezogenen Erben ein brutaler Mord geschehen.
Ich höre andauernd, wie eifrige Kirchgänger JensS. und JosefS. doch waren oder noch sind.
Ich frage mich allerdings auch im Hinblick auf das Barbarentum der IS:
GEHEN NUR NOCH MÖRDER IN DIE KIRCHE
und:
Alle menschlichen Beziehungen haben neuerdings ganz doll die Tendenz mit Mord und Totschlag
geregelt zu werden.

hier @Mohoni sssssstehe ich in Beziehung zu Opfer und Tätern.
schändlich, was hier geschehen ist, nicht hinnehmbar und überhaupt die größte Scheisse, die es gibt!!!!!!!!!!!!!!!