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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

296 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Physik, Wissen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

29.09.2014 um 14:43
Ja, ja, böse Schule, faule Lehrer, dumme Schüler...

Wenn ich meine Kinder angucke, habe ich nicht den Eindruck, sie seien dümmer als ich in ihrem Alter.

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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

29.09.2014 um 23:53
Je einfacher man es der Gesellschaft macht, desto geringer der Ehrgeiz etwas zu lernen oder sich irgendwelche Fähigkeiten anzueignen, ich mein, wer würde heute von uns noch in der Wildnis einfach so überleben können.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

01.10.2014 um 19:38
@IrreBlütenfee
Zitat von IrreBlütenfeeIrreBlütenfee schrieb am 28.09.2014:Ich persönlich finde nicht, dass der Umstand, dass rotierende Schiffsschrauben das sie umgebende Wasser durch die entstehende Druckveränderung zum Kochen bringen, noch zum Allgemeinwissen zählt. Ist etwas sehr speziell, da dies auch von der Form und der Anzahl der Schraubenblätter abhängt ( wichtig im Bereich militärischer U-Boote).

Meine bescheidene Meinung...
Respekt. =)

Nein, du hast absolut Recht. Kavitation gehört selbstverständlich nicht mehr zum Allgemeinwissen. Andererseits habe ich das ja auch nicht gesagt.
Was aber zum Allgemeinwissen gehört, außer hier natürlich wo wir beide scheinbar Ausnahmen sind, ist, dass der Umgebungsdruck die Siedetemperatur elementar beeinflusst und die Antwort 40°C, so wie die Frage gestellt ist nicht falsch ist, wenn sich der Praktikant dessen bewusst gewesen ist.

Ferner ist die Argumentation widerlegt, dass sowas ja nicht üblich sei. Ist es eben doch, weil absolut üblich ist, dass auf der Erde nicht überall der selbe Druck herrscht.

So, jetzt bin ich aber raus hier. Deine Meldung hat mir gut gefallen.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

01.10.2014 um 20:13
@polydeukes

Danke.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

01.10.2014 um 20:38
Zitat von FunkystreetFunkystreet schrieb:Wisst ihr eigentlich, wie gefährlich eine Verdummung der Masse ist? Ich meine, das ist unsere Zukunft. Heute sind es noch Facebook-YOLO-Kaka-Milchbubis, aber die werden mal selber Kinder haben.

Welch Potenzial in den Händen der geringer werdenden klügeren Schicht dann steckt, wenn der Rest nicht mal weiß, wann Wasser gefriert.

Das hat ja ganz eine tiefe soziologische Komponente. Und erst, wenn das Internet, aus dem sie sich nähren, von den Obrigen beeinflussbar wird. Wenn dann im Internet steht, Wasser siedet bei 40 Grad, dann glauben die das auch noch. Das ist gefährlich!

Erinnert ein bisschen an die Dreißiger, nur ein bisschen.
Ich denke dieser Post ist sehr wichtig. Man sollte sich das wirklich mal überlegen.
Klar gab es auch früher auch diese Unterschiede, gebildete ungebildete Familien und deren Kinder. Aber mein Gefühl sagt mir (und auch meine Erfahrung), dass es immer schlimmer wird.
Meine "Kunden" sind (zukünftige) Studierende. Gut..
1. Sind die Eltern Schuld. Sie machen alles für ihre Kinder und begleiten sie bei jeder Gelegenheit oder übernehmen gleich alles, bis zur Anmeldung zu Lehrveranstaltungen. Und dazwischen gibt es viele Punkte, wo die Eltern so ziemlich alles übernehmen. Die Kinder werden nicht mehr zur Selbstständigkeit erzogen. Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, aber nicht alles für sie übernehmen. Und bei jedem Problem die Eltern vorschieben bringt auch nix. So lernen sie nur, wenn sie laut genug protestieren bekommen sie schon was sie wollen. Der Egoismus ist grauenhaft. Diese Ich-Bezogenheit. Und solange man solche Kinder erzieht werden die es ihren Kindern nicht anders vermitteln.
2. Sie sind nicht gewillt etwas zu lernen, sie sind faul und wollen alles in den Hintern geschoben bekommen. Deswegen wird auch nichts mehr gelesen, sondern gleich zum Hörer gegriffen und/oder man geht direkt hin um sich informieren zu lassen, obwohl man alles gesprochene auch lesen könnte. Hauptsache sie kennen sich mit den neuesten technischen Kram aus, aber auf einer Homepage sind sie überfordert. Und wenn man Glück hat, *hust* kommen sie jedes Semester, eben weil sie es nicht lernen möchten, oder es einfach anders bequemer ist.
3. Die Schulbildung bzw. Lehrer. Klar gibt es für die Lehrer auch Vorgaben und die müssen ja auch eingehalten werden und manche Schüler kommen eben nicht mit und die hängen immer nach. Die Lehrer haben wohl auch keine Zeit sich mit jedem Schüler oder mit den wenigen Schülern zu beschäftigen die nicht mitkommen, für Individualität ist eben nicht wirklich Zeit. Was natürlich schade ist und sicher auch ein großes Problem. Und um das deutlich zu machen, mein Beispiel siehe unten mit den 20% der Arbeit.
Ich persönlich habe das an der Abendschule gemerkt. Der Lehrplan steht fest und es wird in kürzester Zeit alles abgehalten, das was nicht mehr geht, muss daheim gelernt bzw. gelöst werden. Ich bin älter und konnte das vl. aber bei einem Kind oder Jugendlichen fehlt die Selbstständigkeit und vl. auch das Wissen bei den Eltern ODER was natürlich schlimm ist, die INTERESSE der Eltern -.-

Ich schreibe hier NUR über meine Erfahrungen wenn ich "alle" meine, nicht weil ich alle Studierenden/Schüler meine sondern alle MEINE Erfahrungen. Nur um das klarzustellen, bevor wieder die Erbsenzähler kommen ;)

Angenommen diese Problemfälle sind 20% der Studis... Diese 20% machen 80% der Arbeit. D.h. im Umkehrschluss, dass wir dann die eigentliche Masse besser betreuen könnten, wenn es diese "dummen" nicht mehr geben würde.

Und in einem Post wurde geschrieben, dass man im Studium keine Zeit mehr hat für das Nachholen dieser "Allgemeinbildung". Ja das merkt man wirklich. Wenn ein Schüler nicht weiß wie er mit einem Erlag/Zahlschein Geld überweisen kann, dann weiß ich nicht mehr weiter.. Eher wegen Grund Punkt 1...
So wird den Kindern nichts gutes getan. Ihnen wird die Möglichkeit zur Selbstständigkeit genommen. Ich weiß es passt vl. nicht so zum Thema aber da möchte ich einen Link posten falls es jemanden intressiert kann er ja nachlesen. Ich finde sie beschreibt die Situation sehr gut.
http://www.huffingtonpost.de/emma-jenner/moderne-erziehung_b_5563475.html (Archiv-Version vom 20.09.2014)

Und nein ich habe keine Kinder und bin auch nicht besonders klug oder hab ein universelles Wissen über Alles! Alleine meine Wahrnehmung ;)


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

02.10.2014 um 11:13
Hört auf euch zu beschweren
Die definition von allgemeinbildung ist zeit und umfeld abhängig
In deutdchland gehörte es auf dem dorf zur allgemeinbildung, dass man wusste wie man sauerkraut macht, also nicht nur kocht sondern das weiskraut in sauerkraut verwandelt
Wisst ihr wie das geht?
Ich weis es!
In den gehobenen kreisen gehörte es zur allgemeinbildung wass eine frau mit ihrem fächer sagen will
Könnt ihr die Fächersprache deuten?

Heute gehört es zur allgemeinbildung wer gerade in welchem film mitspielt, wo man weggehn kann und so weiter

Klar es gibt dinge, die wirklich jeder wissen sollte, aber da sind auch die eltern in der pflicht, sich darum zu kümmern und das interesse der kinder für verschiedenste themen zu wecken. Das ist wie mit so vielem, es wird zu häufig auf die schule abgewälzt.
Ich war ein eher unterdurchschnittlicjer schüler, da mich der kram nicht intressiert hat. Dafür kann ich bei vielen tjemen mitreden, sei es aktuelles zeitgeschehen, geschichte, mythologie, literatur, film, musik, technik und einiges mehr


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

02.10.2014 um 11:30
Der Spruch das ,die Jugend heutzutage nicht mehr das ist was sie mal war, dürfte es seit Anbeginn der Menschheit geben.
Oft vergessen die Erwachsenen aber dass sie das Heute mit dem Gestern aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Das Gestern aus der Zeit als sie selbst jung waren, ebenfalls weniger Erfahrung und Wissen hatten mit dem Heute. Die meisten Jugendlichen stecken mich locker in die Tasche wenn es um Modernes geht. Für Compi Angelegenheiten z.B.
Was heute im Abi Stoff ist, habe ich teilweise erst im Studium gehabt. Davon abgesehen gibt und gab es die absolut Wissensabstinenzler. Aber auch das ist nix neues.
Aber zur Beruhigung, die Jugend von heute wird Morgen genau das gleiche wieder sagen


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

02.10.2014 um 12:02
Ob das heute wirklich schlimmer ist als früher weiß ich nicht. Ich treff solche und solche.

Ich kann mich noch erinnern, wie in der 9. Klasse von über 15 Jahren ein Mädel im Unterricht vor ner riesen Landkarte stand und Afrika nicht gefunden hat, obwohl der Name sogar recht groß auf dem Kontinent drauf stand. :D Das hab ich mir damals schon an den Kopf gepackt. Aber bei mir gibt's auch viele Dinge, die ich in der Schule nicht wusste, weil sie mich einfach nicht interessiert haben. Das hat man bestenfalls noch auswendig gelernt, in der Schulaufgabe ausgespuckt und dann vergessen. Und so ist man auch durchgekommen. Vermute mal das Schulsystem hat sich diesbezüglich nicht verbessert.

Einiges habe ich mir später selber angeeignet, von manchen Themen habe ich auch heute noch keinen Plan und muss da erst mal Googeln. ;) Aber ich bin doch immer wieder erstaunt was ich so im Gegensatz zu anderen in meinem Alter weiß.

Ist normalerweise auch nicht so, dass dieses Wissen unbedingt von Nöten ist. Spätestens im Berufsalltag ist eher spezifisches Wissen gefragt. Zu wo genau jetzt welches Bundesland ist, ist einfach nicht nötig.

So grundlegende Dinge wie Gefrier- und Siedepunkt von Wasser sollte man aber schon wissen. Das sind dann auch Dinge, die ja auch mal die Eltern ihrem Nachwuchs vermitteln könnten. Aber wissen es ja womöglich selbst nicht besser. Und zur Not kann man ja googeln, also wozu sich was merken. ^^


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

02.10.2014 um 23:22
Zitat von NereideNereide schrieb:So grundlegende Dinge wie Gefrier- und Siedepunkt von Wasser sollte man aber schon wissen. Das sind dann auch Dinge, die ja auch mal die Eltern ihrem Nachwuchs vermitteln könnten. Aber wissen es ja womöglich selbst nicht besser. Und zur Not kann man ja googeln, also wozu sich was merken. ^^
Vieles lernt man mit der Zeit, im alltäglichen Leben etc. Früher zu meiner Zeit konnte ich nicht einfach googeln, da nahm ich noch ein Lexikon zur Hand. Frage heute mal Jugendliche was ein Lexikon ist, bzw. was das ist, gerade die Bände...ich habe noch ein richtiges altes 24 Bücher. Ab und an schlage ich das auch noch mal nach, wobei das ziemlich alt ist.

Die Jugend von heute, merke ich auch gerade an meinen 15 jährigen , da sind einfach andere Sachen interessant wie früher es waren. Ich bin bzw. war fast jeden Tag draußen und habe die Natur " kennengelernt" war in einer Naturschutzgruppe etc. Mein Bruder sitzt z,b, nur vor der Xbox bzw PC und spielt dort stundenlang Minecraft.

Ich will jetzt gar nicht MAL behaupten das die Jugend " verblödet " eher das das Allgmeinwissen auf ander Dinge wie PC, Handy etc. getrimmt wird. Also mein Bruder hat mit seinen 15 Jahren ein gutes Technischen Grundwissen.

Jeder Mensch hat irgendwo seine Stärken. Aber allgm. sollte jeder wissen das wir in DE leben, DE in EU ist. Ein paar Eckdaten vom ersten Weltkrieg und zweiten Weltkrieg sollten auch vorhanden sein. Alles weiß ich auch nicht.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

02.10.2014 um 23:26
@Dini1909
Nen Brockhaus?
ich hab nen 20 Bändigen dtv-Brockhaus
Klar smartphones und das Internet sind eine tolle sache, aber man sollte sich nicht zusehr darauf verlassen, ebenso wie auf bücher. man sollte sich auch dinge merken, in einer diskussion, im echten Leben, hat man meiner meinung nach sofort verloren, wenn man seine agumente erstmal googlen muss


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

11.12.2014 um 22:54
@Angelkiller2

Was passiert in unserem Land ?
Chancengleichheit in Deutschland: Studie entlarvt Versagen des Bildungssystems

Das deutsche Bildungssystem scheitert, benachteiligte Kinder bekommen viel zu wenig Hilfe. Eine neue Studie zeigt: Die Schulpolitik ist in fast allen Bundesländern gleich schlecht - mit einer Ausnahme in Ostdeutschland.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/chancenspiegel-studie-bildung-in-deutschland-ist-ungerecht-a-1007737.html



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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

11.12.2014 um 22:56
Allgemeinbildung hat doch sehr viel mit Interesse an der eigenen Umwelt und Weltgeschehen zutun, weniger mit stupides auswendiglernen.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

11.12.2014 um 23:36
Wer eine gute Allgemeinbildung hat, bekommt nicht nur mit, dass Dinge passieren, sondern auch warum sie passieren.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

16.01.2015 um 17:22
Die Schule unterrichtet viel zu allgemein. Es fehlt die praktische Erfahrung und man lernt fast nur Dinge die man später nie wieder braucht. Also es sind Schulstunden für die Katz. So hat man das junge Leben teilweise versaut und jetzt die Ganztagsschulen. Mein Vorschlag ist, dass die Schüler früh in verschiedenen Schulen eingesetzt werden mit verschiedenen Fachrichtungen. So schafft man es, dass die Schüler früher für das Berufsleben vorbereitet sind.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

16.01.2015 um 18:03
Zitat von AllmysterioAllmysterio schrieb:Mein Vorschlag ist, dass die Schüler früh in verschiedenen Schulen eingesetzt werden mit verschiedenen Fachrichtungen. So schafft man es, dass die Schüler früher für das Berufsleben vorbereitet sind.
Wusstest du mit 10 schon was du später werden wolltest?
Ich nicht.
Und so züchtest du nur Fachidioten.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

16.01.2015 um 18:14
Die Frage ist ja nur, ob man das auch will. Die Kinder so früh wie es geht auf "das Berufsleben" vorbereitet zu haben.
Ich möchte ehrlich gesagt die Schule nicht als Produktionsstätte von Arbeitern und Befehlsempfängern verstanden wissen. Gut, es gibt zumeist nicht nur eine einzige Schulart in den Bundesländern. Viele halten an einem mehrgliedrigen Schulsystem fest.
Das hat sicherlich Nachteile (oftmals unfaire Selektion hinsichtlich Schulpolitik, Übertrittsdruck für einzelen Schüler, u.v.m.), aber auch Vorteile (Berücksichtigung unterschiedlicher Lernstände der Kinder, mehr Zeit für weniger Stoff auf Haupt- bzw. Mittelschulen für die langsameren Lernen, usw.). Dennoch ist die Schulzeit für mehr da, als "nur" auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Dafür gibt es immer noch die Ausbildung selbst.
Die Schule hat einen viel allgemeineren Bildungsauftrag und ich wäre in größter Sorge, wenn dieser zu sehr aufgeweicht würde hinsichtlich einer viel zu eindimensionalen und kurzsichtigen Forderung einiger wirtschaftshöriger Gesellschaftsteile.

Ich kann die eindimensionale Forderung vieler Menschen bei uns nach ewiger Gleichmacherei und dem -fast schon gewaltsamen- berufsvorbereitenden Charakter einer angeblich modernen Schule nicht nachvollziehen.

Mein Vor-Vorposter bezieht sich scheinbar auf den aktuell diskutierten Tweet einer Schülerin, die ein höheres Maß an lebensweltlichen Unterricht fordert (Wie beantrage ich eine EC-Karte? Was ist das überhaupt? Wie schließe ich eine Kfz-Versicherung ab? usw..).
Im ersten Moment mag man sich denken: "Stimmt, wäre doch eine feine Sache. Viel besser und augenscheinlich wichtiger als die dritte Ableitung von f´ zu diskutieren."

Im Zuge dieser Fragen kommen auch immer wieder Schüler selbst zu Wort, die nach dem Sinn einiger Lerninhalte fragen (Wozu muss ich eigentlich lernen was ein 5-hebiger Jambus oder ein Trochäus ist?).
Meiner Meinung nach ist es völlig normal, dass pubertierende junge Menschen nach dem Sinn fragen.
Und zwar nach dem Sinn von vielen Dingen. Dem Sinn des Lebens, dem Sinn des Jugenschutzgesetzes, dem Sinn der Schulpflicht und natürlich auch nach dem Sinn einiger Lerninhalte, vor allem jener Inhalte, die sich aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr stark vom bunten TV-Alltag abgrenzen, da sie abstrakt sind.
Als Kind diese zu hinterfragen ist also normal.
Deshalb gleich davon abrücken zu müssen wäre aber der falsche Schluss.

Dem Schüler eines Gymnasiums, der mir ernsthaft die Frage stellt wozu er das alles braucht, dem würde ich als Antwort geben:
Du brauchst es natürlich nicht für ein Roboterleben. Aufstehen, Arbeit, fernsehen, schlafen.
Solltest du aber die Welt einmal genauer betrachten wollen und dir die Pluralität in allen Dingen des Lebens und der Welt etwas bedeuten und du diese Vielfalt schätzen können möchtest,
dann solltest du deinen Geist auch für Dinge öffnen können, die dich im Moment vielleicht nicht so sehr berühren wie der nächste Bachelor.
Du brauchst sie um dir eine bestimmte Denk- und Bewertungskompetenz anzueignen, welche dir im späteren Leben hilfreich sein kann; Beim Erlernen von Fremdsprachen, beim Studieren von Naturwissenschaften und AUCH beim Ausfüllen eines Girokonto-Antrags, weil du vielleicht dann auch einen Blick auf das Kleingedruckte wirfst und dir Gedanken machst BEVOR du etwas unterschreibst.

Schule ist einfach mehr als nur Vorbereitung auf die Arbeit.
Allgemeinbildende Schulen sollten nicht nur so heißen. Sie sollen allgemein bilden.

Und abgesehen davon, ich bin selbst ein "Studierter" und würde mich als "bildungsnah" bezeichnen, auch wenn mir diese Begriffe zuwieder sind.
Und ihr werdet vielleicht lachen, aber ich fahre seit vielen Jahren Autos, die auch alle versichert waren und zwar ohne das mir das jemals ein Lehrer in der Schule erklärt hätte.

Hört mal auf von den Schulen Dinge zu fordern, die vor allem die Eltern ihren Kindern beibringen sollten. Aber das ist in der heutigen Stresskultur wahrscheinlich zuviel verlangt.


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

16.01.2015 um 19:00
@Nerok

Nein, weißt du auch warum ich und viele andere es mit 10 Jahren nicht wussten?


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

17.01.2015 um 00:50
@azzmazter
ein wunderbarer Post, vielen Dank dafür.
Mir ging es schon als Schülerin auf die Nerven, wenn ich von Forderungen las, bei denen ich das Gefühl hatte, es solle in der Schule nur darum gehen, dass die Arbeitgeber später "ihren Vorstellungen konformes Menschenmaterial" bekommen. Das kann nicht und sollte auch nicht der Zweck einer allgemeinbildenden Schule sein.

Dass man nicht alles braucht, was man lernt - geschenkt. So ist es halt. Man braucht auch nicht alles, was man in der Ausbildung lernt, man braucht nicht alles, was man in der Fahrschule lernt (was weiß ich, wie weit man außerorts von nem Andreaskreuz parken darf, in so einer Situation war ich noch nie und wenn ich mal einen Meter zu nah parke, wird weder ein Zug explodieren noch die Welt untergehen), man braucht nicht alles, was man sich selbst beibringt oder von den Eltern vorgelebt bekommt.

Aber es schadet eben auch nicht gerade, sich mit verschiedenen Dingen zu befassen, sein Hirn zu trainieren, die Welt via verschiedenen Zugängen (mathematisch, literarisch, ästhetisch usw.) kennenzulernen und zu reflektieren.

Dass man nicht alles lernt, was man braucht - auch geschenkt. Ich hab in der Schule auch nicht Auto fahren gelernt, dazu hab ich eine "Extraschule" besucht. Wie man eine EC-Karte benutzt - einmal mit zarten 15 getestet, beim ersten Mal etwas blöd angestellt, aber seitdem beherrsche ich die Kunst des Geldabhebens (übrigens auch die des Geldverdienens ;)).


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Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

17.01.2015 um 19:49
@hallo-ho

Vielen Dank auch für dein Fahrschulbeispiel. Ich denke das kann jeder nachvollziehen und es lässt sich schön auf die Situation übertragen.

Wenn ich mir meinen post allerdings nochmal durchlese könnte ich heulen. Warum kann man auch nach ein paar Stunden seine Rechtschreibfehler nicht mehr korrigieren?!

Das ist mir echt "zuwieder". Peinlich, peinlich. (Und nicht der einzige Fehler)
Ein Hoch auf "auto-correct" und die arme Seele, welche sich auf selbiges verlässt...


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18.01.2015 um 07:43
@azzmazter
Ach, ich bitte dich. Flüchtigkeitsfehler sind lässliche Sünden! :D


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