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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

203 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Egoismus, Psychotherapie, Betroffene ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 09:17
Hey hey!

Die bisher bestehenden Threads behandeln ausschließlich Betroffene, die selbst eine Psychotherapie durchgemacht haben oder davor stehen. Mir geht es jetzt aber um das Umfeld der Therapierten oder der Personen, die sich noch in Therapie befinden. Ich schildere hier mal etwas und mich würde eure Einschätzung dazu interessieren:

Ich habe eine Freundin, die schon immer ein bisschen - ich sage es mal vorsichtig - egoistisch war. Wenn man sich getroffen hat, ging es bei den Gesprächen in erster Linie um sie und ihre Anliegen bzw. Probleme. Ich habe mir die Sachen gerne angehört und ihr auch nach bestem Wissen und Gewissen versucht, Ratschläge zu geben. Wenn ich mal etwas von mir erzählen wollte, hat sie das von mir angesprochene Thema genutzt, um wieder eine ihrer Geschichten zu erzählen. Zugegeben, ich habe ihr gerne zugehört, wir hatten auch viel Spaß zusammen. Aber es war doch immer recht einseitig, wenn es um das Erzählen ging.
Vor ein paar Jahren ist die Großmutter dieser Freundin verstorben. Die Freundin hat das nicht verkraftet, hat Depressionen bekommen und sich dann irgendwann in eine Psychotherapie begeben. Daraufhin wurde der Kontakt immer weniger. Ich dachte mir dann: verständlich, sie braucht Zeit für sich. Mit einem ähnlichen Resümee ist sie dann auch aus der Therapie entlassen worden. Sie eröffnete mir, dass sie nun gelernt habe, auch einmal "nein" zu sagen und sich nur um sich und ihre Bedürfnisse kümmern wolle, weil ihr das gut täte. Das kam für mich sehr überraschend, zumal sie vor der Therapie auch nicht wirklich der Mensch war, der ständig aufopfernd für andere da war. Mittlerweile ist der Kontakt, wenn er denn besteht, nur noch oberflächlich.

In den letzten Jahren haben Leute aus meinem Umfeld auch immer von ähnlichen Geschichten berichtet. Ich könnte da jetzt mindestens fünf Beispiele unabhängig voneinander nennen, in denen Freunde aus diversen Gründe eine Psychotherapie gemacht haben und - entschuldigt bitte die Aussage, ich möchte niemanden mit einer psychischen Erkrankung herabsetzen - diese als reine Egoisten wieder verlassen haben.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Warum ist das so, dass man in solchen Therapien offenbar oft darauf gebrieft wird, nur noch an sich zu denken ohne Rücksicht auf Verluste oder wie sich das in das Umfeld integrieren lässt?

Freue mich auf eure Antworten!

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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 09:25
Freundin von mir hat Therapie gemacht, und ist jetzt wesentlich ruhiger und gelassener, was den Umgang mit ihr sehr erleichtert und verbessert hat.
Gruß, Sandra


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 09:28
@mifaganie
Ich kann das überhaupt nicht bestätigen. Ich kenne viele, denen es geholfen hat und mir selbst auch. Ich würde nicht sagen, dass ich egoistischer geworden bin, sondern, dass ich jetzt weiß, was ich will. Das hat die Therapie u.a. bewirkt.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 09:39
@mifaganie
Deine Wahrnehmung ist genau das: DEINE Wahrnehmung. Mehr nicht. Wenn Du das ernsthaft und tatsächlich ohne erkrankte Menschen, die eine Therapie aufsuchen, um ihre Lebensqualität zu verbessern, sich helfen zu lassen, zu stigmatisieren, diskutieren möchtest, dann bedarf es mehr, als Deiner Wahrnehmung.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 10:15
Zitat von mifaganiemifaganie schrieb:Sie eröffnete mir, dass sie nun gelernt habe, auch einmal "nein" zu sagen und sich nur um sich und ihre Bedürfnisse kümmern wolle, weil ihr das gut täte. Das kam für mich sehr überraschend, zumal sie vor der Therapie auch nicht wirklich der Mensch war, der ständig aufopfernd für andere da war.
Du hast es doch schon gesagt: es ist deine Freundin.
Sie steht nicht stellvertretend für alle Erkrankten, sondern nur für sich selbst.
Zitat von mifaganiemifaganie schrieb:In den letzten Jahren haben Leute aus meinem Umfeld auch immer von ähnlichen Geschichten berichtet. Ich könnte da jetzt mindestens fünf Beispiele unabhängig voneinander nennen, in denen Freunde aus diversen Gründe eine Psychotherapie gemacht haben und - entschuldigt bitte die Aussage, ich möchte niemanden mit einer psychischen Erkrankung herabsetzen - diese als reine Egoisten wieder verlassen haben.
Natürlich ist es ähnlich, dass man sich mal beherzt wahrnimmt, schließlich hat man einen Leidensdruck und man muss sich schonen.
Vor allem, wenn einem so viel runterziehen kann.
Ich sehe daran nichts egoistisches, sondern eine reine Achtgabe auf sich selbst.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 10:20
@mifaganie
Ich glaube nicht, dass es Dir darum geht zu stigmatisieren. Ich denke da sind mindestens 2 Aspekte zu berücksichtigen;

Ein psychisch angeschlagener oder gar kranker Mensch kann - vor allem für einen Menschen der mit psychischen Problemen wenig zu tun hat - sicher sehr anstrengend wirken. Ich als "Patient" bin ja nicht blind und sehe, wie es anderen nahestehenden Menschen oft geht, wenn ich eine Depression habe, ich bin auch in der Lage zu realisieren, dass ich in diesen Zeiten nicht wirklich einfach bin. Das sich hineinfühlen in eine Depression für jemanden der das nicht kennt - ob das überhaupt möglich ist? Mein Ex-Mann hat einige Jahre gebraucht, zu lernen wie er mit mir umgehen muss. Er hat gelernt wie er mich nehmen muss, aber dazu war viel Wille von seiner Seite nötig. Und schlussendlich hat er immer wieder sagen müssen "ich kann es mir einfach nicht wirklich vorstellen".

Das andere ist der Grundcharakter eines Menschen. Es gibt halt einfach Leute welche vornehmlich von sich selbst erzählen und Mühe damit bekunden, auch mal auf andere einzugehen. Das hat überhaupt nichts mit psychisch krank oder gesund zu tun.

Ich persönlich würde jetzt von mir behaupten, dass ich nicht egoistisch geworden bin - im Gegenteil; kämpfe seit Kindheit damit weil ich es immer allen recht machen will. Dass man mir in der Klinik auch gesagt hat, ich muss mich an erste Stelle setzen, macht bei diesem Charakterzug Sinn. Genutzt hat es bei mir nichts. Andere schaffen es. Aber der eigentliche Egoismus dürfte damit nichts  zu tun haben.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 10:46
Zitat von svizzerasvizzera schrieb:Er hat gelernt wie er mich nehmen muss
^^
Sorry, aber das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen... :D

Ja, es ist generell für andere schwer, sich in psychische Krankheiten einzufühlen.
Man braucht einen echt starken Partner mit sehr viel Verständnis.
Die Suche danach ist schwer, doch die Hoffnung immer da.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 10:48
Ich weiß genau wovon du sprichst.
Bei mir gibt es eine nahestehende Person in der Familie, die von Depressionen betroffen ist und im Zuge dessen, oft in Therapie beziehungsweise Reha behandelt wird.
Als Familienangehörige haben wir die selben Erfahrungen gemacht, wie die, von denen du berichtest.

Man muss es jedoch vorrangig aus der Sicht des Kranken sehen: Er ist in Behandlung, weil es um seine Gesundheit geht, deshalb kennen die behandelnden Ärzte auch nur seine Sicht der Dinge, die zumindest seiner eigenen Realität entspricht. Folgerichtig wird alles dafür getan, dem Kranken zu helfen und nicht dem Umfeld. Versuche es so zu sehen, nur wenn der Erkrankte einen Weg findet, wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen und gesund zu werden, besteht die Chance, auch mit dem Umfeld wieder ins Reine zu kommen. Eine Psychotherapie kennt da nur eine Priorität, nämlich den Erkrankten! Für alles Weitere gibt es Familien- und Paartherapien.

Das hilft dir zwar auch nicht weiter, aber vielleicht versuchst du deine Interessen einfach mal hinten an zu stellen, auch wenn du das vielleicht wirklich schon immer so gemacht hast. Du bist gesund, dich wird das nicht aus der Bahn werfen, selbst wenn der Kontakt ganz abbricht. So blöd es klingt, deine Befindlichkeiten sind an der Stelle überhaupt nicht gefragt.

Wenn du Glück hast, und der Person wichtig bist, wird sie vielleicht eines Tages wieder ein Stück auf dich zukommen, dann solltest du auf keinen Fall nachtragend sein. Und wenn nicht, schau nach vorn, lass dich nicht davon runterziehen und wünsche der Person alles Gute. Mehr kannst du einfach nicht machen.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 11:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Deine Wahrnehmung ist genau das: DEINE Wahrnehmung. Mehr nicht. Wenn Du das ernsthaft und tatsächlich ohne erkrankte Menschen, die eine Therapie aufsuchen, um ihre Lebensqualität zu verbessern, sich helfen zu lassen, zu stigmatisieren, diskutieren möchtest, dann bedarf es mehr, als Deiner Wahrnehmung.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Du hast es doch schon gesagt: es ist deine Freundin.Sie steht nicht stellvertretend für alle Erkrankten, sondern nur für sich selbst.
Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt, ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis genau die eine Freundin, die sich wie oben geschildert verändert hat. Folgendes:
Zitat von mifaganiemifaganie schrieb:In den letzten Jahren haben Leute aus meinem Umfeld auch immer von ähnlichen Geschichten berichtet. Ich könnte da jetzt mindestens fünf Beispiele unabhängig voneinander nennen, in denen Freunde aus diversen Gründe eine Psychotherapie gemacht haben
ist so gemeint, dass andere auf mich zukamen und von deren Freunden erzählt haben. Erst da habe ich mich ja erst gewundert, dass nicht nur ich das so erfahren habe.

Und btw.: Stigmatisieren möchte ich niemanden. Ich habe auch niemals im Kollektiv gesprochen oder von allen Menschen, die jemals eine Psychotherapie erhalten haben. Den Thread habe ich erstellt, weil gerade heute wieder ein Kollege von einer ähnlichen Situation erzählt hat. Und da dachte ich mir, das kann doch kein Zufall sein.

@Gretchen121
Danke für deine Worte. Die machen für mich Sinn. Die Frage ist nur eben, wie lange man selbst so eine Situation durchhält und immer wegstecken kann für den anderen. Irgendwann sind die eigenen Kräfte nämlich auch angegriffen oder aufgebraucht oder seine eigenen Prioritäten ändern sich eben. Dann bleibt ggf. nichts anderes, als der Person den Rücken zuzuwenden und alles Gute zu wünschen...
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ja, es ist generell für andere schwer, sich in psychische Krankheiten einzufühlen.
Auf jeden Fall. Jemand, der noch nie Depressionen oder eine andere psychische Erkrankung hatte, kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Aber ich denke auch, dass das nicht die Aufgabe der Gesunden ist. Lediglich Akzeptanz und Toleranz ist hier gefragt.
Zitat von svizzerasvizzera schrieb:Das andere ist der Grundcharakter eines Menschen. Es gibt halt einfach Leute welche vornehmlich von sich selbst erzählen und Mühe damit bekunden, auch mal auf andere einzugehen. Das hat überhaupt nichts mit psychisch krank oder gesund zu tun.
Das kann natürlich sein. Schade eigentlich.



Aber es freut mich zu lesen, dass es auch einige gibt, die andere Erfahrungen gemacht haben.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 11:31
Ich denke, es könnte vielleicht daran liegen, dass deine Freundin durch die Psychotherapie gewohnt ist, so viel über sich selbst zu berichten und mit sich auseinanderzusetzen.
Ich weiß noch, wie ich nur um psychische Themen kreiste, als ich in einer Tagesstätte war und keine Arbeit etc. hatte, nichts was mich wirklich davon ablenken konnte.
Das muss also nicht mal böse gemeint sein.

Ein weiterer Punkt ist, dass gerade viele, deren z.b.ihre Probleme durch das soziale Umfeld mitverursacht wurden, gesagt wird, auch mal'nein' zu sagen, da viele das nicht können und die Probleme dadurch wieder schlimmer werden können.Da spreche ich aus Erfahrung..

Muss natürlich nicht alles bei deiner Freundin so sein, dafür müsste man sie kennen.

Edit: natürlich gibt es aber auch einfach Leute, die gerne von sich erzählen, habe ich ebenfalls in meinen Therapien immer wieder erlebt.
Ob sie davor schon so waren? Möglich.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 11:52
Zitat von mifaganiemifaganie schrieb:Jemand, der noch nie Depressionen oder eine andere psychische Erkrankung hatte, kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Aber ich denke auch, dass das nicht die Aufgabe der Gesunden ist.
Naja, wie willst du denn Verständnis zeigen, wenn du nicht weißt, dass es ziemlich schwer ist?
Es ist nicht die Aufgabe als “Gesunder“, sondern als Freund, sich mal ausserhalb der eigenen bekannten Zone zu bewegen und zu verstehen, dass es doch ein bisschen gravierender ist als irgendwelche Alltagswehwehchen, die dir als gesunde Person begegnen und somit mal deine gesunde Denkweise und Logik zurückzufahren, da normale Ratschläge nicht helfen können, sie das irgendwann wütend macht, dir Unverständnis vorwirft, du dann wütend wirst... Verstehst du, was ich meine?
Nur aus Verständnis wächst Rücksicht und das soll echt nicht deine Aufgabe sein?

Sorry für den Ton, aber da bin ich leicht empfindlich. :|


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:13
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Naja, wie willst du denn Verständnis zeigen, wenn du nicht weißt, dass es ziemlich schwer ist?
Man muss Dinge nicht zwangsläufig verstehen, um sie akzeptieren und tolerieren zu können. Mein Mann z.B. hat extreme Höhenangst. Ich kann das nicht nachvollziehen, weil ich selbst nicht an Höhenangst leide. Aber er gibt dann den Ton an, inwieweit es ihm angenehm ist, bestimmte Höhen zu be- oder überschreiten.
Ich finde, dass ein Psychotherapeut das Verständnis bringen muss, damit er eine adäquate Therapie einleiten kann. Sowas können Freunde und Verwandte gar nicht oder nur bis zu einem bestimmten Grad leisten.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Nur aus Verständnis wächst Rücksicht und das soll echt nicht deine Aufgabe sein?
Wie oben geschrieben, sehe ich das anders. Nur wer akzeptiert und toleriert kann auch Rücksicht nehmen. Natürlich der Verständige auch, aber das braucht es meiner Ansicht nach nicht zwangsläufig. Und es ist doch so, sei es in freundschaftlichen oder in intimen Beziehungen: Nur wenn man sich gegenseitig in seinen "Fehlern" und "Andersartigkeiten" akzeptiert und toleriert, können solche Beziehungen Bestand haben. Oder?


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:24
@mifaganie
Ja, aber du hast doch dann Verständnis.
Du verstehst, dass du es akzeptieren musst, weil es eben so schwer ist.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:24
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Es ist nicht die Aufgabe als “Gesunder“, sondern als Freund, sich mal ausserhalb der eigenen bekannten Zone zu bewegen und zu verstehen, dass es doch ein bisschen gravierender ist als irgendwelche Alltagswehwehchen
Sehe ich anders. Depressive Menschen stellen ohnehin schon extreme Anforderungen an ihr Umfeld, was überhaupt kein Angriff sein soll. Doch man kann es wirklich nicht erwarten, dass jeder der gesund ist, sich damit bis zur Selbstaufopferung auseinandergesetzt! Das kann man kaum der Familie abverlangen, geschweige denn von abgewiesenen Bekannten! Die Toleranz die mifaganie der Situation entgegenbringt ist schon Entgegenkommen genug, ansonsten haben auch Gesunde das Recht, gesund zu bleiben und Abstand zu psychischen Erkrankungen zu halten. Das wird leider immer vergessen.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:27
@sunshinelight
Na gut, wenn du es so definieren möchtest, dann habe ich tatsächlich Verständnis. :-)

@Gretchen121
Ja, das sehe ich ähnlich. Bis zu einem gewissen Grad ist das vielleicht möglich, aber irgendwann muss man auch die Bremse ziehen, um sich selbst nicht zu schaden.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:28
Zitat von Gretchen121Gretchen121 schrieb:Sehe ich anders. Depressive Menschen stellen ohnehin schon extreme Anforderungen an ihr Umfeld, was überhaupt kein Angriff sein soll. Doch man kann es wirklich nicht erwarten, dass jeder der gesund ist, sich damit bis zur Selbstaufopferung auseinandergesetzt! Das kann man kaum der Familie abverlangen, geschweige denn von abgewiesenen Bekannten!
Was meinst du denn, warum sie abgewiesen werden?
Eben weil sie den Betroffenen nicht gut tun, womöglich sogar noch Dinge vorwerfen.

Welche Anforderungen stellen sie denn?

Doch, wenn die Familie eine Familie ist, kann man schon verlangen, dass sie sich damit mal auseinander setzen.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:35
@sunshinelight
Depressionen können sich ja sehr sehr lange hinziehen, wenn sie denn überhaupt "wegzutherapieren" sind. Heißt das also, dass ein Depressiver ohne Rücksicht auf Verluste von seinem engen Umfeld (Familie, beste Freunde) verlangen kann, dass dieses sich aufopfernd auf ihn einstellt und jedes Verhalten und jede Tat so toleriert wie sie passieren? Auch wenn es sich ggf. um böseste Beleidigungen oder vielleicht sogar tätliche Angriffe handelt? Ich glaube, das ist tatsächlich etwas zu viel verlangt...


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:38
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Was meinst du denn, warum sie abgewiesen werden?
Eben weil sie den Betroffenen nicht gut tun, womöglich sogar noch Dinge vorwerfen.
Und da ist es wieder, das typische Feindbild, der Bekannte / Verwandte / Freund der mit seinen Vorwürfen alles nur schlimmer macht... Aber auch das, ist nur eine Sicht. Und selbst wenn, was ist so schlimm zu brechen, wenn man sich gegenseitig nicht gut tut?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Doch, wenn die Familie eine Familie ist, kann man schon verlangen, dass sie sich damit mal auseinander setzen.
Auseinandersetzen ja, bis zum bitteren Ende mit auf dem sinkenden Schiff bleiben nein! Auch familiäre Beziehungen haben Grenzen und jeder sein eigenes Recht glücklich zu leben.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:44
@mifaganie
Du unterstellst Depressiven Menschen Gewalttätigkeit?
Zitat von mifaganiemifaganie schrieb:Heißt das also, dass ein Depressiver ohne Rücksicht auf Verluste von seinem engen Umfeld (Familie, beste Freunde) verlangen kann, dass dieses sich aufopfernd auf ihn einstellt
Was heißt denn aufopfernd?
Was genau musst du aufgeben und welche Verluste hast du denn, wenn du dich ein bisschen mit der Krankheit beschäftigst?
Was ist daran aufopfernd, mal zu nicken und zu sagen, ich verstehe?

Bei deiner Freundin kritisierst du, dass sie egoistisch ist und dir nicht weiterhilft, aber das ist das Ding deiner Freundin, nicht der Kranken.
Zitat von Gretchen121Gretchen121 schrieb:Und da ist es wieder, das typische Feindbild, der Bekannte / Verwandte / Freund der mit seinen Vorwürfen alles nur schlimmer macht...
Im Moment zeichnet ihr ein ganz anderes Feindbild: der böse Depressive, der nur auf sich guckt und gewalttätig wird.
Wenn man sich den EP mal durchliest, wird klar, dass noch nicht mal Verständnis aufgebracht wird, wenn sie sich um sich selbst kümmern.
Da herrscht dann große Verwunderung und es wird ein Thread eröffnet.
Zitat von Gretchen121Gretchen121 schrieb:Auseinandersetzen ja, bis zum bitteren Ende mit auf dem sinkenden Schiff bleiben nein!
Du meinst also, dass du dich auf einem sinkenden Schiff befindest?
Nun, dann beschwer dich nicht, wenn sie auf sich gucken wollen und dich dabei vergessen.
Dann machen die nämlich alles richtig.


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Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

18.10.2017 um 12:50
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Du meinst also, dass du dich auf einem sinkenden Schiff befindest?
Nein das tue ich nicht, ich bin schon abgesprungen und das war richtig!
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Im Moment zeichnet ihr ein ganz anderes Feindbild: der böse Depressive, der nur auf sich guckt und gewalttätig wird.
Auch hier, Nein
Es ging dem TE auch überhaupt nicht darum über die "bösen Depressiven" zu sprechen, sondern lediglich um einen Erfahrungsaustausch betroffener Angehöriger. Das muss legitim sein.


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