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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

108 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Disco, Volksverhetzung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 12:43
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Man könnte zB den Straftatbestand „Volksverhetzung“ komplett abschaffen.
Warum sollte man, und wer ist überhaupt "man"?
Ansonsten find ich die schon geäußerten Ansätze in punkto Hausrecht ausüben, Anzeige erstatten, etc. recht gut. Als nichtrechter Discobesucher könnte man einen Gegengesang "Nazis raus" anstimmen. Oder sich mal auf dem Discoparkplatz umschauen, ob da Autos mit rechtsdrehenden Aufklebern am Heck rumstehen.

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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 12:55
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Mit Bestürzung habe ich gelesen, dass der Techno-Partyhit "L'Amour Toujours" von Gigi D'Agostino
Das hat natürlich weder D'Agostino verdient (das sein Hit missbraucht hat) noch der Techno (das D'Agostino's Hit diesem Genre zugeordnet wird ;-)

Ich denke das umdichten solcher Hits um rechte Ideologien partytauglich aufzubereiten folgt ganz klar rechten Agenden und ist kalkulierter Teil rechter Propaganda.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 13:50
Zitat von antheanthe schrieb:Warum sollte man, und wer ist überhaupt "man"?
Dass
  • Volksverhetzung,
  • Beleidigung,
  • Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
etc Straftaten sind, ist ja kein Naturgesetz sondern wurde irgendwann mal entschieden.
Man könnte auch in einer Gesellschaft leben, in der man alles Lesen und Schreiben darf. Das ist aber nicht der Fall.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 14:09
Im Raum Köln gab es mehrfach solche Vorfälle und da ermittelt der Staatsschutz. Da diese Fälle aber aus dem Oberbergischen Kreis stammen, ist der Gesang dort nicht wirklich überraschend, der Kreis ist das Sachsen NRWs.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 14:09
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das hat natürlich weder D'Agostino verdient (das sein Hit missbraucht hat) noch der Techno (das D'Agostino's Hit diesem Genre zugeordnet wird ;-)
Dann muss ich meinen Eingangspost hinsichtlich des Genres korrigieren: Das Lied wird laut Wikipedia-Eintrag den Genres "Elektronische Tanzmusik, Eurodance" zugeordnet - da habe ich mich wohl geirrt. Ich bin kein profunder Kenner elektronischer Musik.

Außerdem stimmt meine Angabe nicht, dass es sich um einen Instrumentaltitel handelt. Vielmehr wurde der (textlose) Refrain mit den anstößigen Parolen versehen.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 16:09
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Man könnte auch in einer Gesellschaft leben, in der man alles Lesen und Schreiben darf.
In diesem konkreten Fall geht es um öffentliches Absingen eines verachtenden Texts, vermutlich zur Einschüchterung bzw zum Vergraulen von Menschengruppen.
Warum sollte das Ihrer Meinung nach erlaubt sein?


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

03.03.2024 um 19:27
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Dass
Volksverhetzung,
Beleidigung,
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
etc Straftaten sind, ist ja kein Naturgesetz sondern wurde irgendwann mal entschieden.
Ja, was auch richtig so ist/war.

Die Grundlage aller Grundlage dürfte da die Vorstellung von ethischen Verhaltensweisen, worunter auch die Moral fällt, gewesen sein.

Viele Gesetze beruhen ja im Grunde auf ethischen Vorstellungen von was ist Recht und Unrecht bzw. einfacher was ist richtig und falsch.

Bestimmte aktive und passive Verhaltensweisen sind halt so schwerwiegend und können nicht nur dem Staat selbst sondern auch seiner Gesellschaft oder auch nur Einzelnen in ihren Rechten schaden/verletzen, sodass es unerlässlich ist, dass bestimmtes Handeln per Gesetz unter Strafe gestellt ist.

Darunter zähle ich auch die Volksverhetzung genauso wie die Beleidigung per Wort, Schrift, oder Bild und entweder in Einheit mit Volksverhetzung als auch ohne.
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Man könnte auch in einer Gesellschaft leben, in der man alles Lesen und Schreiben darf. Das ist aber nicht der Fall.
In so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben. Immer daran denken, dass wenn quasi alles erlaubt wäre auch nur zu schreiben oder zu sagen - das bereits Rechte anderer verletzen kann.

Zumal dank Gesetzen der Staat auch die Möglichkeit zur Verfolgung und zur Sanktionierung erhält. So kann der Staat gegen begangenes Unrecht vorgehen und auch einen Ausgleich für begangenes Unrecht schaffen.

Ohne die entsprechenden Gesetze, in dem Fall Strafgesetze, könnte begangenes Unrecht nicht geahndet werden.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Momentan kommt halt noch dazu dass ziemlich viele Menschen mit der Politik in diesem Land fertig haben.
Also kann man dieses geträller auch als eine Form des Protestes sehen auf Level: Kleines Kind was provozieren will.
Ich kanns nicht mehr hören und lesen.

Die für einige falsche Politik rechtfertigt nicht alles. Sie entschuldigt nicht mal alles.

Davon mal ab, dass dieser menschenverachtende und so pauschale Hate-Speech wie bspw. Ausländer raus auch sowas von kurzgedacht ist und in die Tat umgesetzt es auch den Rechtsextremen selbst schaden würde. Ja, dank sooo vieler Ausländer wird auch ihr geregelter Alltag aufrechterhalten.

Hinzukommt, dass sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund zumindest formell gesehen gar nicht mehr als Ausländer bezeichnet werden können, da es sich dank der deutschen Staatsbürgerschaft um Deutsche handeln würde. Also sollten sie diese besitzen. Und die haben erst recht jedes verdammte Recht hier zu sein und leben zu dürfen.
Zitat von antheanthe schrieb:. Als nichtrechter Discobesucher könnte man einen Gegengesang "Nazis raus" anstimmen.
Ein sehr guter Vorschlag! Sowas u.a. stelle ich mir unter Distanzierung vor. In dem Fall sogar aktiver Distanzierung.
Zitat von MightyspiderMightyspider schrieb:Teilweise wird es auch von der Gemeinde vorgeschrieben das eine Security vor Ort sein soll.
Kann ich mir vorstellen. Je nach Veranstaltung wird auch ein Sicherheitskonzept verlangt.

Um Schutz vor allem der anwesenden Gäste zu gewährleisten, ist es je nach Veranstaltung auch zwingend notwendig, dass eine bestimmte Anzahl an Sicherheitspersonal vor Ort sein muss und auch an unterschiedlichen Stellen positioniert werden muss.

Es geht je nachdem halt nichts über Prävention. Dazu braucht es halt auch je nachdem eine bestimmte Anzahl an Sicherheitspersonal - je nachdem auch nur Privates.

Aber auch darum, sollte dann mal etwas passieren, dass sich bestimmte eingetretene Erfolge nicht auch noch zu weiteren Erfolgen ausbreiten oder verschlimmern.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

04.03.2024 um 16:51
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Anders ausgedrückt, früher befand sich die "Brandmauer gegen Rechts" innerhalb der Union, und unter ihrer Kontrolle; heute ist sie von Outsourcing betroffen, an die Gesellschaft delegiert worden.
Ich denke, immer wenn Merkel & Co. merkten, dass gewisse Leute in der eigenen Partei rechtsextreme Tendenzen zeigten, wurden sie aufs Abstellgleis geschoben. Wem es da zu langweilig wurde, hat sich nach neuen Betätigungsfeldern ungesehen.

Irgendwann haben sich diese abgestellten Leute mit anderen zusammengeschlossen, darunter auch vielen Parteilosen, die sich auch auf dem Abstellgleis wiedergefunden hatten oder nur meinten, ihre Zukunft wäre ihnen verbaut worden, aus welchen Gründen auch immer. Nun wollen sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

04.03.2024 um 17:02
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Wenn zu viele Kameras an oder Bullen im Publikum sind, heißt es Überwachungsstaat
Falls es Dir nicht bekannt sein sollte, Personen in diesen Beruf nennt man Polizeibeamte, Polizisten wäre auch ok.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

04.03.2024 um 19:49
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Irgendwann haben sich diese abgestellten Leute mit anderen zusammengeschlossen, darunter auch vielen Parteilosen, die sich auch auf dem Abstellgleis wiedergefunden hatten oder nur meinten, ihre Zukunft wäre ihnen verbaut worden, aus welchen Gründen auch immer. Nun wollen sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Das ist ein nur ein Teil der Wahrheit, das ist keine neue Entwicklung, sondern war schon in den 1980er Jahren absehbar.
Ein eklatantes Beispiel sind die Republikaner, die mit ehemaligen CSU und SPD Mitgliedern gegründet worden ist.
Zusammen mit den kurz zuvor aus der CSU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten Franz Handlos und Ekkehard Voigt gründete Schönhuber, der zunächst der SPD nahegestanden hatte, 1983 die Partei Die Republikaner (REP) und wurde deren stellvertretender Vorsitzender.
Quelle: Wikipedia: Franz Schönhuber

Auch die Pro-Bewegung, die in den mitte der 2000er Jahre entstand war sehr heterogen.

Die AFD war ursprünglich eine rechtsliberale Partei die von Großindustriellen wie z.B Hans-Olaf Henkel und Professoren wie Jörg Hubert Meuthen initiiert wurde.
Die Alternative für Deutschland (Kurzbezeichnung AfD) ist eine rechtspopulistische und rechtsextreme politische Partei in Deutschland. Sie wurde 2013 als europaskeptische und nationalliberale Partei gegründet und kandidierte zur Bundestagswahl 2013, bei der sie nur knapp am Einzug ins Parlament scheiterte. Im Juli 2015 spaltete sich ein wirtschaftsliberaler Flügel ab und formierte sich als eigene Partei, während sich der überwiegende Rest der Partei unter Frauke Petry und Jörg Meuthen deutlich nach rechts entwickelte. Unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 trat auch die Vorsitzende Petry aus der AfD aus. Im Januar 2022 folgte Meuthen, da sich die Partei seiner Meinung nach sehr weit nach rechts mit totalitären Zügen entwickelt habe und in weiten Teilen nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehe.
Quelle: Wikipedia: Alternative für Deutschland

Später ist diese Partei, durch die von Frauke Petry forcierte Ausbreitung im Osten ziemlich nach Rechts abgedriftet, Allerdings hatte Petry noch eine »Brandmauer« zu Pegida eingezogen. Nach ihrem Rücktritt gab es dann kein Halten mehr.

Rechte und Linke Kleinparteien wie NPD und KPD, bzw. DKP gab es auch schon seit den 1950er Jahren, die KPD war 1952 sogar im Bundestag, und die NPD in in verschiedenen Landesparlamenten vertreten.
Dass nur die CDU am rechten Rand ausfranst ist eine Legende, Beide großen Volksparteien hatten diese Probleme. Der Dammbruch ist eigentlich erst mit der AFD gekommen.

Die rechte Szene in Deutschland war bis zur Jahrtausendwende ziemlich Heterogen, Selbst bei den Grünen gab es einen Ökofaschisten Flügel. Prominenteste Figur war Joseph Beuys, der stark von der Anthroposophie inspiriert war. Später hat sich Beuys wegen seiner spirituell autoritären Haltung bei den Grünen zurückgezogen.
Der Rest des rechtsalternativen Flügels der Grünen hat sich weitgehends der ÖDP angeschlossen.

Eine wichtige Rolle zur Koordinierung der rechten Szene spielt das Collegium Humanum, wo alles was im Rechtsextremismus Rang und Namen hatte, ein und Aus ging.
Das Collegium Humanum (Internationales Studienwerk – Collegium Humanum – Akademie für Umwelt und Lebensschutz e. V.[1]) war ein 1963 von Werner Georg Haverbeck,[2] einem ehemaligen Nationalsozialisten sowie Pfarrer der anthroposophischen Christengemeinschaft, als „Heimvolkshochschule für Umwelt und Lebensschutz“ im ostwestfälischen Vlotho gegründeter Verein und Veranstaltungsort, der zuerst in der deutschen Ökologiebewegung aktiv war, sich ab den frühen 1980er Jahren dem Rechtsextremismus, Antisemitismus und der Holocaustleugnung zuwandte. Als eingetragener – und als gemeinnützig anerkannter – Verein war das Collegium Humanum beim Amtsgericht Bad Oeynhausen registriert (Eintragsdatum: 10. Dezember 1968) und hatte seinen Sitz im Vlothoer Stadtteil Valdorf.[3] Das Stammhaus war zentraler Ort des „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“. Am 7. Mai 2008 wurde der Verein vom Bundesminister des Innern Wolfgang Schäuble aufgrund „fortgesetzter Leugnung des Holocaust“ verboten. Als Nachfolgezentrum kann das ehemalige Rittergut Guthmannshausen des rechtsextremen Vereins Gedächtnisstätte angesehen werden.
Quelle: Wikipedia: Collegium Humanum

Werner Georg Haverbeck hat zusammen mit Theodor Schmidt Kahler 1981 das Heidelberger Manifest initiiert, mit dem deutsche Professoren ein Zeichen gegen die »Unterwandereung des Deuschen Volkes« durch Ausländer setzten.
In der Originalfassung des Manifestes, die zunächst keiner breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte, stand beispielsweise folgende Textpassage:

„Mit großer Sorge beobachten wir die Unterwanderung des deutschen Volkes durch Zuzug von vielen Millionen von Ausländern und ihren Familien, die Überfremdung unserer Sprache, unserer Kultur und unseres Volkstums. […] Völker sind (biologisch und kybernetisch) lebende Systeme höherer Ordnung mit voneinander verschiedenen Systemeigenschaften, die genetisch und durch Traditionen weitergegeben werden. Die Integration großer Massen nichtdeutscher Ausländer ist daher bei gleichzeitiger Erhaltung unseres Volkes nicht möglich und führt zu den bekannten ethnischen Katastrophen multikultureller Gesellschaften. Jedes Volk, auch das deutsche Volk, hat ein Naturrecht auf Erhaltung seiner Identität und Eigenart in seinem Wohngebiet. Die Achtung vor anderen Völkern gebietet ihre Erhaltung, nicht aber ihre Einschmelzung (‚Germanisierung‘).“

Ende 1981 wurde die Originalfassung des Heidelberger Manifestes in gleich drei rechtsextremen Zeitschriften publiziert, in der Deutschen Wochenzeitung, Nation & Europa sowie Deutschland in Geschichte und Gegenwart.[6] Weiterhin wurde die Originalfassung Ende 1981 in verschiedenen Universitätsstädten als Flugblatt verteilt. Hierdurch wurden Studenten in Bonn und München aufmerksam, welche die öffentlichen Medien informierten.
Quelle: Wikipedia: Heidelberger Manifest

Am Kollegium Humanum hat sich eine breite Front von neuen und alten Rechten formiert.
Ab 1981 bzw. Haverbecks Unterzeichnung des Heidelberger Manifests entwickelte sich der Verein zu einem Zentrum für völkischen Nationalismus,[6] Antisemitismus und Holocaustleugnung. Er diente als Anlaufpunkt für Rechtsextremisten von der Neuen Rechten bis hin zu Freien Kameradschaften. So tagte 1984 das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ dort. Musikveranstaltungen mit folkloristischen Gruppen, nationalistischen Liedermachern bis hin zur schottischen Blood-and-Honour-Band Nemesis fanden ebenfalls statt.

Ab Mitte der 1990er Jahre waren Holocaustleugner wie der Schweizer Bernhard Schaub und der NPD-Anwalt und ehemalige APO-Aktivist Horst Mahler zu Gast. Nach dem Tod ihres Mannes 1999 übernahm Ursula Haverbeck-Wetzel den Vorsitz des Vereins. 2001 überführte Haverbeck-Wetzel den deutschen „Weltbund zum Schutze des Lebens“ (WSL-D) und dessen Publikation Lebensschutz-Informationen LSI – Stimme des Gewissens (Auflage: 1700 – 3000 Exemplare)[7] ins Collegium Humanum.[4] Die Publikation erschien zweimonatlich in 3000 Exemplaren. 2003 wurden zwei Ausgaben wegen Holocaustleugnung beschlagnahmt.

Die regelmäßigen Teilnehmer und Referenten Schaub und Mahler gründeten am 9. November 2003 in Vlotho den dem Collegium nahestehenden „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“.

Im Oktober 2000 nahm das rechtsextremistische Liedermacher-Duo Eichenlaub aus dem Umfeld des Thüringer Heimatschutzes am „Ersten Tanz- und Musikfest“ der Zeitschrift Wir selbst teil, das im Haus des Collegiums stattfand.[8]

Besonderes Gewicht hatte für das Collegium die Beeinflussung Jugendlicher mit holocaustleugnender Propaganda. So fand im November 2006 eine „Geschichtswerkstatt“ zur Holocaustleugnung statt. Eine weitere ähnliche Veranstaltung speziell für 16- bis 25-Jährige fand vom 23. bis 25. März 2007 statt; als Referenten wurden Schaub und Olaf Rose genannt. Damit reagierte der Verein auf die Holocaustleugnungskonferenz im Iran 2006 von Antizionisten, Geschichtsrevisionisten und Holocaustleugnern, bei der verstärkte Kampagnen gegen die gültige Rechtsprechung, die die Holocaustleugnung in vielen europäischen Staaten unter Strafe stellt, gefordert und organisiert wurden. Schaub war einer der Hauptredner. Rose, Vorstandsmitglied der rechtsextremistischen Gesellschaft für freie Publizistik und parlamentarischer Berater der sächsischen NPD-Landtagsfraktion, war ebenfalls Gast der Konferenz. Das Collegium Humanum wurde über Seminargebühren und Spenden finanziert.[9]
Quelle: Wikipedia: Collegium Humanum#Geschichte
Am 7. Mai 2008 (Datum der Verbotsverfügung: 18. April 2008) verbot das Bundesministerium des Innern das Collegium Humanum einschließlich dessen Teilorganisation „Bauernhilfe e. V.“ gemäß § 3 des Vereinsgesetzes
Quelle: Wikipedia: Collegium Humanum#Verbot

Ich denke, das Collegium ist das Scharnier zwischen den alten und neuen Rechten sowie den esoterisch bewegten Rechtsalternativen. Die Pakte, die da bis 2008 geschmiedet wurden, spielen bis Heute eine große Rolle.
Der Ökofaschismus ist das Bindeglied zwischen den harten Rechten, Esoterikern, Reichsbürgern, völkischen Siedlern und Querdenkern, die sich erstmals so offensichtlich im Corona-Protest zusammengefunden haben.
Ich denke, viele Aktivisten, die insbesondere die ländliche Bevölkerung beeinflussen, kommen aus diesem Kreis.
Rechte Biobauern sind erst einmal unverdächtig, gelten als Gutmenschen und kümmern sich sogar um geistig Behinderte, aber das ist nur eine schöne Fassade.

Auf dir geschichtlichen Wurzeln der Ökofaschisten einzugehen, würde den Rahmen meines Posts sprengen, ich kann denen, die es interessiert das Buch Ecofscism Rivisited von Janet Biehl und Peter Staudenmaier (engl.) empfehlen.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 09:38
Ich tu mir so schwer das ernst zu nehmen da dazu so viele memes gemacht worden sind.. aber da scheinbar ermittelt wird...


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 13:59
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:Ich tu mir so schwer das ernst zu nehmen da dazu so viele memes gemacht worden sind.. aber da scheinbar ermittelt wird...
Das ermittelt wird, bedeutet ja erst mal nur, dass konkrete Anhaltspunkte vorliegen, dass der Straftatbestand der Volksverhetzung verwirklicht worden sein könnte. Dem muss abschließend ja nicht so sein.


Volksverhetzung erfordert zudem auf subjektiver Seite Vorsatz.

Allerdings reicht es auch da wieder, wenn die betreffenden Personen es zumindest für möglich hätten halten können, dass sie mit ihren Handlungen den Erfolg der Volksverhetzung begehen werden - diesen möglichen Erfolg aber zugunsten eigener egoistischer Interessen billigend in Kauf genommen haben bzw. hätten.

Vorstellbar ist da für mich bereits als Laie, dass der bedingte Vorsatz auch einfach nur durch aus Jux heraus bestimmte Hass-Inhalte gesungen oder mit gegrölt zu haben erfüllt sein könnte und wenn sie es dabei zusätzlich auch noch für möglich gehalten haben könnten, welchen genauen Erfolg sie mit ihrem Handeln herbeiführen könnten - wie bspw. bestimmte Menschen/Menschengruppen in ihrer Menschenwürde zu verletzen usw.... halt.

Laienhaft ausgedrückt.

Also kurz: Selbst wenn das von einigen nicht wirklich ernst gemeint gewesen sein könnte, so könnten sie sich dennoch der Volksverhetzung strafbar gemacht haben. Wenn dann natürlich auch noch neben dem subjektiven auch noch der objektive Tatbestand erfüllt gewesen ist.

Aber das wird die StA ja jetzt alles prüfen.

Auch, ob die nur rein objektiven Merkmale noch durch die Meinungsfreiheit gedeckt sein könnten oder nicht. Bestimmte Hass-Reden oder auch Hass-Gesänge und deren Inhalte können da ja durchaus noch drunter fallen. Können-nicht müssen.

Hat die StA bei Abschluss schon Zweifel an den objektiven Merkmalen - spielt die Intention bestimmter Gäste ja auch keine Rolle mehr, würde ich sagen.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 14:21
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:ist ja kein Naturgesetz sondern wurde irgendwann mal entschieden.
Jedes Gesetz des StGB ist kein Naturgesetz. Dass Mord strafbar ist, ist eine reine gesellschaftliche Entscheidung, um das Zusammenleben zu verbessern.
Zitat von Registrierung2Registrierung2 schrieb:Man könnte auch in einer Gesellschaft leben, in der man alles Lesen und Schreiben darf.
Man könnte auch in einer Gesellschaft leben, in welcher der Stärkere dem Schwächeren alles wegnehmen darf. Es ist dann halt nicht so schön unterm Strich gesehen.

Wer nicht fähig oder willens ist, seine Meinung in einer vernünftigen Weise vorzubringen, die sich auf den Inhalt bezieht und nicht andere beleidigt, verängstigt oder verleumdet, sollte einfach an sich selbst arbeiten. Statt vom Gesetz zu verlangen, dass der eigene Unwille oder die eigene Unfähigkeit zum Nachteil anderer geschützt wird.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 14:22
Zitat von interrodingsinterrodings schrieb:Ich tu mir so schwer das ernst zu nehmen da dazu so viele memes gemacht worden sind.. aber da scheinbar ermittelt wird...
Gerade die "Memes" haben doch dafür gesorgt, dass es ernst genommen wird. Bei dem Fall im Raum Köln den ich hier verlinkt habe, wurde das Lied schon einige Male missbraucht und es wurde vom Besitzer und Publikum geduldet. Erst als es beim 2. Oder 3. Mal gefilmt wurde, gab es eine Reaktion vom Clubbetreiber und eben den Behörden. Sobald solche Parolen inklusive Hitlergruß in der Öffentlichkeit geduldet werden, sollte man es Ernst nehmen.
Auch verstehe ich die Aussage nicht, dass man es nicht Ernst nehmen sollte, weil es ein Meme ist. Gerade Memes und die dazugehörigen Image Boards sind eine Brutstätte für rassistisches Gedankengut und ein Sammelbecken für Faschisten.

Ein gutes Beispiel dürfte die deutsche Meme Seite Lachschon.de sein. Der Betreiber hat die Seite damals dicht gemacht, weil man die Rechtsextremisten dort nicht mehr unter Kontrolle bekommen hat und der Seitenbetreiber fürchtete, als Betreiber eines rechtsextremen Portals zu gelten.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 14:42
Zitat von AnfimiaAnfimia schrieb:Auch verstehe ich die Aussage nicht, dass man es nicht Ernst nehmen sollte, weil es ein Meme ist.
Hab ich ja auch nicht gesagt. Ich habe es nur auf mich bezogen.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 14:58
Ich denke schon, dass wir darauf achten sollten, dass bestimmte Symbole, Redeweisen, Parolen, Grußformeln usw. kein Bestandteil der Alltagskultur werden dürfen.

Denken wir z.B. an Modellflugzeuge zum selbst zusammenkleben (Revell u.ä.), die in meiner Kindheit beliebt waren und z.B. auch beliebte Mitbringsel zu Geburtstagen waren. Oft handelte es sich damals um Nachbildungen von Flugzeugen aus dem II. Weltkrieg - die deutschen Flieger hatten dann natürlich als Abziehbilder die entsprechenden Hoheitszeichen dabei - historisch korrekt, aber heute afaik nicht mehr zulässig.

Darüber kann man selbstverständlich (als Modellbauer zumal) streiten, aber der heutige Grundgedanke ist, kurz gefasst, folgender: Wir wollen die NS-Symbole nicht massenweise sehen müssen. In Geschichtsbüchern, Dokumentar- und Spielfilmen ja, aber nicht auf Spielzeugen, Kaffetassten, T-Shirts und Armbanduhren. Je gedankenloser, zahlreicher und allgegenwärtiger die NS-Symbolik heute verwendet wird, desto schwerer dürfte es heute lebenden Menschen fallen, den Schrecken und die Untaten dahinter zu verstehen, mit denen bestimmte Zeichen unauslöschbar verbunden sind.

Für heutige Parolen, wie "Ausländer raus" oder "Deutschland den Deutschen" gilt mMn sinngemäß das gleiche: Je gedankenloser, häufiger und als Ausdruck von "Partylaune" diese verwendet werden, desto präsenter werden sie, desto leichter fällt es den Urhebern, diese zu verharmlosen und als bloße "Meinungsäußerung" oder gar als unpolitischen "Spaß" zu verharmlosen. Dass diese Parolen in Wahrheit von Hinterleuten mit Absicht verbreitet und vervielfältigt werden, mit den Mitteln, die heute zur Verfügung stehen, gerät dabei leicht in Vergessenheit.

Ich kann und will nicht glauben, dass die Ersteller von Memes, Kurzfilmchen ("Shorts") bei TikTok usw. nicht ganz genau wissen, was sie tun, und dass sie nicht wissen, dass es Unrecht ist, entsprechende Dinge zu feiern.

Hinzu kommt die fatale Vorbildwirkung; was so viele unbeanstandet tun, kann ja wohl nicht so schlimm sein, mag mancher denken.

Ich finde es völlig richtig, mit den Mitteln des Strafrechts gegen so etwas vorzugehen.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 15:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Darüber kann man selbstverständlich (als Modellbauer zumal) streiten, aber der heutige Grundgedanke ist, kurz gefasst, folgender: Wir wollen die NS-Symbole nicht massenweise sehen müssen. In Geschichtsbüchern, Dokumentar- und Spielfilmen ja, aber nicht auf Spielzeugen, Kaffetassten, T-Shirts und Armbanduhren. Je gedankenloser, zahlreicher und allgegenwärtiger die NS-Symbolik heute verwendet wird, desto schwerer dürfte es heute lebenden Menschen fallen, den Schrecken und die Untaten dahinter zu verstehen, mit denen bestimmte Zeichen unauslöschbar verbunden sind.
Ich denke, das kommt auf die Message an, ein Verbotschild für Hakenkreuze ist was ganz anderes als Knöpfe mit Hakenkreuze auf den Knöpfen der Strickjacke. Wenn jemand sich ernsthaft für historische Modelle interessiert, und sich über die Bedeutung des Symhols in Klaren ist, dann sehe ich da weniger Probleme, es sei denn, das dient zur kultischen Verehrung dieser Zeit.

Wenn Jemand eine GÖ-3 Minimoa, ein historisches Seglfugzeug unbedingt mit Hakenkreuz Emblem auf dem Leitwerk fliegen muss, dann ist das genauso zu werten, wie die Strickjacke mit Hakenkreuzknöpfen. Im Deutschen Segelflugmuseum Wasserkuppe ist so ein Flugzeug neutral mit Schweizer Flagge auf dem Leitwerk ausgestellt; man kann auch anders.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 15:49
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wir wollen die NS-Symbole nicht massenweise sehen müssen. In Geschichtsbüchern, Dokumentar- und Spielfilmen ja, aber nicht auf Spielzeugen, Kaffetassten, T-Shirts und Armbanduhren.
Das - aber es ist auch der Versuch, die Räume für Missbrauch einzudämmen.

Wer Extremismus salonfähig machen möchte, verwendet dafür u.a. die passende Symbolik im Alltag und "tarnt" sich, indem er eine gewöhnliche Verwendung vorgibt. Das ist wirklich eine Gratwanderung, was man da verbieten sollte und was nicht. Einerseits möchte man die Räume für Extremisten klein halten, andererseits sind das alles Eingriffe in die allgemeine Handlungsfreiheit.


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 15:58
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Einerseits möchte man die Räume für Extremisten klein halten, andererseits sind das alles Eingriffe in die allgemeine Handlungsfreiheit.
Wäre es nicht besser, ein allgemeines Verständnis zu fördern, dass Leute die solche Symbole tragen einfach Vollidioten sind?


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"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

05.03.2024 um 16:15
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das ist wirklich eine Gratwanderung, was man da verbieten sollte und was nicht. Einerseits möchte man die Räume für Extremisten klein halten, andererseits sind das alles Eingriffe in die allgemeine Handlungsfreiheit.
Da bedarf es dann wie so oft einer gründlichen Abwägung der Interessen und welchen sinnvollen-schützenden Nutzen am Ende Gebote und Verbote als Oberbegriffe haben/hätten und ob die sich daraus ergebenden Nachteile im Vergleich zum Nutzen vertretbar sind/wären oder gar komplett zu vernachlässigen sind/wären.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Wäre es nicht besser, ein allgemeines Verständnis zu fördern, dass Leute die solche Symbole tragen einfach Vollidioten sind?
Das auf jeden Fall.

Aber darauf kann man sich (leider) nicht ausschließlich verlassen. Betrifft auch noch vieles andere.

Darum sind Gesetze leider unerlässlich.

Nur Empfehlungen und Forderungen (ohne Pflichtbindung) entweder etwas bestimmtes zu tun oder nicht zu tun, weil es falsch und es auch immer andere Menschen und Menschengruppen in ihren vom GG garantierten verschiedenen Rechten verletzen kann, reichen nicht aus.

Gesetze wie bspw. Strafgesetze sind zudem auch so wichtig, um dem Staat verschiedene Handlungsbefugnisse geben zu können und Bestimmtes dann halt auch verfolgen und auch ahnden zu können.
Letztes schafft ja auch immer einen Ausgleich für nenne es jetzt mal wieder nur begangenes Unrecht als Oberbegriff.


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