Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

108 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Disco, Volksverhetzung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

09.03.2024 um 21:27
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 02.03.2024:"Ausländer raus, Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" unterlegt und von Feiernden entsprechend mitgegrölt
Das ist ja noch relativ harmlos, wobei ich es aber am Ende auch nicht ok finde. Aber ich bin auch der Meinung, dass wir zu viel zu viele Ausländer hier haben. Und dabei war und bin ich eigentlich immer Ausländerfreundlich gewesen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 02.03.2024:Menschenverachtender und darüber hinaus auch noch kurzgedachter kleingeistiger brauner Scheiß - das halte ich davon!


Ohne Wenn und Aber vom jeweiligen Hausrecht Gebrauch machen und betreffende Gäste/Partygänger vor die Türe setzen. Gerne auch mit einem Hausverbot auf unbestimmte Zeit.

Und natürlich betreffende Personen Anzeigen! Je nachdem auch nur gegen Unbekannt, sollte die Identität nicht feststellbar sein.

Über eine vorläufige Festnahme könnte man auch je nach Einzelfall nachdenken - bis zum Eintreffen der Polizei.

Ich persönlich würde mir nämlich wünschen, dass die jeweiligen Locations bei Verdacht auf Volksverhetzung und dabei Gäste auch auf frischer Tat ertappt zu haben - diese erst gar nicht die Chance erhalten unerkannt entkommen zu können.
Das ist ja noch schlimmer. Demokratie- und Verfassungsfeindlich.

Anzeige
4x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

09.03.2024 um 22:47
Zitat von wing7wing7 schrieb:Das ist ja noch schlimmer. Demokratie- und Verfassungsfeindlich.
Nope - je nach Umständen des Einzelfalls nicht.

Lese ich dich mal in die Jedermannsrechte ein.

(Ps. Und das Hausrecht lässt sich sogar aus unserer Verfassung Art.13 ableiten). Hausrechtler können sich je nach den Umständen auch mehr als der Staat erlauben oder anders müssen weniger dulden/hinnehmen als der Staat das noch müsste. Bspw. können sie genaue Verhaltensregeln für ihre Clubs bspw. aufstellen - auch über gesetzliche Auflagen hinaus.)
Zitat von wing7wing7 schrieb:Aber ich bin auch der Meinung, dass wir zu viel zu viele Ausländer hier haben.
Wir brauchen noch viel mehr - besonders für unseren Facharbeits- und normalen Arbeitsmarkt.

Ohne die Ausländer wäre unser Alltag sogar schon zusammengebrochen.
Zitat von wing7wing7 schrieb:Das ist ja noch relativ harmlos
Kommt auch auf die Intention an. Was wollten diese Gröler damit bezwecken? Oder wirklich nur unüberlegt aus dem Suff heraus und auch an Gruppendynamik erkrankt?


melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

09.03.2024 um 22:49
Zitat von wing7wing7 schrieb:Das ist ja noch schlimmer. Demokratie- und Verfassungsfeindlich.
Bei Vorliegen einer Straftat, unter Umständen auch schon beim begründeten Verdacht, kann jedermann den Täter (bzw. den Verdächtigen) unter bestimmten Voraussetzungen festnehmen, bis die Polizei eintrifft.

Ich kann es selbst nicht besser erklären, deshalb hier ein längeres Zitat von einer Anwaltssseite, die diese Jedermann-Festnahme mMn ganz gut erklärt:
Die meisten Leute denken, dass nur die Polizei oder andere Strafverfolgungsbehörden das Recht zur Festnahme haben. Grundsätzlich ist dies richtig, denn das Recht auf Freiheitsberaubung ist Ausfluss des staatlichen Gewaltmonopols. Der Staat soll die Verfolgung und Ahndung von Straftaten übernehmen. Es gibt aber eine Ausnahme.

Das sogenannte Jedermann – Festnahmerecht berechtigt auch Privatpersonen andere festzunehmen. Dies dient der Effektivität der Strafverfolgung, da auch die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht immer und überall sein kann.
Wann gilt das Jedermann – Festnahmerecht?

Gemäß § 127 Abs. 1 Satz 1 der Strafprozessordnung (StPO) ist jedermann befugt, eine Person ohne rechtliche Anordnung vorläufig festzunehmen, wenn die Person auf frischer Tat betroffen oder verfolgt wird, der Flucht verdächtig ist oder ihre Identität nicht sofort festzustellen ist.

Für die Annahme eines Festnahmerechts ist maßgeblich, das eine „Tat“ vorliegt. Fraglich ist dabei, ob eine Tat tatsächlich vorliegen muss oder ob ein Tatverdacht ausreicht. Der BGH lässt einen Tatverdacht genügen. Dafür müssen starke Verdachtsmomente vorliegen. Dies wird damit begründet, dass die Bürger zur Zivilcourage motiviert und nicht durch das Unwissen, ob eine Tat tatsächlich vorliegt, zurückgehalten werden sollen.
Quelle: https://strafverteidigung-hamburg.com/2097/jedermann-festnahmerecht-127-stpo/

Unter der Voraussetzung, dass es sich bei den gergrölten Parolen in der Öffentlichkeit um Volksverhetzung handelt, wäre es also durchaus denkbar, die Betreffenden bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Völlig im Rahmen unserer Rechtsordnung, von der Verfassung gedeckt.

Es ist letztlich der Knackpunkt, wie man das entsprechende Verhalten bewertet:
Zitat von wing7wing7 schrieb:Das ist ja noch relativ harmlos, wobei ich es aber am Ende auch nicht ok finde.
Sehen wir es doch analog zu einer Körperverletzung. Nehmen wir einmal an, Jemand schlägt einen anderen grundlos mit der Faust nieder. Verglichen mit einem Schusswaffen- oder Messerangriff ist das auch relativ harmlos - sollen wir denjenigen dann laufen lassen, obwohl wir die Möglichkeit haben, ihn bis zum Eintreffen des Streifenwagens festzuhalten? Straftat ist Straftat; schlimmer geht immer.
Zitat von wing7wing7 schrieb:Aber ich bin auch der Meinung, dass wir zu viel zu viele Ausländer hier haben.
Bei dieser Äußerung beispielsweise handelt es sich mMn, von ihrem menschlichen und moralischen Gehalt einmal völlig abgesehen, ganz klar um keine Volksverhetzung. Es ist eine, wenngleich angreifbare, Meinungsäußerung. Aber wie immer kommt es auf den Kontext an.

Erlaube mir noch, anzumerken, dass ich Deinen Post schwierig einordnen kann. Auf der einen Seite ausländerfreundlich, auf der anderen Seite sind es ihrer viel zu viele, der Spruch ist am Ende nicht ok, aber auf der anderen Seite relativ harmlos.

Fisch oder Fleisch? Wasser oder Wein?

Ich denke, wir müssen uns entscheiden.


melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

09.03.2024 um 22:59
Zitat von wing7wing7 schrieb:dass wir zu viel zu viele Ausländer hier haben.
Und wie definierst du eigentlich Ausländer?

Zählst du darunter auch Menschen mit Migrationshintergrund, die aber die deutsche Staatsbürgerschaft auf verschiedenem Wege erlangt haben?

Womöglich sogar schon per Geburtsrecht je nach Einzelfall?

Ps.


Das würde ich auch gerne mal von den Grölern erfahren.


2x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

09.03.2024 um 23:21
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das würde ich auch gerne mal von den Grölern erfahren.
Die Konzeption dessen, was in deren Sinne ein "Ausländer" ist, würde uns vermutlich erschrecken.

Sehr oft ist die Konzeption des "Ausländers" nämlich an phänotypischen und sozialen Merkmalen festgemacht - was dann einerseits den erfolgreichen und arrivierten arabischen Arzt quasi zum Inländer, und andererseits den seit Generationen hier lebenden Angehörigen einer ethnischen Minderheit zum "Ausländer" erklären würde.

Am Ende des Tages würde das so beschriebene Konzept des "Ausländers" eine an ethnischen Merkmalen und sozialer "Nützlichkeit" orientierte Wertigkeits-Hierarchie ergeben, die dem Menschenbild der Nationalsozialisten erschreckend nahe kommt, wenn nicht sogar gleicht.

Wer von "Ausländern" spricht, meint nicht selten Menschen, die in seiner Wertigkeitsskala unten rangieren.

Wer sich nicht von der Annahme "unterschiedlich wertvoller Menschen" freimachen kann, wird dem Gedankengift der politischen Rechten auf Dauer nichts entgegensetzen können.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

09.03.2024 um 23:59
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Am Ende des Tages würde das so beschriebene Konzept des "Ausländers" eine an ethnischen Merkmalen und sozialer "Nützlichkeit" orientierte Wertigkeits-Hierarchie ergeben, die dem Menschenbild der Nationalsozialisten erschreckend nahe kommt, wenn nicht sogar gleicht.
Mein Gott ja.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sehr oft ist die Konzeption des "Ausländers" nämlich an phänotypischen und sozialen Merkmalen festgemacht - was dann einerseits den erfolgreichen und arrivierten arabischen Arzt quasi zum Inländer,
Wobei es auch solche Fremdenfeinde und Rassisten gibt, die würden sich entweder wegen der ethnischen Abstammung oder auch nur aufgrund einer dunkleren Hautfarbe nicht von solchen Ärzten, Schwestern usw.. behandeln lassen wollen.

Alles schon (traurigerweise) vorgekommen.

Hinzukommen dürften Vorurteile von wegen sind bestimmt nicht so gut ausgebildet und anderer Bullshit. Ist/wäre ja auch bereits Rassismus.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wer von "Ausländern" spricht, meint nicht selten Menschen, die in seiner Wertigkeitsskala unten rangieren.
Könntest du mit recht haben. Häufiger dürfte es in einem abwertenden Zusammenhang gemeint sei bzw. verwendet werden.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wer sich nicht von der Annahme "unterschiedlich wertvoller Menschen" freimachen kann, wird dem Gedankengift der politischen Rechten auf Dauer nichts entgegensetzen können.
Mit Sicherheit.

Ich finde das sogar schon auf ökonomischer Grundlage befremdlich bis hin zu widerlich: Wie viel ist ein Menschenleben wert.

Jedes Leben oder jedes verlorene Leben ist unbezahlbar und unersetzlich - egal was diese Menschen zu Lebzeiten getan oder auch gar nichts getan haben.


melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

10.03.2024 um 08:49
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und wie definierst du eigentlich Ausländer?
Die Definition erspare ich mir, denn bei jemanden wie dir fällt im zweiten Satz sicher gleich das Wort Rassist. Auf das willst du doch hinaus, ansonsten hättest du das nicht so aufgebaut.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 10:44
Zitat von wing7wing7 schrieb:Aber ich bin auch der Meinung, dass wir zu viel zu viele Ausländer hier haben
Wir haben hier genau die richtige Anzahl an Ausländern, das ist meine Meinung.

Wir waren doch immer schon Alemannen! Seit dem 3. Jahrhundert oder früher gibt es hier alle Mannen, ein Völkergemisch im Südwesten Deutschlands. Damit waren auch immer alle Frauen mitgemeint. Alle Menschen, auch entlaufene römische Soldaten, gehörten zu diesem Verband, der über Stammesgrenzen hinausging.

„Alle Menschen“: Das ist die ursprüngliche Bedeutung von Alemannen, denn „ala“ steht für „alle“, „manon“ steht für „Mensch“. Deshalb heißt Deutschland Alemania in den romanischen Sprachen!

Nie ist ein Volk hier gleichgeblieben. Das ist die Tradition in unserem Land. Auch Du hast anatolische Ackerbauern (aus der heutigen Türkei) unter Deinen Vorfahren . Dazu kommen noch die Steppenbewohner aus dem Osten vor oder hinter dem Uralgebirge. Mach mal eine Genanalyse bei Dir und Du wirst sehen, dass alle Deine Vorfahren als Ausländer hier herkamen, es sei denn Du kommst aus Afrika, dann hast Du nicht diese Vorfahren. Die Ureinwohner hier, die Jäger und Sammler, wurden verdrängt oder starben an der Steinzeitpest aus.

Das einzige Volk, das nur für sich lebte 40000 Jahre lang, sind die australischen Ureinwohner. Aber das ist seit 100 oder 200 Jahren vorbei.

Du rennst gegen Windmühlen.


melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 11:59
@wing7
Genetischer Isolationismus hat auch noch eine andere Folge: Degeneration.

Das kann man z.B. am Adel sehen, google mal nach "Habsburgerlippe"


melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 12:40
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auf der anderen Seite aber, und das möchte ich zu bedenken geben, schickt sich der Titel an, zu einer rechtsextremen Chiffre zu werden. Eine lesenswerte Einführung zu rechtsextremen Chiffren gibt etwa die Konrad-Adenauer-Stiftung:
Die Hymnen gab es immer wieder in der Rechten Szene. Meist "lustig" umformuliert.

Hier mal eine kleine Liste aus dem Gedächtnis:

Nena - 99 Luftballons
SMG - Skandal im Sperrbezirk
Social Distortion - Reach for the Sky
Hartmut König - Sag mir wo du stehst
Die Ärzte - Schrei nach Liebe
Extrabreit - Hurra, Hurra, die Schule brennt (Triggerwarnung)
Juliane Werding - Am Tag, als Conny Kramer starb
Limp Bizkit - Behind Blue Eyes
Pitbull - Timber

(Da ich den Rechtsrockbands keine Bühne bieten will, gibt es keine Bandnamen)

Das ist jetzt nur eine kleine Liste. Wenn man diese Songs boykottiert oder, wie du sagst, verbietet, gibt man denen aber schon enorme Macht und schadet u.U. dem Künstler, der mal am allerwenigsten etwas dafür kann.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 14:22
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Wenn man diese Songs boykottiert oder, wie du sagst, verbietet, gibt man denen aber schon enorme Macht und schadet u.U. dem Künstler, der mal am allerwenigsten etwas dafür kann.
Klar ist, dass ein Verbot nur das allerletzte Mittel sein kann - es trifft den unschuldigen Künstler, und die unschuldigen Hörer der Originalversion. Ob so ein Verbot überhaupt rechtlichen Bestand hätte, und ggf. durchsetzbar wäre, käme noch hinzu.

Aber was kann man stattdessen tun? Hier wurde ja auch schon darauf hingewiesen, dass dem Hausherrn bzw. Veranstalter einer Tanzveranstaltung sehr weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Ich benenne einmal einige Ideen, wie ein Inhaber/Veranstalter gegen unerwünschte Gesänge vorgehen könnte:


  1. Bestimmte Lieder werden bei Anwesenheit von Personengruppen, die bereits durch Hassgesänge aufgefallen sind, nicht gespielt.
  2. Ich sensibilisiere das Thresenpersonal für das Thema und fordere es auf, Vorfälle unverzüglich an den DJ zu melden (der selbst wohl nicht immer alles hören kann, was auf der Tanzfläche gesungen/skandiert wird).
  3. Ich biete auf den Medienpräsenzen meiner Unternehmung einen Button, mittels dessen Gäste Vorfälle melden können, ggf. in Echtzeit.
  4. Ich weise den DJ an, bei solchen Vorfällen die Musik für mehrere Minuten zu unterbrechen. Oder für einige Minuten Jazz/Klassik o.ä. aufzulegen.
  5. Man könnte mit empfindlichen Vertragsstrafen gegen Anstifter/Rädelführer vorgehen und/oder ihnen Hausverbot erteilen.


Ich sehe natürlich den Zielkonflikt. Jede öffentliche Befassung mit dem Thema, jeder Medienbericht, natürlich auch dieser Thread, erhöht den Aufmerksamkeitslevel für diese Umdichtungen - was den Urhebern nicht ganz ungelegen kommen dürfte.

Eigentlich hilft nur, dass alle, die diese Gesänge ablehnen, dies deutlich machen, indem sie die Tanzfläche verlassen, pfeifen, Sprechchöre anstimmen oder ähnliches. Eigentlich müssten alle anderen Anwesenden erkennbar machen, dass sie sich nicht nur inhaltlich von der Umdichtung distanzieren, sondern dass sie auch eine einseitige politische Einvernahme eines Freizeit- und Spaß-Events ablehnen.

Wenn die Gröler erst allein auf der Tanzfläche stehen, und dann die Musik abbricht - das bewirkt vielleicht etwas.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 14:52
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber was kann man stattdessen tun? Hier wurde ja auch schon darauf hingewiesen, dass dem Hausherrn bzw. Veranstalter einer Tanzveranstaltung sehr weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Das Hausrecht, zur Not polizeilich, durchsetzen. So macht man das üblicherweise.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Bestimmte Lieder werden bei Anwesenheit von Personengruppen, die bereits durch Hassgesänge aufgefallen sind, nicht gespielt.
Dann dichten sie andere Songs um.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich sensibilisiere das Thresenpersonal für das Thema und fordere es auf, Vorfälle unverzüglich an den DJ zu melden (der selbst wohl nicht immer alles hören kann, was auf der Tanzfläche gesungen/skandiert wird).
Wenn man das in einer Gegend veranstaltet, in der hohes Potential ist. Warum nicht!
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich biete auf den Medienpräsenzen meiner Unternehmung einen Button, mittels dessen Gäste Vorfälle melden können, ggf. in Echtzeit.
Das verstehe ich nicht ganz. Bei bsw. Facebook?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich weise den DJ an, bei solchen Vorfällen die Musik für mehrere Minuten zu unterbrechen. Oder für einige Minuten Jazz/Klassik o.ä. aufzulegen.
Gute Idee! Noch besser, "Schrei nach Liebe" o.ä. Songs. Da braucht man aber einen selbstbewussten DJ, bzw. Security.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man könnte mit empfindlichen Vertragsstrafen gegen Anstifter/Rädelführer vorgehen und/oder ihnen Hausverbot erteilen.
Wieso Vertragsstrafen? Ich gehe doch als Gast eines Dorffestes keinen Vertrag ein. Hausverbot ist eh klar.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Eigentlich hilft nur, dass alle, die diese Gesänge ablehnen, dies deutlich machen, indem sie die Tanzfläche verlassen, pfeifen, Sprechchöre anstimmen oder ähnliches. Eigentlich müssten alle anderen Anwesenden erkennbar machen, dass sie sich nicht nur inhaltlich von der Umdichtung distanzieren, sondern dass sie auch eine einseitige politische Einvernahme eines Freizeit- und Spaß-Events ablehnen.
Das ist auch immer ein Irrglaube im Fussballstadion. Die Masse müsste sich nur den Hools erwehren. Nur steht da eine homogene Gruppe einer zusammenhangsloser Menge gegenüber. Die Chance, das man da allein da steht und die Hucke vollbekommt, ist sehr hoch.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn die Gröler erst allein auf der Tanzfläche stehen, und dann die Musik abbricht - das bewirkt vielleicht etwas.
Kommt auf die Größe der Gruppe an. Am Ende feiern die sich noch, wenn sie eine Party gesprengt haben und latschen zur nächsten Tanke.

edit: Sry für die vielen Verlinkungen.


2x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 15:03
@sallomaeander

Sehr guter Beitrag und sehr ausführlich ins Detail gegangen, wie Einzelnes aussehen könnte. U.A. genauso habe ich mir das auch vorgestellt.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Wieso Vertragsstrafen? Ich gehe doch als Gast eines Dorffestes keinen Vertrag ein. Hausverbot ist eh klar.
Käme eventuell in Betracht, sollte angestellte oder gebuchte Security oder auch ein DJ (oder auch anderes Personal) gegen vertraglich festgehaltene Verhaltensregeln verstoßen haben oder je nachdem auch ihre Garantenpflicht verletzt haben könnten. weil sie bspw. etwas geduldet haben oder noch schlimmer selbst dazu angestachelt oder auch nur aktiv mitgemacht haben könnten.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 16:11
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Das verstehe ich nicht ganz. Bei bsw. Facebook?
Wie man das technisch genau ausgestaltet, kommt wohl auf das Medium an. Aber wenn ich z.B. davon ausgehe, dass das heutige Publikum zu nahe bei 100% mit Smartphones ausgestattet sein dürfte, dann wäre auch eine Melde-App oder meinetwegen Sicherheits-App für den Club eine Möglichkeit. Damit ließen sich ja auch andere Probleme niederschwellig an den Veranstalter mitteilen, etwa die Anwesenheit aggressiver Gruppen, oder sexuelle Belästigung, Anmache durch Gruppen, solche Sachen.

Und auf der HP oder der FB-Seite ließe sich vielleicht eine Schaltfläche "Anstößige Gesänge jetzt melden" oder ähnliches unterbringen.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Das ist auch immer ein Irrglaube im Fussballstadion. Die Masse müsste sich nur den Hools erwehren. Nur steht da eine homogene Gruppe einer zusammenhangsloser Menge gegenüber. Die Chance, das man da allein da steht und die Hucke vollbekommt, ist sehr hoch.
Deshalb ein Meldesystem, bei dem man sich bei enstprechenden Vorfällen nicht persönlich als "Petzliese" oder "Spaßbremse" exponieren muss. Der Veranstalter kann dann schon sehen, hoppla, da melden 10 Leute unabhängig voneinander einen Vorfall, ich schick mal die Security los, nachschauen, was da läuft. Der Veranstalter muss ja gar nicht wissen, wer konkret gemeldet hat.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Käme eventuell in Betracht, sollte angestellte oder gebuchte Security oder auch ein DJ (oder auch anderes Personal) gegen vertraglich festgehaltene Verhaltensregeln verstoßen haben oder je nachdem auch ihre Garantenpflicht verletzt haben könnten. weil sie bspw. etwas geduldet haben oder noch schlimmer selbst dazu angestachelt oder auch nur aktiv mitgemacht haben könnten.
Ja, das klingt gut. Mein Gedanke ging aber eher in die Richtung, dass man als Gast beim Eintritt Verhaltensregeln durch eine Unterschrift akzeptiert, und darauf aufmerksam gemacht wird, dass mit dem Absingen oder Skandieren fremdenfeindlicher Parolen eine Vertragsstrafe verwirkt ist.

Es ist für manchen vielleicht schon eine Überlegung wert, ob ihn "Ausländer raus" zu grölen einen halben Monatslohn wert ist.

Ich gebe zu, das klingt alles sehr aufwändig. Letztlich muss man aber auch an die Betreiber/Veranstalter die Frage stellen: Wer macht bei Euch die Ansagen? Wollt ihr, dass die Mehrzahl der Gäste sich bei Euch wohlfühlt?

Sicher ist es nur eine Minderheit, die sich aktiv an den Parolen beteiligt. Es kann eigentlich nicht im Sinne des Veranstalters sein, dass so eine Gruppe das Bild des Events prägt.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

11.03.2024 um 18:38
Erst nochmal zu möglichen Verboten:

Bin auch der Meinung vieler, dass man harmlose Originalversionen nicht verbieten sollte - auf gar keinen Fall sogar.

Nicht nur wegen den Künstlern, sondern würden wir uns ja auch selbst der musikalischen Vielfalt berauben, denn letztendlich könnten ja wirklich (wenn man mal näher drüber nachdenkt) sooo viele Songs und auch Instrumentales missbraucht werden.

(Hoffentlich lassen Rechte-Hassgröler und/oder auch Rechte Strippenzieher wenigstens die Finger vor orchestraler Filmmusik)
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Mein Gedanke ging aber eher in die Richtung, dass man als Gast beim Eintritt Verhaltensregeln durch eine Unterschrift akzeptiert, und darauf aufmerksam gemacht wird, dass mit dem Absingen oder Skandieren fremdenfeindlicher Parolen eine Vertragsstrafe verwirkt ist.
Aso.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es ist für manchen vielleicht schon eine Überlegung wert, ob ihn "Ausländer raus" zu grölen einen halben Monatslohn wert ist.
Ja, bestimmt. Könnte in der Tat auf den einen oder anderen bereits abschreckend wirken. Denn mal ehrlich; An eventuelle nur rein staatliche (strafrechtliche bspw.) Konsequenzen als Oberbegriff aufgrund ihres Handelns/Tuns dürften die wenigsten denken.

Der jeweilige Betreiber müsste das aber gut begründen können und ihm müsste Schaden drohen, wenn sich Gäste nicht an bestimmtes Verhalten halten würden.

Im Arbeitsrecht zwischen AG und AN gibt es ja sowas und je nachdem auch zulässig. Ob das auch im Falle von nur Gästen möglich wäre?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Letztlich muss man aber auch an die Betreiber/Veranstalter die Frage stellen: Wer macht bei Euch die Ansagen? Wollt ihr, dass die Mehrzahl der Gäste sich bei Euch wohlfühlt?
Auf jeden Fall!

Dazu auch noch kurz das:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 07.03.2024:Mir auch klar, dass Betreiber auch an eine mögliche Geschäftsschädigung denken. Allerdings hoffentlich nicht um jeden Preis (im übertragenen Sinne). Sollte auch in ihrem Interesse sein nicht alles und jeden nur des Umsatzes wegen zu dulden.

Das Dulden kann dann nämlich auch wieder Konsequenzen bedeuten. Kann-nicht muss. Nicht nur Imageschädigung, weil das viele andere vernünftige Gäste für die Zukunft abschrecken könnte, sondern sind auch Konsequenzen von staatlicher Seite aus möglich/denkbar.



melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

12.03.2024 um 12:47
@sallomaeander
@rhapsody3004
@DerThorag
@Füchschen
Die Maßnahmen, die hier diskutiert und für angemessen erachtet wurden sind richtig, allerdings greift das nicht an den Ursachen, die meiner Meinung sehr komplex sind an.
Die Gesinnung, die sich hier verfestigt ist sehr problematisch, weil sie einfache Lösungen für komplexe Probleme propagiert, genau was den Rechtsextremisten vorgeworfen wird.

Gerade in ländlichen Regionen, gibt es wenig Betätigungsmöglichkeiten für junge Menschen, die Bresche, die durch den Niedergang der Kirchen geschlagen wurde, ist viel zu groß, und kann von staatlicher Seite nicht aufgefüllt werden.
Die Solidarität in den Dörfern hat auch ziemlich nachgelassen, einige von Dorfgemeinschaften betriebene Einzelhandels- und Mobilitätsinitiativen sind in der Coronazeit wieder zusammengebrochen.
Zudem gibt es eine weit verbreitete Wohlstandsverwahrlosung, mit Drogenmissbrauch, Alkoholismus, illegalen Autorennen etc.

In Dülmen z.B. hat die Emschergenossenschaft einen sehr hohen Kokainkonsum an einer Messstelle für Abwasser nachgewiesen.
https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/duelmen-drogen-kokain-hochburg-falsches-bild-emcdda-muenster-studie-nrw-92173813.html

Ich denke an diesen Stellen muss angesetzt werden, ehrenamtlich und weltanschaulich neutral, für die Jugend und die Erwachsenen, die abgedreht sind.
Staatlicherseits muss so etwas mit organisatorisch und Schulungen unterstützt werden. Betreiber von Gastronomie und anderen Freizeitmöglichkeiten müssen mit ins Boot genommen werden.


3x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

12.03.2024 um 12:57
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich denke an diesen Stellen muss angesetzt werden, ehrenamtlich und weltanschaulich neutral, für die Jugend und die Erwachsenen, die abgedreht sind.
Staatlicherseits muss so etwas mit organisatorisch und Schulungen unterstützt werden. Betreiber von Gastronomie und anderen Freizeitmöglichkeiten müssen mit ins Boot genommen werden.
Ich stimme da 100%ig zu! Durch den ganzen Mist haben es rechte Menschenfänger so einfach wie noch nie. Die jungen Leute müssen wieder abgeholt werden und nicht ausgeschlossen werden.


melden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

12.03.2024 um 13:55
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich denke an diesen Stellen muss angesetzt werden, ehrenamtlich und weltanschaulich neutral, für die Jugend und die Erwachsenen, die abgedreht sind.
Staatlicherseits muss so etwas mit organisatorisch und Schulungen unterstützt werden. Betreiber von Gastronomie und anderen Freizeitmöglichkeiten müssen mit ins Boot genommen werden.
Ich stimme 100%ig zu!

Die nächste Frage ist dann: Wie kommt der Staat in Gang, damit so etwas organisatorisch und durch Schulungen unterstützt wird?

Kennst Du bereits Initativen, die auf diesem Weg, den Du vorschlägst, aktiv geworden sind? Es ist ja immer so, dass der Staat erst dann aufspringt, wenn ein guter Zug bereits losgefahren ist.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

12.03.2024 um 14:37
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Die Maßnahmen, die hier diskutiert und für angemessen erachtet wurden sind richtig, allerdings greift das nicht an den Ursachen, die meiner Meinung sehr komplex sind an.
Die Gesinnung, die sich hier verfestigt ist sehr problematisch, weil sie einfache Lösungen für komplexe Probleme propagiert, genau was den Rechtsextremisten vorgeworfen wird.
Da stimme ich auch zu!

Allerdings, Ursachen hin oder her: Nichts rechtfertigt und entschuldigt pauschalen Fremdenhass (ganze Volksgruppen und Ethnien betreffend) und Rassismus.


1x zitiertmelden

"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

12.03.2024 um 14:39
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Kennst Du bereits Initativen, die auf diesem Weg, den Du vorschlägst, aktiv geworden sind? Es ist ja immer so, dass der Staat erst dann aufspringt, wenn ein guter Zug bereits losgefahren ist.
Leider noch nicht, ich habe Verwandte am Niederrhein, direkt an niederländischen Grenze, mit einer Cousine habe ich schon mal darüber gesprochen, die meint aber sie sei zu alt dafür.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Allerdings, Ursachen hin oder her: Nichts rechtfertigt und entschuldigt pauschalen Fremdenhass und Rassismus.
Aber wenn man nicht an den Ursachen arbeitet, bekommt man das Problem nicht in den Griff, Holzhammer hat noch nie bei so etwas funktioniert.


Anzeige

1x zitiertmelden