Der schwarze Mann/Soko Dennis

Timon reagierte auf dieses "Gedicht vom Kindermoder" entsetzt und verlangte die Sperrung des Verfassers.
Er war also empört und fühlte sich durch den Text bedroht.
War es nur der Ausdruck "kindermoder" - also offensichtlich Kindermörder?
"sucht der Tumor immer noch nach Grammatikfehlern" ist sicher eine Anspielung auf Timons belehrende Art im Forum". Also eine eher harmlose Kritik.
Interessant wird es, wenn Begriffe fallen wie "schlacht sie aus" und "dass nach Aas es furchtbar roch".
Es sind natürlich nur Schlagworte, die der Autor in keinen offensichtlichen Zusammenhang gestellt hat. Aber ich vermute, er hat sie als versteckte Botschaften (für den Adressaten) gesetzt.
Elektrisierend empfinde ich den Ausdruck "Felseunuch" ganz zum Schluss. In der Analyse auf Seite 462 hatte hier jemand einen Bezug zum tatsächlich existierenden Felsen mit dem Namen Eunuch vermutet.
Ich könnte mir nun vorstellen, es beschreibt jemanden der kastriert auf einem Felsen liegt. Genauer gesagt: Tristan der kastriert auf den Betonsockel abgelegt wurde!!
Bestärkt wird dieser Verdacht noch in der Passage "aas und keule".
Wiktionary gibt als Bedeutung für Keule "hinterer Oberschenkel vom Schlachtvieh" an.
Sind hier also möglicherweise die Verstümmelungen Tristans gemeint?

Falls nicht nur ich diesen Text so deute, stellt sich vor allem noch die Frage, ob jsh-Fan und Timon sich tatsächlich auch real kannten, oder ob jsh-Fan seine Aussagen und Mutmaßungen nur aufgrund Ts Verhalten im Forum treffen konnte.

Es wäre wümschenswert wenn Licht ins Dunkel kommt.

Woher weiß man denn, das Timon Martin Ney war?

versuch einer deutung


schein und heilig
stimmt ja, er war scheinheilig

kriechend schwitzend
über zarte knabenleiber
er kriecht über knabenleiber, eben nicht über einen.

ziehn sie oberflächlich eilig
das könnte ein vorwürf eines sogenannten knabenliebenden gegen einen missbraucher, =MN; sein.
verwesen sie mit pestgeruch
?der schreiber weiß über die leichen.


hüte dich vorm
zeitbertreiber
mixwort aus, hüte dich vorm zeitvertreiber, bzw. zeitbetreuer.

der da nennt sich
der da = im forum nennt sich
fels, =eunuch

Texfreunde hast du?
nimmer wieder

du wirst nie mehr freunde haben

riechen sie
den gruppenbraten
dann verraten
sie dich doch

du wirst immer angst haben, dass sie dich /euch verraten könnten.

ich glaube, ich habe die lesart des gedichtes jetzt kapiert:

freunde hast du?

freunde hast du nimmer wieder.

nimmer wieder riechen sie den gruppenbraten

riechen sie den gruppenbraten dann verraten sie dich doch

dann verraten sie dich doch.

(jede zeile ist zwei mal zu lesen, ein mal mit der vorzeile, ein mal mit der nächsten.)

Spürhund schrieb:Woher weiß man denn, das Timon Martin Ney war?

Zunächst war nur der nick GerdX bekannt.
Bei der Lesung eines Teils der Jungsforum-Beiträge MartinNs vor Gericht wurden dann auch die weiteren Pseudonyme Mario und Timon bekanntgegeben.

@vielefragen

ganz interessant Deine Analyse..
ich möchte es auch noch weiter zerbröseln:

Wenn man mal die erste und die letzten Zeilen verbindet...

GonzoX schrieb:Tote seelen kommen wieder

GonzoX schrieb:hüte dich vorm
zeitbertreiber
der da nennt sich
felseunuch

...könnte man meinen der Autor möchte den Adressaten vor den toten Seelen, also vor Geistern, warnen.
Konkret vor "dem Zeitvertreiber" (ich gehe von einem Tippfehler aus)...

hier beschreibt er vielleicht ganz konkret den Strolch Tristan, der sich seine reichliche freie Zeit gern auf der Straße und am Bahnhof vertrieb.

.........der da nenn sich Felseunuch" (meinem Verständnis nach eine geschmacklose Bezeichnung für den kastrierten Jungen).

1.strophe:


Tote seelen kommen wieder
Felsenbrocken: schlacht sie aus

Felsenbrocken: schlacht sie aus
Singen ihre klagelieder


------------------
2.strophe

Singen ihre klagelieder
morgen klopfen sie an deine türe

morgen klopfen sie an deine türe
wagners schwermut und willküre

wagners schwermut und willküre
sei und habe lieber

sei und habe lieber
keine pforte

keine pforte
keine pfote

keine pfote
keine worte

keine worte
kein zu haus

-----------------------------------------------------------
3.strophe:


kein zu haus
schleicht der tod

schleicht der tod
schon in den tälern

schon in den tälern
dass nach aas

dass nach aas
es furchtbar roch

es furchtbar roch
sucht der tumor

sucht der tumor
immer noch

immer noch
nach grammatikfehlern

-------------------------

4.strophe

nach grammatikfehlern
aas und keule

aas und keule
eigner frass

eigner frass
und eigene beule

und eigene beule
in der delle

in der delle
ist ein loch

------------

Mit dem Namen Tristan assoziiert man zuerst (wenn man etwas älter ist) die Oper "Tristan und Isolde" von Wagner.
Vielleicht aus diesem Grund dessen Erwähnung:

GonzoX schrieb:wagner s schwermut und willküre

Bei "Wiilküre" denkt man sofort an Wagners Nibelungen.
Die dort vorkommenden Walküren stehen in der nordischen Mythologie für Geistwesen und Todesengel.

Wikipedia: Walküre

Also sehr gut passend zu der Rolle, die der Verfasser dem "Felseunuchen" in seinem Gedicht zukommen lässt.

wenn man das rhythmisch liest, immer unter mitnahme der vorzeile, erschließen sich neue botschaften zwischen den zeilen. diese sagen etwas über den angesprochenen aus.

nur ganz wenige zeilen durchbrechen den singsang, sie lassen sich nicht einordnen.
diese haben es in sich.


bitte, helft mir, diese zeilen strophe für strophe zu verstehen.

5.strophe

ist ein loch
freunde hast du ?

freunde hast du ?
nimmer wieder

nimmer wieder
riechen sie den gruppenbraten

riechen sie den gruppenbraten
dann verraten sie dich doch

schein und heilig
kriechend schwitzend

--------------------
6.strophe


kriechend schwitzend
über zarte knabenleiber

über zarte knabenleiber
ziehn sie oberflächlich eilig

ziehn sie oberflächlich eilig
verwesen sie mit pestgeruch

verwesen sie mit pestgeruch
hüte dich vorm

hüte dich vorm
zeitbertreiber
(diese zeile ist die wichtigste wegen der doppelbedeutung im schlüsselwort, der zeitvertreiber ist der zeitbetreuer)

zeitbetreuer
der da nennt sich

der da nennt sich
felseunuch

felseunuch
fels= eunuch

@vielefragen

Das Gedicht ist sehr interessant. Ich denke, dass der Verfasser literarisch geschult ist.

Man kann es als Drohung lesen... und die Reaktion Neys spricht ja auch dafür. Mir fällt dabei ein, dass Ney ja selbst jemanden wegen Besitzes von Kinderpornographie erpresst hat und deswegen eine Klage laufen hatte... es ist schon interessant, dass sich Männer aus dem Forum, die sich ja zu Teilen selbst strafbar gemacht haben, gegenseitig unter Druck gesetzt haben.

Vom ganzen Modus operandi her passt der Fall Tristan aber überhaupt nicht zu Ney!

@Axolotl
wenn ich das gedicht so lese, dann könnte es tatsächlich von einem knabenmord sprechen, von einer gruppentat derer, die nicht knabenliebhaber sind, sondern das aas fressen.

als ich es mir vorlas, bemerkte ich erst, wie du richtig entdecktest, dass der schreiber literarisch geschult ist.

immer wenn sich der rhythmus spießt, kommt ein "mitwissen".

Axolotl schrieb:Vom ganzen Modus operandi her passt der Fall Tristan aber überhaupt nicht zu Ney!

auf der vorigen Seite hatte ich mich bemüht in 10 Punkten zu erläutern, warum das ganze doch nicht so übel zu unserem Maskenmann passt.
Was sagst Du dazu?

@vielefragen

Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Ney selbst hat ja selbst auch Gedichte (vermutlich fallbezogene) geschrieben, daher war er sicher zugänglich für diese Art der "Kommunikation".

Auf was willst du hinaus, wenn du sagst "Gruppentat derer, die das Aas fressen", wie kann man sich das vorstellen? Was wäre der Sinn einer solchen und Tat? Und- falls du Tristan als das Opfer dieser Gruppentat siehst - hätte man das nicht "leichter" haben können?

@Axolotl
aus bestimmten versen las ich das raus. aber schaun wir gemeinsam.


ich fange an, mit euch zeile für zeile zu betrachten.

"Tote seelen kommen wieder
Felsenbrocken: schlacht sie aus"


verstehe ich als hinweis auf reinkarnationsgedanken. er sieht wen, sagt, das ist doch eine inkarnation von dieser oder jener (sagen-)gestalt!
dabei hört er den felsen rufen, er solle sie schlachten.

(die walkyren später zeigen nochmals, dass es um eine schlacht geht)

@GonzoX

GonzoX schrieb:Was sagst Du dazu?

Werde noch darauf zurückkommen... brauche dafür etwas Zeit.

@GonzoX
lasse deine argumentation vorerst stehen, prüfen wir, was das gedicht sagt.
wird es deine deutung bestätigen oder nicht?

meiner meinung nach drückt es, wenn man es nur so in zweizeilern liest, das aus was du sagtest.

zum ersten vers noch.

anscheinend war es die szenerie des realen felsen, die den täter in die oper bzw. schlacht versetzte.

der fels war das bühnenbild, er sprach den täter an, hier eine handlung zu setzen.

es geht wohl um eine oper, um eine schlacht.