Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Soziale Netzwerke sind nicht ohne Grund in Krimi-Diskussionen ungerne gesehen. Warum, sieht man wunderbar an der Unterhaltung eben. Bitte an die Fakten halten, Behauptungen sind weiterhin zu belegen und ob ein Profil neu, oder alt ist, ist für den Fall nicht von Belang

@der_wicht
Sorry, wollte nur ein paar Fehlinformationen richtig stellen. Kommt nicht wieder vor.

Ich Frage mich,wie damals festgestellt werden konnte,daß die Leiche mit einem Pkw zum Fundort gebracht wurde?
Ist es überhaupt möglich,eine Leiche alleine an den Fundort zu tragen?
Ich gehe auch davon aus,daß es Helfer oder Mitwisser gab.
Mich interessiert brennend,wie es den Tv gelungen ist,alle Spuren zu beseitigen und den Ermittler,ihn doch zu 'kriegen'?

Vielleicht gaben Nadines Handydaten Aufschluß?

Whitelight schrieb:Ich Frage mich,wie damals festgestellt werden konnte,daß die Leiche mit einem Pkw zum Fundort gebracht wurde?
Ist es überhaupt möglich,eine Leiche alleine an den Fundort zu tragen?

@Whitelight

Ich würde wetten, dass Deine zweite Frage die Antwort auf Deine erste Frage in sich trägt.

Die Kriminalistik ist wohl in vielerlei Hinsicht keine exakte Wissenschaft. Man legt sich auf Annahmen fest, weil diese durch verschiedene Umstände und Abwägungen als wahrscheinlich gelten.

Gute Fragen @ whitelight

Ich frage mich auch , ob er das allein " geschafft " hat

Mir geht dieses " stumpfe Gewalt ' gegen den Hals nicht aus dem Kopf .

War ein Gegenstand im Spiel ?

Ich vermute eher nicht ....

Ein Schlag auf den Kehlkopf mit der Faust könnte ich mir gut vorstellen .

Daran könnte N.E. erstickt sein ....

Und dann die Postmortalen Schnittverletzungen ....

Alles improvisiert , ausgedacht nach einer Affekttat ....?!

Leiche so gut wie spurlos beseitigt ....

Das Leben danach ging weiter .....es hat recht lang gedauert ihn zu überführen , wenn er es denn war ....

Alles allein " geschafft " ?

Immer noch fehlt sämtliche Kleidung von N.E. vom Verschwindag ....

Hut ab , wenn er das alles allein gemacht hat

Ollie schrieb:Mir geht dieses " stumpfe Gewalt ' gegen den Hals nicht aus dem Kopf .

Der Radiosender Antenne1 schreibt im Artikel http://www.antenne1.de/aktuell-und-regional/nachrichten/regional-nachrichten/durchbruch-im-mordfall-nadine-ertugrul.html

Am Ende sind sich Polizei und Staatsanwaltschaft sicher, dass es am Tatabend einen Streit zwischen den beiden getrennten Eheleuten in ihrem noch gemeinsam bewohnten Haus in Ludwigsburg-Eglosheim gab. Während dieses Streits soll der Mann die 36-Jährige dann erwürgt haben.

Ich habe jedoch Zweifel, ob es sich hier um eine gesicherte Kenntnis handelt und nicht um eine leserfreundliche Formulierung der Journalisten.

Ollie schrieb:Und dann die Postmortalen Schnittverletzungen ....

Für mich ein Verdeckungsversuch, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass alles doch ganz anders abgelaufen sein könnte. Ein Erwürgen hätte auch von jedem Zufallstäter durchgeführt werden können und hätte kaum vertuscht zu werden brauchen, wenn die Leiche gefunden werden sollte.

Ollie schrieb:Mir geht dieses " stumpfe Gewalt ' gegen den Hals nicht aus dem Kopf .

War ein Gegenstand im Spiel ?

Ich vermute eher nicht ....

Ein Schlag auf den Kehlkopf mit der Faust könnte ich mir gut vorstellen .

Daran könnte N.E. erstickt sein ....

@Ollie

Ein Kehlkopfschlag ist wirklich denkbar. Alternativ könnte ich mir auch vorstellen, dass Nadine mit einem harten Gegenstand am Hals gegen die Wand gedrückt wurde.

@Dornröschen
@Mr.Stielz

So in ' etwa " könnte ich es mir vorstellen ....

Ein Erwürgen schliesse ich für mich aus

Er hat auf jeden Fall versucht zu vertuschen , was da am Hals von N.E. " passierte "

Ganz schön durchdacht vom Täter !

@Mr.Stielz


Ich zitiere mich mal selbst, noch bevor so etwas irgendwo in den Medien stand...

"Vielleicht hat der Täter NE ja erwürgt und danach die Schnitte gesetzt, um das Erwürgen zu vertuschen?
Bloß, wieso sollte er das Vertuschen wollen?" 05.08.2016 um 16:53

;) :D

Ist da nicht ein Unterschied zwischen " stumpfer Gewalt gegen den Hals "und Erwürgen ?

Aber evtl. hatte der Täter auch Angst davor , dass seine Fingerspuren entdeckt werden

Es war ihm jedenfalls sehr ! wichtig die Spuren am Hals zu vernichten , davon kann man wohl ausgehen

@Ollie
Wir haben es nicht mit einem dummen, unüberlegten Täter zu tun. Hierbei hat es fast ein Jahr gedauert, ihn (potenziell) zu überführen

Pressebericht vom Dezember 2015

Demnach wies die Leiche „massive Schnittverletzungen im Halsbereich auf, die dem Opfer mit einem scharfen Gegenstand beigebracht worden waren“.

Im Grunde war die ganze Zeit klar, dass die Todesursache auch eine andere gewesen sein könnte. Die Polizei "musste" Infos herausgeben, wollte sich aber nicht in die Karten sehen lassen.

Ollie schrieb:Aber evtl. hatte der Täter auch Angst davor , dass seine Fingerspuren entdeckt werden

Vor Fingerspuren hätte ich wenig Angst, wenn gesichert wäre, dass die Leiche einige Zeit im Freien liegt. Vielleicht hoffte der Täter, dass die Spurensicherung nach Blut sucht und in einer bewusst wenig geputzten Wohnung nichts findet, was ihn dann etwas entlasten würde.

Grandios, dass es der Kripo LB nun dich noch gelungen ist, einen dringenden Tatverdacht und U-Haft gegen den stets verdächtigen Noch-Ehemann zu begründen. Scheinbar hat sich das Warten und das Aufbauen von Strohmannern gelohnt.
Die Polizei kann ja nur die Dinge belegen, und die Beschuldigungen formulieren, zu denen sie ausreichende Sachbeweise ermitteln konnte. Deshalb nehme ich an, dass die Polizei mittlerweile nachweisen kann, dass NE im gemeinsamen Haus umgebracht wurde, und auch wo genau.
Allerdings haben sie nichts in der Hand, was eine Mordanklage begründet. Deshalb lautet der Vorwurf z Z. Totschlag und als Tathergang wird die naheliegendste Erklärung gewählt, nämlich ein eskierter Streit im Kontext der Trennung.
Es spricht vieles für ein sehr überlegtes, koordiniertes Handeln des Täters. Wo auch zum einen intensiv Spuren im Haus beseitigt wurden und auch bewusst falsche Spuren gelegt wurden (angeblicher Einkauf, Sexualdelikt, S-Bahnhof als Bezugspunkt zu einem auswärtigen Täter).
Und wo es dem TV gelang, am nächsten Tag zur Arbeit zu gehen und "Normalität" zu demonstrieren.
Es hätte nicht viel gefehlt, und der Tatverdächtige wäre ungeschoren davon gekommen.
Deshalb wirkt es auf mich, als ob die Kripo/StA im Moment nur noch nichts in der Hand hat, um dem TV eine langfristige Tötungsabsicht und akribische Planung der Tat und va der Spurenbeseitigung zu beweisen. Aber dass sie selbst von Mord ausgehen und im Moment sich alles darauf konzentriert, diese Merkmale heraus zu arbeiten.
Hoffentlich gelingt auch das.

Was mich an dem Fall irritiert ist dass sie eine Zeugin im Lidl gesehen haben soll. Und die Kinder würden bestimmt auch befragt ob der Papa zuhause war. Also Alibi mäßig. Vorallem hab ich es noch im Kopf das die Polizei ein oder zwei Tage nach der vermisstenmeldung an der Reuteallee gesucht haben mit Wärmebild Kamera und nix sahen also hieß es die lag nach verschwinden und ablegen am Tatort vielleicht 2 Tage wo anders ? Nur wo ? Und wo wurde sie umgebracht wenn sie im Lidl war? Das hört man doch als Kind wenn sich jemand streitet ? Laut Ohrpost wurden ihr sogar die Fingernägel raus gezogen oder geschnitten damit man keine Spuren findet. Aber laut OhrenPost ist der Mann bei Verhör mehrmals zusammen gebrochen. Wie kann es sein dass er den Leichnam so lang verstecken konnte und wo Vorallem ? Mit was hat er sie dahin befördert. ? ..

@Dornröschen
Ich bin mir gerade nicht sicher,ob man davon ausging,daß die Leiche mit einem Auto zum fundort gebracht wurde,weil es Reifenspuren gab oder keine Schleifspuren?

@Ollie
Es gab soviele Situationen, bei denen der Tv hätte gesehen werden können,deshalb gehe ich bin Helfern aus.
Der Fundort war doch in der Nähe eines Campus,demnach eine Stelle,wo jederzeit Studenten hätten etwas mitbekommen können.
Dann gab es doch auch noch Zeugen, die in ihren Autos schliefen,weiß aber gerade nicht,ob deren Fahrzeuge auf dem Parkplatz, auf dem der Caddi stand,standen oder am Wendehammer.
Auch dort hätten Zeugen jederzeit etwas beobachten können.
Gerade nach einem Tötungsfall,sind Passanten sensibilisierten,da sie Angst haben,oder?
Bin mir gerade nicht ganz sicher,aber hieß es damals nicht recht schnell,daß niemand Angst haben brauche?
Daß die Auffindesituation nach persönlicher Sache aussähe?

Und natürlich ist die Frage,wie N.'s Leiche unbemerkt weg geschafft werden konnte aus der Wohnung?
Wo war sie, ehe sie zum fundort gebracht wurde?

Alles in allem hat der Tv sehr lange Zeit 'Glück' gehabt.

Ich sehe das so ähnlich wie @Thorben.

"Es spricht vieles für ein sehr überlegtes, koordiniertes Handeln des Täters. Wo auch zum einen intensiv Spuren im Haus beseitigt wurden und auch bewusst falsche Spuren gelegt wurden (angeblicher Einkauf, Sexualdelikt, S-Bahnhof als Bezugspunkt zu einem auswärtigen Täter). "

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da nichts geplant war..
Unglaublich schon, dass er nicht beobachtet wurde. Und die Schnitte am Hals bzw. das Manipulieren an den Fingernägeln (wenn diese Info stimmt), so was fällt einem doch nicht ohne Planung in solch einer Stresssituation ein...

@Kurdfella-

Was mich an dem Fall irritiert ist dass sie eine Zeugin im Lidl gesehen haben soll. Und die Kinder würden bestimmt auch befragt ob der Papa zuhause war. Also Alibi mäßig. Vorallem hab ich es noch im Kopf das die Polizei ein oder zwei Tage nach der vermisstenmeldung an der Reuteallee gesucht haben mit Wärmebild Kamera und nix sahen also hieß es die lag nach verschwinden und ablegen am Tatort vielleicht 2 Tage wo anders …

Zeugen können sich irren und diese hier ist ein Paradebeispiel dafür.
Ohne Einverständnis des Vaters werden sie die Kinder kaum befragt haben und der wird sicher gute Gründe gefunden haben dieses Einverständnis zu verweigern.
Mit einer Wärmebildkamera ist schon nach einem Tag kein Unterschied mehr zwischen Körper und Umgebung zu erkennen, hier kam noch erschwerend hinzu, dass die Leiche in einem Gebüsch lag.
Ich denke er wollte die Leiche ursprünglich im Favoritepark entsorgen, die Zufahrt über die Reuteallee war aber versperrt und so hat er eben das naheliegende Gebüsch als Versteck gewählt. Das alles geschah aber mMn am Tatabend und u.a. wegen der Kinder unter Zeitdruck.

@Thorben
Da schließe ich mich @Lulula an:
Du bringst das genau auf den Punkt, was auch ich denke (und wahrscheinlich viele andere auch).
Möglicherweise kann die Anklage auf Mord erweitert werden.

Eine Frage habe ich aber noch:

Was meinst Du mit Strohmänner?

Ich habe da zwar eine Vermutung, aber ich weiß nicht ob du dasselbe meinst.

@all

Da ich darüber nachgrübele, wie die Ermittler auf die Ursache für den Totschlag kamen (abgesehen davon, dass Streit eine sehr wahrscheinliche Annahme ist), habe ich eine Frage:

Falls die Kinder einen Streit mitbekommen haben sollten, also aufgewacht sind und vielleicht dann auch noch möglicherweise der Vater zu ihnen gesagt hat, legt euch doch wieder schlafen, ich bin gleich wieder da und die Kinder dann mit Dritten (also z.B. Eltern von Nadine, Kindergärtnerin) darüber gesprochen hätten, wären dann die Aussagen dieser Dritten als Zeugenaussagen relevant?

@Kreuzbergerin
Die Kinder haben sicher öfter mal einen Streit der Eltern mitbekommen, die hatten sich vielleicht schon mehr oder weniger an lautstarke Auseinandersetzungen gewöhnt. In dem Alter bringt man Kinder früh ins Bett, Tür zu, Babyphone an. Das Haus ist groß, hat ja auch einen Keller. Wenn die Kinder ihre Zimmer in der oberen Etage haben kann es durchaus sein, dass sie nichts mitbekommen haben.