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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 07:15
Mich wird Wunder von wo her dass du weisst, dass Löw mit geheimen Raketenplänen unterwegs gewesen ist? Deine Vorstellungen von Geheimdiensten oder Organisationen mit mafiösen Strukturen hast du wahrscheinlich von einem schlechten Krimiautor her.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da muss man aber bedenken, dass damals bekanntlich a) der § 175 noch galt und b) Homosexualität gesellschaftlich verpönt war.
Was ja erstmal richtig ist. Nur glaube ich nicht, dass es damals verboten war mit plissierten Hemden und schwarzweisen Schuhen rum zu laufen. Ja und der Hotelpage hat er offensichtlich auch in Ruhe gelassen. Mag ja sein, dass der Kleidungsstiel Passanten aufgefallen ist, jedoch des Weges weitergingen. Eventuell noch mit dem Gedanken, was ist dann das für einer. Eine Anzeige wegen Homosexualität bedingt auch zuerst eine strafbare Handlung. Und die ist jetzt nur mit rumlaufen nicht gegeben.

Weiter stützt sich die homo These auch nur darauf ab, weil Verletzungen in Intimbereich vorgelegen haben. Und hier sind wir auch schon bei den Meinungsdifferenzen angelangt. Tathintergrund ein Sexualdelikt, oder ein Gewaltverbrechen. Ich tippe da eher auf ein Gewaltverbrechen.

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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 07:51
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Deine Vorstellungen von Geheimdiensten oder Organisationen mit mafiösen Strukturen hast du wahrscheinlich von einem schlechten Krimiautor her.
Ironie. So nennt man das. Und im Übrigen: Wie wäre es denn, wenn Du uns an Deinen ja angeblich so umfassenden Kenntnissen über Geheimdienste und die Mafia teilhaben lässt und dann endlich mal außer "er hat im Zonenrandgebiet gelebt und das war bestimmt die Stasi" mal überzeugend darlegen würdest, welche beutenden Erkenntnisse denn so ein Provinzfriseur zu liefern hat. Aber da kommt ja nichts von Dir.

Dann können wir gerne ohne Ironie darüber diskutieren, aber so lange außer "Zonenrandgebiet" und "Du hast ja keine Ahnung" keine Argumente kommen, ist das relativ sinnlos. Und lässt vermuten, dass da auch nichts ist.

Und wenn Du meinen Beitrag gelesen hättest, dann würdest Du verstehen, dass ich davon gesprochen habe, was passieren KÖNNTE wenn man "schwul macht" und dass es deshalb sinnvoller wäre, dass es Ärger gibt und dass es deshalb sinnvoller wäre, eine Tarnung zu wählen, die keine Gefahr bietet, dass es Ärger gibt. Oder auch nur jemand mit hochgezogener Augenbraue hinschaut. Denn das hat kein Geheimdienst gerne, wenn man hinschaut. Aber ich vergaß, außer Dir hat ja keiner Ahnung von Geheimdiensten, nur Du alleine, aber Dein Wissen ist ja so geheim, dass Du es nicht mit uns teilen magst.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 08:54
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:sinnvoller wäre, eine Tarnung zu wählen, die keine Gefahr bietet, dass es Ärger gibt. Oder auch nur jemand mit hochgezogener Augenbraue hinschaut. Denn das hat kein Geheimdienst gerne, wenn man hinschaut
Nun ja, gerade Geheimagenten haben öfters auch individuelle Marotten, die auch deren Führung nie ganz in den Griff bekommt. Außerdem könnte es sich ja um eine ganz raffinierte Tarnung handeln nach dem Motto: "Dieser Paradiesvogel Geheimagent? - niemals!" ;)

Allerdings halte ich die Geheimdienstthese selbst für unwahrscheinlich. Was meine Meinung noch bestärkt hat, waren die dankenswerterweise von @Espe zur Verfügung gestellten Informationen aus dem "Südkurier":

Herr Löw verließ sein Heim anscheinend nach einem ehelichen Streit, überstürzt gegen Mitternacht. Er faselte von einer Reise nach Österreich, tatsächlich hat er sich ja zunächst ein Ticket nach Innsbruck gekauft. Fuhr dann aber in die Schweiz und an den Bodensee. Das alles spricht klar gegen einen von langer Hand geplanten geheimdienstlichen Auftrag - übrigens auch gegen geschäftliche Aktivitäten, die ich lange für besonders wahrscheinlich gehalten habe.

Ich muss dauernd über die Scheren nachdenken. Sie scheinen sehr bedeutsam (für ihn) gewesen zu sein, man fand drei Frisierscheren an der Leiche, selbst als Toter hatte er sie also noch bei sich, obwohl er sonst kaum was bei sich hatte. Andererseits wollte er sie mindestens einmal verkaufen, sie loswerden, unter höchst merkwürdigen Umständen. Nicht zuletzt sei erwähnt, dass ich deshalb zu der Vermutung neige, dass seine Verletzungen im Genitalbereich etwas mit den unseligen Scheren zu tun haben...

Die Scheren könnten eine Art Fetisch gewesen sein. Oder zumindest Objekte, mit denen er sich oder anderen - aufgrund ungewöhnlicher sexueller Vorlieben - Verletzungen zugefügt hat. Es ist denkbar, dass dabei etwas aus dem Ruder lief. Es ist auch vorstellbar, dass ihm die Scheren im Vorfeld Angst machten, weil er wusste, dass er damit großen Unsinn treiben könnte. In einem lichten Moment wollte er sie deshalb verkaufen. Nicht einfach wegwerfen in einen schnöden Mülleimer, dafür hatten sie für ihn zu viel Bedeutung und die Trennung von ihnen sollte auch ein endgültiger, ritueller Akt sein - deshalb der Verkaufsversuch.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Was trieb Löw den ganzen Tag? Soweit ich weis, verlies er jeden Morgen das jeweilige Hotel und ksm erst am Abend wieder zurück.

Dabei soll er beim kommen und gehen immer sehr "auffällig" gekleidet gewesen sein. Wieso ist er dann ansonsten nirgends aufgefallen. Wo also war dieser "Paradiesvogel" am Tag?

Irgendwie glaube ich kaum, dass er es schaffte, jeden Tag einen Partner zu finden, bei dem er morgens recht früh in dessen Wohnung/Haus verschwinden und dieses am Abend erst wieser verlassen konnte. Auch erscheint es mir eher unmöglich jeden Tag 10 - 12 Stunden mit Sexspielen zuzubringen. Das alles dazu noch in diversen Städten.
Das erscheint mir eine sehr gute Frage. Wo trieb sich Löw tagsüber rum? Das ist natürlich verbunden mit der Frage: Wo wurde er ermordet?

Einerseits wurde die Leiche ja gewaschen, feinsäuberlich angekleidet - das muss in einem Haus geschehen sein.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Ausserdem wo? In der Wohnung des Strichers? Sehr ungewöhnlich, Stricher kommen in aller Regel zu Ihren Klienten. In einem Hotel?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Im Hotel würde der Sexpartner nun einfach abhauen und die Sache dem Zimmermädchen überlassen. Das geht zu Hause aber natürlich nicht, weil die Ehefrau bald wieder vor der Tür steht, evtl. auch die Haushälterin. Also muss die Leiche irgendwie weg.
Genau, Hotel oder Stricherwohnung fallen aus den genannten Gründen praktisch aus.

Was, wenn Löw trotz seines ungewöhnlichen Kleidungsstils gar nicht schwul war? Sondern jeden Tag ins Bordell ging? Dort konnte man auch damals schon "Sonderwünsche" anmelden. Irgendwann ging etwas gehörig schief, entweder er selbst wurde übelst verletzt oder die Prostituierte wurde schwer verletzt oder verstümmelt. Beides könnte durchaus Mordmotive liefern, in einem Bordell gibt es in der Regel auch ein Badezimmer, wo man Löw entsprechend "behandeln" konnte. Dieses Szenario will ich jedenfalls mal als Hypothese in den Diskussionsring werfen...


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 09:05
Kleiner Nachtrag: Um seinen Hals fand man eine Damenstrumpfhose (Quelle wie oben). Das finde ich bemerkenswert. Das deutet doch eher auf ein "sexuelles" Mordmotiv hin, gewöhnliche Verbrecher würden vielleicht eher einen Strick oder ein Plastikband zum Erwürgen wählen. Sie würden das Mordwerkzeug vermutich auch entfernen, zumal wenn sie sich die Mühe machen, den Toten noch anzukleiden. Ich bin also geneigt zu vermuten, die Strumpfhose sollte ein Zeichen sein.

Gibt es außerdem in Schwulenhaushalten Damenstrumpfhosen? In einigen vielleicht (bei entsprechenden sexuellen Vorlieben), in den meisten aber vermutlich nicht. In einem Puff gibt es aber auf jeden Fall welche...


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 09:39
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Da passen natürlich Scheren und Luxushotel viel besser hin? ich denke mal nicht. Oder.
...ja natürlich passen der Versuch, Scheren zu "verkaufen", und Luxushotel dort (sexuelle Motive) viel besser hin.

Irgendwie musste bzw. wollte er, damals illegale, Kontakte knüpfen (wenn man homosexuelle Motive annimmt).
Wie sollte er das am geschicktesten anstellen?
Die Hotelbar des Hotels wird sich dafür am ehesten geeignet haben, schon alleine wegen der Angestellten,
mit denen man unverfänglich aus einer zahlender Gast-Dienstleister-Perspektive ins Gespräch kommen konnte.
Das gleiche gilt für die Kontaktaufnahme zu Friseuren via der Scheren, die mMn zum Schein angeboten wurden.

Auch würde ich, zugebenermaßen sehr unwissenschaftlich, davon ausgehen, dass Homosexualität
in den Berufsgruppen der Friseure und Gastro-Berufe überproportional gegeben ist, so wie das dem Anschein nach
auch heute noch der Fall ist. Zumindest wird sie dort am ehesten sichtbar.

Übrigens bieten meiner Erfahrung nach auch heute noch die Hotelbars großer Hotels Anknüpfungspunkte für
Anbahnungen sexueller Art, auch im Bereich der Prostitution.
Dort trifft sich "die ganze Welt". Dass Herr L. hetero "unterwegs war" möchte ich auch nicht gänzlich ausschließen,
die sexuelle Motivation würde aber auch hier bleiben.

Dass es eher unwahrscheinlich ist, dass sich ein Stricher so viel Mühe mit der Beseitigung der Leiche macht, gebe ich gerne zu.
Aber wie es @brigittsche dargelegt hat, gibt es auch andere denkbare Konstellationen, die sehr wohl eine aufwendige Beseitigung
der Leiche erfordern.

@Nightrider64
...volle Zustimmung in allen angesprochenen Punkten....


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 10:42
@brigittsche
@schluesselbund
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn das hat kein Geheimdienst gerne, wenn man hinschaut.
Beobachtet und leider auch erwiesen, wobei das eine oder andere tatsächlich Zufall sein kann, aber in der Zusammenschau.

- Ermittlungen beginnen vielversprechend und enden abrupt, obwohl der Täter bekannt ist, man kann ihm plötzlich nicht mehr nachweisen
- es finden sich plötzlich keine Zeugen mehr
- mehrere Zeugen versterben durch Unfälle oder Suizid
- das Ansehen des Opfers oder der Zeugen wird massiv beschädigt
- es finden sich angeblich keine Beweise
- Ermittlungsunterlagen, Beweisstücke verschwinden oder werden beschädigt
- Ermittlungen dauern so lange, dass man den Täter laufen lassen muss
- es werden Urteile gefällt, die der Tat nicht gerecht werden, usw. usf.

Was micht stört, ist die Verhemenz, mit der die Geheimdienstherorie bekämpft wird,
die Leute sind keine lupenreinen Demokraten und schon statistisch ist ein Mord möglich. Das war 1970.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 13:26
Zitat von APBTAPBT schrieb:.ja natürlich passen der Versuch, Scheren zu "verkaufen", und Luxushotel dort (sexuelle Motive) viel besser hin.
Aber Luxushotel gibt es auch in München und anders wo. Dazu bräuchte Löw nicht nach Zürich und an den Bodensee zu fahren aus sexuellen Motiven.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Auch würde ich, zugebenermaßen sehr unwissenschaftlich, davon ausgehen, dass Homosexualität
in den Berufsgruppen der Friseure und Gastro-Berufe überproportional gegeben ist, so wie das dem Anschein nach
auch heute noch der Fall ist. Zumindest wird sie dort am ehesten sichtbar.
Ich halte sexuelle Ausrichtungen bei Berufsgruppen ausmachen zu wollen für Phantasiegedanken. Von daher, an was soll das Sichtbar sein?

Gut @Menedemos schildert mal ein möglich Erklärung zum Scherenverkauf. Für unmöglich halte ich den Gedanken nicht. Allerdings wenn ihn das psychisch so belastet hat, ist schon das weitere Behalten bzw. die Mitnahme paradox.

Also wenn die Verletzungen im Genitalbereich mit den Scheren erfolgte, welches ein ausbluten des Toten bewirkte halte ich Fetischspiel für sehr fragwürdig.

Dies Verletzungen müssen sehr massiv gewesen sein. Und eher als nicht bewusst zugeführt worden sein. Dazu passt dann auch, dass Löw gewürgt und in einer Badewanne ertränkt wurde.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:eine Leiche anschließend zu waschen, wieder anzukleiden und dann erst zu entsorgen. Das sogar so perfekt, dass die Kleidung kein Tröpfchen Blut aufwies dürfte ein kleiner Stricher kaum Interesse haben.
Mir ergibt sich eher ein Bild eines Gewaltverbrechen. Zumal ein Verbringen der Leiche an den Rhein bzw. in die Nähe des Ausfluss des Bodensees nicht ganz ausgeschlossen werden kann.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Nun ja, gerade Geheimagenten haben öfters auch individuelle Marotten, die auch deren Führung nie ganz in den Griff bekommt. Außerdem könnte es sich ja um eine ganz raffinierte Tarnung handeln nach dem Motto: "Dieser Paradiesvogel Geheimagent? - niemals!" ;)
Durchaus nicht abwegig.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Herr Löw verließ sein Heim anscheinend nach einem ehelichen Streit, überstürzt gegen Mitternacht.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Um seinen Hals fand man eine Damenstrumpfhose (Quelle wie oben).
Vielleicht auch nur die Gedanken des Autors.

Bei XY wird so Berichtet, dass Löw an späteren Abend beim Fernsehen aufgestanden sei. Den Koffer gepackt habe, und die Wohnung verlassen habe. Aber auch egal.

Tatsache ist wohl, dass er mit öffentlich Verkehrsmittel nicht aus Selbitz weggekommen ist. Und auch 3 Tage lang verschollen war.
Ich halte es für gut möglich, dass Löw abgeholt wurde.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 14:05
@Espe

Richtig. Ein Mord ist doch viel wahrscheinlicher als ein Sexualdelikt. Klar die Größe der Stätte besagen noch kein Wahrscheinlichkeit für ein Sexualdelikt im Fetischbereich aus. Aber mindert dies doch sehr.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 16:05
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich halte sexuelle Ausrichtungen bei Berufsgruppen ausmachen zu wollen für Phantasiegedanken. Von daher, an was soll das Sichtbar sein?
Damit wollte ich sagen, dass ich schon einigen schwulen Friseuren, aber noch keinem schwulen
Baumaschinenverkäufer begegnet bin. Nicht, weil es keine schwulen Baumaschinenverkäufer gäbe,
sondern weil leider auch heute noch befürchtet wird, dadurch berufliche Nachteile zu haben.
Also entweder gehe ich erst gar nicht in diesen Beruf, oder ich halte es so gut wie möglich aus der beruflichen Sphäre raus.
Ich möchte hier aber keinesfalls eine Political Correctness oder Wokeness-Debatte starten und
ich möchte mich auch gar nicht dazu hinreißen lassen, felsenfest zu behaupten, es gäbe Berufsgruppen mit
deutlich erhöhtem Schwulen-Anteil, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es so ist.
Das ist für meine Einschätzung des Bodensee-Mordes auch gar nicht entscheidend.
Von daher hätte ich diese Einschätzung auch weglassen können, hierin sind wir uns einig.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 16:40
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Richtig. Ein Mord ist doch viel wahrscheinlicher als ein Sexualdelikt. Klar die Größe der Stätte besagen noch kein Wahrscheinlichkeit für ein Sexualdelikt im Fetischbereich aus. Aber mindert dies doch sehr.
...dann mindert die Größe der Stadt aber auch die Wahrscheinlichkeit für illegale Geschäfte oder
Geheimdienstaktivitäten....


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02.11.2022 um 18:46
Zitat von EspeEspe schrieb:Beobachtet und leider auch erwiesen, wobei das eine oder andere tatsächlich Zufall sein kann, aber in der Zusammenschau.
Und was haben die von Dir aufgeführten Punkte, die ich ja gar nicht bestreiten will, mit dem Fall Löw zu tun? Alle diese Dinge treffen doch auf diesen Fall gar nicht zu...
Zitat von EspeEspe schrieb:Was micht stört, ist die Verhemenz, mit der die Geheimdienstherorie bekämpft wird,
die Leute sind keine lupenreinen Demokraten und schon statistisch ist ein Mord möglich. Das war 1970.
Es geht hier nicht darum, irgendwas zu bekämpfen. Sondern es geht darum, dass keiner der "Verteidiger" dieser Geheimdiensttheorie überzeugend erklären kann, wie denn bitte der Löw einem Geheimdienst nützlich hätte sein können und welche weltumstürzenden Geheimnisse der gute Josef hätte beschaffen können. Und nein, ein Wohnsitz im Zonenrandgebiet ist kein hinreichendes Argument.

Und nur "Geheimdienste bringen Leute um" ist eben auch kein Argument. Da kann ich genauso sagen "es gibt auch Sexualmorde".

Ist beides richtig, hilft alleine aber nicht weiter.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 20:15
Zitat von APBTAPBT schrieb:Das ist für meine Einschätzung des Bodensee-Mordes auch gar nicht entscheidend.
Du das glaube ich dir auch. Ich halte einfach ein Sexualdelikt im Fetischbereich für eine wenig differenzierte Betrachtung. Da lässt sich doch einiges Nenne, dass der Fall nicht in den Fetischbereich Bereich gehört.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sondern es geht darum, dass keiner der "Verteidiger" dieser Geheimdiensttheorie überzeugend erklären kann, wie denn bitte der Löw einem Geheimdienst nützlich hätte sein können und welche weltumstürzenden Geheimnisse der gute Josef hätte beschaffen können.
Weltumstürzende Geheimnisse muss der gute Josef auch nicht haben, und nicht beschaffen müssen. Aber als Empfänger und Überbringer von Informationen durchaus vorstellbar. Weiter auch wie ich schon geschrieben habe, beschäftigen Geheimdienste Personen dessen private finanziellen Interessen durchaus über einen Mittelsmann getätigt werden. Und da scheint mir die Schweiz eine gute Adresse zu sein.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 20:34
Irgendwie bin ich erstaunt, was es in diesem Fall noch zu diskutieren gibt. Die Polizei und auch XY ungelöst haben es in 53 Jahren nicht geschafft den Fall auch nu Ansatzweise aufzuklären, da frage ich mich ernsthaft, ob das über 50 Jahre später hier gelingen kann, vor allem wenn man bedenkt, dass viele die hier diskutieren zur Tatzeit noch nicht einmal gelebt haben. Da entsteht der irgendwie Eindruck, als hätte man hier neue Erkenntnisse oder wäre in der Lage diese zu gewinnen, die der Polizei über 50 Jahre verborgen geblieben sind.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 20:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Alle diese Dinge treffen doch auf diesen Fall gar nicht zu...
Die Ermittlungen beginnen vielversprechend, es gehen einige Hinweise ein, die Polizei ist elektrisiert und *puff* eine unsichtbare Wand und alles verläuft im Nichts. Dafür wird aber ausgiebig über die Homosexualität des Opfers diskutiert, so dass Zeugen 1970 fürchten müssen, ebenfalls öffentlich Schaden zu nehmen. Die Ermittlungen dauern so lange, dass befürchtet werden muss, dass Zeugen und Täter versterben.

Nur, bleibt der Mord unaufgeklärt, wird niemals Ruhe um den Fall eintreten.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sondern es geht darum, dass keiner der "Verteidiger" dieser Geheimdiensttheorie überzeugend erklären kann, wie denn bitte der Löw einem Geheimdienst nützlich hätte sein können und welche weltumstürzenden Geheimnisse der gute Josef hätte beschaffen können.
Was oder wenn hätte er denn liefern können?

Er könnte gutsituierte, homosexuelle Männer kennengelernt haben, die Erpressungspotential geboten haben, weil sie ihre Sexualität gelebt haben, obwohl es (idiotischerweise) verboten war.

Schutz vor Verfolgung gegen Informationen über Menschen und Vorgänge. Sehr dreckig und sehr Folgebruch für die Erpressten und deren Familien.

Man wird wohl sehr nett gewesen sein, man wird Verständnis geheuchelt haben und dies als Hilfe und Schutz getarnt haben.

Da wo Homosexualität steht, kann jede beliebige andere Sache stehen, Spielsucht, Ehebruch, Besuch eines Bordelle, uneheliche Kinder, ...

Zur Polizei gehen, die einen damals noch verfolgen musste?


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 20:49
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Nicht zuletzt sei erwähnt, dass ich deshalb zu der Vermutung neige, dass seine Verletzungen im Genitalbereich etwas mit den unseligen Scheren zu tun haben...
Zu der Vermutung neige ich auch. Warum nimmt ein Friseur seine Scheren mit, wenn er verreist ?
Die Scheren müssen für ihn eine gewisse Bedeutung gehabt haben
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die Scheren könnten eine Art Fetisch gewesen sein. Oder zumindest Objekte, mit denen er sich oder anderen - aufgrund ungewöhnlicher sexueller Vorlieben - Verletzungen zugefügt hat. Es ist denkbar, dass dabei etwas aus dem Ruder lief
Durchaus denkbar.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Auch würde ich, zugebenermaßen sehr unwissenschaftlich, davon ausgehen, dass Homosexualität
in den Berufsgruppen der Friseure und Gastro-Berufe überproportional gegeben ist, so wie das dem Anschein nach
auch heute noch der Fall ist
Ich lernte bei einem KH Aufenthalt einen erfolgreichen Friseur kennen. Dieser war in den 60er in Swinging London und USA unterwegs. Friseur ist er nur geworden, weil seine Eltern einen Salon hatten.
Der erzählte wie er in USA und GB immer die Frauen abgeschleppt hat, auch weil er einer der wenigen Promi Friseure war, die eben nicht schwul waren. Die meisten, die diesen Beruf gewählt hatten, waren es wohl.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich halte sexuelle Ausrichtungen bei Berufsgruppen ausmachen zu wollen für Phantasiegedanken. Von daher, an was soll das Sichtbar sein?
An der Kleidung wie Löw in xy präsentiert wurde. Das war für die damalige Zeit eindeutig. Vor allem die tuntigen Schuhe in denen er abgebildet wurde.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es geht hier nicht darum, irgendwas zu bekämpfen. Sondern es geht darum, dass keiner der "Verteidiger" dieser Geheimdiensttheorie überzeugend erklären kann, wie denn bitte der Löw einem Geheimdienst nützlich hätte sein können und welche weltumstürzenden Geheimnisse der gute Josef hätte beschaffen können.
Eben. Es gibt keinerlei Spuren zu irgend einem Geheimdienst und es rbrachte die gibt keinerlei Gründe, die ihn für einen Geheimdienst interessant erscheinen lassen.
Auch die Beseitigung der Leiche erfolgte doch eher unprofessionell.
Warum er sich höchst auffällig gekleidet 3 Wochen am Bodensee "rumtreibt" kann man mit Geheimdienst schon gar nicht erklären. Ganz im Gegenteil. Diese Fakten schließen das eher aus.

Ich Glaube auch, das die Geschichte stark mit der Insel Reichenau zu tun hat.
Über Wochen fährt er dort täglich zum frühstücken bei seinem "Lieblingskellner" hin.
Und dann ?
Er muss ein Ziel auf Reichenau gehabt haben.

Ein Szenario wäre, das er seinen "Freund" dort hatte. Vielleicht war man auch vorher aus Zürich zusammen angereist und verbrachte die Tage dort zusammen. Übernachten konnte er dort aber nicht, weil das "anrüchig" gewesen wäre. Wahrscheinlich weniger für den Friseur als bei dem Partner.
Entweder, weil dieser "Geliebte" Familie hatte, die nichts mitbekommen durfte oder gesellschaftliche Zwänge die er einhalten musste oder das ganze sonst einen Skandal verursacht hätte, der Konsequenzen gehabt hätte.
Weniger für den Dorffriseur, aber eben für den Partner.


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"Bodensee-Mord" von 1969

02.11.2022 um 21:12
Zitat von EspeEspe schrieb:Er könnte gutsituierte, homosexuelle Männer kennengelernt haben, die Erpressungspotential geboten haben, weil sie ihre Sexualität gelebt haben, obwohl es (idiotischerweise) verboten war.
Äh, entschuldige, aber ich weiß jetzt nicht, wie ich das schreiben soll, ohne damit dem Opfer ungewollt zu nahe zu treten.

Aber für Romeo-Fallen nimmt man gemeinhin Leute die, sagen wir mal, sehr attraktiv sind und einen gewissen Charme und eine gewisse Gewandtheit haben, auch damit sie sich im Umfeld der auszuspähenden Personen gut und gesellschaftlich adäquat bewegen können.

Inwieweit das nun auf das Opfer zutrifft kann jeder für sich überlegen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

03.11.2022 um 09:37
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich halte einfach ein Sexualdelikt im Fetischbereich für eine wenig differenzierte Betrachtung. Da lässt sich doch einiges Nenne, dass der Fall nicht in den Fetischbereich Bereich gehört.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Du mit Sexualdelikt vs. Mord immer meinst.
Ich gehe auch nicht von einem Sexualdelikt aus. Er wird ja nicht vergewaltigt oder missbraucht worden sein.
Ich gehe allerdings von einer sexuell motivierten Reise und Todesumständen, die sexuell verknüpft sind, aus.

Er war auffällig gekleidet und wurde tot mit einer Genitalverletzung sowie einer Strumpfhose um den Hals aufgefunden.
Das reicht mir für eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit in Richtung sexuell verknüpfter Todesumstände.
Von Mord über Totschlag bis hin zu Unfall ist da alles möglich.

Und wie ich in einem meiner vorigen Beiträge schon anmerkte:
Wäre er in der heimischen Region mit einer Genitalverletzung, auffälliger Kleidung und einer Damenstrumpfhose um den Hals tot im Bach
gefunden worden, wäre die Mehrheit wohl von Todesumständen ausgegangen, die irgendwas mit Sexualität zu tun haben, denke ich.
Der Bodensee und sein mehrwöchiges Umherreisen sind mir zu wenig, um mich von der sexuellen Komponente abzubringen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

03.11.2022 um 14:46
Zitat von APBTAPBT schrieb:Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Du mit Sexualdelikt vs. Mord immer meinst.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Ich gehe allerdings von einer sexuell motivierten Reise und Todesumständen, die sexuell verknüpft sind, aus.
Und die sexuelle Verknüpfung finde sich im Genitalbereich. Die Todesumstände assoziieren somit, dass die Genitalverletzungen auf SM Praktiken hinweisen. Als mögliches Tatwerkzeug könnten die Verletzungen mit Scheren erfolgt sein. Ob alleine die Genitalverletzungen zum Tode geführt hätten, lasse ich mal offen. Ist aber nicht auszuschliessen. Hier von einem Sexualdelikt zu sprechen kommt schon hin.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Er wird ja nicht vergewaltigt oder missbraucht worden sein.
Vergewaltigt wohl eher nicht. Missbraucht schon eher. Denke nicht, dass sich Löw den Tod wünschte.

Gewaltverbrechen Tötungsdelikt davon gehe ich aus.

Gewaltverbrechen deswegen weil der Todeseintritt durch ertränken erfolgt ist. Ob die Strumpfhose sofern richtig, auch zur Drosselung benützt wurde ist soweit ich das auf dem Schirm habe nicht bekannt.

Mord würde ich eben auch nicht ganz ausschliessen wollen. Getarnt als Sexualdelikt im SM Bereich. Löw wurde ertränkt, aus. Erst danach folgten die Genitalverletzungen.

Diese Genitalverletzungen müssen sehr massiv gewesen sein. Und eher als nicht bewusst zugeführt worden sein. Dafür spricht auch, dass selbst nach dem Todeseintritt die Leiche weiter blutete. Dazu passt dann auch, dass Löw "gewürgt" und in einer Badewanne ertränkt wurde. Die Leiche anschließend zu waschen, und wieder anzukleiden, dann erst zu entsorgen. Das sogar so perfekt, dass die Kleidung kein Tröpfchen Blut aufwies werden dürfte ein kleiner Stricher kaum Interesse haben. Hier ein fachgerechtes ausbluten lassen darf als relativ sicher angenommen werden. Zumal ein Verbringen der Leiche an den Rhein bzw. in die Nähe des Ausfluss des Bodensees nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Weiter des Verbrechen auch nicht aufgeklärt ist.

Tatsache ist wohl, dass Löw mit öffentlich Verkehrsmittel nicht aus Selbitz weggekommen ist. Und auch 3 Tage lang verschollen war. Ich halte es für gut möglich, dass Löw abgeholt wurde. Ein bedachtes Verbrechen mit böser Absicht kann durchaus vorgelegen haben. Zumal auch berichtet wird, dass er über Pfingsten schon verreiste. Aber auch schon davor des Öfteren verreiste. Für einen kleinen Friseurmeister aus der Provinz dürfte das finanziell nicht zu Stämmen gewesen sein.
Zitat von APBTAPBT schrieb:Er war auffällig gekleidet und wurde tot mit einer Genitalverletzung sowie einer Strumpfhose um den Hals aufgefunden. Das reicht mir für eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit in Richtung sexuell verknüpfter Todesumstände.
Absolut ausschliessen würde ich das auch nicht. Trotzdem:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter stützt sich die homo These auch nur darauf ab, weil Verletzungen in Intimbereich vorgelegen haben.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ich halte einfach ein Sexualdelikt im Fetischbereich für eine wenig differenzierte Betrachtung.
Und schon gar nicht für wahrscheinlicher als nur sexuell verknüpfte Todesumstände.


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"Bodensee-Mord" von 1969

03.11.2022 um 17:20
Na so perfekt, das man kein Blut mehr an der Kleidung fand muß das auch nicht gewesen sein.
Man ließ Löw wohl einfach einige Stunden in der Badewanne liegen.
Dann war er soweit ausgeblutet.
Schließlich lag er noch mehrere Tage im Rhein, was Restspuren dann auch beseitigt haben dürfte.

Ich denke, man hielt ihn nach dem Drosseln bereits für tot. Und ich denke, der Tötung lag eine Verdeckungsabsicht zu Grunde.
Vielleicht begünstigte dies das Ausbluten zusätzlich.


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"Bodensee-Mord" von 1969

04.11.2022 um 06:24
Zitat von APBTAPBT schrieb am 31.10.2022:Es war ein hoher, aber nicht völlig exorbitanter, Geldbetrag. Dieser konnte selbstverständlich von einem
selbstständigen Friseurmeister angespart worden sein, so wie es auch heute noch viele Menschen gibt,
die über grob 7.000€ verfügen (was wohl in etwa dem Wert heute entspräche).
Da gebe ich dir völlig recht, ich meinte nur, dass es nicht ganz unbedeutend gering war.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 31.10.2022:Im Hotel würde der Sexpartner nun einfach abhauen und die Sache dem Zimmermädchen überlassen. Das geht zu Hause aber natürlich nicht, weil die Ehefrau bald wieder vor der Tür steht, evtl. auch die Haushälterin. Also muss die Leiche irgendwie weg
Und dieser Gedanke gefällt mir gut, eine gut denkbare Erklärung.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 31.10.2022:Es muss, wenn man in Richtung Sextreffen mit daraus resultierendem Mord denkt, ja nicht unbedingt ein Stricher gewesen sein - was spricht z. B. gegen einen braven, verheirateten Familienvater wie es auch Löw war?
Und damit wäre sein Leben im Eimer gewesen. Damals war Homosexulität ein Greul. Ob er ein faires Verfahren erwarten durfte, falls bei ihren Spielen was schief gelaufen wäre?
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Um seinen Hals fand man eine Damenstrumpfhose
Das hatte ich vergessen, unterstützt aber vielleicht sogar meine These vom schief gelaufenen Atemkontrollspiel.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und die sexuelle Verknüpfung finde sich im Genitalbereich. Die Todesumstände assoziieren somit, dass die Genitalverletzungen auf SM Praktiken hinweisen
Nun ja, 1972 gab es bereits Untersuchungen über Genitalverletzungen, sogar Abtrennungen durch Staubsauger.
Ganz ohne SM, sondern nur, weil Männer sich nicht nur gefährliche Gegenstände wo reinschieben, sondern auch ihren * irgendwo reinstecken müssen.


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