Gruppen-/ Vergewaltigungen in Deutschland - Wie dem entgegenwirken?

Stumpf schrieb:Was gäbe es denn hier noch für Ideen?
Mittlerweile haben wir hier:
Grenzen dicht machen, Abschiebungen, Überwachungssysteme,
Waffen für die Frauen.

Steht alles hier geschrieben oder nur auf Papier, das stimmt. Sogar ein ganz großer Punkt im Grundgesetz ,,Gleichstellung von Mann und Frau".

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw17-kalenderblatt-gleichberechtigungsgesetz-504286

Was willst du mehr? Ich denke, mehr kann man Kindern nicht vermitteln, und wenn das Kind zur Frau geworden ist, wird es feststellen, dass diese Ansage nur so lala ist - beruflich zB. sieht sie das an der ungleichen Bezahlung für gleiche Ausbildung.

Do-X schrieb:Was willst du mehr?

Na hier diskutieren? ;)
Also gäbe es keine Prävention Richtung Vergewaltigung?

sindbad82 schrieb:Ja habe ich. Und ich bin mir sicher, dass die ihren Weg ohne Verbrechen gehen werden.
Wir haben schon seit jeher ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Und sie reden absolut offen.

Genau dieses Denken ist aber auch gefährlich und bringt oft genau die Schwierigkeiten. Erst mal sieht das jedes Elternteil so (etwas überspitzt) sein Engel würde doch nie was tun!
Das man aber mitunter überhaupt nicht mitbekommt das der kleine Engel seinen Mitschülern das Pausenbrot abnimmt, daran denkt keiner.
Das ich selbst abgerutscht bin ist ja kein Geheimnis. Meine Eltern dachten so auch mal. Die Kinder sind doch gut erzogen, freundlich und auf einen guten Weg... da wird keiner kriminell. Ich dachte das selbst von mir, dachte sogar sehr abwertendvon kriminellen... kurz danach saß ich selbst auf der Anklagebank.
Kurz gesagt, niemand ist davor geschützt das seine Kinder kriminell werden. Warum also nicht ein paar Tage dazu nutzen seinem Kind mal aufzuzeigen was Kriminalität bedeutet. Was sie jedem einzelnen antut.

sindbad82 schrieb:Und sorry dass mein Beitrag leicht Aggro rüber gekommen ist aber ich kann dieses „aber die Lehrer, die Kindergärtner müssen….“ einfach nicht mehr hören.

Wollte da keinen persönlich angreifen.

Alles gut... für mich ist das Thema selbst sehr wichtig, da kann es auch schon mal so zugehen.

Anscheinend spielt Alkohol bei vielen Gruppenvergewaltigungen eine massgebliche Rolle. Sei es auf Seiten der Täter aber auch auf Seiten der Opfer, wie man an diesem aktuellen Fall auf Mallorca sehen kann:

"Am frühen Morgen des 14. August sei das Opfer bereits angetrunken in Cocktailbars unterwegs gewesen. Einer der Tatverdächtigen habe sie dann mit weiteren Drinks und Shots abgefüllt, bis sie fast bewusstlos war. Ob Betäubungsmittel im Spiel waren, wird derzeit überprüft."

Quelle:

https://www.blick.ch/ausland/massen-vergewaltigung-auf-mallorca-taeter-boten-bewusstlose-britin-fuer-kostenlosen-sex-an-id18869557.html

Wäre es nicht sinnvoll, z.B. auch Barbetreiber mit in die Verantwortung zu nehmen, was den übermässigen Alkoholausschank angeht? Und auch Mädchen und junge Frauen auf die möglicherweise fatale Wirkung und Folgen von übermässigen Alkoholgenuss eindringlicher hinzuweisen / aufmerksam zu machen, könnte sinnvoll sein.

Stumpf schrieb:Also gäbe es keine Prävention Richtung Vergewaltigung?

Wenn du mich fragst, ich glaube es tatsächlich nicht. Wie geschrieben, du kannst in einem behüteten Elternhaus mit all seinen Werten großgezogen worden sein, das schließt Gewalt im späteren Leben nicht aus. Meine Meinung.

@Do-X
Ich sehe es ja ähnlich.
Aber was mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen tun?
Sich selbst überlassen?

Eigentlich wäre es recht einfach. Den Kindern müsste nur vermittelt werden, dass man anderen nichts antut was man selbst nicht erleiden möchte.
Und da sind alle mit im Boot, die Eltern, die Erzieher, die Lehrer, Ausbilder etc.
Natürlich erreicht man nicht alle, 100% erreicht man fast nirgends.
Was tun?
Für ein Mofa, das sind die Dinger an denen man als Radfahrer locker vorbeifährt, braucht man einen Führerschein, je nach Rasse des Wauwaus einen Sachkundenachweis, aber Kinder kriegen darf nahezu jeder ohne irgendeine Eignungsprüfung. Kann man mal drüber nachdenken.
Willst du ein Kind adoptieren, dann musst du dich, bildlich gesprochen, ausziehen bis aufs Hemd, hast Gespräche mit Psychologen, Mitarbeitern der abgebenden Stelle und ... und ... und ...
Ich sehe da eine starke Diskrpanz.
Schwieriges Thema.

emanon schrieb:aber Kinder kriegen darf nahezu jeder ohne irgendeine Eignungsprüfung. Kann man mal drüber nachdenken.

Das ist das Problem, ja.
Ich finde es dann aber auch schwierig im Gegenzug diese, etwas überspitzt dargestellt, "unfähigen" Eltern in die Verantwortung zu ziehen, häufig ist das ein Teufelskreis, da werden Dinge weitergegeben und weitergegeben, generationsübergreifend.
Und hier - da bin ich (ausnahmsweise ;)) absolut deiner Meinung - sind eben alle in der Pflicht, wo das Elternhaus versagt hat:

emanon schrieb:die Erzieher, die Lehrer, Ausbilder

Denn der Umkehrschluss wäre, eben nichts zu tun und diese Kinder - evtl potentiellen Straftäter, Vergewaltiger in der Zukunft - sich selbst zu überlassen und das kann es nicht sein.

emanon schrieb:Schwieriges Thema.

Ja, aber interessant.

@Stumpf
Ich habe da auch keine Patentlösung.
Es wird in Deutschland nehezu jeder Pfurz geregelt und jegliche Eignung überprüft, außer beim Kinderkriegen. Das ist ein "Grundrecht" so wie dass jeder Heilpraktiker werden darf, der es schafft am Boden zu liegen ohne sich gleichzeitig irgendwo festhalten zu müssen. :)
Da mal über andere Vorgehensweisen nachzudenken würde wohl einen Shitstorm sondergleichen auslösen.

Aber es dürfte unstrittig sein, dass manche Kinder einen schlechteren Start haben als andere und ich rede hier nicht von der finanziellen Ausstattung der Familien.

Stumpf schrieb:Aber was mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen tun?
Sich selbst überlassen?

Dazu musst du erst einmal das Wort "verhaltensauffällig" genau definieren. Woran machst du das fest?

@Do-X

Aggressionen gegenüber anderen Kindern, Lehrern, Übergriffigkeiten, Schwierigkeiten Emotionen auszudrücken, zu kontrollieren, aber auch leise und subtile Mitteilungen nach außen, stumme Hilfeschreie, dass in der Familie vielleicht etwas nicht ganz stimmen mag.
All das könnte auf psychische Probleme hindeuten, zB hier nachzulesen:
https://blog.lebensbruecke.de/start/verhaltensauffaellig

Bekommt man schon mit als zB Lehrer, Erzieher oder Sozialpädagoge, dass da vielleicht mal etwas genauer hingesehen werden müsste und - auch wenn ich mich wiederhole - vielleicht flexiblere Familienhilfen mit ins Boot springen könnten, schnelleres Eingreifen, schnellere unbürokratische Hilfe, vor allem für die Kinder.

Und da kann nichts getan werden deiner Meinung nach?
Kein Auffangen, schützen, aus zB missbräuchlichen Strukturen herausnehmen?

emanon schrieb:Aber es dürfte unstrittig sein, dass manche Kinder einen schlechteren Start haben als andere und ich rede hier nicht von der finanziellen Ausstattung der Familien.

Genau das ist es.

emanon schrieb:Da mal über andere Vorgehensweisen nachzudenken würde wohl einen Shitstorm sondergleichen auslösen.

Den Gedanken finde ich wirklich nicht schlecht.
Aber inwiefern könnte etwas in dieser Richtung umsetzbar sein?

Stumpf schrieb:Bekommt man schon mit als zB Lehrer, Erzieher oder Sozialpädagoge,

Wage ich nach immer wieder neuen Berichten über Amoktaten in Schulen leider zu bezweifeln. Ich finde eher, dass hier immer noch Nachholebedarf beim Bildungs-/Schulpsychologenpersonal besteht. Wenn es da schon nicht klappt, wo dann?

Do-X schrieb:Wage ich nach immer wieder neuen Berichten über Amoktaten in Schulen leider zu bezweifeln.

Ich bekomme da ganz andere Geschichten mit.

Do-X schrieb:Ich finde eher, dass hier immer noch Nachholebedarf beim Bildungs-/Schulpsychologenpersonal besteht.

Was schlägst du vor?

Stumpf schrieb:Aber inwiefern könnte etwas in dieser Richtung umsetzbar sein?

Keine Ahnung. Aber ich fürchte das würde hier im Thread auch zu weit führen.

schnüffelnase schrieb:Wäre es nicht sinnvoll, z.B. auch Barbetreiber mit in die Verantwortung zu nehmen, was den übermässigen Alkoholausschank angeht? Und auch Mädchen und junge Frauen auf die möglicherweise fatale Wirkung und Folgen von übermässigen Alkoholgenuss eindringlicher hinzuweisen / aufmerksam zu machen, könnte sinnvoll sein.

Ich finde ja generell, dass man hier im Thema nicht unterscheiden kann, eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung.
Und da präventiv vorzubeugen oder gegenzusteuern im Sinne von "trinke weniger Alkohol, dann passiert dir auch nichts", ist der falsche Ansatz.

emanon schrieb:Aber ich fürchte das würde hier im Thread auch zu weit führen.

Ja, vermutlich.

Stumpf schrieb:Und da präventiv vorzubeugen oder gegenzusteuern im Sinne von "trinke weniger Alkohol, dann passiert dir auch nichts", ist der falsche Ansatz.

Wenn du das auf die Spitze treibst:

Alleine der Täter hat schuld.

Kaputtes Elternhaus: Risikofaktor
Doofe Erziehung: Risikofaktor
Alkoholkonsum: Risikofaktor

Und Opfer

Zur falschen Zeit am falschen Ort: Risikofaktor
Wehrlos: Risikofaktor
Keine Begleitung: Risikofaktor

Kein anderer ist schuld außer dem Täter, aber es gibt eine Menge Risikofaktoren. Auf denen sollte überall gearbeitet werden.

Das heißt nicht, dass "einem ohne Alkohol nichts passiert", aber man sollte die Gefahren des Alkoholkonsums eindringlich vermitteln.

Ist man später wehrlos und handlungsunfähig, gibt man "sein Leben" in die Hand anderer oder eben keinem.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/weiden-flutkanal-tod-prozess-1.5321997

https://www.rnd.de/panorama/ertrunken-statt-gerettet-haftstrafen-fuer-freunde-des-opfers-IEVOM5RV7GDNLJFGCTTSBQ7QE4.html


https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/20-jahriger-in-greifswald-ist-betrunken-erfroren-1141299

Usw usw....

abbacbbc schrieb:Kein anderer ist schuld außer dem Täter,

Natürlich, aber wenn man das Thema mal so richtig aufdröseln möchte, muss man eben bei unseren Kindern ansetzen.
Aus kaputten Kindern werden in der Regel kaputte Erwachsene.
Das Thema wird auch nicht über Nacht besser, es wäre - wenn überhaupt - ein langer Prozess.

abbacbbc schrieb:Das heißt nicht, dass "einem ohne Alkohol nichts passiert", aber man sollte die Gefahren des Alkoholkonsums eindringlich vermitteln.

Auch das liegt in der Verantwortung der Eltern mMn.
Haben sie es allerdings versäumt, tragen sie zB keinerlei Mitschuld an der Vergewaltigung ihrer Tochter, wenn diese zu viel Alkohol getrunken hat und vergewaltigt wird.

Es ändert jedoch nichts an der Ursache, wenn Frau stark bewaffnet, nüchtern und mit Selbstverteidigungskurs im Nacken durch die Straßen läuft.
Das ist eben mein Denkansatz.
Da muss man an die Basis des Problems.

Stumpf schrieb:Was gäbe es denn hier noch für Ideen?
Mittlerweile haben wir hier:
Grenzen dicht machen, Abschiebungen, Überwachungssysteme,
Waffen für die Frauen.

Für manche Menschen scheinen nur die Ausländer böse zu sein, das wird aber sexualisierte Gewalt nicht beenden. Man muss die Ursache bekämpfen und das geht nur mit soziologischen wissenschaftlichen Analysen, Erkenntnissen, Studien. Und dann muss die Gesellschaft ran. Und ja, man kann sicher auch die Migrationspolitik hinterfragen oder auf anderen kulturellen Hintergrund hinweisen, aber immer sachlich und nicht polemisch und vor allem: Es gibt auch genug deutsche Täter. Diese Gewalt gibt es überall.

@Hatori
Danke für deinen Beitrag, unterschreibe ich zu 100%.
Denn:

Hatori schrieb:Man muss die Ursache bekämpfen und das geht nur mit soziologischen wissenschaftlichen Analysen, Erkenntnissen, Studien. Und dann muss die Gesellschaft ran

Das wäre ein Ansatz und keine Waffen, Überwachungssysteme etc. Ja!

Hatori schrieb:Es gibt auch genug deutsche Täter. Diese Gewalt gibt es überall.

Eben!

Moderne Wertevermittlung seit kleinauf, weniger Toleranz gegenüber der aufegklärten Einstellung feindlichen Gesinnungen, Alkohol- und Drogenproblem an der Wurzel packen, Talionsprinzip für bestimmte Vergehen und härteres Strafmaß als kurzfristige Strategie.

Das geht mir so als erstes durch den Kopf.